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Grafik

Privater Erfahrungsbericht

EDIUS Pro 9.xx - 64 Bit

SD-, HDV, FHD und UHD in Echtzeit,
jetzt auch mit HDR Workflow

Autor
01. November 2017:
EDIUS Pro 9.xx ist mein neuestes und wichtiges Standardprogramm für den Videoschnitt. Es zeichnet sich durch höchste Echtzeit-Performance, Stabilität und Zuverlässigkeit aus. Mit QuickSync der Intel CPU i7-6700 mit der Grafikeinheit HD-Graphics 530 auf der CPU zur Beschleunigung der Echtzeitvorschau und dem beschleunigten Export in H.264/AVC und H.265/HEVC macht es eine große Freude den Videoschnitt durchzuführen. Das neue EDIUS Pro 9.xx unterstützt Intels QuickSync-Technologie noch umfassender als die frühere Version. Der auf der IBC-Messe in Amsterdam im September vorgestellte HDR-Videoworkflow ist jetzt verfügbar.


Nachfolgend etwas über meine Beschäftigung von mir mit dem neuen HDR-Thema Ende 2017...

Im Moment liegt das Thema bei mir auf Eis, da ich nicht über den nötigen Gerätepark verfüge und auch wegen des hoher zu investierenden Zeit- und Geldaufwandes wohl mich nicht weiter ernsthaft damit beschäftigen werde.

HDR(HLG)     Auge    unter der Lupe

HDR - Zukunfts-Hoffnung in der Videomedienproduktion:

Da in der Neuvorstellung von EDIUS 9 seitens Grass valley der HDR-Workflow den breitesten Raum einnimmt, widme auch ich mich schwerpunktmäßig diesem neuen Anwendungsfeld als Hobbyfilmer zu.

3D-TV ist so gut wie tot, Aufnahmekameras dafür muß man mit der Lupe suchen, der Verbraucher fragt in den großen Multimedia-Märkzen kaum noch nach 3D-Sichtgeräten. 

Mit 4K(UHD) haben die Hersteller einen großen Treffer gelandet, alle Consumer die selbst filmen, wollen nur noch 4K(UHD)-Kameras haben, die es als Camcorder und filmende Fotokameras gibt.

Status verfügbarer HDR Aufnahme-Kameras unter 1000 EUR in 10/2018:
Spätestens zu der Fotokina 2018 haben Hobbyfilmer Ende 2017 auf Verfügbarkeit von HDR-Digitalkameras im Preissegment unter 1000 Euro gehofft, was aber nicht eingetreten ist.

HDR blleibt also vorerst dem höheren Preissegment vorbehalten, einzig die Digitalkamera Panasonic GH5 wäre da als günstigste Alternative derzeit erwerbbar für etwa 1.830 EUR mit Objektiv. Als Video-Camcorder würde in Frage kommen: Sony FDR-AX700 für etwa 1710 EUR.

Beide Kameras sind für mich als Hobbyfilmer nicht mobil genug, da zu voluminös und zu schwer!

Was ist 4K?: Klick!

Schon einige Zeit trommeln die Hersteller für HDR, ein erweitertes Kontrastspektrum mit einem vergrößerten Farbspektrum und mehr Details in den Lichtern und Schatten. Insgesamt werden derzeit vier verschiedene HDR-Systeme "gehandelt". Setzt man auf das falsche "Pferd", muß man die Investitionen bald als eine Benefizleistung abschreiben und sich dem wirtschaftlichsten Systemen zuwenden welches seit der Letzten IBC-Messe in Amsterdam an Fahrt zugenommen hat und auch schon einige hochpreiseige Kameras in den Handel gebracht hat. Auf der TV-Seite gibt es ebenfalls riesige Fortschritte, monatlich neue Geräte, teils mit gesalzenenen Preisen. 

Der Wettlauf um Tiefschwarz und Scheeweiß hat begonnen...

schwarz-weiss

Zu der Grafik oben: Für HDTV hat die Internationale Standardisierungsorganisation ITU mehr Farbe mittels  „Rec 709“ als Richtschnur festgelegt für die Medienproduktion(6,5 Blenden-Umfang) und die Bildschirmherstellung. Für UHD hat das Gremium erneut einen noch weiter erweiterten „Farbraum“ mit  „Rec 2020“ festgelegt. Wie man in der Grafik sehen kann, liegt die Gewichtung auf dem Helligkeitsbereich um dort eine höhere Detaildurchzeichnung zu erzielen.

Farbräeume

Per Definition wird für HDR 10-Bit Videomaterial verwendet!

Man muß sich als Hobbyvideofilmer die Frage stellen, welches System wird sich durchsetzen?
Meine Meinung dazu: HRD(HLG) wird sich bei den TV-Sendern durchsetzen, alles deutet auch aus kostengründen darauf hin...

Das Vatikanische Fernsehzentrum CTV hat Sony bei der 4K-Liveproduktion der Zeremonie des Öffnens der Heiligen Pforte durch Seine Heiligkeit Papst Franziskus im Petersdom in Rom unterstützt . Das Ereignis fand am 8. Dezember 2015 statt und wurde live in 4K-Ultra HD für die weltweite Fernsehübertragung aufgezeichnet.

HDR-SDR aus dem Vatican

Konfrontation HDR-SDR: Quelle : Sony-Homepage

Schaut man sich das vergrößerte Sony-Bild an: Klick!, erkennt man, das die dunkelhäutigen Gesicht der Gottediener nicht mehr Zeichnung zeigen, in den hellhäutigen Gesichtern erkennt man dagegen deutlich mehr Durchzeichnung...

Aus den vier Arten von HDR wird sich HDR(HLG) als TV-Sendeformat aller Voraussicht nach durchsetzen im Interesse von Vernunft weil die TV-Sendeanstalten es mit dieser Methode möglich ist Bewegbilder mit Standard-Dynamikbereich und Bildern mit hohem Dynamikumfang in nur ein Sende-Videosignal zu packen, das als SDR auf SDR-Bildschirmen oder als HDR auf HDR(HLG)-kompatiblen Bildschirmen abgespielt werden kann.
Das ist das Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts zwischen der BBC in Großbritannien und dem japanischen nationalen Sender NHK, es ist darauf ausgelegt eine praktischere HDR-Lösung für die Broadcast-Welt zu liefern als das HDR10-System, das von den meisten aktuellen HDR-Quellen und Displays verwendet wird.
Die bisher gezeigten HLG-Demo-Inhalte haben gezeigt, die eine niedrigere Auflösung als natives 4K Ultra HD verwendet werden kann - häufig reicht "Full HD" aus. Alles zusammen führt sowohl auf der Senderseite als auch auf der Heimvideoseite zu akzeptablen Kosten. Auch der Hobbyvideofilmer wird sich das leisten können!

Die BBC bezieht sich mit der Kompartibilität nur auf den Bereich, der den identischen Verlauf bis 100 Nits hat ... und das ist der lineare Teil der HLG Übertragungsfunktion für den es dem alten Fernseher nicht extra klar gemacht werden muss, nur muss man sich die Funktion eben mal anschauend und wird sehen, dass die 100 Nits ihren Wert bei 50% Weiß erreichen. Die BBC hebt in der Kompatibilität im Grunde genommen darauf ab, dass es ein System ist, bei dem das TV Gerät keine Metadaten verstehen muss. Insofern ist HDR prima, wenn man es auf HDR- Geräten anschaut, aber düster auf andern Geräten, weil den paar Weisswerten (Spitzlichtern) die restlichen 50% des gesamten Videosignals eingeräumt werden.  So jedenfalls die Erklärung von W.Wunderlich - ProVideo me.

HLG-Verlauf

Hybrid Log Gamma nutzt also im unteren Teil der Übertragungsfunktion eine typische Gamma-Kurve des aktuellen REC709- Standards, während in der oberen Hälfte eine Log-Funktion “angeklebt” wird. In dem entsprechenden Wikipedia-Eintrag zu Hybrid Log Gamma ist dies ganz gut erklärt. Ein normaler SDR-Fernseher “sieht” nur den unteren Teil der Kurve während ein HDR-Fernseher die ganze Kurve zur Darstellung auswerten kann.

Von Sony sind im in 10/2017 zwei 8-Bit 4K-HLG Kameras eingeführt worden der Camcorder FDR-AX700 und die Systemkamera Alpha 7R III, auch Panasonics Systemkamera Lumix G DC-GH5 kann nach einem Firmwareupdate im Bildprofil HLG aufnehmen hier schon in 10-Bit, es handelt sich dabei um recht hochpreisige Kameras.

EDIUS 9 unterstützt eine Vielzahl von HDR-Quellen (PQ & HLG), es konvertiert SDR und Log nach HDR und erlaubt den gleichzeitigen Einsatz von SDR und HDR auf einer Timeline. EDIUS 9 bedient also eine Vielzahl von Farbräumen einschließlich BT.2020 und BT.2100.

  • Grass Valley HDR White-Paper als PDF: Klick!
  • Wahl zwischen Anzeigelicht und Szenenlicht basierender Umwandlung in EDIUS - Ein Beispiel für einen unkomplizierten HDR-Produktionsablauf: Klick!
  • HLG-Gamma-Kennlinie, siehe slashCAM: Klick!
  • Wohl nicht ganz Ernst gemeint von Samsung: Neuer Bildmodus HDR+ konvertiert SDR zu HDR an aktuellen TVs ---> Klick!
Wie bekommt man nach dem Videoschnitt das HLG-Videomaterial
zum Abspielen auf einem HLG-TV?


Hierzu bietet das neue EDIUS 9 folgenden Weg an:

Kameraseitig implementieren viele Hersteller  bei ihren neuen Modellen das einfach zu handhabendes HDR( HLG) in 8-Bit Kameras, verwendbar "out of the Box", z.B. als
Instant HDR“ von Sony dar mit VideoKameras, welche im Hybrid Log-Gamma (HLG)-Format aufnehmen können. Wenn das Video direkt im HLG-Format aufgezeichnet wird, kann es, wenn es der Zeitfaktor erfordert, ohne jegliches Color Grading (CG) verbreitet werden.

Kameramaterial wie etwa S-Log oder V-Log oder auch nur Cinelike D mit D-Gammakurve muss nach  HLG  oder  Perceptual  Quantization (PQ) umgewandelt werden
, damit es auf Consumer-TVs angezeigt  werden  kann - bei der Umwandlung des Quellmaterials in die korrekten HDR-Farbräume hilft der neue EDIUS-Workflow in der Primären Farbkorrektur im 10-Bit Videoformat.

Eine durchgängige 10-Bit Workflowkette im Hobbyfilmerbereich wird wohl noch länger auf sich warten lassen, alleine schon wegen der nötigen Investitionen.

EDIUS 9 erkennt den bei der Aufnahme verwendeten Farbraum und setzt automatisch die korrekten Parameter für die Weiterverarbeitung, den Schnitt und eventuelle Farbkorrekturen. Hat man das Projekt abgeschlossen, kann man dieses als HLG-Datei auf einen USB-Stick exportieren und auf einem geeigneten Fernseher sofort abspielen und dabei die erweiterte Dynamik genießen. HLG ist auch kompatibel zu älteren, noch nicht HDR-fähigen Monitoren. Dort sieht man das Bild in dem gewohnten Farbraum (rec.709).

Der HDR(HLG) - Workflow kann so aussehen:
  1. UHD Videoclips aus echter HLG-Kamera kann man mit UHD-SDR-Videoclips mischen auf der Timeline - das muß nicht in 10bit sein. Gefilmt wird wie es Sony gerade mit dem 8bit Camcorder FDR-AX700 oder der Foto-Videokamera Alpha 7R Mark III vom Oktober 2017 unter Beweis stellt.
    In meinem ersten Test habe ich Videomaterial der Sony FDR-AX700 - HLG, S-log-2 und S-Log-3 und der Panasonic HDR-FZ300(UHD-SDR) als Mix auf der EDIUS-Timeline verwendet
     
    *
  2. Videoschnittprogramm EDIUS 9:
    - im ersten Schritt den Farbraum BT.2020/BT.2100 HLG in den Projekteinstellungen einstellen,  sowie 10-bit,
    - im zweiten Schritt Clips auf die Timeline ziehen, egal im welchen Farbraum diesse aufgenommen worden sind, jetzt in BT.2100 HLG konvertieren falls es kein HLG-Clip ist,
    - im dritten Schritt Grading darauf manuell oder per geeigneter LUT durchführen. 
  3. Export HLG-Datei aus EDIUS 9 heraus in MP4 z.B. in 10-bit-4:2:2 auf USB-Stick gesichertt **
  4. USB-Stick in einen HLG-TV stecken und mit dem TV-Player die Videodatei abspielen 
* Herkömmliche UHD-SDR-Bildprofile, wie Cinelike D mit D-Gammakurve kann man z.B. in meiner FZ300 so tunen, daß sie ungefähr den gleichen Dynamikumfang abbilden kann wie ein dezidiertes Log-Profil. Damit kann man vorab den Workflow mit getunten UHD-SDR Videomaterial testen.

** Erforderliche HDR-Metadaten werden dem MP4-Export-Clip(sh. Seite 445 der Deutschsprachigen Bedienungsanleitung) hinzugefügt(auch dem UHD-SDR Videoclip im Projekt: Wenn [Farbraum] unter [Projekteinstellungen] auf [BT.2020/BT.2100 HLG] oder [BT.2020/BT.2100 PQ] eingestellt ist und [H.264/AVC] für das Exportprogramm festgelegt wird, werden beim Exportieren HDR-Metadaten hinzugefügt.
Wie das Hochladen eines HDR-Videos auf YouTube gelingt, steht ebenfalls auf der Seite 445 der Bedienungsanleitung!


Das Bildprofil Cinemal-like Dynamisch ist bei meiner Kamera vorjustiert auf:


Selbst
Leeming
Kontrast
-4
0
Schärfe
-5
-5
Rauschminderung
-3
-5
Sättigung
-4
-3

Die Helligkeitsverteilung(Dynamische-Gammakurve) meiner Aufnahmen sieht so aus:


D-Gammakurve

Schaltet man die verschiedenen Gammakurven der Kamera durch erkennt man bei genauer Beobachtung auf dem Kameradisplay, daß in den Highlights mehr Details zu erkennen sind.

Mittels dieser Kameraeinstellung ist ähnlich wie bei LOG-Kameras der Farbraum gestaucht um die Farbkorrektur in einem höheren Kontrasumfang durchführen zu können!

Ideales HistogrammSource von Leeming dazu:


"This is the ideal ETTR exposure plot. The histogram is biased to the right, but the highlights remain within bounds and are not clipped. In post-production it is a simple process to reduce exposure and levels back to neutral, with the advantage that noise will be much lower and tonality will be improved over shooting the same scene with a neutral histogram."


Die hellen Bereiche sind kontrastärner, somit bleiben dort mehr Details erhalten, in den Schatten wird der Kontrast dagegen etwas angehoben um dort ebenfalls etwas mehr Details zu erfassen. Im Histogramm auf dem Kameradisplay sieht man, daß sich alle Bildinformationen im mittleren Bereich versammeln und nicht auf der rechten oder linken Seite abgechnitten werden, d.h. das Video ist weder unterbelichtet noch überbelichtet. Die Rauschminderung habe ich nicht vollständig rausgenommen, weil das die Kamera eigentlich sehr gut macht bei dem kleinen Aufnahmesensor.

Vor dem Grading im BT.709 Farbraum:


FZ300 Cinema-Aufnahme

Mein Kamerasetting führt zu einem ausgewogenen entsättigten Videobild dessen Kennzeichen die sich im mittleren Bereich der IRE-Wellenform liegende Luminanzverteilung ist, also nicht helligkeits- oder schattenlastig was ein Grading darauf enorm vereinfacht. Durch diese Aufnahmeoption werden viele Optionen für die Nachbearbeitung offen gehalten, etwas abweichend von der GH4-Empfehlung hier: Klick!

Nach dem Grading im BT.709 - Farbraum:

FZ300 Gradingergebnis

FZ300 - Gradingergebnis mit einer LUT in der Primären Farbkorrektur

In YouTube gibt es ein HLG-Video welches mittels der Panasonic GH5 aufgenommen worden ist:

Das Kamera-Setting dazu mit dem neuen Bildprofil "Hybrid Log Gamma" sieht so aus:

GH5-HLG

Wie man sieht stehen alle Bildprofilsettings auf "0"

Das Video dazu kann man sich hier ansehen: Klick!

Es liegt allerdings auf dem YouTube Server nur in Farbraum BT.709 vor.

Hier kann man sich Original GH5 HLG-Footage für Testzwecke runterladen: Klick!
In diesem Beitrag ist ein Bild des Kameradisplays mit einem Bildprofilsetting von -5 bei allen Parametern von Hybrid Log Gamma zu sehen. Das alles führt zu einer großen Verunsicherung bei, wie denn nun korrekt bei der Aufnahme vorzugehen ist...

Cinelike D nutzt beispielsweise viel mehr Quantisierungsstufen der internen 8 Bit-Aufzeichnung. Eine passende LUT hierzu kann mehr bringen als V-Log,so slashCAM. Dort und hier findet man auch die Aussage, dass V-log nur ca. 640 verschiedene Helligkeitsstufen speichert im Bereich von 128-768, die Kamera aber - GH5 im SlashCAM-Test im HLG-Bildprofil den Luminanbereich 64-940 aufzeichnet, in DaVinci Resolve aber der volle Luminanzbereich von 0 bis 1023 kodiert wird.

Link-Tipps zum Thema HDR:

  • Explore Our HDR Solutions(Source: AJA): Klick!
Als derzeitiger Eigner eines HDTV bevorzuge ich das Bildprofil CIne-Like Dynamisch der FZ300 mit den hier vorgestellten Bildprofil-Justierungen.

HDR(HLG)-Workflow mit der neuen EDIUS Pro 9

Derzeit unterstützt EDIUS 9 erst den gesamten Videostream für den wichtigen HDR(HLG)-Service, ST2084 (PQ) und YouTube. Erweiterungen sind für die in den nächsten zwei Jahre geplanten Updates 9.xx vorgesehen!

Es ist sicher sehr sinnvoll ein HDR Gerät zu besitzen wenn man in HDR arbeitet. Idealerweise mit einer Schnittkarte für die Vorschau, so dass man das Ergebnis schon beim kontrollieren kann. Der Trick bei UHD(HLG) ist aber, dass das Material ja auch auf einem SDR Monitor gut anzusehen ist (im Unterschied zu HDR10(PQ). Hilfsweise fügt man sich als Vergleich den ARIB-Multiformat-Balken in die Timeline für die temporäre Kontrolle der Farbdaten nach Bedienungsanleitung ab Seite 337 bis 339, siehe auch: Klick!

Für diesen Workflow ist es wichtig sich mit den Änderungsmöglichkeiten der Clip-Eigenschaften in der BIN und Timeline sowie der wichtigen Primären Farbkorrektur vertraut zu machen um alles zu verstehen. Über den Umgang mit der Primären Farbkorrektur findet man in der Bedienungsanleitung ab Seite 353 bis 360 entsprechende Informationen. Die Primäre Farbkorrektur erlaubt die Farbeigenschaftssziele per LUT, also per Farbwert-Austauschtabelle, grundsätzlich zu verändern. Das Dialogfenster der Primären Farbkorrektur erlaubt zusätzlich eine Feinjustierung des globalen Farbgradings mit mehreren Reglern und Anpassung der Luminanz mit Hilfe von YRGB-Kurven.

Korrekturmöglichkeiten für eine gute Wolkenwiedergabe sind ab Seite 356 in der Bedienungsanleitung beschrieben.

1.
  Projekteinstellung in EDIUS 9 für HLG-Videoerstellung:

Projekteinstellung

Farbraum HDR(HLG) in der Projekteinstellung bei einer Video Bittiefe von 10-bit

Den Farbraum des importierten Videomaterials kann man in den Clip-Eigenschaften kontrolieren und ggf. umstellen. Ferner wird der Farbraum auch in der "Informationspalette" angezeigt und im BIN-Fenster falls es so eingestellt ist!
auge
2.  BT.709 Videoclip auflegen und die Wellenform dazu ansehen:

EDIUS Welenform

Wellenformanzeige eines Rohvideos welches ich im entsättigten
CINE-D Profil mit S-Gammakurve aufgenommen habe, der Y-Luminanzwert liegt bei 889,
darauf wird die LUT BT.709/BT.2100 HLG aufgelegt um eine Hybrid-log-Gammakurve zu generieren

auge
3. Ziel/LUT BT.709/BT.2100 HLG zur Konvertierung auf den Videoclip auflegen. Die Basisbelichtung in der primären Farbkorrektur  kann auf „Anzeigelicht = Standardeinstellung“ und „Szenenlicht = wie aufgenommen“ eingestellt werden; vor allem bei S-Log/V-Log und entsättigt mit S-Gammakurve aufgenommenen Videoszenen ist das sehr wichtig, siehe Video: Klick! ab 5:52

Ziel-LUT

Autom. Erkennung der Quellmaterials und Ziel/LUT-Konvertierung für HLG, die Farbraum-Basis sollte bei stark komprimierter Luminanz-Bandbreite auf "Anzeigelicht- oder Szenenlicht" möglichst optimal innerhalb der IRE-Grenzen eingestellt werden worauf besonders bei entsättigten Flachgamma oder S-log/V-Log Aufnahmeprofilen zu achten ist, siehe auch Bedienungsanleitung ab Seite 337 und WHITEPAPER: Klick!
auge
4. Meist kommt man bei der Farbkorrektur die sekundäre Farbkorrektur einzusetzen um optimale Farb- und Luminanzwirkung im Videobild zu erzielen innerhalb der IRE-Grenzen für SDR und HDR-Wiedergabe.

Wellenform-HLG

Ergebnis  nach dem Grading, der Y-Luminanzwert liegt jetzt bei 767 für HLG, höher als bis 769 = 1000 Nits Luminanzhelligkeit sollte man nicht gehen.
auge
5. Exportiert wird nun in MP4(H.264/AVC) mit HLG-Metadaten in den Einstellungen die bei dem Projekt-Setting gemacht worden sind!

MediaInfo-HLG

Beleg, es liegt nun ein HLG-File vor!

Wie das Ergebnis aussieht kann ich derzeit nur auf meinem Acer-Monitor am PC mit 250 cd/m² = NITS kontrollieren.
"Auf das Auge ist ein Wert um die 250 bis 300 cd/m2 optimal" schreibt Prad, weil man nicht so schnell ermüdet!
Bei meinem Samsung HDTV steht: "Dynamisches Kontrastverhältnis: Mega Contrast" dazu habe ich die Info gefunden:
370 cd/m² = NITS!

Beide Sichtgeräte können bei mir also das Videomaterial mit der HDR(HLG)-Kennlinie und dem erweiterten Kontrast und Farbraum nicht darstellen!


HDR/SDR - Vergleich

Die Darstellung in diesem Bild von Van Hurkman soll lediglich ausdrücken, dass ein HDR-Video in einem höheren Luminanzumfang auf einem HDR-TV dargestellt wird als es auf dem SDR-TV zu sehen ist, obwohl es auf dem SDR-TV selbstverständlich besser aussieht als auf diesem Foto.
Das Problem ist, dass man mit einem rec.709 PC-Monitor das Bild hier ansieht und somit nicht die Wahrheit beurteilen kann. Das Bild soll lediglich den Eindruck simulieren, dass ein HDR-Bild über einen größeren Luminanzumfang verfügt. Objektiv kann man das erst beurteilen, wenn man gleichzeitg vor beiden TVs  sich aufhält und den Blick von einem Panel zum anderen wechseln kann.

Luminanzeinstellungen(Schalter [IRE] aktiviert bei der Wellenformanzeige):

8-bit Wellenform:

Luminanz bei 8-bit

Die Luminanzelemente auf der Wellenform sollen den Bereich von 0 bis 100 IRE nicht überschreiten. Links im Informationsbereich können wir zusätzlich die  Y-Luminanz für die Helligkeit eines jeden Bildpunktes ablesen, wenn wir mit dem Mauszeiger das Playerfenster abfahren. Der dezidierte Digitalwert liegt zwischen 0 und 255 mit 2^8 = 256 Tonwert-Abstufungen.

10-bit Wellenform:

Luminanz bei 10-bit

Die Luminanzelemente auf der Wellenform sollen den Bereich von 0 bis 78-80 IRE nicht überschreiten, d.h. das File muß erst konvertiert werden von BT.709 auf BT.2100 HLG. Links im Informationsbereich können wir zusätzlich die  Y-Luminanz für die Helligkeit eines jeden Bildpunktes ablesen, wenn wir mit dem Mauszeiger das Playerfenster abfahren. Der dezidierte Digitalwert liegt zwischen 0 und 1023 mit 2^10 = 1024 mit viel feiner abgestuften Tonwertverteilung.

Zu der Vektorsop/Wellenformanzeige in EDIUS 9:

Die Meßwertdarstellungen sind noch nicht für BT2020 auf NITs umgestellt, in einem BT2020-Projekt wird das Meßwerkzeug deshalb noch für BT709 angezeigt. Eine Anpassung wird erst mit den Updates 9.xx erfolgen. Dringend ist auch eine Anzeige-Kontrolle für die RGB-Parade, die in EDIUS noch gänzlich fehlt, denn auch dafür müssen die max.zulässigen Grenzen überwacht werden!

Neu ab 09.04.2018: EDIUS 9.2 Update mit den lange erwarteten neuen Meßwerkzeugen:

Nun auch mit IRE und Anzeige der Nits sowie RGB-Parade sowie dem Histogramm!



Das wird den HDR-Workflow enorm erleichtern für Interessenten der HDR-Technologie!
In dem von mir hier schon letztes Jahr verfaßten Beitrag ist das neue Meßwerkzeug und die Erkenntnis daraus
hier noch nicht eingearbeitet wordeb!


Luminanzeigenschaften eines HLG-Videoclips im Waveformmonitor:

Vergleich Wellenformmonitor

Die vertikale Skalierung für die Y-Luminanz erstreckt sich bei DaVinci Resolve 14 auf Tonwerte zwischen 0 bis 1023, im Falle von EDIUS Pro 9 zwischen 16 - 940 im IRE-Bereich von 0 - 100.

Warum man besser mit NITs arbeiten sollte: Klick!

Das ist manchmal "verwirrend", vor allem wenn man in einem Roundtrip mit diesen beiden Programmen zusammenarbeitet.

Einen visualisierte Tonmapverteilung 8/10-bit kann man hier sehen:
Klick! aus dieser Quelle: Klick!
Über ein 12-bit Wellenform-Meßwerkzeug verfügt EDIUS Pro 9 noch nicht!
 
Den Spitzenwert für den Luminanzpegel(Helligkeit) kann man
per EDIUS - Wellenformmonitor kostengünstig kontrollieren in dem man mit dem Mauszeiger auf dem Playerfenster die hellste Stelle des Clips sucht und den Wert dort für die Luminanz(Y) bei 10-bit Projekteinstellung auf max. 1000 bzw. weniger einpegelt weil es sonst zu Tomwertabrissen bei der SDR-Wiedergabe kommt, man darf also nicht die 100 IRE  im Wellenformmonitor überschreiten. Die Einjustierung der Grenzwerte macht man am schnellsten im Zusammenspiel mit den Reglern "Verstärkung", ggf. "Gamma" und "Aufhellen" in der "Primären Farbkorrektur".

Vorteilhaft ist es, wenn man mit einer logarithmischen Skale auf dem Wellenformmonitor arbeiten kann, diese Skala ist bei EDIUS Pro 9 leider noch nicht verfügbar. 1000 Nits entsprechen dem Wert 769 als Peakweiß bei der Y-Luminanz im Falle der 10-bit Wellenform. 100 Nits(Papierweiß) entsprechen 512, 10 Nits liegen in der Mitte zwischen 256-384 der Y-Luminanz. Die Luminanzwerte sind in einer logarithmischen Skala als NITs in die HLG-Spezifikation für den Grad der Helligkeit eingezogen. Man kann problemlos auch auf einer linearen IRE- Luminanzskala von 0 - 1023, wie sie der Wellenform-Monitor von EDIUS 9 anbietet arbeiten, solange man weiß wo sie wichtigen Grenzen von Schwarz, Grau und Normalweiß liegen.

IRE vs NITs

     Gegenüberstellung IRE/NITs auf dieser Grundlage: Klick!

In einem HDR(HLG)-Videoprojekt ist es also durchaus möglich die Beurteilung der Luminanz(Helligkeit)  auf einem SDR-Monitor durchzuführen, wichtig ist die 769-Grenze im IRE-Wellenformmonitor. Auch für die Farben gibt es eine Limitierung: Color-Volume Limitation with HLG: Klick!
  • Peak white: 1000 Nit
  • Maximum red: 201 Nit
  • Maximum green: 627 Nit
  • Maximum blue: 34 Nit
Peahweiß

Peakweiss Y-Luminanzwert max. 769 = 1000 Nits auf einem BT.709 PC-Monitor
bei einer 10-bit Projekteinstellung für BT.2020/BT.2100-HLG, man erkennt im obigen
Screenshoot, daß alle zulässigen Werte für YRGB nicht übersteuert sind!


Ein Hobbyfilmer im Videotreffpunkt nutzt den relativ preisgünstigen Atomos Shogun Inferno Rekorder mit 10-bit Display(7") mit 1500 cd/m² = 1500 Nits als Kontrollmonitor am HDMI 2.0 - per Anschluß an die Nvidia Grafikkarte für die Vorschaukontrolle, ein teurer Spaß für ca. 1.150 €uro.
 
Lieferbar sind derzeit verschiedene Kontrollmonitore für die Kameraaufnahme und Post-Produktion zur Kontrolle der Helligkeit auf einem 10-bit Display, siehe:
Klick!


Zu beachten ist, dass in einem 10bit-Projekt nicht alle Filter mit 10bit rechnen, der Button ist in diesem Fall mit einem blauen Ausrufezeichen gekennzeichnet.

EDIUS berechnet bestimmte Filter in 80, 64 oder 32 Bit Float. Normalerweise ist es für Bereiche, die höchste Präzision erfordern. Es ist von Filter zu Filter verschieden. Es gibt derzeit kein Weißbuch darüber. Source: Klick!
Diese Antwort ist direkt von Grass Valley Kobe Engineering in Japan an den GV-Moderator übermittelt worden.

10bit Videofiles kann man nicht auf TVs mit einem 8bit-Panel ansehen!

HDR geht auch mit 8bit was aber als weniger sinnvoll erscheint, auch wenn Sonys neuer Camcorder
FDR-AX700 HDR mit 8bit auzeichnet, was lediglich aus kompatibilitätsgründen für die Wiedergabe auf alten 8bit TVs brauchbar ist. Zukunftsfähig sind 10bit TV-Panels!

Wie ein
HDR-Videoschnittplatz aussehen müßte - mit geeigneter HDR-Vorschau - zeigt Grass Valley in diesem PDF-Dokument: Klick!

Auf dieser Grundlage kann man schon mal üben
und eine Ausrüstungs- und Budgetplanung durchführen:

M1 Die Preise für die nötigen neuen Geräte werden wohl 2018 fallen und auch für den Hobbyvideofilmer erschwinglich sein.

M2 Sony und Panasonic werden wohl bald auch günstige HLG-Kameras für Consumer anbieten, es ist ja schließlich ein neues attraktives Marktsegment welche besetzt werden müß. Da ich aber nicht mehr zu einem Camcorder zurück möchte, besteht derzeit nur eine Alternative mit der  Panasonic FZ2000 unter 1000 Euro, die zwar nicht in HLG, aber doch in 10-bi und in 4:2:2 über HDMI auf einen Recorder in UHD aufnehmen kann. Die Kosten für einen Recorder zum Kaufpreis von ca. 800 Euro kommen noch hinzu. Der Verzicht auf die HLG-Aufnahme "on the Box" wäre das kleinste Übel, eher würde mich der externe Recorder bei meiner Art der Aufnahme stören. Abwarten muß man derzeit, wenn es möglich sein wird mit einer Bridgekamera intern in 10-bit 4:2:2 aufuzeichnen.

M3 Lieferbar sind verschiedene Kontrollmonitore für die Kameraaufnahme und Post-Produktion zur Kontrolle der Helligkeit, siehe: Klick!  Ein Kontrollmonitor sollte für mindestens 1000 Nit Helligkeit-/Luminanz geeignet sein mit Vektorskop- und Waveformanzeige. Der Atomos SUMO 19 kostet als FHD-19" Monitor(1920x1080 Auflösung) mit 10bit Display und 1200 Nits Helligkeit Ende 2017 ca. 2.200 €uro, einen einfacheren 10bit PC-Monitor von Philips in 31,5" bei einer Auflösung von 2560x1440 gibt es Anfang 2018 für ca. 500 €uro, allerdings nur mit max. 450 Nits Helligkeit.

M4 Seit Dezember 2019 bin ich für den HDR-Empfang per Satelit(UHD1) gut gerüstet mit dem 55" TV LG OLED 55B87LC für 4K Cinema HDR (Dolby Vision, HDR10 Pro, HLG, Advanced HDR by Technicolor) gut gerüstet.
Die max. Helligkeit bei HDR beträgt 650 Nits die für mich nach bisheriger Erfahrung mit HDR-Sendungen des UHD1-Senders noch weiter gedimmt werden müssen für eine erträgliche Luminanz-/Farbauflösung ohne Werbe-Kitscheffekte.

Vergleich von SDR mit HDR:
  • SDR = Standard Dynamik Range: beinhaltet wenig Details in Bereichen mit hoher Helligkeit folglich wird nur eine geringe Raum-Tiefenwirkung im Bild erzeugt. Die Aufnahmen erfolgen mit Kameras deren Aufnahmesensoren nur einen geringen Kontrastumfang erfassen können, gewöhnlich nur mit einem Blendenumfang von 6 bis 8 EV.
  • HDR = High Dynamik Range: beinhaltet in Bereichen mit hoher Helligkeit viel mehr Details die für eine signifikant bessere Raum-Tiefenwirkung im Bild sorgen. Die Aufnahmen dazu erfolgen  mit Kameras deren Aufnaheprozessoren einen größeren Kontrastumfang erfassen können, gewöhntlich mit einem Blendenumfang von 8 bis 14 EV. In der Panasonic DMC-FZ300 verfügt der Aufnahmeprozessor über eine gute Eingangsdynamik von bis zu 10 Blendenstufen(EV) zwischen ISO 100- 800 laut Kamerabuch von M+T Seite 179.
Wird HDR falsch gemacht, sieht das Ergebnis schlecht aus..., kann man diversen Tutorials entnehmen!
Unglücklicherweise ordnen die meisten HDR-Demonstrationen den Kontrastbereich nicht richtig zu, mit dem Ergebnis, dass das Gesamtbild einfach viel, viel heller ist, was nicht die Hauptabsicht von HDR ist, kann man hier lesen: Klick!

SDR-HDR

So verstehe auch ich HDR und nicht die überdrehten Kontraste bei den Demos in den Multimedia-Märkten. Eigentlich entspricht das rechte Bild dem was ich als Schmalfilmer der 70er Jahre schon hatte und was nach Einführung des Videos verloren gegangen ist und jetzt mit Mühe im Video eingeführt werden soll. Meine eigenen Filme will ich so sehen wie das im Bild rechts zu sehen ist, das ist Kino mit Raum-Tiefenwirkung.

Dank HDR(HLG)
sieht ein Video auch auf einem Standard-Monitor gut aus, es verfügt allerdings über eine etwas geringere Leuchtdichte als das Original SDR-Material – und umso besser sieht es dagegen auf einem HDR-Bildschirm aus. Die meisten Anwender werden aber HDR(HLG) mangels eines HDR(HLG)-TVs noch nicht abspielen können. Um sich die Wirkung mal anzusehen, geht man einfach am besten mit einem Stick in einen Multimedia-Markt um sich dort das HDR(HLG)-Video mal anzusehen auf TV-Geräten die das abspielen können, falls das Video auf dem Stick kompatibel ist zu dem Gerät.

Präsentations-Trend von selbst aufgenommenen Videos:

Die traditionelle Art selbst aufgenommene Videos mit Freunden und Interessierten zu Teilen mittels DVD/Bluray/USB-Stick- oder Mediakartenversand geht auf das Ende zu. Videoplattformen wie YouTube und VIMEO oder gar Facebook erreichen mit Videosstreams in FHD, UHD oder nun gar HDR über eine Internet-Onlineverbindung das Zielpublikum. Der Abnehmer verfügt heutzutage durchaus über geeignete Abspielmöglichkeiten per Smart-TV, Smartphone, Tablets oder über ein Notebook oder PC. Man schickt den Interessenten einfach die Downloadadresse zu, alles andere macht der Empfänger selbst wenn er Lust dazu verspürt sich das Video anzusehen. Wichtig ist es sich deshalb jetzt auch in die neue Thematik "Video in HDR" einzuarbeiten auf den Videoplattformen von YouTuve und Vimeo die gerade erst mit dem Angebot in 2017 gestartet sind.

HDR-HLG-Video aus SDR-Video, Test #1 bei Vimeo:

Warum ein Test mit SDR-Video?
Weil per EDIUS 9 SDR-Videos normaler Videokameras mit BT.709 Farbraum als Mix in einer HLG-Timeline verwendet werden können. Mit welchen Settings ich die SDR-Datei mit der Panasonic FZ300 aufgenommen habe, sieht man weiter oben: Klick!


Meine Original- HDR(HLG) - Videodatei in H.264/AVC ist aus SDR-Videomateial entstanden. Am HDR-Logo oben links im Player sieht man, dass dieses Video tatsächlich in HDR vorliegt. Der Vimeo-Download, nur für mich nutzbar für den Free-Account, bietet drei interessante Videodateien an die von VIMEO aus meinem Upload konvertiert worden sind:
  • Eine Downloaddatei - 115 MB - hat den Namen:UHD-HDR(HLG).3gp, kodiert in HLG/AVC sie wird für Mobiltelefone angeboten, nur diese Datei verfügt über den erweiterten Farbraum BT.2020-HLG!
  • Die größere Downloaddatei - 128 MB - als x264/AVC-Videodatei im Farbraum BT.709 für FHD-TVs. 
  • Die kleinste Downloaddatei - 96,6 MB - ist eine x265/HEVC-Videodatei im Farbraum BT.2020, sie wird für UHD-HDR-TVs angeboten und sie ist auch geeignete für sonstige HDR-Displays
Wer mit dem 4K-Videodownloader Videos von VIMEO herunterholt bekommt ein anderes Angebot, alle Dateien gibt es im MP4-Videocontainer:
  • Eine Downloaddatei - 92,9 MB - im Farbraum BT.2020-PQ - kodiert in x265/HEVC  für UHD-HDR-TVs
  • Eine Downloaddatei -  128 MB - im Farbraum BT.709 - kodiert in x264/AVC für FHD-TVs
  • Eine Downloaddatei - 96,6 MB - Im Farbraum BT.2020 - kodiert in x265/HEVC für sonstige HDR-Displays
HDR-Video bei Vimeo ansehen: Klick!

In einem ersten Feedback ist mir bestätigt worden dass die mit dem 4K-Downloader heruntergeladene Datei auf einem Samsung UE65MU9000TXZG curved TV einwandfrei von einem USB-Stick abgespielt wird, "Nicht flach, sondern in prächtiger, bunter Farbe. Die verwendeten Einstellungen scheinen zu funktionieren.". Das ist sehr erfreulich!


HDR-HLG-Video aus SDR-Video, Test #2 bei YouTube:

Nach dem Upload hat YouTube aus meinem HDR(HLG)-Video zuerst ein BT.709 mit einem AVC-Codec kodiert zum Einsatz am FHD-TV und BT.709-Displays. Selbst hochgeladene Videos von YT herunterladen: Klick!

Im Anschluß werden verschiedene Auflösungen und Formate von YT kodiert:

 YT-Downloads

YouTube kodiert HDR-Videos in VP9 im Containerformat MKV(Matroska) und konkuriert damit mit H.265/HEVC.
In MediaInfo wird der HDR-HLG-Farbraum nicht angezeigt. Das Videoformat 3GP ist für Mobiltelefone vorgesehen.

MKV-Liste ist in YouTube nun voll:

YT-Liste MKV

Im Falle VP8(360p) wird Vorbis mit übertragen, im Falle V9 nicht. Warum das so ist, weiß ich noch nicht.

Das Thema HDR ist alles andere als trivial, es ist eher sehr komplex,
vor allem wenn man höchster Videoqualität für die nachfolgende Betrachtung auf dem SDR- und HDR-Display erwartet.  Sorgfältiges Grading in HLG erfordert eigentlich zwei Referenzdisplays - eins in HDR und eins in SDR, um den bestmöglichen Kontrast in beiden zu gewährleisten.Wie ein HDR-Videoschnittplatz aussehen müßte - mit geeigneter HDR-Vorschau - zeigt Grass Valley andeutungsweise in den Bildern dieses PDF-Dokuments: Klick!

HDR(HLG) ist ja noch leicht zu schaffen, auch wenn man jede Szene vermutlich wird getrennt ansehen müssen, man wird wohlt wird einfach die Filterung von Szene zu Szene kopieren können. Ein großer Zeitaufwand ist da zu bewältigen.
Bei den anderen HDR-Arten fällt noch mehr Zeitaufwand an!

Wer das auf sich nehmen will, der wird sicher seine sehr persönliche Gründe dafür haben.

Ich selbst  bin eigentlich näher an dem HLG-Workflow, auch wenn dieser ebenfalls Zeitaufwand kostet, selbst für ein HLG-Testvideo wie oben vorgestellt. Um sich damit nicht aufzureiben, neige ich deshalb zu einer Kamera die schon in HLG aufnimmt und liefert und damit die Feinabstimmungszeit im NLE dramatisch reduziert wird. Alternativ überlege ich das Thema HDR als Hobbyvideofilmer hinter mir zu lassen und mich dem zuwenden, was ich weiter unten mit dem Titel "Zum allgemeinen Videoschnitt mit EDIUS 9" auch schon mit EDIUS 8 gemacht habe. Damit war ich bisher zufrieden und alle meine Gäste und Besucher die meine privaten Videos gesehen haben ebenfalls!

Ganz wichtig ist es das schon oben gelistete Whitepaper inhaltlich zu lesen und zu verstehen - Klick! - mit dem ersten Absatz dort:

"In der Video-Industrie werden Anstrengungen unternommen, um High Dynamic Range (HDR) Videos für Nachrichten und Feld-Produktion einzusetzen, bei denen die unmittelbare Verbreitung des Inhaltes erforderlich ist. Ein Beispiel dafür stellt das Konzept „Instant HDR“ von Sony dar, und Kameras, welche im Hybrid Log-Gamma (HLG)-Format aufnehmen können, werden auf den Markt gebracht. Wenn das Video direkt im HLG-Format aufgezeichnet wird, kann es, wenn es der Zeitfaktor erfordert, ohne jegliches Color Grading (CG) verbreitet werden.

Ist es dann eigentlich nicht möglich, Kameras die im Log-Format aufzeichnen, wie etwa in S-Log oder V-Log, in solchen Bereichen zu verwenden?
Ein Log-Signal muss nach HLG oder Perceptual Quantization (PQ) umgewandelt werden, damit es auf Consumer-TVs angezeigt werden kann — die Umwandlung selbst ist aber nicht schwer. Abgesehen von Liveproduktionen, können wir HDR-Clips mit nur geringer Zeitverzögerung ausspielen — nach einem schnellen Schnitt mit Cut & Paste, dem Hinzufügen von Titeln und der Formatumwandlung mit EDIUS. Um das zu erreichen, müssen aber einige Punkte beachtet werden: zum Beispiel unterscheidet sich die Farbgebung zwischen Log-Formaten und HLG. Wegen der Unterschiede im Quellmaterial hat die gewählte Einstellung der „Umwandlungsbasis“ (Engl. Conversion Base) in der Primären Farbkorrektur Auswirkungen auf das jeweilige Ergebnis. Dieses White Paper beschäftigt sich mit diesem Thema."

Möchte man eine HDR-HLG Videodatei auf einem HDTV abspielen, dann geht das nicht, selbst wenn man in FHD-Auflösung sowie 8bit - 4:2:2 die Datei kodiert. Der HLG-Farbraum der Datei ist ja immer noch BT.2020 und man bekommt nur einzelne weiß-grüne Fragmente des Video auf dem SDR-Panel zu sehen.
Der HDTV hat keine HLG-Erkennung und auch keine automatische Transkodierung zum Farbraum BT.709 des HDTVs. Man muß die erstellte und colorierte HDR-HLG-Datei aus EDIUS heraus im Farbraum BT.709 herauskodieren, dann läuft das Video in der Colorierung die man vorher im HLG-Workflow durchgeführt hat.


Hier kann man meine Testdatei dazu sehen: Klick!

Hier das Aussehen von drei Screenshots auf einem SDR-Panel:

BT.709 Kameramaterial  Frabraum BT.2020  Nach der HLG-Colorierung

Kamera: Cine-Like D personalisiert            Transkodierung nach BT.2020                       Colorierung und Export

Die in BT.709 exportierte Datei aus dem HLG-Projekt sieht auf dem HDTV so aus wie im Bild ganz rechts!

Seit Mitte Oktober 2019 steht nun auch bei mir im Wohnzimmer ein UHDTV mit 55" Display

Auch mit HDR-TV wird es nicht leichter
HDR-Video zu machen, es wird schwieriger die besten Settings zu finden, eine kleine Ahnung davon kann man in diesem Video mit dem "Erklärbär" bekommen: Klick!

Die Umschaltung auf den HDR-Sendebetrieb von UHD1-Sat-Sender klappt mit meinem LG OLED 55B87LC ohne Probleme.

Die Umschaltung auf den HDR-Sendebetrieb von UHD1-Sat-Sender klappt mit meinem LG OLED 55B87LC ohne Probleme. Bei der Zuspielung vor YT-HDR-Filmen über eine USB-Festplatte klappt es ebenfalls, sofern das HDR-File die Metadaten für die Steuerung der Umschaltung auf HDR-Betrieb enthält.

Für den Hobbyvideofilmer ist HDR immer noch ein Problem für die Selbstverwertung, weder per EDIUS noch per DaVinci Resolve kann man finale komprimierte Videodateien(HEVC!) mit den vollständigen Metadatensätzen zur Umschaltung der Wiedergabe auf einem HDR-TV im Falle von UHD-Blurays oder MP4(HEVC)-Dateien für USB-Zuspielung mit einem überschaubaren Zeit- und Kostenaufwand produzieren.

Als Hobbyvideofilmer gehe ich bei der Finalisierung von HDR-Videos wie folgt vor:

  • Der HDR-TV benötigt Videofiles in HEVC, Main 10, 4:2:0, 10bit, BT.2020/BT.2100(PQ oder HLG).
  • Aus EDIUS heraus kodiere ich ein Masterfile in ProRes 4444.
  • Mit diesem Masterfile kann man dann z.B. in "HandBrake" zu HEVC kodieren --> mein persönlicher Weg für Videofiles die per USB in der HDR-TV eingespielt werden!
  • Mit dem "DVDFab UHD Creator" kann man 4K Ultra HD Blu-ray mit HDR unmittelbar aus dem Masterfile in HEVC(H.265) brennen,  ein Videofile aus "Handbrake" wird hier nicht benötigt.
HDR aktiv am TV

Bestätigung auf dem UHDTV, dass HDR aktiv ist

Das ist natürlich alles noch recht umständlich für einige Hobbyvideofilmer im Jahre 2020!

HDR beim Dreh und im Grading: Klick!

Ich rate zur gründlichen Einarbeitung in das HDR-Thema sich mal diesen Artikel von Samuel Bilodeau vom 2. November 2016 tiefgründig vorzunehmen: Klick!

Aktuelle(28.05.2019) Hardware-Mindestvoraussetzungen für EDIUS 9.4: Klick!


Weitere Informationen zu HDR:
  • Alexis Van Hurkman: Klick!
  • EDIUS-Forum: Klick!
  • SMPTE-PDF: Klick!
  • HDR Präsentation (mit Waveform Darstellung): Klick!
  • UHDTV-Anzeigen mit PQ / HLG HDR und WCG verstehen: Klick!
  • Wikipedia und HLG: Klick!
  • HDR-Videos auf YouTube laden: Klick! (siehe auch Seite 423 der EDIUS-Bedienungsanleitung!)
  • HDR-Videos von YouTube ansehen: Klick!
  • YouTube bringt HDR auf Smartphones: Klick!
  • In fünf Teilen wird hier über HDR ausführlich in einem Blog berichtet: Klick-1, Klick-2, Klick-3, Klick-4 und Klick-5!
  • Gegenüberstellung NITs und IRE: Klick!
  • Farbsättigung: Klick!
  • Entsättigte Farbtöne: Klick!
  • Farbentheorie und Farbgestaltung: Klick!
  • Sofortiger HDR-Workflow von Sony: Klick!
  • Nick Driftwood: Panasonic Lumix GH5 Hybrid Log Gamma – Video and HLG HDR Workflow Notes: Klick!
  • Panasonic GH5 Hybrid Log Gamma 4:2:2 10bit All-Intra: Video
  • VESA hat den DisplayHDR 1.0 Standard Klick1, Klick2 verabschiedet

(c) Bruno Hennek, 01.11.2017, Revision 01.01.2020

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© Oktober 2016 Bruno Peter Hennek



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