Windows 7,
Timeline- und Encoding- Beschleunigung
Es gibt sehr wenig Veröffentlichungen
über den Selbstbau von speziellen Videoschnitt-PCs. Ich habe
dazu bereits hier einen Selbstbau
vorgestellt und nachfolgend befasse ich mich ein wenig mit der
Aufrüstung dieses PCs.
Im Vordergrund meiner Überlegungen
zur Aufrüstung meines vorhandenen Videoschnitt-PCs
stand die Absicht die PC-Hardware auf ein moderneres 64-bit
Betriebssystem mit Windows 7 Home Premium
/14/ umzustellen und
gleichzeitig Zugang zu der neuen CUDA-Technologie von
Nvidia zur deutlichen Beschleunigung des AVC-Encodings zu
bekommen ohne dass ich gleich auf einen Intel Core i7-Prozessor aufrüsten müsste
was dann etwa 1000 Euro Investition verschlingen würde.
Zunächst galt es sich einen Überblick
mit Hilfe von Benchmarks zu verschaffen.
Mit dem PC Wizard 2009 /8/
erfährt man alles über das vorhandene System ohne das System
aufschrauben zu müssen. Die Funktionen des Gratis-Programms
sind in fünf Hauptbereiche „Hardware“,
„Konfiguration“, „Systemdateien“,
„Ressourcen“ und „Benchmarks“
unterteilt. Wie gut das System wirklich ist, soll man gezielt
mit unterschiedlichen Leistungstests, so genanten „Benchmarks“
ermitteln. Am besten führt man gleich eine Gesamtanalyse durch.
Dabei kann man die Ergebnisse in den Bereichen Prozessor, Cache,
Speicher, Video und Festplatten im direkten Vergleich zu
Referenzsystemen einordnen. Eine Beschreibung findet man unter
/8/.
Für meinen Videoschnitt-PC mit der
nachgerüsteten Grafikkarte Nvidia GT 9800 sieht das dann angeblich so
aus (gelbe
Linie):
Was hier hauptsächlich
interessiert, ist der Bereich Video. Allerdings kann ich es kaum
glauben, dass hier mein System auf dem Niveau des Referenzsystems mit
dem i7-920 (blaue
Linie) im synthetischen Benchmark arbeitet.
Einen weiteren gewissen Anhaltspunkt über
die Performance des Videoschnitt-PCs bekommt man nach Durchführung
des Cinebench R10 /4/. In diversen Veröffentlichungen
findet man Vergleichswerte dazu, z.B. in /1/. Der Vorteil dieses
Testprogrammes liegt auf der Hand: während es sich bei vielen
Benchmarks um synthetische Konstrukte handelt, basiert
Cinebench auf einer realen Programm (Cinema 4D). Cinebench R10 nimmt
insbesondere die Leistung der CPU - auch Multiprozessoren - und
die Open-GL-Fähigkeit der Grafikschnittstelle ins Visier. Mit diesem
Programm kann man auch untersuchen wie die Betriebssysteme W-XP
und Windows 7 z.B. auf einem identischen PC abschneiden.
Bild: Der Vergleich zeigt,
dass sich die CPU-Leistung unter beiden Betriebs- systemen sehr
ähnlich verhält. Das ist wichtig für ein flüssige
Timeline-Editing. Anders dagegen bei der Prüfung der
Grafikkarten-Potenz der Grafik- Schnittstelle OpenGL,
hier hat W-Xp mit einem Plus von etwa 30% die Nase vorne im
Falle von 2D- und 3D-Grafiken, wichtig für CAD-
Anwendungen, Animationen und Simulationen und After Effects. OpenGL spielt
aber auch in Videoschnittprogrammen mit diversen
2D/3D-Animations Plug-in und Effekten eine Rolle, deshalb ist es weniger schön, dass Windows 7 damit nicht
so gut umgehen kann wie W-Xp. Was ein 64-bit System im Vergleich
zu einem 32-bit System bringt, sieht man in etwa /6/. Auch
unter /7/ findet man interessante Vergleichsdaten für
Prozessoren unter 32/64-bit Betriebssystemen.
Mit dem Programm FRAPS
nach /9/ kann man die Frameraten als Benchmarking
aufzeichnen und mitteln. Die Auslösung der Messung erfolgt über
freikonfigurierbare Tasten. Die Optionen dazu findet man unter
dem Reiter "FPS". Mit F11 löst und stoppt man die
Messung. Die Meßergebnisse findet man im
Installationsverzeichnis von FRAPS in der Datei FRAPSLOG.TXT
in einer Textdatei und im Unterverzeichnis benchmarks in
der Datei name.csv als Tabelle. Neben der
Frameratenaufzeichnung ist FRAPS auch eine Screen- und Realtme
Video Capture Software.
Hier
habe ich beschrieben was bisher mit meinem PC des
Jahres 2007 im Nativschnitt möglich war. Zwar kann man per
PowerDirector 8 Ultra im Proxy-Schnitt auch das AVC-Material mit
hoher Bitrate (24Mbit/s) flüssig schneiden, die Qualität der
Vollbildvorschau lässt aber für eine genaue Kontrolle zu Wünschen
übrig. Dieses Material kann man auch gut per
Intermediatematerial in Edius Neo
(HQ-AVI) schneiden, man braucht dafür aber viel mehr Festplattenplatz
und mehr Zeit für die Transcodierung. Die Alternative, das
Material in Pinnacles Studio in MPEG2-HD zu transkodieren mit
anschließender Szenentrennung und nachfolgendem Schnitt im
MPEG2-HD-Projekt funktioniert zwar vorzüglich, dafür geht aber
wieder zusätzlich Zeit drauf.
Man könnte bei der derzeitigen
rasanten technischen Entwicklung (jährlich neue Prozessoren und
Grafikkarten, halbjährig neue Videokameras) in kurzen Abständen
immer wieder die nötige Technik für den Videoschnitt wechseln,
wenn man sich auf den Druck der Herstellerindustrie einlässt.
Das ist aber eine gewaltige Ressourcenverschwendung. Entgegen
dem Trend in der Wegwerfgesellschaft besteht ja durchaus Möglichkeiten
einen PC nach zwei Jahren den gestiegenen
Videoschnittanforderungen speziell für den Nativschnitt von
AVCHD-Kameramaterial mit 24Mbit/s mit wenig Geld aufzurüsten.
Im August 2009 begann ich also
mit der Aufrüstung meines PCs für die nächsten zwei Jahre in
folgenden Schritten:
-
Einbau einer schnelleren
Grafikkarte für die Timelinearbeit und finales Rendering
mit der CUDA-Technologie (August)
-
Umstellung des PCs auf Windows
7(64-bit) Home Premium
-
Einrichtung eines XP-Modus für
ältere Programme nach Chip 09/2009 ab Seite 146
(Oktober/November)
-
Speicherausbau auf 8GB
Systemspeicher
-
Optional: Prozessortausch
-
Festplaten
Die Aufrüstung erfolgt schrittweise.
1. Schritt: Grafikkartentausch
Mit Windows 7(RC) habe ich
den Leistungsindex meines übertakteten
PCs überprüft. Der höchste erreichbare Wert liegt bei 7,9 nach
Vorlage von Microsoft. Der eigentliche Engpaß in meinem System war demnach die
jetzige Grafikkarte (Sapphire HD 2600 Pro, 256MB PCIe) mit einem Leistungsindex
für Grafik von 5,1 und nur 4,5 für Grafik (Spiele). Die vorhandene Grafikkarte
mit dem ATi-GPU war auch nicht für die Nutzung der neuen CUDA-Technologie
geeignet, die das AVC-Encoding/Rendering deutlich beschleunigt.
Andererseits gibt es mit der ATi-Stream Technologie offensichtlich noch
gewisse technische Schwierigkeiten über die Fachmagazine berichtet
haben.
War bisher eine Verkürzung
der Renderingzeiten für ein finales Video nur mittels Steigerung der
CPU-Leistung oder Zukauf sehr teurer Hardwarekarten möglich, so schafft
das neuerdings die GPU einer Grafikkarte auf Basis der CUDA-Technologie
spielend wie es z.B. das Videoschnittprogramm PowerDirector 8 von Cyberlink
eindrucksvoll belegt.
Die Zahl der Programme mit CUDA-Technologie für beschleunigtes
Rendern wird immer größer:
- Cyberlink PowerDirector 7/8
- Loiloscope
- Adobe Premiere CS4
- Roxio WinOnCD
- TMPGEnc
- Badaboom als Konverter
Eine Nvidia-Grafikkarte der "Performance-Klasse"
reicht dafür völlig aus. Premiere Pro CS4 benötigt dagegen
eine teure Quadro-Grafikkarten
der "Highend-Klasse", siehe auch hier.
Selbst für das nun betagte
Premiere Pro CS3 lohnt sich die Anschaffung einer neueren Grafikkarte,
ebenso für Pinnacle Studio, PowerDirector und z.B. Vitascene von proDAD.
Dafür braucht man zwar kein CUDA aber eine zuschaltbare Hardwareunterstützung
per GPU für bestimmte Effekte in der Timeline.
Die neue Grafikkarte sollte
also auf dem Nvidia-GPU basieren und auch einen größeren Speicher
(nein, ich will nicht spielen!) bieten. Ich wählte eine preiswerte Grafikkarte
aus der Klasse "Performance" /1/ von Zotac für die incl.
Versand bei Amazon rund 84 Euro zu zahlen waren. In der
Datensammlung nach /16/ erkannt man, was die CPU (am Beispiel des i7 920
mit einem bestimmten Encoderfabrikat) im Vergleich leisten kann im
Vergleich mit den derzeitigen Grafikkarten von Nvidia. Es hat keinen
Sinn eine Grafikkarte zu wählen die in der Gesamtleistung(fps)
unter der Leistung der CPU liegt.
Wegen Dualmonitorbetrieb
mit einer Display-Auflösung in Full-HD, also 1920x1080 mit flüssiger
Darstellung auch von mehreren Videostreams (PiP) ohne Speicherengpass
und weniger ratternder Zugriff auf die Festplatten-Auslagerung wählte ich eine
Grafikkarte mit 1GB GDDR3-Speicher. Mehr Video-RAM kann eine größere
Menge Bilddaten speichern, was einem flüssigeren Bildaufbau zugute
kommt.
Sehr wichtig ist ein
ausreichend großer Grafikkartenspeicher für Pinnacles Studio 14 HD
z.B., weil hier die Vorschauausgabe per Grafikkarten-Hardware,
optional mit voller Auflösung, beschleunigt wird. Das war auch
schon bei früheren Studio-Versionen so.
Prüfen sollte man auch, mit
welcher Farbauflösung die Grafikkarte arbeiten sollte. In den
Handbüchern der Videoschnittprogrammen werden oft mindestens 16 Bit
vorausgesetzt. Eine Grafikkarte mit Farbauflösungseinstellung von 32
Bit arbeitet nicht ganz so schnell.
Die Zotac
GF9800GT ECO setzt auf die GeForce 9800 GT GPU von NVIDIA, der 1 GB
GDDR3-Speicher zur Seite stehen. Der auf der G92-Architektur basierende
Chip bietet 112 Streamprozessoren und unterstützt NVIDIA SLI sowie die
PhysX-Technologie für maximale Performance. Die 256-Bit-Speicher-
Schnittstelle sorgt dabei für eine schnelle Datenübertragung
zwischen dem GDDR3 Speicher und der GPU zur Generierung gleichmäßiger
Frameraten. Moderne Features wie die NVIDIA
PureVideo HD-Technologie, CUDA und HybridPower runden
die Ausstattung ab. Die 9800 GT Eco soll 40% weniger Strom verbrauchen
als eine normale 9800 GT und sie kommt ohne extra Stromanschluss aus.
Die Karte setzt auf Single-Slot Kühlung, sie belegt deshalb nur
einen Slot.
Erfreulich ist die nur gedämpfte
Geräuschentwicklung,
der Lüfter an der Zotac Grafikkarte erzeugt eher tieffrequente Geräusche
im Gegensatz zu der vorher verwendeten Saphire GraKa die eher
hochfrequent pfeifende Geräusche produzierte was dann in dem von mir
verwendeten PC-Gehäuse offensichtlich weniger resonanzanfällig ist und
somit der PC jetzt noch ruhiger läuft.
Die von mir gewählte Zotac
GF9800GT ECO liegt in der Frameleistung
über der i7 920 CPU und natürlich noch mehr über der CPU Q6600 meines
PCs. Damit ist schon mal die richtige Auswahl erfolgt. Über eine noch
leistungsstärkere Grafikkarte denke ich erst wieder nach, falls ich mir
einen neuen PC zulegen sollte mit einem deutlich leistungsfähigeren
Prozessor als ich ihn jetzt hier habe.
Der Leistungsindex stieg
unter Windows 7 für Grafik auf 5,9 und Grafik (Spiele)
ebenfalls auf 5,9 an. Überzeugender
war aber der Fortschritt bei Anwendung der CUDA-Technologie:
Versuchsweise habe ich 1:58
Minuten Video der HV30 (1440x1080) mit 5 Überblendungen ohne CUDA
gerendert nach H.264-AVC (CVBR 15500/17000. Zeitbedarf mit einer Q6600
CPU bei OC auf 4x3GHz) 4:14 Minuten, d.h. um den Faktor 2,15 länger
als Echt-Laufzeit des Videos. Die
Investition in eine kompatible Grafikkarte würde also für das
Rendering Echtzeit bringen. Per CUDA werden auch einige Filter bei der
Timelinearbeit unterstützt.
Diese Versuchsanordnung habe
ich dann per CUDA encodiert. Zeitbedarf hierbei: 1:03 Minuten,
d.h. schneller als Echtzeit in dieser Testanordnung bzw. nur
24,8% der ursprünglich benötigten Zeit. Das ist doch schon ein
gewaltiger Fortschritt.
Einen anderen Rendertest
nach HDV2 1080i habe ich noch mit Pinnacle Studio 12 und W-Xp durchgeführt
mit der Hardwareunterstützung der neuen Grafikkarte durchgeführt:
1 Minute Rohvideo |
Effect/Grafikkarte
|
PiP |
Grafikkartenchip |
Windows Xp+SP3 |
94 sec |
ATi-Chip HD
2600, 256MB |
Windows Xp+SP3 |
80 sec |
neuer
Nvidia-Chip GT 9800, 1GB |
Die neue Grafikkarte benötigt nur ca.
85% der ursprünglichen Renderingzeit.
ZOTAC liefert mit der
Grafikkarte eine Treiberdisk und eine Disk mit dem 3DMARK VANTAGE
Advanced Edition für DirectX 10 Benchmarks als registrierpflichtige
Vollversion mit. Das Programm ist für Windows Vista vorgesehen,
funktioniert natürlich auch mit Windows 7.
Der
Beschleunigungszuwachs im Falle der CUDA-Technologie ist schon recht
beachtlich. Von der neuen Grafikkarte profitiert aber auch das Rendering
mit zugeschalteter Hardwarebeschleunigung im Falle von HDV nach HDV2
1080i.
Zusätzlich wird noch z.B.
im NLE PD8 die Timelinearbeit mit bestimmten Effekten im AVC und
MPEG2-HD Schnitt beschleunigt. Welche Effekte das sind, wird im PD8 im
Effektraum angezeigt.
2. Umstellung des PCs auf Windows
7(64-Bit) Home Premium
Hier
kann man ablesen, dass die Umstellung von 32-bit auf 64-Bit eine
Leistungssteigerung für den Q6600 im Cinebench R10 von ca. 24% (13048 zu 10591)
entstehen kann.
Hier
findet man (von dieser
HP) für die CPU Q9650 mit OC auf 3,6 GHz im Cinebench R10 14938
CB-CPU für All Core. Ein Zuwachs also von ca. 15% gegenüber dem übertakteten
Q6600, etwas wenig für diesen
Preis. Im Videotreffpunkt berichtet
ein Anwender, dass seine CPU i7-920 mit OC auf 3,5GHz im Cinebench
R10 von 20528 CB-CPU für All Core liefert. Damit ist natürlich eine
gewaltige Beschleunigung der Timelinearbeit verbunden.
Das 64-Bit-System sollte man
auf eine separate Boot-Festplatte installieren, da im Bios das "Memory
Remap Feature" auf Disabled umgestellt werden muss bei einem
64-Bit-Betriebssystem um den Gesamtspeicher ansprechen zu können. Darüber
hinaus müssen müssen 64-Bit-Treiber für das Motherboard und Geräte
sowie Erweiterungskarten installiert werden. Möchte man den PC weiter
als 32-Bit-System nutzen, dann muss die Boot-Festplatte für 32-Bit
eingeschoben werden (Wechselrahmen-Investition!) und im Bios "Memory
Remap Feature" wieder auf "Enabled" umgestellt werden. Man
könnte allerdings auch "Memory
Remap Feature" immer auf Disabled stehen lassen, auch wenn man mit
W-Xp-32Bit arbeitet, man muss dann halt in Kauf nehmen, dass die
Performnce etwas abfällt.
Das 64-Bit-Windows hat
auch Nachteile, mit älteren Programmen kann es Schwierigkeiten
geben da diese noch ganz oder teilweise auf 16-Bit-Code setzen. Reine
DOS-Anwendungen laufen damit nicht mehr!
3. XP-Modus für
ältere Programme nach Chip 09/2009 ab Seite 146
(Oktober/November) installieren
Das bietet Microsoft für
Windows 7 Home Premium nicht an! Andererseits
stellte sich bei der MS-Lösung für die anderen W7-Versionsn
zwischenzeitlich ein Pferdefuß heraus, dass der XP-Modus für
ältere und trotzdem noch wichtige Programme nur mit 65.536 Farben
läuft. Einen
Ausweg bietet aber Chip an, siehe /2/. Auf der Heft-DVD findet man alle
dafür nötigen Tools und der XP-Modus arbeitet dann mit 16.777.216
Farben, also einer deutlich besseren Farbabstufung was wichtig ist wenn
man mit Bildern oder Videos arbeitet.
4. Speicherausbau auf 8GB
Systemspeicher
Da im Falle von Windows 7
mit 64-bit die Anforderungen an den Speicher selbst höher sind, lohnt
sich das erst ab 6 GB. Ein Blick in das Motherboard - Handbuch von ASUS verrät,
dass auf Grund der Chipsatzlimitationen von diesem Motherboard nur
Speicherriegel bis zu
8 GB unterstützt werden, max. 2 GB je Steckplatz. Bisher
habe ich Speicher von Corsair zu meiner vollen Zufriedenheit benutzt.
Die TWIN2X4096-6400CS5DHX kosten derzeit >(aktueller Preis).
Schaut man sich z.B. das neue
Pinnacle Studio 14 Ultimate genauer an, dann ist das noch kein astreines
64-Bit-Videoschnittpogramm, allerdings nutzt es bereits die
Speichererweiterung mit mehr Performance bei der Timelinearbeit.
Insofern wird die Investition für die Speicheraufrüstung von diesem
Videoschnittprogramm bereits belohnt.
5. Optional: Prozessortausch
Ein Prozessortausch lohnt
sich nur dann, wenn bei gleicher Architektur mindestens eine 20% höhere
Taktfrequenz möglich wird. man kann dann mit einer geschmeidigeren und
reaktionsschnelleren Timelinearbeit rechnen.
Für das Asus P5K-E Board würde zunächst ein Inter Q9550
>(aktueller Preis)
mit nominal 2,87GHz/4 in Frage kommen. Schaut man hier
und hier
nach, ist beim Rendering im Falle Pinnacle Studio 11, Premiere Pro 2.0
und dem MainConcept H.264 Encoder mit einem Zeitgewinn von etwa
15-19% prozessorseitig für die Zusatzinvestition von etwa 173 Euro
zu erwarten. Der etwa 273 Euro teure Q9650
>(aktueller Preis)
leistet nominal schon 3,0GHz/4 im Gegensatz zum vorhandenen Q6600der
nominal nur 2,4GHz/4 leisten kann.
Natürlich, ein Intel
Core-i7 920 leistet im Cinebench R10 und im Vergleich zum Intel Core
Q9550/Q9650
und erst Recht im
Vergleich zum Intel Core Q6600 bedeutend mehr sowohl in der
Timeline-Beschleunigung, als auch im Rendering (sh. Cyberlink-HP).
Die Umstellung
auf einen Core i7 920 >(aktueller Preis)
wäre ein echter Beschleunigungs-Fortschritt für
die Timelinearbeit durch die vier echten Kerne, es erfordert dann allerdings auch ein neues
Motherboard, P6T Deluxe von ASUS
>(aktueller Preis)
zum Beispiel und 6x2GB DDR3 RAM-Speicherriegel
>(aktueller Preis
für 6GB(3x2GB)). Einen Mothreboardtest findet man bei /15/.
Übersicht
der hier erwähnten Prozessoren:
Intel Prozessortyp |
Nominal (GHz) |
Board/RAM |
Q6600 mit 2 echten
Kernen |
2/4x2,4 |
bleiben |
Q9550 mit 2 echten
Kernen |
2/4x2,87 |
bleiben |
Q9650 mit 2 echten
Kernen |
2/4x3,0 |
bleiben |
i7-860* mit 4
echten Kernen
i7-870* mit 4 echten Kernen |
4/8x2,8 GHz
4/8x2,93 GHz |
neu |
i7-920** mit 4
echten Kernen |
4/8x 2,67 |
neu |
* Im September 2009 werden
als Preisbrecher für den Massenmarkt neue Lynnfield-Prozessoren die billiger sein sollen und auch
die P55-Mainbords sollen preiswerter zu haben sein. Darüber hinaus
sollen auch kostengünstigere DDR3-1333 Speicher eingesetzt werden können. Der
i5-750 >(aktueller Preis)
mit 4x2,66 GHz hat zwar 4 physikalische Kerne, jedoch ist kein
Hyperthreading möglich. In /5/ wird im Cinebench R10 gezeigt, dass der i7-860
>(aktueller Preis)
mit 16.027
sogar etwas besser dasteht als der i7-920 >(aktueller Preis)
mit 15.299. Der i7-870 ist derzeit noch sehr teuer gelistet >(aktueller Preis),
allerdings ist die Leistung
nach Übertaktung schon sehr hoch angesiedelt.
** Ende des Jahres sollen
aus der 900er Prozessorklasse der
i7-920 und i7-950 auslaufen, diese Prozessorklasse wird also nur
noch teure Luxusprozessoren für Workstations und High-End-PCs führen.
6. Festplatten
Das Datentransfervolumen bei Verwendung von
Nativmaterial ist pro Zeiteinheit nicht besonders hoch, deshalb reicht
die bisher von mir verwendete Videoschnittplatte vollkommen aus.
Einen "Pferdefuß"
hat das Editing mit den transkodierten HQ-AVI's in Edius Neo zum
Beispiel. Der
CanopusHQ-Codec verbraucht viel mehr Speicherplatz als natives
HD-Material, im Falle HDV z.B. viermal mehr. Fünf Spuren machen dann
schon 500 Megabit - rund 12 Megabyte pro Sekunde aus. Mit jeder
weiteren Spur kommen weitere 12 Megabit pro Sekunde hinzu, selbst
moderne Festplatte kommen hierbei aus dem Tritt. Abhilfe schafft in
diesem Fall ein teurer Festplattenverbund (RAID-0).
Da ich EDIUS Neo eher nur für
Spezialzwecke (Super8-Videotransfer) mit einer HQAVI-Videospur einsetze,
reicht auch hier das Datentransfervolumen der vorhandenen
Videoschnittplatte vollkommen aus.
Handlungszwang besteht hier
derzeit nicht.
Vorläufiges Fazit:
Da ich vorläufig auf die
Aufrüstung des Prozessors verzichte, fällt durch die Umstellung des
Videoschnitt-PCs auf Windows 7 (64-bit) und Erschließung der
CUDA-Technologie insgesamt eine Investition von ca. 234 Euro an. Mit dem
optionalen Prozessortausch auf den Q9550 oder Q9650 wären es 415-450 Euro.
Stellt man auf
einen Intel Core-i7 920 um, dann müsste man etwa 735 Euro (ohne
OC und ohne Wasserkühlung des Prozessors) in die Hand nehmen.
Andererseits gab es in der 37kW 2009 ein Angebot für einen Microtec-PC
im MM auf Basis des i7-920 schon für 699 statt 999 Euro in recht guter
Ausstattung. Man könnte auch einen solchen PC hernehmen und diesen
aufbohren.
Ich denke die Aufrüstung
nach Punkt 1-4 ist kostenmäßig für weitere zwei Jahre Betrieb mit dem aufgerüsteten
PC vertretbar. Es bleibt somit zunächst bei dem vorhandenen Q6600
Prozessor mit OC auf 4x3,0 GHz. Die Umstellung auf das 64-bit
Betriebssystem Windows 7 Home Premium zusammen mit dem Speicherausbau
auf 8GB wird das Timeline-Editing nicht unerheblich beschleunigen. Die
neue Grafikkarte mit dem Nvidia-Grafikchip eröffnet den Zugang zur
CUDA-Technologie für beschleunigtes Rendering.
Um das AVCHD-Editing in der
Timeline zu beschleunigen hilft im Moment nur eine höhere CPU-Leistung
was sehr viel Geld kostet. Alternativ helfen hier aber auch andere Lösungen,
wie:
- AVCHD Proxy-Schnitt
- Transcodierung der AVCHD-Files nach HQ-AVI
- Transcodierung der AVCHD-Files nach MPEG2HD
- HDV-Aufnahme/Schnitt
Die GPU der Grafikkarte
beschleunigt derzeit lediglich einzelne Filter/Effekte und die finale
Ausgabe in eine neu berechnete Videodatei. Mit DirectX 11 wird aber
Microsoft demnächst eine Software-Schnittstelle bereitstellen die
generell die GPU für Berechnungen einbeziehen wird. Dadurch kann die
GPU auch zur Berechnung von Arbeitsprozessen verwendet werden,
beispielsweise zum Kodieren von Videos (General Purpose Computing on GPU,
GPGPU).
Um DirectX 11 nutzen zu können ist neue Grafikkhardware nötig, siehe
auch /2) ab Seite 122. Mit einer Grafikkarte die dann auch DirectX 11
beherrscht wird auch die Tmelinearbeit und die Vorschaumöglichkeit für
Videos dominant von der entlasteten CPU beschleunigt, auch bei jetzt
vorhandenen CPUs. Zeitlich gesehen soll DirectX 11 mit Windows 7 kommen,
siehe /12/.
Ich habe zwischenzeitlich (Dez. 2009) am Beispiel von
Pinnacle Studio 14 HD Ultimate Collection unter Windows 7 Home
Premium(32Bit) die Echzeitvorschau untersucht um die Grenzen meines derzeitigen PCs in
dieser Hinsicht auszuloten und Rückschlüsse für die
Anschaffung einer leistungsstärkeren Maschine zu gewinnen.
CPU Q6600 (OC 4x3GHz),
3,2GB RAM, GraKa Zotac
GF9800GT ECO mit 1 GB GDDR3- Speicher,
auf der zweiten Spur (Überlagerungsspur)
PIP mit 1/4 Bildgröße angelegt. Hardwarebeschleunigung zugeschaltet,
Hintergrundrendering abgeschaltet.
PC-Auslastung bei Vorschau mit
zwei Videospuren,
grün = CPU, blau = RAM-Speicher
im Falle H.264-MOV ruckelnde Vorschau!, sonst flüssig!
Im Timeline-Vorschau-Test arbeitet dieser PC mit H.264 Material bei
voller Bildqualität an der Leistungsgrenze mit den zwei Videospuren.
Mit einer Videospur läuft die Vorschau flüssig, auch mit zwei
Videospuren mir aktivierter verminderter Vorschauqualität.
Das finale AVC-Rendering läuft im Falle von Videoschnittprogrammen mit
CUDA-Beschleunigung (Caberlink PowerDirector 8) in Echtzeit.
Flüssige Vorschau und CPU-/Ram-Auslastung
Da die neue Grafikkarte schon eine 256-Bit-Speicher-Schnittstelle
hat für eine schnelle Datenübertragung zwischen dem GDDR3
Speicher und der GPU zur Generierung gleichmäßiger Frameraten,
erhoffe ich mir durch Speicheraufstockung und CPU-Aufrüstung
sowie Umstieg auf ein 64-Bit Betriebssystem nicht mehr viel mehr
geldwerter Leistungssteigerung der Timeline Echtzeitvorschau bei
meinem jetzigen PC.
Besser wäre das Geld für die
Anschaffung eines moderneren PCs angelegt!
|
Ich komme zu dem Schluß in
den vorhandenen PC nicht weiter zu investieren, es bleibt also bei dem
schon vollzogenen Grafikkartentausch. Ich kann mit diesem PC auch das
H.264-AVC/MOV unter den im Test definierten Bedingungen flüssig
editieren.
Ich werde mich nun aber mit
dem Gedanken befassen einen neuen PC auf der Basis des Intel
i7-870-Prozessors auf 64Bit-Basis
zu bauen. Als Mainboard setze ich das GIGABYTE P55A-UD4 ein, 8GB
DDR3-1333 RAM. Die in diesem Beitrag beschriebene Grafikkarte werde ich
zunächst weiter verwenden, ebenso den vorh. Bluray-Brenner.
Festplatten, Gehäuse sowie Netzteil werden neu
angeschafft. Als Betriebssystem werde ich das hier schon vorhandene
Windows 7-64Bit Home Premium verwenden.
Ich hoffe Ihnen mit
meinen Überlegungen ein wenig Anregung gegeben zu haben. Vielleicht
aber entwickeln Sie auch ganz andere Strategien für eine PC-Aufrüstung
mit mehr Leistungsschub bei wenig Geldaufwand.
Literatur/Linkliste:
/1/ c't
ratgeber Hardware 02/2009
/2/ CHIP
09/2009 ab Seite 146
/3/ CPU-Bechmarks
mit Premiere Pro CS4
/4/ Maxon
Cinebench R10
/5/ PC
Games Hardware 09/2009
/6/ Cinebench
R10 für 32 und 64-bit
/7/ Weiterer
Cinebench R10 für 32 und 64-bit Systeme
/8/ PC
Wizard 2009 Ausführliche
Beschreibung
/9/ FRAPS
/10/ ATi
Stream: Der CUDA-Konkurrent ATi-Stream
/11/ Core
i7 Originalbeitrag
/12/ DirectX
11 kommt mit Windows 7
/13/ AMD
zeigt erste DX11-Chips
/14/ Windows
7
/15/ Motherboardtest
bei Chip
/16/ Grafikkarten
viel schneller als die CPU
/17/ i5
und i7, der Unterschied
PC-Hardware
27. August 2009, 01.12.2009 B.P.Hennek
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wird aber in der Regel gern erteilt
Anfragen bitte an den Verfasser: Bruno Peter Hennek.
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