Videofilme aufnehmen/schneiden
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Am
Beispiel
meines Marokko-Tourenfilmes aus der Ausbeute von 10 Video-Bändern als
HDV-Aufnahmen erläutere ich nachfolgend die von mir in diesem
Fall ausgedachte und angewendete Schnittfolge zur Gestaltung des Videos.
Ich dokumentiere die
Schnittfolge meine Touren so wie sie
gefahren worden sind, also chronologisch von Punkt zu Punkt.
Bei
meiner dokumentarischen Videofilmerei filme ich nie "szenisch", eher
spontan situationsbedingt intuitiv. Natürlich nehme ich mehrere Szenen
von dieser Location auf, denn ein einziger Clip von einer bestimmten
Location ist meist in einer Reise-Dokumentation nur schlecht verwertbar!
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Ich
filme immer in sich abgeschlossene und sinnvoll struktuierten
Sequenzen, wenn ich "on the road" bin, schon immer, seit der
Schmalfimzeit. Von einer Aufnahme-Location nehme ich mindestens vier
bis sechs Szenen auf, die sinnvoll zusammenhängen. Fast immer gehe ich
auch ganz dicht an das interessante Detail heran. Einzelne Videoszenen
von der Location X oder Y kommen bei mir nicht vor, sie würde sonst
alleine und ohne Zusammenhag dastehen und die wichtigen W-Fragen dem
späteren Betrachter nicht beantworten!
Ein
Drehbuch benötige ich nicht, da ich keinen Spielfilm-Geschichten
produzierte sondern von Reiserelebnissen mit Bildeindrücken berichte.
Bei jeder Location bei der ich mich oft spontan entschliesse
Videoaufnahmen zu machen stelle ich mir die sog. journalistischen
W-Fragen.
Um an die notwendigen Informationen für eine gute Story zu bekommen, verwenden Journalisten die so genannten W-Fragen
(zum Beispiel: wer, wo, was, wie, wann und warum). Die Beantwortung der
grundlegenden Fragen, helfen den Journalisten, eine gute Geschichte zu
schreiben. Auch im digitalen Marketing können diese Fragen angewandt
werden, nicht selten wird der Fragenkatalog jedoch auf bis zu zehn Ws
(womit, wodurch, wieso und weshalb) erweitert. Natürlich verwende
ich zur Vorbereitung längerer Wohnmobilreisen auch Reiseliteratur, wie
Unterlagen der Fremdenverkehrsämter, Reiseführer, Reisemagazine, Google
Earth, Google Maps, Internetinformationen zum Beispiel. Vor Reisebeginn
arbeite ich diese Informationen durch und lege die Streckenplanung
fest. Vor jedem neuen Tag bereite ich mich auf das vor was ich mir den
nächsten Tag besuchen und ansehen will.
Literatur über den
Videoschnitt und die Videoeffektgestaltung liegt mir natürlich vor an
der ich mich im Laufe der Jahre für die Hestellung meiner Videos
orientiert habe:
- Die
Videoschnittschule, Axel Rogge Galileo Verlag
- Videoeffekte,
Axel Rogge Rheinwerk Verlag
- PDF-Anregung: Der Dokumentarfilm... Klick!
- Tipps
& Tricks eines Filmklubs*
* Ich selbst bin
kein Mitglied eines Filmklubs, ich hasse den Wettbewerbszwang in einem
solchen Klub, ihre jährlichen internen und nationalen Meisterschaften
und die übersteigerte
Selbstdarstellung der Klicke die sich in einem solche Klub über
die Jahre bildet.
Als Hobbyvideofilmer produziere ich:
- Größere Reisefilme, Dokumentationen
bis zu einer Laufzeitlänge von max. 45 Minuten. Kommentare nehme ich
nur noch sehr selten auf, da
mir der immer wieder gleiche Text nach Jahren nervt. Ich bin dazu
übergegangen mit kurzen Texteinblendungen zu erläutern wo die Location
ist und welche Bedeutung diese hat und kommentiere dann ggf. live bei
der Vorführung noch dazu. Man kann ja an einer Stelle die von den
Betrachtern näher zu diskutieren ist die Vorführung stoppen..
- Videoreihe "Postkarte von..." als Impressionen
von interessanten Ausflügen, Besuchen, Besichtigungen, Vorführungen,
oft nur 3-5 Minuten lang.
- Videoreihe
"Momente" von Ereignissen, wie
Erntedankfest, Strassenmusik,
Veranstaltungen, Märkte, Familienfeiern, Tierbeobachtungen,
Naturbeobachtungen, Tag des Denkmals etc. oft nur 5 bis 15
Minuten lang.
- SlideShows, auch im Mix. von
Standbildaufnahme und Video. Standbilder werden mit sanften Bewegungen
animiert - nicht alle!
- da damit der Betrachter eher gefesselt wird als bei der Betrachtung
einer Standbildfolge nach dem Prinzip der früheren analogen Dia-Show
mit Dunkelpausen.
- Mit meiner
Kleinunternehmer-Dienstleistung Digital Video & Bild
habe ich auch kleine Imgagefilme für den Mittelstand
produziert/geschnitten die sogar in großen Kinos schon vor dem
Hauptfilm
gelaufen sind. Das sind aber Ausnahmen gewesen...
Videoschnittprogramme:
EDIUS Pro 9.x
DaVinci Resolve 15.x Studio
Videos in der Nachvertonung kommentieren?
Meine
Schmalfilme(bis 1987) sind mit Kommentaren versehen, der Schmalfilmclub
hier hat mich damals dazu animiert. Selbst meine Kinder haben damals
mit Kommentaren ausgeholfen.
Ich habe damals auch Filme mit Tonspur ein paar mal gekauft um längst verstorbene engste
Verwandte mit Originalstimme im Film mit Ton zu konservieren. In der Videozeit dann habe ich die
Nachvertonung mit Kommentaren zunächst fortgesetzt, Irgendwann habe ich
damit aufgehört mich selbst bei jeder Vorführung immer wieder mit
identischer Kommentierung hören zu müssen. Wenn noch Kommentar, dann
direkte Sprachaufnahme, nicht mehr in der Nachvertonung. Meinen Zuschauern erläutere ich immer life um was es im gezeigten Film geht.
Bei einem Reisefilm z.B. kommt vor einem Ortswechsel meist eine Texttafel mit Hintergrundbild oder Video. In die Location-Aufnahmen des dann folgenden Geschehens kommen nur noch kurze Texteinblendungen als Erinnerung rein an wirklich wichtigen Stellen.
Diese Gestaltung gefällt mir so persönlich viel besser!
Ich kommentiere also nicht mehr, ich bevorzuge Texteinblendungen auch für mich als Erinnerungsstütze. Immerhin verwalte ich zusammen mit den Schmalfilmen und Dias ein Archiv aus 60 Jahren Familiengeschichte, die mit der Bilderfassung per 4 x 6,5 cm Rollfilmkamera "Bilora Bella 3c" im Jahre 1959 begonnen hat.
Bilder-, Schmalfim- und Videoshows sind allerdings alle musikalisch vertont.
Farbkorrektur/Colorierung:
Seit
dem DaVinci Resolve Studio mein Eigentum ist, kommt man in die
Versuchung mit den erweiterten Möglichkeiten von DaVinci Resolve
herumzuspielen. Ich halte es damit aber eher so wie der Filmer und
Colorist Matthew Scott aus Australien; die Suche nach dem perfekten Color-Grading kann sehr anstrengend sein, wie er es in seinem Video zeigt: Klick!
Die meisten
Hobbyvideofilmer arbeiten lieber mit der Kamera als am
Schnittplatz, sie bervorzugen deshalb ein finales Video direkt aus der
Kameta, "out of the box" nennt man das. Man spart sich dabei viel Erlebenszeit.
Meistens reicht es ja aus, den Weissabgleich, den Kontrast, die Helligkeit sowie die Nachschärfung zu justieren...
Bei besonderen Projekten
von mir führe ich dies sog. LUT-Farbkorrektur durch um eine emotionale
Stimmung des Videos zu erzeugen, z.B. im "Kodakchrome-Farbstil" oder
"Blau-Orange". Die Primäre- und Sekundäre-Frabkorrektur
spielen hirebei eine wichtige Rolle.
Film Looks für Rec709 Videomaterial:
In
DaVinci Resolve finden Hobbyvideofilmer die Rec709 Videomaterial
produzieren passende LUTs für eine schnelle Farbkorrektur im Farbstil des früheren Fuji- und Kodak Analog-Filmmaterial...
Voraussetzung
dafür ist, dass man in einem flachen Bildstil mit der Kamera die Videos
aufgenommen hat, z.B. "Natürlich" oder "Cinema-like Dynamisch" mit
einer Gammakurve die Zeichnung in den Lichtern möglichst weitgehen
erhält ebenso auch in den Tiefen. Den Kontrast nimmt man in
kameraseetings weitgehend raus ebenso die Farbintensität und die
Entrauschung in der Kamera. Mit DaVinci Resolve macht man dann das
optimale Video daraus.
Schnittfolge-Struktur bei einem
Tourenfilm als Beispiel:
1. Intro
(20 Sekunden):
Die Weltkugel taucht
von rechts groß auf, verschwindet dann im Universum bis auf
nebenstehende Größe und die Schrift wird eingeblendet und nach 5
Sekunden ausgeblendet, ebenso wird dieser Clip kurz darauf in Schwarz
ausgeblendet.
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2.
Haupttitel:
Video läuft in großer
Schrift, erstellt mit Spurmasken
Key.
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3.
Animierte Streckenkarte:
Die Karte erstelle ich
immer mit wenigen aber wichtigen Details per PhotoImpact 10, siehe hier
Punkt 1-5. Wenn man den Landumrissen noch einen Schattenwurf hinzufügt,
wirkt alles plastischer. Routen-Ani- mation mit Heroglyph generiert.
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4.
Dunkelpause:
Mittig zur
Dunkelpause, dort wo kein Hintergrundsound läuft, wird jeweils eine
Kapitelmarke gesetzt, so das jedes Kapitel später sauber auch
soundmäßig hochgefahren wird.
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5.
Statische Streckenkarte mit dem ersten Tourenpunkt: Standbild mit
Beschriftung, PIP und roter Markierung des Tourenpunktes... |
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6. Videoclips mit Texteinblendungen, Geräuschen,
Hintergrundmusik, tw.
Kommentar, tw. O-Ton |
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7. Dunkelpause mit Aus- und Einblendung..., man
kann in anderen Fällen auch eine Weißpause oder gar einen
Übergang wählen. Dafür erstellt man sich einfach mit einem
Bildbearbeitungs- programm entsprechende Bildtafeln die dann zwischen
die
Clips eingeschoben werden. |
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8.
Wiederholung ab Punkt 3-7 für weitere Tourenpunkte mit lohnenswerten
Aufnahmen. Gezeigte Tourenpunkte sind gelb markiert. Verwendete Szenen
tw. auch mit hochauflösenden Bildern ergänzt... |
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9. Copyright mit Liste von evtl. Fremdquellen,
hier als einfache Montage im Bildbearbeitungs - programm erstellt. |
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Aus
dem
Gesamtfilm auf Blu-ray gibt es dann noch einen Trailer von 4-7 Minuten,
so wie folgend präsentiert. Der folgende Trailer zeigt nur ein paar Impressionen
von der 4-wöchigen Reise.
Marokko:
Auf den Spuren alter Karawanen von Bruno Peter Hennek bei Vimeo.
Kickt man
den Link an, kann man das Video in HD mit bis zu 1280x720p auf Vimeo
sehen.
Camping-Homepage
zu der Marokko-Tour
Soweit ein
Beispiel von mir über
die Gestaltung der Schnittfolge im Falle eines längeren Tourenvideos.
Im
vorliegenden Fall läuft das Video etwa 95 Minuten. Im Authoring ist es
später
nach den gezeigten Streckenpunkten in Kapitel eingeteilt worden, so
dass man
jeden Streckenpunkt extra anspringen und zeigen kann. Gebrannt habe ich
eine Blu-ray
und DVD-Fassungen.
Das dieses
Beispiel nicht der
einzige Video-Tourenfilm in HD ist, dürfte klar sein, schließlich filme
ich
auf HDV schon seit Mai 2006.
Hier noch ein sehr gutes Beispiel mit einem Intro zu einem Reisebericht auf Vimeo: Klick!
Der
Aufbau eines Reiseberichtes ist in meinem Fall ähnlich, erst eine
Aneinanderreihung von bevorstehenden Höhepunkten, dann nach eine Ab-
und Aufblendung die Teil-Animation des Zielpunktes mit folgenden
Aneinanderreihung chronologischer und sinnvoller Einzelszenen, dann die
nächste Ziel-Animation aus dem Intro für den nächsten Zielpunkt mit
chronologischer und sinnvoller und... und so weiter...
Als
Verbindung zwischen den Zielpunkten kann eine Action-Aufnahme vom
Fahrrad aus dienen oder bei größeren Abständen Aufnahmen aus dem
fahrenden Wohnmobil...
Es kommen auch mal animierte Standbilder zum Einsatz, meist dann wenn
sich eh nix in der Szene bewegt, ich denke schon am Aufnahmeort an die
Standbilder und nehme sie dann dort auch gleich mit auf.
Die
Fragen was wie und wo beantworte ich mit einer kurzgefassten
Texteinblendung, Hintergrundmusik zur emotionalen Stimmungsanhebung
z.B. aus dem Lokalkolrit-Bereich..., manchmal mit den Clips getaktet,
O-Ton-Einblendung soweit brauchbar und sinnvoll, Kommentare fast keine,
ausser bei "Kochvorführung" etc. ...
Linktipp:
Videofilmen als Hobby: Klick!
Postproduktion ist Gestaltung; Klick!
Farbkorrektur: Klick!
Videoschnitt mit EDIUS Pro 11: Klick!
Videoschnitt mit DaVinci Resolve 18 Studio: Klick!
11. Oktober
2009, 17.01.2024
Ihr Bruno
Peter Hennek
Dieser
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Regel
gern erteilt.
Anfragen
bitte an den Verfasser: Bruno
Peter Hennek.
© 2009
Bruno Peter Hennek
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