Die
Bearbeitung von HD-Material stellt hohe Anforderungen an die PC-Hardware, weil
schwierige Datenbestände bewegt werden müssen.
Ich selbst bewältige das
neuerdings mit diesem PC. Die Umstellung von DV- auf
HD-Videoschnitt ist mir unter dem Strich mit der notwendigen Hard- und
Software insgesamt gut gelungen.
Seit Februar 2005
habe ich mich mit HDV-Testmaterial beschäftigt, seit Mai
2006 arbeite ich mit eigenem Quellmaterial von dem Camcorder Sony
HDR-HC3. Dieses anamorphe 16:9 MPEG2HD-Material mit 1440x1080
Bildpunkten und einer Bitrate von 25MBit/s läßt sich sehr gut mit
dem genannten PC nativ (also im Original) mit beiden von mir
eingesetzten Videoschnittprogrammen editieren. Das geschnittene
HD-Material kann ich mit dem normalen PC-Writer als MPEG2HD-DVD oder
AVCHD-DVD brennen und mit dem Bluray-Player in Sonys PS3 hochauflösend am
Full-HDTV ausgeben. Die Bildqualität ist überwältigend, nicht nur
im Falle von hochauflösenden Videos sondern auch bei hochauflösenden
Bildershows.
Seit
einiger Zeit verdrängen AVCHD-Kameras die HDV-Kameras im
Consumer-Markt. Aus diesem Grund habe ich mich vorsorglich
auch schon mit dem noch schwierigeren Editing des H.264/AVC-Videomaterials
beschäftigt. Der oben gelinkte PC bewältigt den nativen Schnitt mit
einer Prozessor-Übertaktung auf 4x3GHz und Pinnacle Studio 12 Plus
Ultimate ebenfalls sehr gut. Premiere Pro kann dieses Videoformat
nativ nicht editieren, dazu aber später noch etwas mehr.H.264/AVC
Videofiles sind kleiner und qualitativ in
Full-HD mit 1920x1080 Bildpunkten sowie einer Bitrate von 16-17
MBit/s sehr
gut weil
bei diesem Codec ein De-Blocking-Filter enthalten ist und
auch besser
quantisiert wird.
Die Nachbearbeitung von
HDV-Material
erfordert gute PC-Performance und Überlegung...
Zum schneiden wird
von der HDV-Kamera ein "Mpeg2-TransportStream" bereitgestellt,
mir der HDV-Farbkomprimierung in 4:2:0 bei einem
8 bit-Sampling.
Egal mit welchem Chip ein 1080/50i HDV-Camcorder arbeitet, auf dem Band ist lediglich ein
Signal mit 1440 x 1080 bei der 16:9-Aufnahme aufgezeichnet worden, das ist ein verzogenes
4:3 Format welches später um ca. 33% auf 1920 x 1080 ohne Qualitäts-Zugewinn
elektronisch in das Format 16:9 aufgeblasen werden muss. Das HDV-MPEG2-Format
macht aus 12 Einzelbildern eine Gruppe in dem nur ein einziges Bild tatsächlich ganz
aufgezeichnet worden ist. Die anderen 11 Bilder enthalten nur die Veränderungen. Anders
als im Falle DV verlieren wir im Falle HDV bei sog. Drop-outs auf dem Band eine ganze
Gruppe von 12 Bildern!
Das FireWire-Capturing vom Band
erfolgt wie im Falle von DV-Video an der schon bekannten FireWire-Schnittstelle
an Kamera und PC mit 1440x1080 Bildpunkten.
Am HDMI-Ausgang einer HDV-Kamera steht
das Full-HD-Signal an mit 1920x1080
Bildpunkten. Zwischenzeitlich kann
man auch vom HDMI-Anschluß aus capturen, in der vollen Pixel-Auflösung.
Das HDMI-Capturing habe ich hier
beschrieben.
Im Falle HDV werden einige Kameras
angeboten die HDV in voller Auflösung mit 1920x1080 Pixel
auf eine
Kamera-Festplatte schon in Form von Einzelclips schreiben. Ein Capturing
mit Szenenerkennung entfällt in diesem Fall, es wird lediglich per
USB-Schnittstelle das Material auf die PC-Festplatte kopiert. Dieses
Videomaterial ist aber oft nicht kompatibel zu den üblichen
Videoschnittprogrammen, man muss sich deshalb vorher schlau machen wie
man damit umgehen könnte.
In letzter Zeit geht man immer mehr dazu über
das HDV-Material nativ, also unverändert zu schneiden um Qualitätsverluste so gering wie
möglich zu halten. Dazu wird der Transportstream (m2t) vom HDV-Camcorder zerlegt in eine
Video- und eine Audiodatei, d.h. es erfolgt ein Demultiplexing.
Jetzt ist es viel leichter das Videomaterial zu editieren. Nach dem
Schnitt wird in eine neue Datei gerendert und Video sowie Bild werden
wieder zusammengefügt (multiplexing). Bei dieser Methode bekommt man maximal den Verlust einer einzigen Renderinggeneration. Kann
das Videoschnittprogramm das Smart-Rendering, wie z.B. Pinnacle Studio
11 Plus,
dann entsteht gar nur ein Verlust an den geänderten Stellen der Videodatei, weil
der Rest lediglich kopiert wird. Wenn man die Möglichkeit des
Smart-Renderings hat, dann verkürzt das den Zeitbedarf des Renderings ins Endformat ganz dramatisch.
Anders ist es bei dem teilweise verwendeten Intermediate-Videoschnitt.
Hier muß zuerst die Transcodierung in einen anderen Codes erfolgen. Um
die Verluste gering zu halten wird die Bitrate bei der Transcodierung
von 25MBit/s auf ca. 75MBit/s hochgesetzt, was etwa drei bis vier mal
größere Dateien für die Festplattenverwaltung bedeutet. Der Schnitt an
sich läuft dann ähnlich flüssig wie im Falle DV-Video. Anschließend
muss der gesamte Schnitt noch nach HDV reencodiert werden. Hier haben
wir es also mit dem Verlust in zwei
Renderinggenerationen zu tun. Um aber objektiv zu sein, ich konnte da einen
Qualitätsverlust mit meinen Augen noch nicht ausmachen.
Gegenüber DV-Material erhöhen sich die Renderingzeiten
bei Videoschnitt mit HD-Material erheblich, je nach Performance des PCs und
Videoschnittprogrammes, also Smart-Rendering ja oder nein.
Recht schwer tun sich einige Videoschnittprogramme (Adobes
Premiere Pro z.B.) mit der Szenenerkennung, sie fehlt
schlicht. Von kostenlos erhältlichem HDV-Split dagegen wird das
zwar mühelos gelöst, die Clips sind aber nicht demultiplexed in diesem
Fall, was Speicher und PC-Power kostet. Hier
habe ich beschrieben, wie es besser geht.
Ein weiteres Problem des HDV-Schnitts ist die fehlende
vollauflösende Echtzeitvorschau von der Timeline aus zu einem HDTV um die Ergebnisse
kontrollieren zu können. Im Falle DV-Videoschnitt konnte man das mit einem
Analog/Digital-Konverter an der IEE 1394-PC-Schnittstelle sehr leicht lösen in dem man
z.B. einen geeigneten DV-Camcorder zwischengeschaltet hat. Im Falle HDV-Videoschnitt gibt
es zwar mit speziellen HD-Videoschnittkarten ebenfalls diese Möglichkeit, diese kostet
aber richtig Geld.
Es gibt aber die einfache Möglichkeit an einer geeigneten Grafikkarte -
in meinem Fall eine Saphire HD-2600 Pro) einen
zweiten Monitor für die Vorschau zu verwenden, mit dem dann sogar HDV-Vollauflösung verfügbar ist. Ich
habe das hier beschrieben.
Bild: HD-Schnittplatz links CRT-Monitor
für Vorschau, rechts TFT-Widescreen für Premiere Pro
Videoschnittkarten
zur Unterstützung von HDV-Schnitt:
Für
eine nicht unerhebliche Zusatzinvestition werden HDV-Beschleuniger
Karten für PCs angeboten. Zum einen unterstützen solche Karte den
Vorschau-Echtzeitpuffer , andererseits ermöglichen Sie Echtzeitvorschau
mit voller Auflösung und Bildrate eines am Komponentenausgang
angeschlossenen HDTV. Wer sich diesen Komfort leisten kann, der ist
sicher gut bedient damit.
Dem einfachen Hobbyisten empfehle ich
aus eigener negativer Erfahrung mit einer solchen Videoschnittkarte für
Schnitt
Unterstützung nicht, weil eine solche Lösung nur an ein bestimmtes Videoschnittprogramm
gebunden ist, das des Schnittkartenherstellers. Ich empfehle lieber eine Zusatzinvestition
in die PC-Performance, weil dies allen Programmen auf dem PC nützt und nicht nur
ein einziges Programm und dessen Hersteller unterstützt.
Videoschnittprogramme
Ich selbst arbeite
derzeit mit den zwei folgenden Videoschnittprogrammen, die unterschiedlich an den
Videoschnitt herangehen.
Im November 2008 ist Premiere Pro
CS4 erschienen, jetzt auch mit der Möglichkeit des nativen
AVCHD-Schnitts. SmartRendering bei HDV und Szenenerkennung sind
weiterhin nicht möglich in der neuen Version. Die anderen Neuerungen
rechtfertigen für mich als HDV-Filmer nicht ein Upgrade von CS3 auf
CS4. Wirklich sinnvoller AVCHD-Nativ-Videoschnitt ist im Falle CS4
erst mit einem 64-Bit-System und viel mehr als 4GB
Arbeitsspeicher möglich. Dies würde aber eine
PC-Neuanschaffung bedeuten.
2007:
Mittlerweile
- September 2007 - ist Premiere Pro CS3 bei mir
eingezogen, jetzt mit Encore CS3 und OnLocation CS3.
Insbesondere Encore CS3 hat das PP-CS3-NLE jetzt sehr aufgewertet, der Einzelpreis lag ja mal
alleine schon bei ca. 400 €uro. Im Prinzip
gelten die hier beschriebenen
Erfahrungen auch bei der Schnittanwendung in PP-CS3.
2006:
Im
Februar 2006 hat
Adobe dann Premiere Pro 2.0 herausgebracht und für viele überraschend den
Intermediate-Videoschnitt wieder verlassen (ein HQ-Codec wird nicht mehr mitgeliefert!)
und stattdessen den nativen Videoschnitt aus m2t-Files heraus möglich
gemacht. Allerdings kann man für Intermediate-Schnitt externe HQ-Codec nutzen, sh.
weiter unten.
Hauptmerkmale bei
HDV-Videoschnitt:
Schnitt: Nativ
Keine
autom. Szenenerkennung
Kein Smartrendering
Mittlere
Echtzeitperformance
Sehr stabil
Viele Videospuren,
sequentielle Timeline für übersichtliche Projekteinteilung
Hochauflösende Bilder
werden nicht herunterskaliert, d.h. Kamerafahrten auf solchen
Bildern sind möglich
Hochauflösende
Slideshows mit Bewegungen (Pan&Zoom) erstellbar
Nutzt GPU-Grafikkarten
für beschleunigte Videowiedergabe mit zahlreichen Effekte auf dem Desktop
Kann auch bei
HDV-Schnitt eine Vollbild-Videovorschau auf einem sekundären Monitor anzeigen
Timecode-genaues
HDV-Batch-Capturing
Werden
Clips auf die Timeline gezogen, wird erst "Audio
angeglichen", das dauert einige Zeit und damit muss man
sich abfinden...
Man
muss öfters für die Vorschau mal rendern in Premiere Pro
(ENTER-Taste drücken), dies aber nur bei komplexen Timeline-
Gebirgen,
z.B. für ein Intro oder eine Titelkomposition wie
folgt dargestellt (Reiseroute mit hineinfliegenden Tourenpunkten).
Für
diese kurzen Mehrspur-Kompositionen benutzt man eine separate Sequenz
um das Hauptprojekt übersichtlicher zu gestalten. Man kann diese
Sequenz dann in das Hautprojekt einlagern.
Im
Hauptprojekt arbeitet man mit weniger Videospuren, so wie z.B.
unten in einem 45-Minuten Projekt dargestellt.
Über die meiste Zeit läuft
hier die
Timeline ruckelfrei durch. Werden in diesem Fall aber Grafiken,
Titel, Bilder etc. zur Überlagerung aufgelegt, dann betätigt man
kurz die ENTER-Taste um das für die Vorschau durchzurendern und
weiter geht es in der Projektkomposition oder man sieht sich eine
ruckelfreie Vorschau an.
Die
Funktionalität von Premiere Pro ist spitzenmäßig, auch dem anspruchsvollen
Hobbyisten fehlt es praktisch an nichts, egal ob Bearbeitung von unskalierten
hochauflösenden Bildern oder Erledigung kleinerer Kompositions-Aufgaben
(andere: 12).
Sogar Multikamera-Videoschnitt ist jetzt möglich.
Beispiel: Pan & Zoom
mit Key-Steuerung auf großen Bildern in einem
Pixelraum von 4096 x 4096 das kann natürlich dann auch ein Panoramabild
von 15534 x 1080 Pixel sein...
Keyframesteuerung
auf der Timeline:
Die
Möglichkeit per Keyframesetzung in der Timeline finde ich für mich
besonders wertvoll. Auch mir passiert es bei der Aufnahme, dass ich
per Kameraautomatik ein Gebäude hochschwenke und dann unten
korrekte Belichtung und oben oben alles zu dunkel habe. Hier hilf es
eben sehr - meine anderen NLEs können das nicht - wenn man die
Deckkraft nachträglich in PPCS3 auf der Timeline noch so ändern
kann, dass durchgängig gleichmäßige Belichtung eingestellt werden
kann.
Man
vergrößert dazu einfach die Timeline vertikal. so dass man dann in
beliebigen Abständen Keyframepunkte setzen kann auf eine bestimmte
Deckkraft, so dass man diese Aufnahme doch noch retten kann.
MPEG2-Encodierung:
Für
den Netzwerkplayer-Betrieb mit Sony PS3-Playstation erzeuge ich mit P-Pro
Transportstreams (TS) mit einer Bitrate von 25MBit/s . Nach Umbenennung in
*.mpg laufen diese Streams ruckelfrei im Kabelnetzwerk der vernetzt
ist mit
einem Router zum Full HDTV, sogar von Daten-DVDs des
PC-DVD-Laufwerkes aus.
Settings des Adobe MediaEncoders für
Streaming-Files:
NeroDigital
in Premiere Pro:
Neben
einer Vielzahl von standardmäßigen Ausgabeformaten, kann man
direkt von der Timeline aus auch diverse NeroDigital-Formate für
die Ausgabe nutzen:
NeroDigital
klinkt sich von selbst nach der Installation von Nero 8 Premium in
P-Pro ein. Ich benötige diese Option überhaupt nicht!
AC3-Audio
auf der Timeline abspielen:
Damit
auch AC3-Ton
abgespielt werden kann, muss die Datei ad2ac3dec.dll(AC3
Stream Decoder) aus dem Encore-CS3-Verzeichnis in das PP-CS3
Verzeichnis kopiert werden.
Mit
AC3-Audio auf Bluray-Disk ausgeben:
Das
geht ganz einfach in dem man die Datei an Encore CS3 übergibt, dort
ist ja der entsprechende Encoder bereits freigeschaltet.
Ausgabe auf Band:
Ist der HDV-Camcorder angeschlossen,
dann kann man über Datei/Exportieren/Auf Band ausgeben.
Zunächst wird im für das Capturing
voreingestellten Verzeichnis eine TS-Datei(mit unterschiedlichen Eigenschaften zu der
TS-Datei nach den oben angegebenen Setting!) mit dem Namen HDVExport.hdv2 erstellt. Nach
dem halben Balken wird dann diese TS-Datei zum Camcorder übertragen
und nach dem
Beendigungsdialog von der Festplatte gelöscht. Bevor man diesen Dialog beendet, kann man
diese Datei noch mit dem Datei-Explorer oder Analysen-Tools ansehen. Derartige Files
kann man z.B. mit dem kostenlosen Tool MPEG
Streamclip in unterschiedliche andere Formate konvertieren.
Der integrierte Adobe Media Encoder
ist jetzt auch bezüglich HD-MPEG2-Encoding in unterschiedlichen Konstellationen
verwendbar und er liefert eine sehr gute Qualität. Premiere
Pro
rendert in
der Standardlieferung (ohne Smart-Rendering) einfach alles durch was bedeutet,
dass in der zweiten Generation eine gleichbleibende Videoqualität erzeugt wird an allen
Stellen des Videos, dies benötigt dann allerdings auch viel mehr Zeitaufwand als
bei NLEs mit Smart-Rendering!
Von MainConcept wird zusätzlich ein
Plug-in MPEG Pro HD 2.0 für den "Schleuderpreis" von 399
Euro angeboten,
damit ist dann auch Smart-Rendering in P-Pro möglich, was die Ausgabe in das
Endformat enorm beschleunigen soll.
Smart-Rendering bedeutet aber auch, dass Clipteile ohne Änderungen (Filter,
Überblendungen z.B.) in der Qualität so verbleiben wie sie vom Camcorder erzeugt worden
sind und das Rendering nur an den veränderten Stellen erfolgt, hier wird die
Bildqualität dann etwas abgemindert (durch das Rendering eben). Von der an einigen Stellen
etwas herabgesetzten Qualität durch das Rendering merkt man bei der Vorführung auf dem
HDTV allerdings kaum etwas.
HDV-Intermediate-Files
Intermediate-Files,
sind meist Intraframe-Videofiles, die nicht aus GOP (Gruppe von
Bildern bei der zwischen den Bildern die Unterschiede in sog. B&P-Frames
gespeichert werden. erst nach 12 oder 15 Bildern kommt ein Vollbild
was höhere Systemleistung beim Schnitt erfordert), sondern auf Einzelframes
bestehen Die Kompression findet innerhalb von Einzelbildern statt,
deshalb läßt sich dieses Material gut einzelbildweise schneiden. Die Files hieraus benötigen allerdings 3-6fach
mehr Speicherplatz auf der Festplatte je nach Intermediate-Codec. Der
Prozessor wird somit entlastet, die Festplatte wird dagegen zusätzlich
belastet.
Für
Premiere Pro kann man Intra-Frame-Intermediate-Files z.B. mit demCineForm Aspect HD
HDV Plugin für die "Kleinigkeit" von $499.00
erzeugen.
Ganz
kostenlos und in vorzüglicher Qualität kann man
Intermediates
aber auch mit der Freeware MPEG
StreamClip produzieren, sogar per Batchlist.
Reine
Intra-Frame-Intermediate sind Multigenerationsfähiger /4/, weil
Kompressionsartefakte der GOP-Codierung in der Produktionskette
nicht mitgeschleppt werden.
Verfügt man über geeignete Festplatten,
die hohe Datenmengen schnell bewegen können dann wird die Fähigkeit des Echtzeiteditings in P-Pro
enorm gesteigert.
Bearbeitung
von AVCHD-Material:
AVCHD-Material
wird nachfolgend lediglich als Quell-Aquisitions- Material verwendet und dieses in
das von Premiere Pro leichter zu bearbeitende MPEG2HD-Material
transcodiert bevor man ein Video-Projekt in Premiere Pro anlegt. Den
Weg der Transcodierung von AVCHD nach MPEG2HD im Vorfeld des
eigentlichen Editings wählen auch einige andere
Videoschnittprogramme. Ein solches Postproduktionsformat ist aber
eher nur für den einfacheren Schnitt geeignet, da man Kompressionsartefakte
mitziehen muss in der Bearbeitungskette.
Laut
einer Studie der Blu-ray Disc Association benötigt MPEG-2 die 2-3-fache
Datenrate um die gleiche Qualität wie H.264 (High Profil) zu erreichen.
Die
einfachste Lösung AVCHD-Clips leichter zu bearbeiten ist, alle Clips zunächst
mit AVCMerge
von elCutty in logischer Reihenfolge zu einer großen Videodatei
zusammenzuhängen, unbrauchbare Szenen kann man gleich aussortieren.
Dieses große File kann man in NeroVision V5.1.02(habe das Nero
Blu-ray/HD DVD Video Plug-in mit installiert) von Nero 8 laden
und von dort aus als MPEG2HD exportieren. Man kann schnelles
Encodieren (VBR, 1 Durchgang) oder in High-Quality-Encoding (VBR, 2
Durchgänge) wählen. Verschiedene Audioformate stehen ebenfalls zu
Verfügung.
Das MPEG2HD-File
kann man jetzt in Premiere Pro laden (in eine Desktop-Projekt z.B.) und wie üblich editieren.
Angesichts der Tatsache, dass derzeitige H.264/AVC- Encoder
schlechtere Bildqualitätsergebnisse liefern als ein MPEG2HD-Encoder
(siehe hier
z.B.), macht es Sinn das Editing mit einem MPEG2HD-File
fortzusetzen. Ich empfehle die Szenentrennung wie hier
vorgeschlagen durchzuführen.
Natürlich
kann man die AVCHD-Clips auch direkt in NeroVision laden und dann in
MPEG2HD transcodieren. AVCMerge hat halt den
Vorteil, dass sich eine
größere Menge von Files leichter in eine NLE laden läßt und die Filegröße
auch kleiner ist als die Summe der Einzelfiles!
Transcodierung
mit Pinnacle Studio 12:
Neben
Premiere Pro, welches auch im Profilager eingesetzt wird, halte ich
mir auch noch aus verschiedenen Gründen ein einfacheres
Hobby-Videoschnittprogramm vor, das Pinnacle Studio 12 Plus Ultimate.
Mit diesem Programm kann man
AVCHD-Videomaterial nativ laden,und es z.B. als MPEG2HD (1920x1080!)
ausgeben. Benutzerdefiniert sollte man die MPEG2-Bitrate in Studio 12
auf die max. Bitrate einstellen. Jetzt kann man das Material in Premiere Pro laden und hier
weiter bearbeiten. Ein 1:1 Bildausschnitt einer solchen
Transcodierung findet man hier. Ich empfehle die Szenentrennung wie hier
vorgeschlagen durchzuführen.
Intra-Frame
Intermediate:
Eine
sehr schöne Lösung um AVCHD-Files von Panasonic-Kameras -
mit
de Version 1.1 konnte man auch noch Clips von Canon AVCHD-Kameras
transkodieren!) - in
Premiere Pro bearbeiten zu können wird mit dem AVC-Transcoder von
MainConcept kostenlos auf der Panasonic-Homepage angeboten, siehe hier.
Es handelt sich hier im einen Intra-Frame
Transcoder der I-Frame und nicht GOPs liefert, jedes Frame
beinhaltet also alle Bildinformationen.
Bild:
*mxf-Videodatei im DVCPro-Projekt
Im
Bild
sind alle sechs Audiospuren in Dolby Digital 5.1 zu sehen. Die
Dateigröße ist von ursprünglich 14,8 MB nach der Transcodierung
auf 257MB angewachsen, d.h. viel Festplattenplatz erforderlich. Die
Qualität ist natürlich super und das Echtzeitverhalten ist sehr
gut.
Im Zusammenhang mit meinem
AVCHD-Kameratest hier habe ich
mir auf einer leeren SDHC-Mediakarte eine BDMV-Struktur mit 500
Clips angelegt und diese Struktur auf der PC-Festplatte
gesichert. Nun muß ich lediglich die *.mts-Clips in dieser
Verzeichnisstruktur gegen Clips beliebiger AVCHD-Kameras
austauschen um das Material für Premiere Pro CS3 zu
konvertieren.
Der
Vorteil dieses echten Intra-Frame basierenden Intermediate-Formats
liegt in der hohen
Multigenerations-Stabilität /4/ also dann Pflicht wenn viele
Renderinggenerationen für ein Projekt benötigt werden und
Chromakeying oft vorkommt.
Andere
Lösungen:
Einen
AVC-Transcoder im Eigenbau habe ich bereits hier
vorgestellt.
Über
weitere Möglichkeiten AVCHD-Files zu bearbeiten kann man sich hier
und hier
informieren.
Bildstabilisierung:
Ich
benutze dafür derzeit diese
und diese
Methode.
Je nach Schwierigkeitsgrad des "Wackelclips, kommt mal diese
oder jene Möglichkeit der Bildberuhigung zum Einsatz.
Grafikkarte:
Ich betreibe Premiere Pro
CS3 mit einer kompatiblen Grafikkarte um den
erweiterten GPU-Modus und damit in der Grafikkarte
schlummernde Potential nutzen zu können. Für diese Grafikkarte kann man über
Projekt/Projekteinstellungen/Allgemein den beschleunigten GPU-Modus mit den
erweiterten Hardwarefunktionen einschalten um die Videowiedergabesowie zahlreiche Effekteauf dem Desktop zu beschleunigen.
Videovorschau bei HDV-Schnitt auf
einem zweiten Monitor:
Ich verwende dafür meinen 19"
CRT-Monitor an der obigen Grafikkarte und habe auch bei HDV-Schnitt ein 16:9 Videobild mit
einer Bilddiagonale von ca. 41cm. Wie man das hinbekommt mit dem Vorschaumonitor, habe ich
hier beschrieben.
Bei
der Erstellung von wmv-Dateien beachten:
Unbedingt
im MediaEncoder links oben das Kästchen "Zusammenfügen"
aktivieren vor der Ausgabe des Interlaced-Materials in eine
wmv-Datei. Im Idealfall erscheint das Videobild dadurch deutlich
klarer und detaillierter und das Zeilenflimmern wird reduziert. Ein
paar Infos zu wmvHD bietet MS auf dieser
Homepage an.
Aus meiner Sicht ist Premiere Pro
ein Spitzenprogramm mit sehr viel Unterstützung im Internet und zahlreiche
Literatur. Genau diese Unterstützung benötigt ein Hobbyist.
Flash-Video
für das Internet:
Flash-Video
ist mittlerweile mein Lieblingsformat für das Web geworden. Die
Dateien werden sehr schnell in guter Qualität erstellt und es ist
gut für das Streaming geeignet. Hier
ein Beispiel, Ausgangsmaterial war noch SD-Video von der Panasonic
GS400.
Wie
schon in der Aufzählung erwähnt kann man mit Premiere Protimecode-genaues
HDV-Batch-Capturingdurchführen. Dies kann man gut für schwächere
PC-Systeme nutzen um HDV-Offline-Schnitt mit Hilfe des Videoschnitts auf
DV-Clips durchzuführen. Ferner kann man im DV-Projekt die Vorschau auf
einen PAL-TV zur Kontrolle ausgeben. Die DV-Clips werden praktisch nur
als Proxy während des Schnitts verwendet, das Endformat wird aus
HDV-Clips erzeugt.
HDV-Offline-Schnitt
mit P-Pro
Für
HDV-Produktion mit Hilfe von DV-Clips sind zunächst folgende
Voraussetzungen zu schaffen:
Das
Band muss durchgehend und ohne Lücken mit Timecode
versehen sein (bei geschlossenem Objektivdeckel einmal das
Band im Aufnahmezustand vor der ersten echten Videoaufnahme
durchlaufen lassen)
Titel
legt man vektorbasiert an (der Titler von P-Pro 2.0 arbeitet
vektorbasierend!)
Grafiken
und Bilder müssen in HDV-Auflösung vorbereitet werden,
also in 1920 x 1080 Pixel Auflösung
Keine
Effekt-Plug-in verwenden die später in der HDV-Bearbeitung
nicht verfügbar sind
Der
Ablauf des HDV-Offline-Schnitts ist dann wie folgt:
DV-Projekt
anlegen
Video
im niedrigauflösenden DV vom HDV-Band aus capturen
Schnittarbeiten
durchführen
HDV-Projekt
(1080i) anlegen
In
das HDV-Projekt die DV-Projektdatei importieren
Mittels
Batchcapturing das DV-Projekt durch hochauflösendes
Capturing von HDV ersetzen
HDV-Endformat
herausrendern
Einzelheiten
hierzu sind nachzulesen im Beitrag von PCVIDEO 1/2007 Seite
26-29.
Über
Batchaufnahmen und Offlinedateien gibt das P-Pro 2.0 - Handbuch
ab Seite 78 Auskunft.
Eines
der schwierigsten Kapitel der Postproduktion von Videos ist die Vertonung
mit passender Musik. Eine geniale Möglichkeit ergibt sich mit Soundtrack
von SmartSound lizenzfrei für den privaten Gebrauch.
Quicktrack
von SmartSound für P-Pro
Im
Februar 2007 hat SmartSound, bekannt durch Soundtrack-Softwarelösungen,
das Programm Quicktracks
für Premiere zum kostenlosen Download frei gegeben. Es
enthielt 10 lizenzfreie Musikstücke, die für jedes
Videoprojekt aus Premiere Pro heraus leicht auf die exakte Länge
des Videos angepasst werden können.
Nach
der Installation kann man Quicktrack über das Menü Datei/Neu/SmartSound
aufrufen:
Man
kann die Abspiellänge des SmartSounds bestimmem und auch einen
Loop erzeugen.
Erstaunlich
ist, dass mit der kostenlosen Version von Quicktracks alle auf dem
PC schon für Pinnacle Studio 10 Plus installierten SmartSound-Stücke
für die Verwendung in Premiere Pro mit eingebunden worden sind.
Nicht aber nur Musik-Stücke kann man jetzt mit Quicktracks
verwenden, auch Sound-Effekte.
Mein zweites
Videoschnittprogramm, ein reines Consumerprodukt, es wird auch auf
dem Notebook bei mir verwendet
Pinnacle Studio 12 Ultimate
Ab
Juni 2008 ist das neue Pinnacle Studio 12 ausgeliefert worden. Diesmal
ist ein vollständiges Blu-ray-Authoring dabei. Darüber hinaus
sind neue Montagemöglichkeiten und weitere Programme mit Effekten
hinzugekommen, ebenfalls ein vollwertiges Blu-ray-Authoring.
Am
09. Mai 2007 installierte ich Pinnacles neueste NLE-Version: Pinnacle
Studio 11 Ultimate. Insbesondere durch das mitgelieferte Plug-in VitaScene
ist Studio sehr aufgewertet worden. Jetzt ist auch
AVCHD-Editing möglich, wenn auch nicht so elegant wie mit
HDV-Material, weil das Material viel höher komprimiert ist und
auf jeden Fall einen Kraftwerks-Rechner benötigt. Mit VitaScene und
Hollywood FX ist eine unglaubliche Vielfalt an Videoeffekten möglich.
Es kommt nur noch darauf an, was man damit macht.
Nachfolgende
Beschreibung von Studio 10 Plus gilt im Prinzip auch für Studio
11. Mehr Informationen zu Studio 11 Plus Ultimate ist aber hier
zu finden.
Erst mit dem
Patch 10.5
vom Februar 2006 ist Studio mit dem Liquid-Edition Kern in die HDV-Videoschnittklasse mit
einem geringen Kaufpreis hinaufgehievt worden. Und Studio macht das garnicht mal so
schlecht. Der Schnitt erfolgt nativ, wobei Studio während des
Capturings bereits ein *.m2v-Videofile und ein *.wav-Audiofile
mittels Demultiplexing erzeugt und es deshalb so leicht zu schneiden
ist auch mit einem schwächeren Rechner.
Hauptmerkmale
HDV-Videoschnitt:
Schnitt: Nativ
Szenenerkennung
automatisch - nach Aufnahmezeit und Datum
Smart-Rendering
im Feuerwehrtempo in 1A-Qualität
Hollywood
FX Basic, welches man auf höhere Versionen freischalten
kann
Gute Performance
SmartSound
für leichte Video-Vertonung
Arbeitet bei mir sehr
stabil
Zwei Videospuren
Verwackelte Clips
kann man stabilisieren (für HDV gerade noch brauchbar)
Monitorvorschau kann
man auf Wunsch in Vollauflösung abspielen
Hochauflösende
Bilder werden nicht herunterskaliert
Hochauflösende
Slideshows intuitiv und schnell erstellbar
Berechnet
Videoeffekte hardwarebeschleunigt im Hintergrund
Kann auch bei
HDV-Schnitt eine Vollbild-Videovorschau auf einem sekundären Monitor anzeigen
Es
stehen viele kostenlose Plug-ins zu Verfügung (Beispiel)
Für
Heroglyph und Adorage werden Plug-in angeboten
HDV-Files
die z.B. mit HDVSplit gecaptured worden sind, kann Studio
nicht laden. Hier hilft aber das Freeware-Tool MPEG StreamClip um
die Files in das Format "Convert to TS with MP2 Audio" verlustlos zu konvertieren.
Eine Szenenerkennung
nach Aufnahmezeit und Datum ist vorhanden und die bearbeiteten Files können auch wieder zum HDV-Camcorder
zurückgespielt werden. Eine zweite Videospur für Overlayeffekte mit PIP z.B. steht
ebenfalls zu
Verfügung.
Sehr gut
funktioniert hier auch das Smart-Rendering. Es wird nur dort etwas
gerendert, wo etwas am Original verändert worden ist.
Besonderen Spaß
macht mir aber dieses Programm bei der Erstellung von HD-Slideshows. Mit keinem
anderen hier genannten Programm kann man derart schnell und intuitiv z.B. PAN & Zoom
auf hochauflösenden Bildern realisieren. Man kann alle für den Videoschnitt verfügbaren
Werkszeuge auch für die HD-Slideshows einsetzen. Eine Grafikkarte mit 256 MB ist zu
empfehlen.
Der
MPEG2HD-Encoder
liefert ausgezeichnete Ergebnisse, in CBR und VBR!.
AVCHD-Files
kann Studio 11 Plus nativ editieren, mit einem übertakteten
Intelprozessor Q6600 auf 4x3GHz klappt das auch sehr gut. Wenn man
mit dem oben erwähnten AVCMerge die AVCHD-Kamerafiles zusammenhängt
in eine große Datei, läßt sich diese viel schneller laden als
viele Einzelclips, in der Summe ist diese Datei auch kleiner als die
Summe der Einzelclips. Die Szenenerkennung kann man auch nachträglich
nach Inhalt drüberlaufen lassen, so dass die Szenentrennung kein
eigentliches Problem ist. Die Ausgabe kann nach MPEG2HD oder
H.264/AVC
für eine AVCHD-DVD erfolgen.
Disk-Authoring
ist nur für MPEG2-DVD möglich. Das noch intergrierte HD-DVD
Authoring ist kaum noch nutzbar, da es keine HD-DVD-Player mehr
gibt. Die nächste Version 12 wird wohl auch das Bluray-Authoring
beinhalten.
Ein
weiteres Highlight von Studio ist das Hollywood FX Mega 6.0 für
phantastische 3D-Effekte und 3D-Text, welches man kostenlos in Studio
10 Plus freischalten kann, wenn man z.B. schon über eine eine ältere
Version aus Studio 8-Zeiten verfügt. Ansonsten muss man eine extra
Freischaltgebühr entrichten.
Bild:
3D-Keyframe-Editor von Hollywood FX
Den
HFX-Editor kann man auch unabhängig von Studio Plus aufrufen um
eigene Kreationen zu gestalten.
HFX
nutzt die 3D-Leistung moderner Grafikkarten zur Beschleunigung der
Effektdarstellung voll aus.
Mit
dem Filter "Stabilisieren" kann man verwackelte Clips
beruhigen. Studio schneidet rigoros in der Höhe und Breite je
20% des Bildinhaltes weg und vergrößert dann den Rest auf die ursprüngliche
Auflösung. Es geht dabei Schärfe verloren, Nachschärfen ist deshalb
erforderlich!
Bild:
Original/Stabilisiert mit Studio 10 Plus
Viel
besser fällt das Stabilisieren verwackelter Videos mit dem Deshaker
aus. Wie man das in Studio realisieren kann, steht hier.
Den Deshaker bekommt man kostenlos und wie so oft ist das was nichts
kostet das Beste!
Im
Falle Studio 12 kann man den Mercalli-Deshaker in
Studio als Plg-in einbinden, was natürlich eine sehr elegante und
schnelle Lösung ist um Clips zu beruhigen.
Man kann auch mit
einer Vollbildvorschau in HDV schneiden. In diesem Fall muss man bei den Settings die
Einstellungen für "Video- und Audio-Voreinstellungen" hernehmen und dort bei
"Vollbildvorschau anzeigen auf:" angeben: "Sekundär-VGA Monitor". Wie
man den Dualmonitorbetrieb einstellt, habe ich hier
beschrieben. Für schwächere PC-Systeme kann man statt
Vollbildvorschau, 1/4 Vollbildvorschau nutzen, wenn das Kästchen für
die Vollbildvorschau nicht angeklickt wird.
Hätte Studio die
Möglichkeit mit mehr als zwei Videospuren zu arbeiten und einige
weitere Compositig-Fähigkeiten
wie etwas Premiere Pro, dann wäre dieses Programm geradezu ideal auch für anspruchsvolle
Hobbyisten. Auch so aber ist dieses Videoschnittprogramm sehr sehr nützlich.
Split
4DVD um vorführfertig gerenderte große TS-Files so zu zerteilen, dass man diese auf
mehrere Daten-DVDs zerteilt archivieren und später wieder zusammenfügen kann.
MPEG
Streamclip für Konvertierungen/Skalierungen von HDV-Material
Nun noch etwas mehr zur Wandlung von HDV in DV für
DVD
Wandlung HDV zu SDV für DVD
Es gibt
verschiedene Möglichkeiten HDV-Material in eine DVD kompatible
Datei zu skalieren.
HDV-Kameras
können die Aufnahmen nicht nur in HDV, sondern auch als DV-AVI, also
herunterskaliert in sehr guter Bildqualität auf die Festplatte des PCs
ausgeben. Im Menü "STD.EINST."
des Sony HDR-HC3-Camcorders stellt man dazu im Register "i.LINK KONV." die Ausgabe an
der Firewire-Schnittstelle auf "EIN(HDV-->DV" ein. Nach dem
Kopiervorgang kann
man die benötigte DVD kompatible Datei im Videoschnittprogramm erstellen.
So manches Videoschnittprogramm kann
die Skalierung von HDV nach SDV nicht sehr gut umsetzen. Ganz
anders ist hier das Freeware-Tool MPEG
StreamClip. Die Downskalierung mit diesem Tool überzeugt
auf der ganzen Linie.
Super Ergebnisse bekommt man, wenn
man sich mit den verschiedenen Resize-Verfahren einfach mal beschäftigt, hier
habe ich noch mehr dazu geschrieben.
Sehr gute
Ergebnisse erzielt man, wenn man 16:9 DV-AVI Rohmaterial
(wenn das DV-Ausgangsmaterial nur 4:3 hat, werden die Ergebnisse
nach der Hochskalierung auf 16:9 etwas schlechter!) nach dem
Schnitt von der Timeline aus direkt in einen HDV-Transportstream
herausrendert. Ich lege dabei immer ein HDV-Projekt an und ziehe
die DV-Clips in das HDV-Projekt und passe diese an das Projekt an.
So kann man sein altes DV-Material mit wirklich
guten Ergebnissen hochskalieren. Die Bildqualität fällt dabei
besser aus, als bei der Wiedergabe einer kompatiblen DVD vom
DV-Material aus über einen HDMI-DVD-Player zum HDTV. Wie gut,
dass ich alle DV-Schnitte zum Band zurückgesichert habe, so kann
ich sie jetzt alle hochskalieren.
Ich
habe mit verschiedenen MPEG2-Encodern die Ergebnisse mit
einander verglichen:
1.
DV-AVI in DVD kompatibel encodiert (576i) mit einer Bitrate von 8
MBit/s und Einspeisung mit einem HDMI-Player in den HDTV
2.
DV-AVI in HD2 (1080i) mit einer Bitrate von 25 MBit/s
encodiert und mit dem Netzwerkplayer Sony-PS3 hochauflösend
in
den HDTV eingespeist.
Immer
hat die Version 2 das bessere Bildergebnis geliefert, warum?
Bei
der Bitrate von 8 MBit/s treten im Falle feinster Strukturen oder
kritischen Bewegungen bei bestimmten Mustern sog. lokale Flimmer-
und/oder Moskitoeffekte im Video-Bild auf, nicht dagegen bei der
Bitrate von 25 MBit/s, das Bild hier war immer sauber und frei von
diesen Effekten.
Das
Freeware-Tools MPEG StreamClip lässt sich ebenfalls für
Hochskalierung einsetzen.
Über
die Upskalierung per AviSynth habe ich auch hier
etwas geschrieben.
Zwar
sind die so hochskalierten DV-AVIs noch keine HDV-Videos vor allem
wegen der geringen Hintergrund- und Detailauflösung (was bei
der Aufnahme auflösungsmäßig fehlt, kann man mit der
Hochskalierung nicht herbeizaubern!) aber sie sind prima auf
einem Full-HDTV anzuschauen.
Aus
alten DV-AVIs werden bei mir jedenfalls HD-DVDs auf diese Art
hergestellt und die DVD gehört endgültig der Vergangenheit an!
Unter
Echtzeit-Videoschnitt versteht man, dass man während des
Schneidens eine Videovorschau in voller Bildrate (25fps) und Auflösung
sowie finaler End-Qualität
live am angeschlossen Video-Vorschaumonitor verfolgen kann um das Videos besser kontrollieren zu können.
Im Falle HDV-Videoschnitt arbeite ich im Doppelmonitorbetrieb,
wobei die Vorschau über die Grafikkarte auf einen CRT-Monitor
geleitet wird. Ich sehe also die Vorschau in einer Auflösung von
1680 x 945 mit ca. 41cm Bilddiagonale, was schon recht ordentlich
ist.
Das finale Renderergebnis
schicke ich direkt vom Videoschnitt-PC aus per Netzwerkplayer zum HDTV für die zusätzliche Endkontrolle.
Im
Falle Adobe Premiere Pro bekommt man mit 8-Bit BGRA eine
Darstellung komplexer Bilder in Echtzeit wie man es im Bild oben
sehen kann, kein Overlaybild also.
Ähnlich
verhält es sich mit Studio 11 Ultimate, auch hier bekomme ich auf
die Vorschau auf den CRT-Monitor, wobei die volle oder die halbe
Auflösung benutzt werden kann.
Für
eine HDV-Videovorschau wird also in meinem Schnittstudio für für
beide NLEs per Grafikkarte gesorgt. zur Beurteilung der Schärfe und des Bildstandes. Selbst die Beurteilung der
Farbkorrektur bzw. des Cleanings auf diesem CRT-Monitor ist nach
gewisser Einarbeitung für mich kein großes Problem hinsichtlich
der späteren Wirkung auf meinem HDTV.
Wie
kommt es jetzt aber zu einer Echtzeitwiedergabe des HDV-Videos?
Überblendeffekte
oder auf Clips angewendete Effekte müssen vorgerendert werden,
damit das Video flüssig und mit voller Bildrate in der
HDV-Videovorschau zu sehen ist. Dies wird bei meinen beiden NLEs
unterschiedlich gelöst:
Premiere
Pro:
Das
Rendering für die Vorschau wird manuell per "Enter"
- Taste ausgelöst. Man machts es meist dann, wenn oberhalb
der Timeline im Bereich der Effekte eine rote
Linie
erscheint. Die rote Linie signalisiert also, dass Echtzeitwiedergabe
mit voller Framerate und voller Auflösung nicht möglich ist. Zwingend
ist das Vorrendern aber nicht unbedingt, ich nutze z.B. die Vorschau
während des Editings kaum, ich schiebe einfach den Scrubber auf der
Timeline schnell hin-und-her. Erst nach einem besonderen Effekt/Filter
nutze ich die Echtzeitvorschau. Selbst wenn die rote Linie oberhalb der
Timeline erscheint, kann die Videovorschau noch mit einer ausreichenden
Bildrate unterhalb 25 fps gut für eine Kontrolle geeignet sein. Ruckelt
die Vorschau zu stark, dann betätigt man einfach die Enter-Taste und
P-Pro rendert diese Stelle nun durch. Jetzt kann man das prachtvolle
Werk sich auf dem sekundären Monitor ruckelfrei und in voller Auflösung
ansehen. Die vorgerenderten Stellen bleiben immer im Projekt erhalten,
so dass man sich entsprechend dem Projektfortschritt zeitnah die
Vorschau in Echtzeit ansehen kann. Leider wird das Ergebnis des
Vorrenderings für die Vorschau nicht für das Rendering bei der finalen
Video-Ausgabe genutzt, der Vorgang wird wiederholt und das Video wird
komplett und ohne SmartRendering durchgerendert was dann viel länger
dauert als bei dem nachfolgenden NLE. Allerdings bekommt man durch
das komplette Neurendering auch eine gleichmäßige Bildqualität über
alle Bereiche des Videos.
Mit
meinen PC und dem hochgetakteten Prozessor Q6600 auf 4x3GHz
habe ich kaum noch Engpässe beim Echtzeitediting des
MPEG2HD-Videomaterials mit Premiere
Pro.
Studio
12 Plus Ultimate:
Hier
ist das Rendering für die Vorschau geschickter gelöst, es
erfolgt automatisch im Hintergrund während der
Editingpausen mit Unterstützung der Grafikkartenleistung, was das
Vorrendering enorm beschleunigt. Man sieht den Fortschritt des
Hintergrundrenderings am Verschwinden der Grünmarkierung
oberhalb der Timeline an Stellen die für die Vorschau
vorgerendert werden müssen. Auch hier bleibt während des
Projektfortschritts das gerenderte Ergebnis erhalten, sogar auch für
das finale SmartRendering in Echtzeit. Bei dem SmartRendering
werden beim Editing unangetastete Videostellen nicht neu gerendert,
was zu unterschiedlichen Bildqualitäten zwischen gerenderten und
nichtgerenderten Videostellen führen kann, der Unterschied ist
aber gering, da nur eine Renderinggeneration dazwischen liegt.
SmartRendering gibt es
jedoch nicht mit dem H.264/AVC-Encoder!
Mit
meinen PC und dem hochgetakteten Prozessor Q6600 auf 4x3GHz
habe ich kaum noch Engpässe beim Echtzeitediting mit Studio 11
Plus, egal ob HDV oder AVCHD(auch wenn hier der Codec stärker
verschlüsselt als bei HDV).
NLEs
mit Nutzung des RAM-Sopeichers für die Echtzeitvorschau
Ein
typisches Videoschnittprogramm mit von Haus aus hoher Echtzeitfähigkeit
ist Edius Neo. Die höchste
Echtzeit-Performance erzielt dieses Programm aber nicht beim
Nativ-Videoschnitt sondern mit dem Intermediate-Videoschnitt, also
mit I-Frame-Dateien die mehrfach größer sind als das
Original-Nativmaterial der Kameras.
Diese
NLEs reservieren z.B. für 96 Frames (ca. 3,84 Sekunden Spielzeit
bei einer Framerate von 25 Bildern/Sekunde) entsprechenden
RAM-Speicher für die Erzeugung einer vollauflösenden Vorschau.
In diesem Fall wird also die Vorschau nicht im Hintergrund
vorgerendert. Wird es zuviel mit der Zahl der Spuren und Effekten, dann läuft der
Echtzeitpuffer von 96 Frames auf 0 leer und die Echtzeit-Wiedergabe von der
Timeline bleibt mit einem akustischen "Blong" stehen. Um mit dem vollen Puffer
erneut zu starten , muss man deshalb die Timeline-Vorschau z.B. mit festgehaltener
Shift-Taste starten. Jetzt füllt sich der Puffer und dann
startet endlich die Timeline, also nach einer Verzögerungs- pause.
Falls das Video
bereits beim Start auf der Timeline mit vielen Effekten beladen ist, hilft als Vorlauf
auch ein Stück Schwarzfilm für den Anlauf sozusagen bis der Echtzeitpuffer sich gefüllt
hat. Nun geht das Spiel wieder von vorne loß, entweder die Vorschau auf der Timeline
läuft durch z.B. bei weniger Spuren und Effekten oder sie bleibt stehen, wenn die
Berechnungslast zu groß wird. Wird nicht genügend schnell der
reservierte RAM-Speicher vom System freigemacht, dann läuft die
reservierte Framezeit gegen Null und die Vorschau ruckelt nur noch
mit geringer Framerate oder sie bleibt gar stehen. In den Settings
kann man angeben, dass bei großer Rechnerlast die Vorschau mit
geringerer Framezahl laufen soll. Dann aber kann man nicht mehr
von einer Echtzeitwiedergabe bei der Vorschau reden.
Originalton
nehme ich mit dem eingebauten Kameramikrofon auf. Lediglich für
Aufnahmen von Vorträgen benutze ich ein ansteckbares
Funkmikrofon. Die Kamera benutze ich auch als Tonbandgerät, wenn
mal ein längeres Stück z.B. in einer Kirche oder von
Straßenmusikanten aufzunehmen ist. Das Bandlaufwerk hat meine
Aufnahmen mit der Sony HDR-HC3 bisher kaum gestört. In der
Postproduktion mische ich dann O-Ton mit
Instrumental-Nachvertonungsmusik. Einige Links für den Download
von Nachvertonungsmusik habe ich im Menü der Startseite
angegeben. Darüber hinaus verfüge ich über ein großes privates
Musikarchiv.
Audio
editiere ich mit dem Freewareprogramm "Audacity" mit
Lame MP3-Codec.
Weiter
Audio-Tools aus meiner Sammlung:
ffmpegGUI
Beta Build 3 für die Erzeugung von AC4-Audio
HeadAC3he
für die Konvertierung von AC3 in 6-spurige wav
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bitte an den Verfasser: Bruno Peter Hennek.