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Etwas
was der Hobbyvideofilmer
gerne vergisst beim
Videoschnitt sind die
sicheren Ränder für
Aktionen und Titel in
welchen er sich eigentlich
bewegen sollte wenn er Titel
oder Grafiken einfügt.
Nachfolgend gehe ich kurz
auf diese Thematik bei dem
16:9 Videoformat etwas
ein.
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Alles
fängt schon mit der Aufnahme an...
Meine
derzeitige HDV-Kamera Sony HDR-HC3
zeigt auf dem Aufnahmemonitor z.B.
folgenden in gelb gerahmten
Ausschnitt an:
In
der Breite werden ca. 15% und
in der Höhe ca. 14% mehr
aufgenommen als man auf dem Monitor
sieht. Das ist wichtig zu wissen,
wenn man einen genauen Ausschnitt
aufnehmen möchte. Der
Informationsverlust auf dem
Kamera-Monitor kann bei anderen
Kameras auch etwas anders sein.
Es gibt durchaus aber z.B. im
Prosumerbereich Kamera-Monitore die
1:1 das anzeigen was auch als Video
aufgezeichnet wird.
Bei
dem Videoschnitt muss man sichere
Bereiche streng beachten...
Nachfolgend
sehen wir ein Video-Frame in der
vollen Aufnahmegröße. Dieser
Bereich wird aber später je nach
verwendeten Sichtgerät oder
Projektor/Beamer für den Zuschauer
eingeschränkt. Mein eigener HDTV
mit einem 1920x1080 LCD-Display hat
einen Informationsverlust von 50
Pixel(5,2%) horizontal je Bildseite
und 20 Pixel(3,7%) vertikal je
Bildseite. Andere Sichtgeräte können
einen noch höheren
Informationsverlust haben oder auch
gar keinen.
In
das folgende Bild habe ich zunächst
den gelben
Rahmen eingezeichnet,
also das was ich auf dem Monitor der
Kamera bei der Aufnahme gesehen
habe.
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Der
rote Rahmen mit einem Verlust
ca. 8,33% und in der Höhe
14,81% zeigt z.B. den
Bildverlust der bei der
Kino-Projektion von Werbespots
laut Produktionshandbuch zu berücksichtigen
ist. Wie man im Bild oben sieht,
hätte man den weichen Rahmen
von 50 Pixel Breite bei der
Kino- Projektion überhaupt
nicht gesehen, weil dort ein
Rand von 80 Pixel rundum
verloren gehen kann durch
ungenau justierte
Projektionswand und schlampige
Projektorjustierung für die der
Filmvorführer vor Ort
verantwortlich ist.
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Der
grüne Rahmen wird in Premiere
Pro CS3 zum Beispiel als
sicherer Bereich für Aktionen
im Vorschaufenster angezeigt mit
einem Informationsverlust von
10% vertikal und horizontal. Außerhalb
des grünen Rahmens sollte also
keine Aktionen mehr
stattfinden. Wie man im
Bild oben sieht ist der grüne
Rahmen nahezu identisch mit dem
gelben
Aufnahmerahmen(Monitor-Ausschnitt
der Kamera). Andererseits kann
man sich weder auf den gelben
noch auf den grünen Rahmen
verlassen, wenn eine
Kinoprojektion stattfinden soll,
weil der rote Begrenzungsrahmen
hierfür in der Höhe kleiner
ist, also muss bei der
Postproduktion in diesem Fall
der Aktionsrahmen im NLE auf die
Ausdehnung des Roten Rahmens für
das Projekt korrigiert werden
und bei der Aufnahme muss man
schon daran denken, in der Höhe
z.B. für die Person im Bild
etwas mehr
"Spiel/Luft" oben und
unten vorzusehen.
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Der
blaue Rahmen wird in Premiere
Pro CS3 zum Beispiel als der
sichere Bereich für Titel
angezeigt mit einem sicheren
Randbereich von 20%. Mit
Beschriftungen und Titeln sollte
man also auf keinen Fall die
blaue Grenzlinie überschreiten.
Premiere
Pro CS3 erlaubt es über das Menü
Projekt/Projekteistellungen/Allgemein
die sicheren Bereiche für Titel und
Aktionen je nach Projektbestimmung
speziell festzulegen. Produziert man
also z.B. einen Kino-Werbespot, dann
muss der Bereich für die geschützte
Aktion auf die im
Produktionshandbuch angegebenen
Werte eingestellt werden, siehe zum
Beispiel Punkt 1.
Man kann sich auch hilfsweise Masken
mit den jeweiligen Begrenzungsrahmen
erstellen und diese Maske dann auf
die oberste Spur legen mit einem
Keyer so dass nur die Rahmen zu
sehen sind.
Fazit
Weiß
man über die sicheren Bereiche für
Aktionen und Titel vor der
Produktion Bescheid, dann wird man
vor unangenehmen Überraschungen gut
geschützt.
Bruno Peter
Hennek, 24.10.2007
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