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Erfahrungsbericht: AVCHD gegen HDV

Rund 2 1/2 Jahre filme ich mit einer HDV-Kamera, der Sony HDR-HC3
Im Oktober 2008 ergab sich die Gelegenheit vergleichend mit einer AVCHD-Kamera, der Panasonic HDC-SD100 zu filmen weil vom Videomagazin "VIDEOAKTIV DIGITAL" acht Hobby-Filmer ausgewählt worden sind die diese Kamera für einen 4-wöchigen kostenlosen Test zu Verfügung gestellt bekommen haben, darunter war auch ich mit meiner eigenen Bewerbung ...

Zwei Video-Aufnahmesysteme im Vergleich

Die Panasonic Kamera HDC-SD100 musste in meinem private Test gegen die Eigenschaften der Sony HDR-HC3 antreten und bei der Filmerei so wie ich sie praktiziere beweisen ob ein Fortschritt durch die Entwicklung der AVCHD-3MOS-Technik im Ergebnis zu bemerken ist. Meine Bewertung stützt sich nicht auf einer synthetischen 100 Punkte-Skala ab, sondern auf vergleichende Betrachtung mit den Eigenschaften meiner persönlichen 2 1/2-jährigen Erfahrung mit der Sony HDR-HC3.

Bild 1: Testaufbau für Vergleichaufnahmen vom Stativ aus

Panasonic behauptet ja in der Werbung, die neue Kamera würde eine überragende Bildqualität erzeugen und deutlich natürlichere Farben als 1-Chip Kameras liefern und insbesondere bei Aufnahmen unter Low-Light-Bedingungen punkten mit dem neuen 3MOS System.

Für den Nativ-Schnitt wird im Test das neueste Pinnacle Studio 12.1 Ultimate eingesetzt.

Was mich als Hobby-Videofilmer auf den ersten Blick interessiert:

Sony 
HDR-HC3
Panasonic 
HDC-SD100
Aufnahmechip ClearVid
1xCMOS 1/3"
3xCMOS 1/6"
Chipauflösung effektiv 1 434 000 Pixel 3x 520 000 Pixel
HD-Aufnahmesystem HDV
(MPEG2-HD)
AVCHD
(H.264-AVC)
In SD aufnehmen ja nein
Clipteilung bei der Aufnahme nein ja
16:9 Bildauflösung 2304 x 1728 1920 x 1080
Audioaufnahme Stereo Mehrkanalton 5.1
Aufnahmemedium miniDV-Band SD/SDHC-Karte
Aufnahmebitrate max. 25Mbps 17Mbps
HD-Bildpunkte 1440x1080i 1920x1080i
Von HD auf SD ausgeben ja nein
Video-Schnitt zurück zur Kamera in HD und SD ja nein
Capturen direkt zum PC* ja nein
50Hz-Synchronsignal an der Video Composite- Buchse** ja ja
Zeitlupenaufnahmen ja nein
Zeitrafferaufnahmen ja nein
72 Fotos mit einer Bildrate von 25 Aufnahmen/Sekunde aufnehmen nein ja
Zoomfaktor 10fach 12fach
max. Weitwinkelbereich 45 Grad 48 Grad
Autom. Objektivschutz bei Kamera auf aus ja ja
Bildstabilisator EIS OIS
AE-Programme für typische Aufnahmesituationen 5 9
Intelligente Automatik
[iA] eCam für Portrait, Landschaft, Spotlight, Dämmerung, andere Situationen
nein ja
Gesichtserkennungs-
Funktion
nein ja
Intelligente Kontrast-
Kontrolle
nein ja
KINOEFFEKT/DIGITAL CINEMA KINOEFFEKT DIGITAL CINEMA
Display 2,7" 2,7"
Displayauflösung 211 000 Pixel 300 000 Pixel
Sucherauflösung 123 000 Pixel 183 000 Pixel
Farbkreise

900, 150, 30 Lux:siehe VAD 04/2006

Bei 30 Lux ist der Farbraum mehr ausgedehnt als bei der Panasonic HDC-SD100

900, 150, 30 Lux: siehe VAD 06/2008

Bei 900 und 150 Lux ist der Farbraum mehr ausgedehnt als im Falle der Sony HDR-HC3

Relative Farbauflösung 33,9%, befriedigend 46,2% hervorragend
Schwarz/Weiß-
Luminanzkurve
Siehe VAD 04/2006:
Der Graph läuft ca. 350LP horizontal, dann fällt er konstant ab
Siehe VAD 06/2008:
Der Graph läuft nur ca. 150LP horizontal, dann fällt er konstant ab...
S/W-Vertikalauflösung
451LP, sehr gut (nach der alten VAD- Bewertungsmethode!)
569LP, gut
S/W-Horizontalauflösung
698LP, hervorragend (nach der alten VAD- Bewertungsmethode)
561LP, befriedigend
Rauschen 900 Lux 3,2%, gut 3,3%, gut
Rauschen 30 Lux 5,2%, sehr gut 22%, mangelhaft
Mikrofonfrequenzgang 71,68%, sehr gut 71,9, sehr gut
Übertragungsbereich 65-19000 Hz, hervorragend 90-10400 Hz, gut
Manuelle Steuerung per Drehwalze per Objektivring
Menü-Navigation per Touchscreen per Mini-Cursortaste
Manuelle Tonaussteuerung nein ja
Mikrofonbuchse nur per Adapter VMC-K100 ja
Kopfhörerbuchse nein ja
Zubehörschuh nein ja
Manuelle Verschlusszeitenwahl 1/50, 1/25, 1/12, 1/6 und 1/3 Sec 1/25 bis 1/8000 Sec
Automatische Verschlusszeitenwahl 1/2 bis 1/425 Sec 1/50 bis 1/250 Sec
Punkt-Focus über das LCD einstellen ja nein
Tele-Makro ja ja
Gegenlichttaste ja ja
Manuelle Belichtung/Blende ja ja
Luminanzpegel einstellen nein ja
Punktbelichtungsmessung über das LCD einstellen ja nein
Super NightShot ja nein
NightShot-Licht ja nein
Color NightView ja ja
Kamerafarbe einstellen ja ja
Schärfe der Bildkonturen einstellen ja ja
Weißabgleich manuell ja ja
Blitz für Foto ja ja
einblendbarer Hilfsrahmen ja ja
Histogramm ja ja
Zebra ja ja
Archivierungsfunktion auf miniDV-Band auf zugekauften DVD-Brenner VW-BN1
VAD-Testurteil 73 Punkte, sehr gut (04/2006)
67 Punkte, gut (lt. aktl. VAD-HP)
68 Punkte, gut (06/2008)
Gewicht 598 Gramm 376 Gramm

Quelle für Grafiken und einige Labormessdaten: VIDEOAKTIV DIGITAL Ausgabe 4/2006 und 6/2008

*  wichtig für Studio-Aufnahmen (GreenScreen z.B.) direkt auf PC/Notebook per Adobe OnLocation z.B.
** wichtig für mich zur Synchronsteuerung von Kamera/S8-Projektor bei Super8-Videotransfer

In der Tabelle habe ich nicht vollständig alle Einzelheiten aufgelistet, jedoch die, die mich persönlich besonders interessieren. Aus den Kamera-Spezifikationen der Hersteller kann man weitere Einzelheiten entnehmen, vollständig leider oft erst nach Studium der Betriebsanleitung und diese wird nicht immer zum download angeboten.

Die beiden Kameras zeichnen auf unterschiedliche Datenträger auf, die Sony HDR-HC3 zeichnet auf miniDV-Band auf, die Panasonic HDC-SD100 auf eine SD/SDHC-Karte. Über die Vor- und Nachteile dieser Speichermedien habe ich schon hier etwas geschrieben. Gegen das Band habe ich aufgrund langjährig guter Erfahrungen persönlich nichts... Speicherkarten sind derzeit noch sehr teuer und daher zwar gut als Aufnahme-Speichermedium, kaum jedoch wegen der Kosten als Archivmedium einsetzbar.

Panasonic empfiehlt als transportables Archivmedium die zusätzlich Anschaffung des DVD-Brenner VW-BN1. Man kann natürlich auch einen Notebook für eine Reise mitnehmen falls vorhanden. Zusätzliche Ausgaben also, die bei Einsatz meiner HDV-Kamera nicht anfallen, weil die miniDV-Bänder sehr billig sind. Zu Hause kann man die aufgenommenen Dateien auf Festplatten oder DVDs per PC sichern.

Theoretisch reicht schon die halbe Bitrate einer HDV-Kamera aus um gleichwertige Bildqualität mit AVCHD-Kameras zu produzieren, schreibt die Fachpresse. Das hochkomprimierte H.264-AVC-Material benötigt für das Nativediting mindestens einen doppelt so starken PC wie bei HDV-Nativschnitt um annähernd flüssig Videos zu schneiden. Experten sprechen sogar von dreimal mehr Aufwand bei der AVCHD-Decodierung im Vergleich zu HDV. Im Falle H.264-AVC wird die Aufnahme zweifelsfrei deutlich wirkungsvoller komprimiert. Im Gegensatz zu MPEG2-HD erfolgt bei H.264-AVC die Transformierung mit einem De-Blocking-Filter und die kleinste Blockgröße ist 4x4 statt 16x16 was theoretisch zu einer höheren Genauigkeit an Bildkanten und damit besseren Bildqualität führt. So überzeugen auch mich die bisher gesehenen Aufnahmen von verschiedenen AVCHD-Kameras, noch nicht aber die in einigen Videoschnittprogrammen verwendeten H.264-AVC- Encoder für die finale Videoaufnahme auf eine Disk. Hier ist derzeit die finale Encodierung in MPEG2-HD mit einer Bitrate von z.B. 30Mbps noch die bessere Wahl.

Was sagt mir nun der Vergleich in der Tabelle:

  1. Die Panasonic Kamera lässt eine sehr gute Farbsättigung bei Tageslicht (900 Lux-Polygon) und Kunstlicht (150 Lux Polygon) erwarten, Bei 30 Lux Lowlight ist dagegen kaum auf eine bessere Farbgebung zu hoffen, zumal die Kamera wegen der kleinen Aufnahmechips deutlich mehr rauscht als die Sony-Kamera.

  2. Die Luminanzkurve fällt bei der Panasonis deutlich eher ab als bei der Sony. 

  3. Die Verwendung von 3 CMOS-Aufnahmechips bei der Panasonic lässt eine deutlich differenziertere Detail-Farbauflösung und Farbnuancierung erwarten.

  4. Der kleine 1/6"-Aufnahmechip lässt befürchten, dass die einzelnen Pixel darauf zu wenig Licht bekommen und dadurch schlechtere Ergebnisse bei wenig Licht zu erwarten sind als z.B. bei dem 1/3"-ClearVid-Aufnahmechip meiner Sony HDR-HC3.

  5. Einige Ausstattungsmerkmale der Panasonic gefallen mir besser als bei der Sony, jedoch fehlen dort andererseits doch wieder einige für mich wichtige Funktionen der Sony. 

16. Oktober 2008: Die Kennenslernphase kann starten...

Nach dem Auspacken musste natürlich erst der Akku geladen werden, genügend Zeit also um die Kamera und Bedienungsanleitung kennen zu lernen. Ein erstes Minus von mir bekommt Panasonic für die Bedienungsanleitung, es fehlt ein Index um Stichworte in den 139 Seiten aufzufinden. Im Zeitalter des Computers wäre es eigentlich heute kein Problem mehr einen Index zu erstellen, bei Panasonic ist das aber offensichtlich ein Problem. 

Hmm..., die Länge der Kunststoff-Panasonic HDC-SD100 entspricht in etwa meiner Sony HDR-HC3. Sie ist aber nicht so hoch und nicht so breit - das Bandlaufwerk macht die Sony etwas dicker. Die gut 200 Gramm leichtere Pana lässt sich zwar gut anfassen, schrecklich fummelig ist aber - und damit ungenau zu bedienende Schaltrichtung für Männerhände/Finger - die Bedienung der Cursortaste für die Bildschirmnavigation. 

Natürlich werde ich bei meinen Testaufnahmen auch mein Selbstbau-Körperstativ (hier) einsetzen, welches sich schon bei der Sony HDR-HC3 sehr bewährt hat. Darüber hinaus werde ich einige Vergleichsaufnahmen mit beiden Kameras vom Stativ aus machen in der Anordnung nach dem Bild 1. 

Meine bessere Hälfte meinte spontan, "das wäre auch eine Videokamera für mich..., passt schön in mein Handtäschchen"..., sie fotografiert und "filmt" derzeit noch mit einer Panasonic DMC-TZ3.

Schaltet man die Kamera ein, taucht am unteren Bildrand für kurze Zeit der Hinweis SD-Aufnahme auf, wohl ein Hinweis darauf, dass auf eine SD-Karte (in Testfall ist eigentlich eine 6GB SDHC-Karte von Panasonic verwendet worden) aufgenommen wird.

Panasonic bietet auf seiner Homepage einen kostenlosen MC-Transcoder an um AVCHD in das Intraframe-DVCPRO HD (allerdings dann in 1440x1080i) zu konvertieren. Der 5.1-Sound bleibt erhalten. Dieses Material lässt sich dann besonders leicht und flüssig z.B. in Premiere Pro CS3 bearbeiten. Bei identischer Datenstruktur geht das auch mit AVCHD-Clips von Sony- oder Canon-AVCHD-Kameras, wenn man die Clips im Datencontainer AVCHD/BDM/STREAM austauscht. Man benötigt lediglich die Datenstruktur einer SDHC-Mediakarte mit möglichst vielen Clips, d.h. die Panasonic-Kamera muss zu diesem Zweck mehrere hundert Mal ausgelöst werden um den Container zu erstellen und dann auf die Festplatte zu kopieren.

Alle Funktionen und Eigenheiten einer neuen Kamera erschließen sich nicht auf Anhieb, nachfolgend deshalb zunächst ein Bericht aus der Phase des Kennenslernens der Panasonic-Kamera...

Aufnahmesituationen der ersten drei Tage mit der Panasonic HDC-SD100:

Außenaufnahmen (HG1920-Modus, 13Mbps und HA1920-Modus mit 17Mbps) am trüben Oktober-Vor- und Spätnachmittag im Garten mit ein paar zusätzlichen Landschaftsaufnahmen in Weitwinkel- und max. Telestellung des Objektives sowie einige Aufnahmen mit mäßigen H/V-Schwenks deutlich unterhalb der automatischen Warneinblendung bei zu schnellen Schwenks. Am folgenden sonnigen Tag habe ich dann noch weitere Landschafts- und Gartenaufnahmen gemacht. Alle Aufnahmen sind im Standard-Automatikmodus erstellt worden. Ein bisschen habe ich mich auch mit dem iA-Modus und der 25p-Aufnahme bei Schwachlicht beschäftigt.

Innenaufnahmen erfolgten gegen 16:45 Uhr:

a) großes Wohnzimmer mit natürlichen Lichteinfall durch großes Wohnzimmerfenster und ohne zusätzlicher Raumbeleuchtung
b) innenliegender schmaler Verbindungsgang mit Tageslicht- und etwas Kunstlichteinfall
c) mittelgroßes Büro mit Lichteinfall durch ein normales Fenster und Balkontür sowie eingeschalteter Kunstlichtbeleuchtung 

Stärken der Panasonic
HDC-SD100:

Sehr gut gefällt mir der LCD-Monitor, auch der Sucher. Die Anpassung des Suchers an die Dioptrienstärke meiner Brille klappte sehr gut. Bilddetails auf dem LCD-Monitor sind auch bei Sonneneinstrahlung darauf deutlich besser erkennbar als bei meiner HDV-Kamera. Unsichtbar wird aber das Bild auf dem Panasonic-Monitor, wenn man eine Sonnenbrille/Sonnenbrillenaufsatz mit polarisierten Gläsern verwendet. Im Sucher sieht man das Bild jedoch auch mit polarisierten Gläsern einer Sonnenbrille.

Erfreulich, dass Panasonic ein Objektiv mit 12fach Zoomfaktor verbaut hat...

Gefallen tut ferner die manuelle Scharfstellung mit der vergrößerten Bildschirmmitte, leider ist die Aktivierung sehr schwer zugänglich.

Die Sache mit dem Multi-Manual-Ring für eine Reihe manueller Funktionen ist ja eigentlich recht schön, wenn man nur leicht an den Schalter Auto/Manual hinter dem ausgeklappten und gekippten LCD-Monitor mit den Fingern hinkommen würde was praktisch nicht immer der Fall ist.

Der OIS zeigt echt super Wirkung bei dieser leichten Kamera um die Übertragung des Handzitterns auf das Video zu unterdrücken...

Ein großes Plus von mir für den separaten Micro-Anschluß samt Kopfhöreranschluß und die manuelle Aussteuerungsmöglichkeit.

Schön auch, dass ein Zubehörschuh vorhanden ist.

Positiv auch, dass der Akku außerhalb der Kamera mit dem Netzgerät geladen werden kann.

Natürlich gefällt es mir sehr, dass bei dem AVCHD-System einzelne Clips abgespeichert werden und keine Szenenerkennung bei der Übertragung auf den PC nötig ist.

Schwächen der Panasonic
HDC-SD100:

Die Kamera heult akustisch deutlich auf wenn man sie ein- und ausschaltet. Eigentlich dachte ich eine solche SD-Kartenkamera wäre bezüglich Eigengeräusche unhörbar?

Aufgrund der Miniatusierung und ungeschickten Anordnung von Bedienelemente und Unterbringung von Anschlüssen z.B. im Akkuschacht, ist die Kamera mit Männerhänden nur sehr umständlich zu handhaben und zu bedienen. Für mich ist vor allem der Schalter mit den Cursortasten eine Katastrophe, viel zu fummelig und ungenau um schnell durch die Menüs navigieren zu können. Bei ausgeklappten und etwas gekippten LCD-Monitor ist der Zugang zum Schalter Auto/Manual völlig blockiert.

Die Aktivierung häufig benötigter Menüsettings ist viel zu zeitraubend, es fehlt die Möglichkeit ein persönliches Menü mit Favoriten anzulegen.

Die Außenaufnahmen vom trüben Oktobertag wirken blass, farbkräftiger und gesättigter dagegen die Aufnahmen bei Sonnenschein...

In Landschaftsaufnahmen des trüben Oktobertages sieht man im Hintergrund keine Details mehr, feine Strukturen laufen mit Farbe zu und sehen wie Farbwolken aus, dadurch fehlt den Bildern die das HD-Format besonders auszeichnende Tiefenwirkung. Bei Umschaltung in den Landschaftsmodus bekommt man zwar eine höhere Farbsättigung in den Clips, jedoch keine bessere Hintergrundschärfe.

Den Videoclips fehlt in der trüben Oktoberstimmung grundsätzliche HD-Bildschärfe - wie man sie von anderen HD-Kameras her kennt - auch im Nahbereich, z.B. Zeichnung auf Blumen, Blättern und Gegenständen. Die schwache Auflösungsleistung ist ja schon im VAD-Luminanzdiagramm belegt worden mit dem sehr früh einsetzenden Auflösungsabfall..

Viel besser sind dagegen Außenaufnahmen vom sonnigen Aufnahmetag ausgefallen, Die Clips sind scharf mit guter Detailzeichnung. Auch die Fernwirkung ist jetzt besser, wenn auch dort noch zuviel Detailarmut in feinen Objektstrukturen und Farbwolken erkennbar sind. Nahaufnahmen bei Sonneneinstrahlung sind gut, mit guter Detailzeichnung.

Bei einigen Aufnahmen ist eine Kantenaufsteilung zu sehen. Eine besondere Neigung dieser Kamera zu chromatischen Aberration an Motivkanten ist mir noch nicht aufgefallen. Allerdings werden Kanten bei Bewegungen oft mit anhaftenden Artefakten begleitet, sie „schwimmen“ auch teilweise etwas.

Per Akku-Betrieb lässt sich die Kamera nicht mit einem HDMI-Kabel zum HDTV hin verbinden. Der Akku muss raus, das Netzkabel muss man nun in den jetzt zugänglichen Schacht einstecken, zusätzlich muss der Fummeldeckel vor dem HDMI-Anschluß geöffnet werden um das Kabel dort anstecken zu können. Aufregendste Überraschung für mich war, dass der HDMI-Stecker meines normalen HDMI-Kabels an dem auch Sonys PS3 oder meine HDV-Kamera steckt nicht in die Panasonic-Steckdose im Akkuschacht der HDC-SD100 passt. Man muss wohl extra das in der Betriebsanleitung erwähnten Panasonic HDMI-Kabel kaufen.

Innenaufnahmen im Falle a) fallen noch gut jedoch etwas griesselig aus, im Falle b) sind sie unbrauchbar mit sehr starkem Rauschen, ausgefransten Konturen und Blockartefakten, im Falle c) recht gut brauchbar aber etwas griesselig... Bessere Innenaufnahmen bekommt man jedoch bei einer manuell eingestellten Belichtungszeit von 1/25 Sekunde oder im DIGITAL CINEMA - Aufnahmemodus. Das geht aber nur wenn die Option [AUT. LANGZEIT-BEL.] aktiviert ist, insgesamt muss man sich dabei recht umständlich über mehrere Setting-Funktionen der Kamera durcharbeiten. Nun ist noch darauf zu achten, dass man ja keine zu schnelle horizontale Bewegung mit der Kamera macht, bzw. das Objekt sich nicht zu schnell vor der Kamera selbst bewegt.

Der aufgenommene Sound klingt für mich zu „dünn“, das kann man auch am Frequenzgang im Messdiagramm von VAD erkennen. Kratzgeräusche an den Cursortasten werden hörbar mit aufgenommen. Bei Aufnahme einer Strassenmusikergruppe werden alle Nebengeräusche rund um die Kamera herum räumlich mit den fünf Mikrofonen aufgenommen, das stört sehr und ist so für mich nicht brauchbar. Man sollte die Mikrofoncharakteristik besser auf CENTER-MIK umstellen um die Aufnahme vor der Kamera zu verbessern.

Sicherungskopien vom Schnitt: Das muss man auf Daten-DVD, Bluray oder Festplatte schreiben, zurück zur SD/SDHC-Karte geht es nicht, man kann also die Kamera nicht als Player nach dem Schnitt für einen HDTV verwenden.

Habe zusätzlich Tageslichtbilder zur Ergänzung einer Videokomposition außen/innen und per Blitz innen erstellt. Bedauerlich, dass als max. Bildpunktauflösung nur Bilder mit 1920x1080 Bildpunkten machbar sind, das erlaubt später im Videoschnittprogramm kaum die Anwendung von PAN & Zoom auf diese Bilder weil man dann zusätzliche Unschärfe durch Vergrößerung produziert. Innenaufnahmen ohne Blitz sind verrauscht, mit Blitz etwas griesselig. Die Aufnahmen wirken blass.

Schlecht, dass man für den Mediakartenwechsel, Micro-Anschluß und Akkuwechsel die Kamera vom Stativ nehmen muss bei einem größeren Stativkopf.

Mit dieser Kamera kann man leider keine Aufnahme direkt zur Festplatte des PCs machen, höchstens per HDMI wenn man den PC mit einer HDMI-Aufnahmekarte nachrüstet.

Mit dem mitgelieferten HD Writer werden ganze Ordnerstrukturen der Speicherkarte auf die PC-Festplatte übertragen, das halte ich für überflüssig. Auf der Media-Speicherkarte liegen die Clips als MTS (zur berücksichtigt die 2 GB-Grenze der Datenträger) vor, werden sie mit dem HD WRITER als BDV-Ordnerstruktur auf den PC gespeichert, dann liegen die Clips dort als m2ts (geeignet für NTFS formatierte Datenträger - Festplatten z.B. - um Dateien größer 2GB speichern zu können) vor.

Der Bedienungsanleitung fehlt ein Suchindex-Verzeichnis

Was mir an meiner HDV-Kamera  Sony HDR-HC3 besser gefällt:

Die Bedienelemente an der Kamera und per Touchscreeen sind deutlich besser, schneller und sicherer erreichbar/einstellbar. Der Zugang/Anschluss an die Steckverbindungen dieser Kamera ist unproblematisch. Um den Akku oder das Band zu wechseln muss die Kamera nicht vom Stativ runter.

Bessere Videobildqualität, egal ob trüber Tag oder Sonnenschein oder Innenaufnahmen in Kirchen, Gebäuden und Familienfesten. Selbst bei Lowlightbereich wie hier mit der Panasonic-Kamera vergleichend gefilmt, sind die Aufnahmen mit dem um 45 Grad gedrehten ClearVid - 1/3" CMOS-Chip rauschfrei bis sehr rauscharm. Die Detailzeichnung bei Nah- und Fernaufnahmen ist gut, so wie man sie von HD-Aufnahmen erwartet.

Deutlich bessere Foto-Aufnahmeergebnisse in der Größe von 2304 x 1728 Bildpunkten, groß genug für PAN & ZOOM in Videokompositionen.

Ich habe schon sehr viele Soundaufnahmen von Strassenmuskergruppen z.B. gemacht, immer hatte ich dabei einen klaren und voluminösen Vordergrundsound drauf, eben von dort wo die Musik herkommt. Seiten- und Hintergrundgeräusche waren schön abgedämpft.

Es kann ein persönliches Menü mit häufig benutzten Funktionen zusammengestellt werden um schnell bestimmte Einstellungen zu aktivieren. 

Klasse auch der Punkt-Focus für schnelle Schärfeverlagerung und die Punktbelichtung per Touchscreen.

Mit der Kamera kann man direkt zum PC über die Firewire-Schnittstelle aufzeichnen, wichtig z.B. für Greenscreen-Aufnahmekontrolle per OnLocation und Videotransfer von Super8-Filmen.

Das HDV-Material ist – anders als das AVCHD-Material - auf meinem PC mit dem Q6600-Prozessor super flüssig editierbar und die Archivierung auf miniDV-Band ist genial einfach und zudem sehr kostengünstig gelöst.

Fazit:

Panasonics HDC-SD100 Kamera ist meiner Meinung nach eine Schönwetterkamera. Für sonnenlose und trübhelle Tage und in der Dämmerung ist die Kamera schon weniger gut geeignet (zu wenig Detailschärfe im Vorder- und Hintergrund, aus feinen Strukturen entstehen im Hintergrund Farbwolken). 
Im Automatik- oder iA-Modus ist diese Kamera auch weniger gut für Innenaufnahmen oder gar für Lowlight-Situationen geeignet, hier hilft nur die Wahl der Belichtungszeit von 1/25Sec oder zuschaltbare 25p-Aufnahmemodus (sh. Abschnitt DIGITAL CINEMA weiter unten), dann sollte man aber sehr langsam schwenken, bzw. die Objekte sollten sich nicht zu schnell vor der Kamera bewegen, sonst erkennt man keine flüssig bewegten Videos.

Die Bilder sind schon alleine wegen ihrer zu geringen Bildpunktzahl von 1920x1080 für Videokompositionen/Diashows ungeeignet. 

Die Bedienung der Kamera ist sehr umständlich und fummelig wegen zu kleiner oder nur erschwert zugänglicher Bedienelemente bzw. schwieriger Durchschaltung durch viele Menüsettings. Ein persönliches Favoriten-Menü-Setting kann leider bei dieser Kamera nicht angelegt werden.

Die Bearbeitung des Materials erfolgte auf dem neuesten Pinnacles Studio 12.1 Ultimate. Der Geradeausschnitt bereitet da keine Probleme, auch die Album-Miniaturen bauen sich schnell genug auf. Langwierig wird der Schnitt mit AVCHD-Material erst, wenn man die vorhandenen Plug-ins in voller Breite einsetzt, weil der Prozessor bei der AVCHD-Decodierung dreimal mehr Aufwand betreiben muss als bei dem Material meiner HDV-Kamera. 

Von der in Panasonic-Werbung getrommelten überragenden Bildqualität, den deutlich natürlicheren Farben als bei 1-Chip Kameras und insbesondere das Punkten bei Aufnahmen unter Low-Light-Bedingungen mit dem neuen 3MOS System habe ich nur kaum etwas entdecken können, außer bei voller Sonneneinstrahlung auf die aufgenommene Szene und bei Lowlight im und im 25p-Modus.

Ein Vergleich von Spezifikationswerten, Messlabordaten und Punktewerten ist zwar schon eine gute Grundlage für die Vorauswahl einer Kamera, eigene Testaufnahmen und Erfahrungen aber mit Beurteilung der Wirkung von Kamerasettings in verschiedenen Aufnahmesituationen sind durch nichts ersetzbar. Erst dann kann man zuverlässig sagen ob man die richtige neue Kamera gefunden hat oder nicht und lieber bei der alten Kamera bleibt weil sich eine erneute Investition für eine neue Kamera bei nur kleinem Qualitätszugewinn u.U. nicht lohnt.

Illustrationen, Vergleichsaufnahmen und Video-Frames von meinen Tests

Größenverhältnisse bei Fotoaufnahmen:

Mit diesem kleinen Aufnahmebild der Panasonic-Kamera kann man Videos kaum per PAN & ZOOM aufwerten...

Bild 2: Fotoaufnahme Panasonic, Original 1920x1080

Bild 3: Fotoaufnahme Sony, Original 2304x1296

Mit 44% größerer Bildpunktfläche läßt sich das Sony-Bild viel besser zur Ergänzung/Aufbesserung von Videos einsetzen...

Vergleich von Video-Aufnahmen bei trüben/sonnigen Wetter:

Alle Aufnahmen sind im HA1920-Modus mit 17Mbps entstanden...

Vor der Haustür sozusagen habe ich eine gute Möglichkeit der Landschaftsaufnahme. Interessant vor allem deshalb, weil dort auch eine Hochspannungsleitung verläuft, so erübrigt sich für meine Tests ein Meßlabor. Entweder die Hochspannungsleitungen sind auf den Testvideos dort zu sehen oder nicht...

Bild 4: Videoframe etwa 4fach-Zoom, trübes Wetter, hier das Original (JPEG Q50 Progressiv),
Objekte im Hintergrund als Farbwolken, Hochspannungsmasten z.T. schlecht erkennbar, Hochspannungsleitungen nicht sichtbar...

Bild 5: Videoframe etwa 4fach-Zoom, sonniges Wetter, hier das Original (JPEG Q50 Progressiv),
Farbwolken von Objekten im Hintergrund stören kaum, Hochspannungsmasten schon in der Verkleinerung erkennbar, Hochspannungsleitungen sind gut sichtbar abgebildet..., allerdings gehen
 sie links auf den Berg ins Leere, der Himmel hat keine Farbe obwohl er eigentlich fränkisch blau war...

Bild 6: Der Tag geht (in obigen Aufnahmeposition Zoom 0fach...), hier das 
Original (JPEG Q50 Progressiv)...

Bild 7: hier das Original (JPEG Q50 Progressiv), trüber Tag

Bild 8: hier das Original (JPEG Q50 Progressiv), sonnig

Bild 9: hier das Original (JPEG Q50 Progressiv), sonnig

Bild 10: hier das Original (JPEG Q50 Progressiv), sonnig

Sehr schade, mit den Aufnahmen bei Sonnenschein kann man gut leben. Auf meinen eigenen Reisetouren habe ich aber nicht immer gutes Wetter, ich filmen auch bei trüben Wetter und da erwarten wir eine andere Videoqualität. Im Falle meiner Sony HDR-HC3 fällt das Ergebnis bei Schechtwetter deutlich besser aus.

Wirkung der intelligenten Automatik (Schalter iA):

Abhängig von den Aufnahmebedingungen wird in diesem Modus die optimale Einstellung von der Kamera selbst ermittelt(autom. Gesichtserkennung, Landschaft, Spotlight, Dämmerungsmodus, Andere Situationen), was der normale Automatik-Modus nicht berücksichtigt. Nachfolgend erkennt man, dass die Aufnahmen im Himmel einen deutlichen Cyanstich haben, was per NLE mit der Farbkorrektur entfernt werden muss.

Bild 11: Normaler Automatik-Modus

Bild 12: intelligenter Automatik-Modus (iA)

Bild 13: intelligenter Automatik-Modus (iA) entzaubert, hier das 
Original (JPEG Q80 Progressiv)...; man erkennt den Panasonic-Fehlschlag im Main-Wasser schon
im kleinen Bild, im großen Bild kann man sehen, das im Vordergrund Detailauflösung fehlt die Weinblätter sind kaum zu erkennen trotz Schönwetteraufnahme. Rechts die Häuser in Escherndorf sind überhaupt nicht struktuiert, es sind nur farblich zugelaufene Flächen zu sehen. Das Fehlverhalte von iA konnte man auf dem kleinen LCD vor der Aufnahme nicht erkennen, die Aufnahme ist futsch...

S/W-Aulösungsverlust bei abnehmenden Tageslicht:

Filmvorlage: SureShot Focusdiagramm(Ausschnitt) zu Adobe OnLocation...

Bild 14: 
Sonnig, Aufnahme gegen 14:00 UHR
Bild 15:
Schatten, Aufnahme gegen 17:00 Uhr

Klar zu erkennen, mit abnehmender Tageslicht-Objektbeleuchtung nimmt die Aufnahmeauflösung recht dramatisch ab (siehe auch VAD-Diagramm...). Die Linien im Bild rechts laufen grau zu...

Ärgernisse bei der Bedienung und den Anschlüssen:

Was haben sich die Konstrukteure dabei nur gedacht...

Bild 16: Fummel-Cursorbedienung, umständliche Menüsettings, kein Favoriten-Menü anlegbar 

Bild 17: Unzumutbar zugängliche Anschlüsse, HDMI-Standardkabel-Stecker passt nicht!

Nach meiner Auffassung ist es unzumutbar mit einem Cursor-Knöpfchen von ca. 7mm (Bild 16) zu arbeiten. Da lobe ich mir doch die schnelle und sichere Touchscreenbedienung der Sony HDR-HC3.
Eine Fummelei ist es auch zwei Kabel gleichzeitig in die Steckdosen des Akku-Schachtes zu stecken (Bild 10). Dann noch diese Kunststoff-Klappe...

Aufnahmen mit Sonnenbrille mit polarisierten Gläsern:

Bild 18: Ich sehe was... Bild 19: Ich sehe nichts...

Bei der Sony HDR-HC3 sehen ich immer das Bild auf dem Monitor, auch mit polarisierten Gläsern in der Sonnenbrille...

Eignung der Panasonic-Kamera für S8-Videotransfer von der Filmebene aus

Maßstab ist meine Vorgehensweise wie hier beschrieben...

  • Manuelle Verschlußzeit lässt sich auf 1/50Sec einstellen

  • Manuelle Blende lässt sich festsetzen (im Bild unten 4,8)

  • Synchronimpuls an der AV-Buchse der Kamera liegt an und steuert den S8-Projektor

  • Ton lässt sich manuell aussteuern

  • Die Bildschärfe lässt sich manuell einstellen

  • Das Bild von der Filmebene des S8-Projektors lässt sich formatfüllend aufzoomen

  • Aufzeichnung ist lediglich auf die Media-Karte möglich, Direktaufzeichnung auf die Festplatte des PCs geht nicht

Bild 20: Die Detail-Auflösung und Bildschärfe der aufgezeichneten Aufnahme ist unbefriedigend, auf dem LCD-Monitor sieht das bei der Aufnahme noch besser aus...

Der gute Monitor der HCD-SD100 schwindelt echt ein viel besseres Bild vor - auch bei sonstigen Normalaufnahmen - aufgezeichnet wird diese vermeintlich gute Bildqualität allerdings nicht immer...

Innenaufnahmen:

Zunächst war ich im Dom zu Würzburg...

Bild 21: hier das Original (JPEG Q50 Progressiv)

Bild 22: hier das Original (JPEG Q50 Progressiv)

Bild 23: hier das Original (JPEG Q50 Progressiv)

Bild 24: hier das Original (JPEG Q50 Progressiv)

Bild 25: hier das Original (JPEG Q50 Progressiv)

Bild 26: hier das Original (JPEG Q50 Progressiv)

Was in den großen Bildern so pixelig wirkt, macht sich im Video dann als Bild-Rauschen bemerkbar.

DIGITAL CINEMA?

Panasonic bietet auch eine "DIGITAL CINEMA" Aufnahmeeinstellung in den Kamera-Settings an, siehe hier. Dort wird behauptet, dass damit eine 25p-Aufnahme gemacht werden kann. 

Zitat von der Panasonic-Homepage:

Digital Cinema Modus
1920 x 1080/25p Aufnahmen

Panasonic Full HD Camcorder nehmen mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln auf. Dabei bieten die Full HD Camcorder HDC-HS100 und –SD100 sowie HDC-HS9 und –SD9 wahlweise die Aufzeichnung im Halbbild- oder Vollbildmodus. Im Halbbildmodus (Interlaced) werden pro Sekunde 50 Halbbilder im Zeilensprungverfahren erfasst. Dieses Verfahren liefert Bilder mit sehr guter Bewegungsdarstellung.

Im Vollbildmodus (Progressive) werden pro Sekunde 25 Vollbilder erfasst, die pro Einzelbild die doppelte Menge an Bildinformationen enthalten. Das Ergebnis ist ein überragender Detailreichtum besonders auch bei Bewegungen, wie er sonst nur im Kino erreicht wird.

In der Bedienungsanleitung schreibt Panasonic dagegen, dass die Aufnahme unabhängig vom eingestellten Digitalkino-Modus im Modus 50i erfolgt. Im Menü wird jedenfalls bei Aktivierung von "DIGITAL CINEMA" eine Laufschrift eingeblendet, dass jetzt Aufnahmen im 25p-Modus möglich sind.

Tatsächlich bekommt man bei Schwachlicht in diesem Aufnahmemodus ein besseres Bild als im Automati-Modus, das Bild ist auch farbintensiver, jedoch wird als Eigenschaft in verschiedenen Programmen angegeben, dass es sich um einen Interlaced-Clip handelt. 

Bild 227 hier das Original (JPEG Q50 Progressiv)

Der Clip rauscht recht schön, sieht man schon im Original-Frame...

Lowlight in der Wohnung

Auf meiner Teststrecke in der Wohnung hängt eine alte Wanduhr, wobei der kleine Wohnungsgang dort mit einer Energiesparlampe von 11 Watt mit 2700 K ausgeleuchtet ist. Von links fällt dann noch zusätzlich Licht durch die Tür aus einem Büro, welches mit einer Deckenlampe mit 3x11 Watt (ebenfalls Energiesparlampe) ausgeleuchtet ist. Insgesamt also eine gute Stimmungsbeleuchtung.

Die Aufnahme ist im Automatik-Betrieb entstanden...

Bild 28: hier das Original (JPEG Q50 Progressiv)

Auch dieser Clip rauscht kräftig, das Ergebnis ist unbefriedigend. Bei einem schwachen Schwenk geht alles in Unschärfe unter...

Vergleichsaufnahme Panasonic/Sony 

Nachfolgend noch ein Bildausschnitt aus zwei Videoaufnahmen die zur identischen Zeit aufgenommen worden sind.

Bild 29: Farbstimmungsvergleich, links Panasonic, rechts Sony

Die Aufnahme der Sony HDR-HC3(rechts) gibt die tatsächliche Farbstimmung natürlicher wieder als die Aufnahme mit der Panasonic HDC-SD100. Einen wie links eingefärbten Himmel (Cyanstich!) incl. Spiegelung im Mainwasser gab es am Aufnahmetag nicht. Das Bild der Panasonic hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun, es wirkt farblich verfremdet.

Tipp: Konvertierung von AVCHD nach MPEG2-HD für leichteres Editing

Oben habe ich bereits erwähnt, dass der Prozessor des PCs bei der Dekodierung/Enkodierung von AVCHD-Material drei mal mehr leisten muß als bei HDV-Material. Auf schwächeren PCs wird es deshalb wenig Spaß machen AVCHD-Material zu editieren. Das Videoschnittprogramm Pinnacle Studio 12 aber hat alles an Bord um leichter editierbares Videomaterial aus AVCHD zu erzeugen. Betrachten wir also das AVCHD-Kameramaterial nachfolgend lediglich als Rohmaterial und stellen wir uns geeignetes Editingmaterial selbst her...

Man geht wie folgt vor:

Man legt das benötigten AVCHD-Material auf die Timeline und konvertierst es nach HD 1080i mit einer Bitrate von 35 bis 50Mbps. Für das Audio kann man MP2 oder PCM wählen. Man wählt diese hohe Bitrate um geringst mögliche Konvertierungsverluste vor allem bei Bewegungen in den Clips zu produzieren. Nun legt man ein neues Projekt in HD 1920x1080/50i an und startet mit Datei/Neues Projekt zunächst die leere Timeline. Nun holt man die neu erstellte MPEG2HD-Datei in das Album. Mit Rechtsklick auf diese Datei wählt man aus dem aufgegangenen Kontexmenü: "Szenenerkennung über Videoinhalt". Letzteres natürlich nur dann wenn in der Projekteinstellung nicht schon vorher die Szenenerkennung aktiviert war. Jetzt kann man die Clips aus dem Album wie üblich auf der Timeline zu dem gewünschten Video zusammenstellen.

Bild 30: Links MPEG2-HD, rechts AVCHD, hier das Original (JPEG Q50 Progressiv)

"Pixelzähler" werden sich nun an dieser Stelle endlos streiten zu welchem Bildqualitätsverlust es bei der Konvertierung von AVCHD nach MPEG2-HD gekommen ist (die H.264-AVC-Encoder in den Videoschnittprogrammen erzeugen derzeit noch mehr Bildqualitätsverlust als die MPEG2-HD-Encoder, siehe hier). Ich meine viel ist das nicht und es ist hinnehmbar. Das Editing funktioniert jedenfalls auf dem konvertierten Material tadellos selbst auf schwächeren PCs und Notebooks. 

Schönwettervideo mit einigen Innenaufnahmen

Folgendes Video ist hauptsächlich im Automatik der Panasonic-Kamera entstanden, es sind aber auch Szenen dabei die ich im iA-Modus aufgenommen habe (z.B. die zwei Clips am Anfang mit der Festung Marienberg in Würzburg). Ich habe das Video in 1280x720-50p an Vimeo gesendet... Die Aufnahmen sind mit Unterstützung meines Selbstbau-Körperstativs entstanden (OIS der Kamera war eingeschaltet!), einen Deshaker habe ich zur Aufnahmeberuhigung im Videoschnittprogramm (Pinnacle Studio 12 Ultimate)  nicht eingesetzt.

 
Von Würzburg bis zur Mainschleife von Bruno Peter Hennek bei Vimeo.

Das Video ist auf dieser Seite hier in SD zu sehen, klickt man den ersten Link unter dem Video an, kann man das Video in HD sehen auf dem PC-Monitor.

Da Vimeo das Video auf 24p für das Streaming konvertiert, kann es bei Bewegungen evtl. nicht ganz so flüssig wirken.

Man beachte, dass die Setting-Schalter in Vimeo wie folgt stehen sollen:

Wie man leicht erkennen kann, wirken die Farben bei Sonnenbebestrahlung der Objekte etwas kitschig plakativ.

Ein Beispiel-Video von meiner Sony HDR-HC3 kann man hier betrachten..., was diese Kamera bei wenig Licht noch leistet sieht man z.B. hier.

Beurteilungen:

VIDEOMEDIA: sehr gut
videofilmen: sehr gut
slashCAM: gut
VIDEOAKTIVDIGITAL: gut, Kauftipp (gut bedeutet bei VAD nach dem Schulnotensystem eigentlich nur befriedigend...)

Ein Leser dieser Homepage teilte mir folgendes mit:

Ich hatte die HDC-SD9, ganz ganz schlimme Bilder bei wenig Licht. Wie gesagt "Schönwettercamcorder", da ist dann alles ganz passabel.

Ich habe auf die HDC-SD100 gehofft, bei der sollte alles besser sein. Nach dem ich diese SD100 eine Stunde ausprobiert hatte, war sie schon wieder in Richtung Quelleversand unterwegs. Thema Panasonic abgeschlossen. Nun habe ich eine Canon HG21. Das sind ja Welten die diese  Kameras trennen.

Nach meinem eigenen Eindruck, den Testergebnissen und Anspruch reicht es nicht einmal zum Testurteil "befriedigend" (Schulnote!).  Die Kamera zeigt auf dem LCD-Monitor ein besseres Bild an als es dann tatsächlich aufgezeichnet wird. Mehr als eine Schönwetterkamera ist die HDC-100 nach meiner Erfahrung nicht!

Man sollte öfter einmal die "Testergebnisse" der Videofachmagazine in Frage stellen und selbst eine Überprüfung auf Brauchbarkeit nach eigenen spezifischen Anforderungen vornehmen. Dazu ist es aus Verbrauchersicht zwingend erforderlich einen Kauf mit 14tägigen Rückgaberecht bei voller Kaufpreiserstattung zu vereinbaren. Nach dem Fernabsatzgesetz ist das ja kein Problem! 

Eigentlich sollte es sich herumgesprochen haben bei den Kameraherstellern, dass der Hobbyvideofilmer nicht nur in der Mittagssonne von Mallorca seine Aufnahmen macht, sondern auch bei Trübwetter, in der Dämmerung, bei Schwachlicht, Kunstlicht und Lowlight. Den überzeugenden Vorteil des H.264-AVC-Codec in AVCHD-Kameras machen die Kamerahersteller durch den Einbau viel zu kleiner Aufnahmechips (1/6") zunichte!

Nachtrag vom 11.November 2008:

VIDEOAKTIVDIGITAL hat in der Ausgabe 1/2009 ab Seite 38 die Testberichte aller Teilnehmer abgedruckt. Ferner findet man unter http://www.videoaktiv.de/Table/Hintergrundinfo/Leser-Tests/ weitere Informationen dazu incl. Videolinks.

Das gibt es doch nicht, was ich da Anfang Januar 2009 bei Slashcam lesen mußte:

Völlig ratlos hat mich die Wahl der Panasonic HDC-SD100 zur Kamera des Jahres 2008 durch Slashcam gemacht. Der Begründung dazu ist hier zu finden. Meiner Ansicht nach ist das ein Fauxpass...

Noch mehr musste ich mich über die Meldung vom 07. Januar 2009 wundern:

Überraschend stellte am 07.Januar Panasonic neue AVCHD-Kameras vor, jetzt mit 3MOS in 1/4" statt 1/6". In meinem Test für VAD ist ja die HDC-SD100 bei mir nicht gut weggekommen. Offensichtlich hat die Firmenleitung den eigenen Werbesprüchen nicht mehr getraut, siehe oben!

Nachfolger der SD100 ist die SD300. Nach bisherigen Tests liefert diese Kamera zwar schärfere Bilder, jedoch weiterhin mit Cyanstich, wenn auch dieser etwas geringer ausfällt. Die Bedienelemente- Zugänglichkeit soll sich verbessert haben. Die umständliche Mehrfachbelegung des Einstellringes am Objektiv hat man aufgegeben. Eine Touchscreenbedienung ist dazugekommen. Nach Untersuchungen von elCutty (Videotreffpunkt) hat Panasonic seinen Kunden wieder mal ein neues AVCHD Format "gegönnt". Dieses kommen nun mit einer kurzen 10er GOP : IbbPbbPbbP ... daher. Dabei ist die Summe der Audiorecordlänge (32ms/Record) einer GOP, ungleich der Videorecordlänge (40ms/Record). Dadurch ist der Ton am Ende einer Aufnahme immer etwas kürzer oder länger als die Videoinformation. Das kann sich über mehrere GOPs angleichen, macht es aber beim Mergen nötig darauf zu achten. So ist der Ton in einem Test-Clip am Ende um 32ms länger als die Videoinformation.

Siehe Slashcam

 

Linkliste:

SINN UND UNSINN VON CAMCORDER-TESTS

Bruno Peter Hennek, 18.Oktober 2008, 15.April 2009



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