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am 06.01.2001

Videoschnitt-PC im Selbstbau aufrüsten

Windows 7, Timeline- und Encoding- Beschleunigung

Es gibt sehr wenig Veröffentlichungen über den Selbstbau von speziellen Videoschnitt-PCs. Ich habe dazu bereits hier einen Selbstbau vorgestellt und nachfolgend befasse ich mich ein wenig mit der Aufrüstung dieses PCs.

Im Vordergrund meiner Überlegungen zur Aufrüstung meines vorhandenen Videoschnitt-PCs stand die Absicht die PC-Hardware auf ein moderneres 64-bit Betriebssystem mit Windows 7 Home Premium /14/ umzustellen und gleichzeitig Zugang zu der neuen CUDA-Technologie von Nvidia zur deutlichen Beschleunigung des AVC-Encodings zu bekommen ohne dass ich gleich auf einen Intel Core i7-Prozessor aufrüsten müsste was dann etwa 1000 Euro Investition verschlingen würde.

Zunächst galt es sich einen Überblick mit Hilfe von Benchmarks zu verschaffen.

Mit dem PC Wizard 2009 /8/ erfährt man alles über das vorhandene System ohne das System aufschrauben zu müssen. Die Funktionen des Gratis-Programms sind in fünf Hauptbereiche „Hardware“, „Konfiguration“, „Systemdateien“, „Ressourcen“ und „Benchmarks“ unterteilt. Wie gut das System wirklich ist, soll man gezielt mit unterschiedlichen Leistungstests, so genanten „Benchmarks“ ermitteln. Am besten führt man gleich eine Gesamtanalyse durch. Dabei kann man die Ergebnisse in den Bereichen Prozessor, Cache, Speicher, Video und Festplatten im direkten Vergleich zu Referenzsystemen einordnen. Eine Beschreibung findet man unter /8/.

Für meinen Videoschnitt-PC mit der nachgerüsteten Grafikkarte Nvidia GT 9800 sieht das dann angeblich so aus (gelbe Linie):

Was hier hauptsächlich interessiert, ist der Bereich Video. Allerdings kann ich es kaum glauben, dass hier mein System auf dem Niveau des Referenzsystems mit dem i7-920 (blaue Linie) im synthetischen Benchmark arbeitet.

Einen weiteren gewissen Anhaltspunkt über die Performance des Videoschnitt-PCs bekommt man nach Durchführung des Cinebench R10 /4/. In diversen Veröffentlichungen findet man Vergleichswerte dazu, z.B. in /1/. Der Vorteil dieses Testprogrammes liegt auf der Hand: während es sich bei vielen Benchmarks um synthetische Konstrukte handelt, basiert Cinebench auf einer realen Programm (Cinema 4D). Cinebench R10 nimmt insbesondere die Leistung der CPU - auch Multiprozessoren - und die Open-GL-Fähigkeit der Grafikschnittstelle ins Visier. Mit diesem Programm kann man auch untersuchen wie die Betriebssysteme W-XP und Windows 7 z.B. auf einem identischen PC abschneiden.

Bild: Der Vergleich zeigt, dass sich die CPU-Leistung unter beiden Betriebs- systemen sehr ähnlich verhält. Das ist wichtig für ein flüssige Timeline-Editing. Anders dagegen bei der Prüfung der Grafikkarten-Potenz der Grafik- Schnittstelle OpenGL, hier hat W-Xp mit einem Plus von etwa 30% die Nase vorne im Falle von 2D- und 3D-Grafiken, wichtig für CAD- Anwendungen, Animationen und Simulationen und After Effects. OpenGL spielt aber auch in Videoschnittprogrammen mit diversen 2D/3D-Animations Plug-in und Effekten eine Rolle, deshalb ist es weniger schön, dass Windows 7 damit nicht so gut umgehen kann wie W-Xp. Was ein 64-bit System im Vergleich zu einem 32-bit System bringt, sieht man in etwa /6/. Auch unter /7/ findet man interessante Vergleichsdaten für Prozessoren unter 32/64-bit Betriebssystemen.

Mit dem Programm FRAPS nach /9/ kann man die Frameraten als Benchmarking aufzeichnen und mitteln. Die Auslösung der Messung erfolgt über freikonfigurierbare Tasten. Die Optionen dazu findet man unter dem Reiter "FPS". Mit F11 löst und stoppt man die Messung. Die Meßergebnisse findet man im Installationsverzeichnis von FRAPS in der Datei FRAPSLOG.TXT in einer Textdatei und im Unterverzeichnis benchmarks in der Datei name.csv als Tabelle. Neben der Frameratenaufzeichnung ist FRAPS auch eine Screen- und Realtme Video Capture Software.

Hier habe ich beschrieben was bisher mit meinem PC des Jahres 2007 im Nativschnitt möglich war. Zwar kann man per PowerDirector 8 Ultra im Proxy-Schnitt auch das AVC-Material mit hoher Bitrate (24Mbit/s) flüssig schneiden, die Qualität der Vollbildvorschau lässt aber für eine genaue Kontrolle zu Wünschen übrig. Dieses Material kann man auch gut per Intermediatematerial in Edius Neo (HQ-AVI) schneiden, man braucht dafür aber viel mehr Festplattenplatz und mehr Zeit für die Transcodierung. Die Alternative, das Material in Pinnacles Studio in MPEG2-HD zu transkodieren mit anschließender Szenentrennung und nachfolgendem Schnitt im MPEG2-HD-Projekt funktioniert zwar vorzüglich, dafür geht aber wieder zusätzlich Zeit drauf.

Man könnte bei der derzeitigen rasanten technischen Entwicklung (jährlich neue Prozessoren und Grafikkarten, halbjährig neue Videokameras) in kurzen Abständen immer wieder die nötige Technik für den Videoschnitt wechseln, wenn man sich auf den Druck der Herstellerindustrie einlässt. Das ist aber eine gewaltige Ressourcenverschwendung. Entgegen dem Trend in der Wegwerfgesellschaft besteht ja durchaus Möglichkeiten einen PC nach  zwei Jahren den gestiegenen Videoschnittanforderungen speziell für den Nativschnitt von AVCHD-Kameramaterial mit 24Mbit/s mit wenig Geld aufzurüsten. 

Im August 2009 begann ich also mit der Aufrüstung meines PCs für die nächsten zwei Jahre in folgenden Schritten:

  1. Einbau einer schnelleren Grafikkarte für die Timelinearbeit und finales Rendering mit der CUDA-Technologie (August)

  2. Umstellung des PCs auf Windows 7(64-bit) Home Premium

  3. Einrichtung eines XP-Modus für ältere Programme nach Chip 09/2009 ab Seite 146 (Oktober/November)

  4. Speicherausbau auf 8GB Systemspeicher

  5. Optional: Prozessortausch

  6. Festplaten

Die Aufrüstung erfolgt schrittweise.

1. Schritt: Grafikkartentausch

Mit Windows 7(RC) habe ich den Leistungsindex meines übertakteten PCs überprüft. Der höchste erreichbare Wert liegt bei 7,9 nach Vorlage von Microsoft. Der eigentliche Engpaß in meinem System war demnach die jetzige Grafikkarte (Sapphire HD 2600 Pro, 256MB PCIe) mit einem Leistungsindex für Grafik von 5,1 und nur 4,5 für Grafik (Spiele). Die vorhandene Grafikkarte mit dem ATi-GPU war auch nicht für die Nutzung der neuen CUDA-Technologie geeignet, die das AVC-Encoding/Rendering deutlich beschleunigt. Andererseits gibt es mit der ATi-Stream Technologie offensichtlich noch gewisse technische Schwierigkeiten über die Fachmagazine berichtet haben. 

War bisher eine Verkürzung der Renderingzeiten für ein finales Video nur mittels Steigerung der CPU-Leistung oder Zukauf sehr teurer Hardwarekarten möglich, so schafft das neuerdings die GPU einer Grafikkarte auf Basis der CUDA-Technologie spielend wie es z.B. das Videoschnittprogramm PowerDirector 8 von Cyberlink eindrucksvoll belegt.

Die Zahl der Programme mit CUDA-Technologie für beschleunigtes Rendern wird immer größer:

- Cyberlink PowerDirector 7/8
- Loiloscope
- Adobe Premiere CS4
- Roxio WinOnCD
- TMPGEnc
- Badaboom als Konverter

Eine Nvidia-Grafikkarte der "Performance-Klasse" reicht dafür völlig aus. Premiere Pro CS4 benötigt dagegen eine teure Quadro-Grafikkarten der "Highend-Klasse", siehe auch hier.

Selbst für das nun betagte Premiere Pro CS3 lohnt sich die Anschaffung einer neueren Grafikkarte, ebenso für Pinnacle Studio, PowerDirector und z.B. Vitascene von proDAD. Dafür braucht man zwar kein CUDA aber eine zuschaltbare Hardwareunterstützung per GPU für bestimmte Effekte in der Timeline.

Die neue Grafikkarte sollte also auf dem Nvidia-GPU basieren und auch einen größeren Speicher (nein, ich will nicht spielen!) bieten. Ich wählte eine preiswerte Grafikkarte aus der Klasse "Performance" /1/ von Zotac für die incl. Versand bei Amazon rund 84 Euro zu zahlen waren. In der Datensammlung nach /16/ erkannt man, was die CPU (am Beispiel des i7 920 mit einem bestimmten Encoderfabrikat) im Vergleich leisten kann im Vergleich mit den derzeitigen Grafikkarten von Nvidia. Es hat keinen Sinn eine  Grafikkarte zu wählen die in der Gesamtleistung(fps) unter der Leistung der CPU liegt. 

Wegen Dualmonitorbetrieb mit einer Display-Auflösung in Full-HD, also 1920x1080 mit flüssiger Darstellung auch von mehreren Videostreams (PiP) ohne Speicherengpass und weniger ratternder Zugriff auf die Festplatten-Auslagerung wählte ich eine Grafikkarte mit 1GB GDDR3-Speicher. Mehr Video-RAM kann eine größere Menge Bilddaten speichern, was einem flüssigeren Bildaufbau zugute kommt.

Sehr wichtig ist ein ausreichend großer Grafikkartenspeicher für Pinnacles Studio 14 HD z.B., weil hier die Vorschauausgabe per Grafikkarten-Hardware, optional mit voller Auflösung, beschleunigt wird. Das war auch schon bei früheren Studio-Versionen so.

Prüfen sollte man auch, mit welcher Farbauflösung die Grafikkarte arbeiten sollte. In den Handbüchern der Videoschnittprogrammen werden oft mindestens 16 Bit vorausgesetzt. Eine Grafikkarte mit Farbauflösungseinstellung von 32 Bit arbeitet nicht ganz so schnell. 

Die Zotac GF9800GT ECO setzt auf die GeForce 9800 GT GPU von NVIDIA, der 1 GB GDDR3-Speicher zur Seite stehen. Der auf der G92-Architektur basierende Chip bietet 112 Streamprozessoren und unterstützt NVIDIA SLI sowie die PhysX-Technologie für maximale Performance. Die 256-Bit-Speicher- Schnittstelle sorgt dabei für eine schnelle Datenübertragung zwischen dem GDDR3 Speicher und der GPU zur Generierung gleichmäßiger Frameraten. Moderne Features wie die NVIDIA PureVideo HD-Technologie, CUDA und HybridPower runden die Ausstattung ab. Die 9800 GT Eco soll 40% weniger Strom verbrauchen als eine normale 9800 GT und sie kommt ohne extra Stromanschluss aus. Die Karte setzt auf Single-Slot Kühlung, sie belegt deshalb nur einen Slot.

Erfreulich ist die nur gedämpfte Geräuschentwicklung, der Lüfter an der Zotac Grafikkarte erzeugt eher tieffrequente Geräusche im Gegensatz zu der vorher verwendeten Saphire GraKa die eher hochfrequent pfeifende Geräusche produzierte was dann in dem von mir verwendeten PC-Gehäuse offensichtlich weniger resonanzanfällig ist und somit der PC jetzt noch ruhiger läuft. 

Die von mir gewählte Zotac GF9800GT ECO liegt in der Frameleistung über der i7 920 CPU und natürlich noch mehr über der CPU Q6600 meines PCs. Damit ist schon mal die richtige Auswahl erfolgt. Über eine noch leistungsstärkere Grafikkarte denke ich erst wieder nach, falls ich mir einen neuen PC zulegen sollte mit einem deutlich leistungsfähigeren Prozessor als ich ihn jetzt hier habe.

Der Leistungsindex stieg unter Windows 7 für Grafik auf 5,9 und Grafik (Spiele) ebenfalls auf 5,9 an. Überzeugender war aber der Fortschritt bei Anwendung der CUDA-Technologie:

Versuchsweise habe ich 1:58 Minuten Video der HV30 (1440x1080) mit 5 Überblendungen ohne CUDA gerendert nach H.264-AVC (CVBR 15500/17000. Zeitbedarf mit einer Q6600 CPU bei OC auf 4x3GHz) 4:14 Minuten, d.h. um den Faktor 2,15 länger als Echt-Laufzeit des Videos. Die Investition in eine kompatible Grafikkarte würde also für das Rendering Echtzeit bringen. Per CUDA werden auch einige Filter bei der Timelinearbeit unterstützt. 

Diese Versuchsanordnung habe ich dann per CUDA encodiert. Zeitbedarf hierbei: 1:03 Minuten, d.h. schneller als Echtzeit in dieser Testanordnung bzw. nur 24,8% der ursprünglich benötigten Zeit. Das ist doch schon ein gewaltiger Fortschritt.

Einen anderen Rendertest nach HDV2 1080i habe ich noch mit Pinnacle Studio 12 und W-Xp durchgeführt mit der Hardwareunterstützung der neuen Grafikkarte durchgeführt:

1 Minute Rohvideo

Effect/Grafikkarte

PiP Grafikkartenchip
Windows Xp+SP3 94 sec ATi-Chip HD 2600, 256MB
Windows Xp+SP3 80 sec neuer Nvidia-Chip GT 9800, 1GB

Die neue Grafikkarte benötigt nur ca. 85% der ursprünglichen Renderingzeit.

ZOTAC liefert mit der Grafikkarte eine Treiberdisk und eine Disk mit dem 3DMARK VANTAGE Advanced Edition für DirectX 10 Benchmarks als registrierpflichtige Vollversion mit. Das Programm ist für Windows Vista vorgesehen, funktioniert natürlich auch mit Windows 7. 

Der Beschleunigungszuwachs im Falle der CUDA-Technologie ist schon recht beachtlich. Von der neuen Grafikkarte profitiert aber auch das Rendering mit zugeschalteter Hardwarebeschleunigung im Falle von HDV nach HDV2 1080i.

Zusätzlich wird noch z.B. im NLE PD8 die Timelinearbeit mit bestimmten Effekten im AVC und MPEG2-HD Schnitt beschleunigt. Welche Effekte das sind, wird im PD8 im Effektraum angezeigt. 

2. Umstellung des PCs auf Windows 7(64-Bit) Home Premium

Hier kann man ablesen, dass die Umstellung von 32-bit auf 64-Bit eine Leistungssteigerung für den Q6600 im Cinebench R10 von ca. 24% (13048 zu 10591) entstehen kann.

Hier findet man (von dieser HP) für die CPU Q9650 mit OC auf 3,6 GHz im Cinebench R10 14938 CB-CPU für All Core. Ein Zuwachs also von ca. 15% gegenüber dem übertakteten Q6600, etwas wenig für diesen Preis. Im Videotreffpunkt berichtet ein Anwender, dass seine CPU i7-920 mit OC auf 3,5GHz  im Cinebench R10 von 20528 CB-CPU für All Core liefert. Damit ist natürlich eine gewaltige Beschleunigung der Timelinearbeit verbunden.

Das 64-Bit-System sollte man auf eine separate Boot-Festplatte installieren, da im Bios das "Memory Remap Feature" auf Disabled umgestellt werden muss bei einem 64-Bit-Betriebssystem um den Gesamtspeicher ansprechen zu können. Darüber hinaus müssen müssen 64-Bit-Treiber für das Motherboard und Geräte sowie Erweiterungskarten installiert werden. Möchte man den PC weiter als 32-Bit-System nutzen, dann muss die Boot-Festplatte für 32-Bit eingeschoben werden (Wechselrahmen-Investition!) und im Bios "Memory Remap Feature" wieder auf "Enabled" umgestellt werden. Man könnte allerdings auch "Memory Remap Feature" immer auf Disabled stehen lassen, auch wenn man mit W-Xp-32Bit arbeitet, man muss dann halt in Kauf nehmen, dass die Performnce etwas abfällt.

Das 64-Bit-Windows hat auch Nachteile, mit älteren Programmen kann es Schwierigkeiten geben da diese noch ganz oder teilweise auf 16-Bit-Code setzen. Reine DOS-Anwendungen laufen damit nicht mehr!

3. XP-Modus für ältere Programme nach Chip 09/2009 ab Seite 146 (Oktober/November) installieren

Das bietet Microsoft für Windows 7 Home Premium nicht an! Andererseits stellte sich bei der MS-Lösung für die anderen W7-Versionsn zwischenzeitlich ein Pferdefuß heraus, dass der XP-Modus für ältere und trotzdem noch wichtige Programme nur mit 65.536 Farben läuft. Einen Ausweg bietet aber Chip an, siehe /2/. Auf der Heft-DVD findet man alle dafür nötigen Tools und der XP-Modus arbeitet dann mit 16.777.216 Farben, also einer deutlich besseren Farbabstufung was wichtig ist wenn man mit Bildern oder Videos arbeitet.

4. Speicherausbau auf 8GB Systemspeicher

Da im Falle von Windows 7 mit 64-bit die Anforderungen an den Speicher selbst höher sind, lohnt sich das erst ab 6 GB. Ein Blick in das Motherboard - Handbuch von ASUS verrät, dass auf Grund der Chipsatzlimitationen von diesem Motherboard nur Speicherriegel bis zu 8 GB unterstützt werden, max. 2 GB je Steckplatz. Bisher habe ich Speicher von Corsair zu meiner vollen Zufriedenheit benutzt. Die TWIN2X4096-6400CS5DHX kosten derzeit >(aktueller Preis).

Schaut man sich z.B. das neue Pinnacle Studio 14 Ultimate genauer an, dann ist das noch kein astreines 64-Bit-Videoschnittpogramm, allerdings nutzt es bereits die Speichererweiterung mit mehr Performance bei der Timelinearbeit. Insofern wird die Investition für die Speicheraufrüstung von diesem Videoschnittprogramm bereits belohnt.

5. Optional: Prozessortausch

Ein Prozessortausch lohnt sich nur dann, wenn bei gleicher Architektur mindestens eine 20% höhere Taktfrequenz möglich wird. man kann dann mit einer geschmeidigeren und reaktionsschnelleren Timelinearbeit rechnen.
Für das Asus P5K-E Board würde zunächst ein Inter Q9550 >(aktueller Preis) mit nominal 2,87GHz/4 in Frage kommen. Schaut man hier und hier nach, ist beim Rendering im Falle Pinnacle Studio 11, Premiere Pro 2.0 und dem MainConcept H.264 Encoder mit einem Zeitgewinn von etwa 15-19% prozessorseitig für die Zusatzinvestition von etwa 173 Euro zu erwarten. Der etwa 273 Euro teure Q9650 >(aktueller Preis) leistet nominal schon 3,0GHz/4 im Gegensatz zum vorhandenen Q6600der nominal nur 2,4GHz/4 leisten kann.

Natürlich, ein Intel Core-i7 920 leistet im Cinebench R10 und im Vergleich zum Intel Core Q9550/Q9650 und erst Recht im Vergleich zum Intel Core Q6600 bedeutend mehr sowohl in der Timeline-Beschleunigung, als auch im Rendering (sh. Cyberlink-HP). Die Umstellung auf einen Core i7 920 >(aktueller Preis) wäre ein echter Beschleunigungs-Fortschritt für die Timelinearbeit durch die vier echten Kerne, es erfordert dann allerdings auch ein neues Motherboard, P6T Deluxe von ASUS >(aktueller Preis) zum Beispiel und 6x2GB DDR3 RAM-Speicherriegel >(aktueller Preis für 6GB(3x2GB)). Einen Mothreboardtest findet man bei /15/.

Übersicht der hier erwähnten Prozessoren:

Intel Prozessortyp Nominal (GHz) Board/RAM
Q6600 mit 2 echten Kernen 2/4x2,4 bleiben
Q9550 mit 2 echten Kernen 2/4x2,87 bleiben
Q9650 mit 2 echten Kernen 2/4x3,0 bleiben
i7-860* mit 4 echten Kernen
i7-870* mit 4 echten Kernen
4/8x2,8 GHz
4/8x2,93 GHz
neu
i7-920** mit 4 echten Kernen 4/8x 2,67 neu

* Im September 2009 werden als Preisbrecher für den Massenmarkt neue Lynnfield-Prozessoren die billiger sein sollen und auch die P55-Mainbords sollen preiswerter zu haben sein. Darüber hinaus sollen auch kostengünstigere DDR3-1333 Speicher eingesetzt werden können. Der i5-750 >(aktueller Preis) mit 4x2,66 GHz hat zwar 4 physikalische Kerne, jedoch ist kein Hyperthreading möglich. In /5/ wird im Cinebench R10 gezeigt, dass der i7-860 >(aktueller Preis) mit 16.027 sogar etwas besser dasteht als der i7-920 >(aktueller Preis) mit 15.299. Der i7-870  ist derzeit noch sehr teuer gelistet >(aktueller Preis), allerdings ist die Leistung nach Übertaktung schon sehr hoch angesiedelt.

** Ende des Jahres sollen aus der 900er Prozessorklasse der i7-920 und i7-950 auslaufen, diese Prozessorklasse wird also nur noch teure Luxusprozessoren für Workstations und High-End-PCs führen.

6. Festplatten

Das Datentransfervolumen bei Verwendung von Nativmaterial ist pro Zeiteinheit nicht besonders hoch, deshalb reicht die bisher von mir verwendete Videoschnittplatte vollkommen aus.

Einen "Pferdefuß" hat das Editing mit den transkodierten HQ-AVI's in Edius Neo zum Beispiel. Der CanopusHQ-Codec verbraucht viel mehr Speicherplatz als natives HD-Material, im Falle HDV z.B. viermal mehr. Fünf Spuren machen dann schon 500 Megabit - rund 12 Megabyte pro Sekunde aus. Mit jeder weiteren Spur kommen weitere 12 Megabit pro Sekunde hinzu, selbst moderne Festplatte kommen hierbei aus dem Tritt. Abhilfe schafft in diesem Fall ein teurer Festplattenverbund  (RAID-0).

Da ich EDIUS Neo eher nur für Spezialzwecke (Super8-Videotransfer) mit einer HQAVI-Videospur einsetze, reicht auch hier das Datentransfervolumen der vorhandenen Videoschnittplatte vollkommen aus.

Handlungszwang besteht hier derzeit nicht.

Vorläufiges Fazit:

Da ich vorläufig auf die Aufrüstung des Prozessors verzichte, fällt durch die Umstellung des Videoschnitt-PCs auf Windows 7 (64-bit) und Erschließung der CUDA-Technologie insgesamt eine Investition von ca. 234 Euro an. Mit dem optionalen Prozessortausch auf den Q9550 oder Q9650 wären es 415-450 Euro. Stellt man auf einen Intel Core-i7 920 um, dann müsste man etwa 735 Euro (ohne OC und ohne Wasserkühlung des Prozessors) in die Hand nehmen. Andererseits gab es in der 37kW 2009 ein Angebot für einen Microtec-PC im MM auf Basis des i7-920 schon für 699 statt 999 Euro in recht guter Ausstattung. Man könnte auch einen solchen PC hernehmen und diesen aufbohren.

Ich denke die Aufrüstung nach Punkt 1-4 ist kostenmäßig für weitere zwei Jahre Betrieb mit dem aufgerüsteten PC vertretbar. Es bleibt somit zunächst bei dem vorhandenen Q6600 Prozessor mit OC auf 4x3,0 GHz. Die Umstellung auf das 64-bit Betriebssystem Windows 7 Home Premium zusammen mit dem Speicherausbau auf 8GB wird das Timeline-Editing nicht unerheblich beschleunigen. Die neue Grafikkarte mit dem Nvidia-Grafikchip eröffnet den Zugang zur CUDA-Technologie für beschleunigtes Rendering.

Um das AVCHD-Editing in der Timeline zu beschleunigen hilft im Moment nur eine höhere CPU-Leistung was sehr viel Geld kostet. Alternativ helfen hier aber auch andere Lösungen, wie:

- AVCHD Proxy-Schnitt
- Transcodierung der AVCHD-Files nach HQ-AVI
- Transcodierung der AVCHD-Files nach MPEG2HD
- HDV-Aufnahme/Schnitt

Die GPU der Grafikkarte beschleunigt derzeit lediglich einzelne Filter/Effekte und die finale Ausgabe in eine neu berechnete Videodatei. Mit DirectX 11 wird aber Microsoft demnächst eine Software-Schnittstelle bereitstellen die generell die GPU für Berechnungen einbeziehen wird. Dadurch kann die GPU auch zur Berechnung von Arbeitsprozessen verwendet werden, beispielsweise zum Kodieren von Videos (General Purpose Computing on GPU, GPGPU).
Um DirectX 11 nutzen zu können ist neue Grafikkhardware nötig, siehe auch /2) ab Seite 122. Mit einer Grafikkarte die dann auch DirectX 11 beherrscht wird auch die Tmelinearbeit und die Vorschaumöglichkeit für Videos dominant von der entlasteten CPU beschleunigt, auch bei jetzt vorhandenen CPUs. Zeitlich gesehen soll DirectX 11 mit Windows 7 kommen, siehe /12/.

Ich habe zwischenzeitlich (Dez. 2009) am Beispiel von Pinnacle Studio 14 HD Ultimate Collection unter Windows 7 Home Premium(32Bit) die Echzeitvorschau untersucht um die Grenzen meines derzeitigen PCs in dieser Hinsicht auszuloten und Rückschlüsse für die Anschaffung einer leistungsstärkeren Maschine zu gewinnen.

CPU Q6600 (OC 4x3GHz), 3,2GB RAM, GraKa Zotac GF9800GT ECO mit 1 GB GDDR3- Speicher, auf der zweiten Spur (Überlagerungsspur) PIP mit 1/4 Bildgröße angelegt. Hardwarebeschleunigung zugeschaltet, Hintergrundrendering abgeschaltet.



PC-Auslastung bei Vorschau mit zwei Videospuren,
grün = CPU, blau = RAM-Speicher
im Falle H.264-MOV ruckelnde Vorschau!, sonst flüssig!

Im Timeline-Vorschau-Test arbeitet dieser PC mit H.264 Material bei voller Bildqualität an der Leistungsgrenze mit den zwei Videospuren. Mit einer Videospur läuft die Vorschau flüssig, auch mit zwei Videospuren mir aktivierter verminderter Vorschauqualität.

Das finale AVC-Rendering läuft im Falle von Videoschnittprogrammen mit CUDA-Beschleunigung (Caberlink PowerDirector 8) in Echtzeit.


Flüssige Vorschau und CPU-/Ram-Auslastung

Da die neue Grafikkarte schon eine 256-Bit-Speicher-Schnittstelle hat für eine schnelle Datenübertragung zwischen dem GDDR3 Speicher und der GPU zur Generierung gleichmäßiger Frameraten, erhoffe ich mir durch Speicheraufstockung und CPU-Aufrüstung sowie Umstieg auf ein 64-Bit Betriebssystem nicht mehr viel mehr geldwerter Leistungssteigerung der Timeline Echtzeitvorschau bei meinem jetzigen PC.

Besser wäre das Geld für die Anschaffung eines moderneren PCs angelegt!

Ich komme zu dem Schluß in den vorhandenen PC nicht weiter zu investieren, es bleibt also bei dem schon vollzogenen Grafikkartentausch. Ich kann mit diesem PC auch das H.264-AVC/MOV unter den im Test definierten Bedingungen flüssig editieren. 

Ich werde mich nun aber mit dem Gedanken befassen einen neuen PC auf der Basis des Intel i7-870-Prozessors auf 64Bit-Basis zu bauen. Als Mainboard setze ich das GIGABYTE P55A-UD4 ein, 8GB DDR3-1333 RAM. Die in diesem Beitrag beschriebene Grafikkarte werde ich zunächst weiter verwenden, ebenso den vorh. Bluray-Brenner. Festplatten, Gehäuse sowie Netzteil werden neu angeschafft. Als Betriebssystem werde ich das hier schon vorhandene Windows 7-64Bit Home Premium verwenden.

Ich hoffe Ihnen mit meinen Überlegungen ein wenig Anregung gegeben zu haben. Vielleicht aber entwickeln Sie auch ganz andere Strategien für eine PC-Aufrüstung mit mehr Leistungsschub bei wenig Geldaufwand. 

Literatur/Linkliste:

/1/ c't ratgeber Hardware 02/2009

/2/ CHIP 09/2009 ab Seite 146

/3/ CPU-Bechmarks mit Premiere Pro CS4

/4/ Maxon Cinebench R10

/5/ PC Games Hardware 09/2009

/6/ Cinebench R10 für 32 und 64-bit 

/7/ Weiterer Cinebench R10 für 32 und 64-bit Systeme

/8/ PC Wizard 2009 Ausführliche Beschreibung

/9/ FRAPS

/10/ ATi Stream: Der CUDA-Konkurrent    ATi-Stream

/11/ Core i7   Originalbeitrag

/12/ DirectX 11 kommt mit Windows 7

/13/ AMD zeigt erste DX11-Chips

/14/ Windows 7

/15/ Motherboardtest bei Chip

/16/ Grafikkarten viel schneller als die CPU

/17/ i5 und i7, der Unterschied

PC-Hardware

 

27. August 2009,  01.12.2009 B.P.Hennek

 


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Anfragen bitte an den Verfasser: Bruno Peter Hennek.

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