Privater Test

Pinnacle Avid Studio 1.0
(Gut Ding braucht Weile!)

Mitte Februar 2011 ist Pinnacles Avid Studio für fortgeschrittene Anwender angekündigt worden welches zum Teil auf Pinnacles Studio aufbaut (Importer, Titler, Montage-Arranger), jedoch mit einer unbegrenzen Anzahl von Timeline-Spuren und anderen anspruchsvollen Funktionen. Ich habe für mich die günstige Möglichkeit des angebotenen Upgrades von Pinnacles Studio 14 aus angenommen. Im April soll die bestellte Box-Version geliefert werden.

AS Desktop

Bild oben: Rechts ist das Vorschaufenster und unten die Timeline (Zeitleiste) für die Anordung der Nativ-Clps. Hier kann man dann auch die Übergänge zwischen den Clips festlegen. In der Kopfleiste oberhalb der Timeline sind weitere Werkzeuge zu finden, wie z.B. Schalter für: Audiomixer, Song erstellen, Titel erstellen, Filmkommentar, Timeline-Editingwerkzeug etc.

Im Prinzip bietet Avid Studio die Funktionalität von Pinnacle Studio Versionen an, jedoch erweitert um weitere Funktionen für den fortgeschrittenen Hobby-Videofilmer.

Die Entwickler in München haben das Intel Media SDK intergriert was zu Folge hat, dass ein mit Intel i7 Multicore Prozessor ausgestatteter Rechner mit dem dafür geeigneten Chipsatz sowie Windows 7-64Bit und min. 4GB Arbeitsspeicher sowie einer Grafikkarte mit mehr als 512MB bestens geeignet sein soll für den AVCHD-Schnitt*. Es werden bis zu 12 Cores für AVCHD unterstützt. Zwar ist auch mit den AMD-Prozessoren eine Performance Verbesserung erzielt worden, jedoch ist man noch mit AMD im Gespräch um weitere Optimierungen dort zu erreichen (siehe VAD Interview-Link "Alles zum neuen Avid Studio" am Ende dieser Seite).

* Besonders beim Scrubben und Abspielen von h.264-basierten Formaten, wie etwa AVCHD!

Als negativ ist von VAD bekannt gegeben worden, dass man zwar Videos von Bändern einlesen aber nicht mehr darauf für die Archivierung ausgeben kann.

Avid Studio kommt als 32-Bit Programm auf den Markt, da auch 32-Bit Komponenten verwendet werden.

Wichtige Informationen:

  • Ansicht vom Importer
  • Ansicht der Medien-Verwaltung
  • Ansicht vom Editor
  • Ansicht der Add-Ons
  • Ansicht vom Exporter
  • Professionelle Add-Ons und Plug-Ins (im Wert von über € 1.500), z.B.:
    • Hochwertiges Plug-In-Paket von Red Giant
    • Umfassendes Add-On-Paket von Avid
    • 100 zusätzliche HD-Videoübergänge 
  • Import- und Exportfunktionen für 5.1-Surround-Sound
  • Scorefitter V1 und V2 sind im Lieferumfang enthalten
  • Smart-Sound Plug-In kann man zusätzlich erwerben
  • Hollywood FX V1-V3 sind im Lieferumfang enthalten
  • Kompatibilität mit früheren Studio Content
  • Unterstützte Import-/Export-Formate
  • Unterstützte Aufnahme-Hardware
  • Ausstattungsvergleich Pinnacle Studio und Avid Studio
  • Die Footage mit allen benötigten Medien findet man in der Bibliothek (Ersatz für das Album von Pinnacles Studio )
  • Ein Storyboard sowie eine Listenansicht sind nicht vorhanden
  • Szenen oder ganze Videos können im eigenständigen Media Editor getrimmt oder mit Effekten versehen werden
  • Montage-Arrangements sind wie bei P-Studio vorhanden
  • Full-HD 50p-Material kann editiert und in 50p ausgegeben, nicht aber auf Blu-ray gebrannt werden mangels entsprechenden Standard!
  • AVCHD-DVDs können auch mit 50p-Material erstellt werden, Abspielbarkeit ist nur auf dazu kompatiblen Blu-ray Playern möglich
  • Im laufenden Betrieb kann man Projekteinstellungen ändern
  • Überblendungen können auch direkt in der Timeline erstellt werden
  • Auf die Timeline kann man auch SUB-Projekte auflegen und editieren
  • Erst im eigenständigen Exporter kann man den Anfangs- und Endpunkt eines Teil-Exports festlegen, nicht schon auf der Timeline per Marker
  • Im Authoringteil ist eine eigene Spur für Menüs vorhanden, sie sind im Gegensatz zu Pinnacle Studio nicht in der Timeline
  • Derzeit wird nur Mercalli Version 1 laut Avid unterstützt
  • Neat Video Pro (1A-Entrauscher!) wird als Plug-in nicht unterstützt!
  • Stereo 3D: Bearbeitung ist nicht möglich!
  • Multicam-Editing ist nicht möglich!
  • Sekundäre Farbkorrektur fehlt!
  • Hardwareanforderungen


Ich gehe also durchaus kritisch an dieses neue Programm heran, es können ja viele Überraschungen auf einen dabei warten, schließlich handelt es sich um die Version 1.0!

Erfahrungen

Der von mir eingesetzte Rechneri7-870 mit Smart QuickBoost-Technik (um das stark komprimierte Videomaterial zu entpacken und zu verpacken sowie in Einzelbilder zusammenzusetzen), Matherboard von GIGABYTE P55A-UD4, 8GB DDR3 RAM, Zotac GF9800GT ECO mit 1 GB Speicher mit 256-Bit-Speicher-Schnittstelle für eine schnelle Datenübertragung (über 100 Mio Bildpunkte fallen bei Full-HD und den hiesigen 50Hz an) zwischen dem DDR3 Speicher und der GPU zur Generierung gleichmäßiger Frameraten, W7-64Bit. Der selbstgebaute PC ist im November 2009 von mir in Betrieb gesetzt worden. Da dies schon eine Weile her ist, habe ich das System von dem kostenlosen MAGIX PC-Check&Tuning Tool untersuchen lassen. Hierbei sind von diesem Tool diverse Probleme entdeckt und beseitigt sowie die Speicherverwaltung samt Cache optimiert worden. So gerüstet begann ich mit der Installation und der Erforschung der Leistungsfähigkeit von Pinnacles Avid Studio.

Vor der Installation der Trial-Version gab es zunächst diese Meldung:

Installationshinweis

Nun gut, die Meldung habe ich mit OK bestätigt, nach der Nachinstallation ist dann AS ohne Störungen installiert worden.

Im weiteren Installationsvorgang ist dann auch noch eine Registrierung der Trial-Version erforderlich gewesen, wobei meine Registrierdaten von Studio 14 mit übernommen worden sind und ich damit auch alle Codec nutzen konnte.

Mit der Trial-Version bekommt man auch ein sehr ausführliches PDF-Handbuch in Deutscher Sprache. So gerüstet kann man sich sehr gut in das Programm einarbeiten. Ein gedrucktes Handbuch gibt es hier.


Start-Setting:

Man ist erst einmal überrascht über die wenigen Menüs und Menüpunkte in der Kopfleiste des Programmes. Hier wird nur das abgeboten, was man global nenötigt. Detailfunktionen können später in den verschiedenen Editoren aktiviert werden. Der gesamte Funktionsumfang ist enorm!

Nach dem Start bin ich dann gleich mal in der obersten Menüzeile auf das Menü [Optionen] gegangen und hier erst einmal aus dem [Watchfolder] mit dem Schalter [Ordner entfernen] alle von AVID vorgegebenen Ordner entfernt damit habe ich es AS unterbunden das ganze System nach Footage zu durchsuchen. Meinen Arbeitsordner habe ich selbst angelegt und dem Watchfolder hinzugefügt. Schaltet man auf [Bibliothek] um, dann findet man dort z.B. unter [Video] alle Clips meiner Canon EOS 550 D 
(H.264-MOV) die ich in Griechenland im September 2010 aufgenommen habe. Jeden einzelnen Clip kann man sich hier schon abspielen, dafür geht dann ein Player auf  von dem aus man den Media-Editor öffnen kann um den Clip zurechzuschneiden für den Grobschnitt.

Bei den [Projekteinstellungen] kann man sich für [PAL-/NTSC-Standard] entscheiden und vorgegeben, dass der erste Clip auf der Timeline als Projektvorgabe dienen soll.

Bei der Vorschau habe ich "Beste Qualität" aktiviert und das Vorschaurendern für den folgenden Performance-Test zunächst abgewählt. Für die Vollbildvorschau aktivierte ich den zweiten Monitor.

Tipp:

Im Menü "Bearbeiten" hat man die Option "Alles auswählen" weggelassen, somit kann man Maus-menügsteuert nicht alle Elemente in der geöffneten Bibliothek auswählen.  Ersatzweise kann man aber per Tastaturkombination "Strg+A" alle Elemente markieren die anschliessend z.B. aus der Bibliothek per Contenmenü entfernt werden sollen. Per menü "Bearbeiten" werden lediglich die Optionen "Ausschneiden" und "Kopieren" freigegeben. Avid bietet hier also etwas gewöhnungsbedürftiges an, entgegen sonstigen Windows-Gewohnheiten!


Bibliothek mit Ordnungsfimmel:

Avid Studio verfügt über eine Bibliothek in der alle Assets und der Medienbestand auf dem PC verwaltet werden können. Es handelt sich um ein mächtiges Werkzeug über welches zum Beispiel auch Adobes Premiere Pro verfügt. Im Abschnitt Kollektionen kann man sich seine eigenen Favoriten ablegen die oft gebraucht werden, z.B. Übergänge, Bilder, Sounds usw., damit muss man dann nicht mehr so lange suchen.

Auf keinen Fall lasse ich zu, dass die Bibliothek alle Videos und Bilder auf meinem PC verwaltet, das wäre reiner Blödsinn und es würde die Arbeit damit auch nur verlangsamen. Ich halte in der Bibliothek nur Videos und Bilder von aktuell sich in der Bearbeitung befindlichen Projekten.  Ist das Projekt beendet, wird die Bibliothek bezüglich Videos und Bilder bereinigt!

Bibliothek löschen

Um Elemente aus der Bibliothek zu löschen, klickt man auf ein oder mehrere Elemente mit der rechten Maustaste an, dann geht ein Contentmenü auf mit der Option "Ausgewählte Elemente löschen". Nach Auswahl dieser Option vorsichtig sein bitte, im nächsten Fenster ist die Option "Nur aus Bibliothek entfernen" zu wählen sonst sind auch die Dateien physikalisch von der Festplatte weg!

Sehr schwierig ist es für ältere Menschen die nicht aktivierten Bezeichnungen der Sub-Registerkarten zu entziffern wenn man etwas sucht, z.B. auf einem Full-HD-Monitor mit 21,5", sie sind schlicht kaum lesbar, höchstens aus nächster Nähe.

Registerkarten

Es gibt Normen, welche Farbkombinationen beste Lesbarkeit garantieren für Bildschirmarbeit, das Internet ist voll davon, die Programmierer ignorieren das aber!
Das sollte schleunigst geändert werden.


Editoren:

Avid Studio verfügt über mehrere Editoren, z.B.:
  • Film-Editor
  • Media-Editor
  • Effect-Editor
  • Montage-Editor
  • Audio-Editor
  • Titel-Editor
  • Menü-Editor
Einüben muss man, wann und von wo aus diese Editoren aufgerufen und genutzt werden können. Einüben sollte man auch die Tastenkombinationen (siehe Aufstellung unter "Hilfe") mit denen bestimmte Funktionalitäten einfacher erreichbar sind.

Der Media-Editor ist aus meiner Sicht eine wunderbare Einrichtung in AS für den Grobschnitt der einzelnen Clips und die Vorschau dort in sehr guter Bildqualität. Unter dem Player-Windows findet man in einer Zeile alle Clips des Ordners den man davor für den Import festgelegt hat. Oberhalb des Players hat man die Möglichkeit den Clip gleich zu [Verbessern] einen [Schnappschuss] zu machen oder den Clip zu [Stabilisieren].

Avid MediaEditor

Leider kann man im Media-Editor lediglich den Avid-Stabilisierer verwenden, der nur wenig brauchbare Stabilisierung abliefert, somit hat die Stabilisierung an dieser Stelle keinen Sinn, empfehlenswerter ist nach meinen Tests die Stabilisierung der Videos mit der externen SAL-Version von Mercalli V2 durchzuführen und erst dann die Szenen in die Bibliothrek von Avid Studio aufzunehmen. Dieses Vorgehen entlastet nebenbei die Timeline-Last für schwächere Videoschnitt-PCs ganz enorm.  Empfehlenswert ist es auch verrauschte Videoszenen mit dem besten verfügbaren Entrauscher (Neat Video Pro) extern  zu entrauschen, da dieses Plug-in derzeit noch nicht in Avid Studio läuft - in Studio 14 dagegen schon - und ebenfalls viel Leistung vom PC fordert, dafür aber excelente Entrauschungsergebnisse liefert.

Geht man nun auf das Register [Film ] unterhalb der Hauptmenüzeile, dann taucht dort die verkleinerte Bibliothek(Album in S14) mit der Footage (links oben) auf die man vorher im Watchfolder eingestellt hat und schon im Media-Editor gesehen und und evtl.  bearbeitet (editiert) hat. Jederzeit kann man in das Album auch Clips aus anderen Ordnern  p
er Schnellimport holen ohne den Watchfolder oder die Bibliothekt anders konfigurieren zu müssen.

In der Registerleiste oberhalb der Bibliothek kann man zwischen [Alle Medien] und [Kollektionen: letzter Import] umschalten. Im letzteren Fall sieht man nur die Medien die aktuell verwendet worden sind.

Klick man mit der rechten Maustaste auf einen Clip in der Timeline, bekommt man ein Kontextmenü. Unter anderem findet man dort die Funktion "Quelle suchen" und es wird einem dann der Clip in der Bibliothek markiert und angezeigt. 


Neben dem reinen Feinediting der Clips auf der Timeline, kann man von hier aus die auf der Timeline aufgelegten Medien selbst noch korrigieren. Man erreicht die nötigen Funktionen wie folgt:

Doppelklick auf einen Clip:
  • Media-Editor: Verbessern, Schnappschuss, Stabilisieren
  • Effekte: 2D/3D, Kamera, Farbe, Keyer, Künstlerisch
Kontextmenü per rechter Maustaste auf den Clip:
  • Geschwindigkeit, Dauer, Quelle suchen, Audio abkoppen, Effekt-Editor...
    (den Effekt-Editor kann man von hier aus nur öffnen wenn das Audio nicht deaktiviert worden ist im Timelinekopf).
Registerleiste oberhalb der Bibliothek links oben:
  • Montage, Überblendungen, Soundeffekte, Effekte Audioeffekte, Titel
Als Hintergrudmusik kann man per Scorefitter je nach Stimmung Musik auflegen.  Mit einem Effekteditor kann man den Sound detailiert bearbeiten. Am linken Rand der Timeline kann man sich die Lautstärkeregler für die Audiospuren einblenden (Ersatz für einen Audiomixer), auch den Stereo Panner.

Keysetzung in Avid Studio:

Nach einem Doppelklick auf ein Bild in der Timeline kommt man zu dem Effekt-Eitor. Hier geht es dann über die Effektgruppe "Kamera" zu dem Schalter PAN&ZOOM.

Ich habe mir als Test vorgenommen drei Fotos mit PAN & ZOOM einfliegen zu lassen, wobei gleichzeitig auch die Bildgröße zu verandern war und die Bilder für die Endposition zu positionieren und skalieren waren.

Keysetzung

An Hand der möglichen Parametereingabe sieht man im Effekte-Editor sofort, dass diese Funktion von Pinnacle Studio übernommen worden ist.  Da
Avid Studio für fortgeschrittene Anwender ausgelobt worden ist, hätte ich mir gewünscht, dass man das Bild mit der Maus packen kann und dort hinstellen kann wo man es haben möchte und auch die Skalierung mit der Maus erledigen kann. Leider geht das nicht und man muss mit der Parameteränderung im Einstellfenster sich zufrieden geben.

Key

Für diese Key-Bildposition fehlt eine Zeitanzeige im Effekte-Editor, man kann sich lediglich an der groben Zeitlinealskala orientieren. Rechts unten wird leider nur die Clipdauer und die Abspielposition auf der Timelin -  nicht im Clip - angegeben.

Im Bild nicht sichtbar, gibt es in der Fußzeile des Effekte-Editors rechts unten einen Schalter mit dem Namen "Solo". Nach Aktivierung sieht man im Effekte-Editor was sonst noch auf den anderen Videospuren in der Timeline liegt und kann auf dieser Grundlage dann entscheiden ob die Anordnung so bleibt oder zu verändern ist.

Key

In der Endphase dieser Key-Montage fliegt das dritte Bild von rechts ein, welches dann Bildschirmmitte auf eine bestimmte Größe aufgezogen wird.

Im Test funktionierte die Key-Steuerung ohne Mangel, allerdings fehlt mit die Zeitanzeige für die einzelnen Keypositionen.

Um Keys in PAN&ZOOM zu setzen gibt es noch eine andere Möglichkeit. Statt das Register "Effekte" anzuklicken, wählt man das Register "PAN&ZOOM" direkt an.

PAN & ZOOM

Jetzt bekommt man zusätzlich eine kleine Vorschau links oben im Editor und die Auswahl "Statisch" sowie "Animiert".  Neben der Auswahl verschiedener Attribute werden grafische Rahmen auf dem Bild dargestellt die sich mit der Maus verschieben und verkleinern/vergrößern lassen. Damit hat man dann schon eine Menge von Gestaltungsmöglichkeiten auf Bildern oder Videos. Butterweiche Kamerafahrten kann man hier realisieren.

Sehr schön was Avid Studio hier bietet!

Capturing von einer HDV-Kamera:

Je nach Ausgabekonfiguration der HDV-Kamera wird das Gerät als DV- oder HDV-Kamera vom Importmodul erkannt. Die Aufnahme-Komprimierung ist fest vorgegeben, man kann also nicht wie z.B. mit EDIUS Neo eine HD-Aufnahme statt in MPEG2 ES besser im multirenderingfähiger Kompression mit dem Codec Canopus HQ-AVI oder einem ähnlichen Codec vornehmen.  Für diejenigen die  in einem Intraframe-Codec z.B. direkt von der Kamera capturen wollen ist Avid Studio nicht geeignet. Hochauflösende Aufnahmen  müssen also in MPEG2 ES (Elementarstream)  zur Festplatte über die Firewire-Schnittstelle gebracht werden und erst dann mit Programmen wie z.B. MPEGStreamclip in eine Intraframecodierung transkodiert werden. (z.B. mit dem kostenlosen Avid DNxHD Codec)
. Mit multirenderingfähigen Videomaterial zu arbeiten, bedeutet nahezu verlustfrei über mehrere Renderinggenerationen des Videos arbeiten zu können.

Editieren von HDV-Aufzeichnungen:

Ausgangssituation: Habe ein HD-Video mit mehreren Szenen welches ich in AS von der Kamera holte verwendet... und bin nun mit der kleinen Bibliothek im Register Film in der Timeline..., man sieht ein Miniaturbild von dem HD-Video...

1. Rechte Maustaste auf dieses Miniaturbild ->  Szenen erkennen/Inhalt -> es werden nun acht Miniaturbilder in der Bibliothek angezeigt, die Anzeige in der Bibliothek kann man einschalten und wegschalten...

2. Klicke ich mit der rechten Maustaste auf irgendeine Miniatur, fehlt im Contenmenü die Option "An Timeline schicken", ich kann aber die Miniatur zur Timel mit der Maus runterziehen...

Alternativ kann ich  "Erstellen Sie einen Clip für die Bibliothek" für einen Clip wählen, in der Fußzeile unten erscheint ein neuer Schalter  mit Ordnersynbol und Pfeil. Klickt man darauf, sieht man in der Bibliothek nun nur noch die Miniatur des gesamten Videos und die Miniatur des eben produzierten Clips für die Bibliothek. Der Clip hat jetzt oben links auch eine Kennzeichnung mit dem gekrümmten Pfeil, wofür weiß ich noch nicht. Über die rechte Maustaste und das auftauchende Contentmenü könnte ich jetzt diesen Clip an die Timeline senden oder aber auch mit der Maus zur Timeline runterziehen. Man kann auch im Vorschufenster In-Out-Punkte setzen für einen ausgewählten Teil des Clips und von dort aus die Auswahl mit dem Schalter (gekrümmter Pfeil) in der Fußzeile des Vorschaufensters zur Timeline senden.

Wofür das so gut sein soll, hat sich mir noch nicht erschlossen, denn dieser Clip ist tatsächlich physikalisch nicht im Festplattenordner vorhanden, man sieht nur eine zusätzliche Miniatur in der Bibliothek. Im Ordnerverzeichnis liegt weiter das Capturing Video und zusätzlich eine *.scn - Verwaltungsdatei, die den augenblicklichen Zustand verwaltet.

Warum es zu dem ganzen Mechanismus keine ausführliche Beschreibung mit Erklärungen gibt, weiß ich nicht. Als Anwender will ich ja möglichst fix mit dem Programm arbeiten in nicht in stundenlangen Versuchen erforschen was sich die Programmierer gedacht haben und überlegen welche Vorteile man mir mit dem Workflow zukommen lassen wollte.

Das Vorgehen erscheint mir auch hier auf den ersten Blick recht umständlich, ich verliere Zeit und gewinne nichts im Vergleich mit dem üblichen Vorgehen bei anderen NLEs.

Export einer editierten HDV-Datei:

Leider kann man das fertige HD-Video nicht mehr zurück zur Kamera per Firewire-Schnittstelle übertragen, man kann lediglich eine Datei auf die Festplatte ausgeben und diese Datei dann mit einem anderen NLE für Archiv- oder Player-Zwecke auf das Band speichern. Viele Anwender nutzen immer noch Ihre Kamera als HDTV-Player, wenn man einen Flm bei Freunden auf einem HDTV abspielen möchte und dort z.B. noch kein geeigneter Blu-ray Player vorhanden ist. 
Um Ihnen den Film zu zeigen nehme ich dann meine HDV-Kamera mit und die Bänder mit den Filmen sowie ein HDMI-Kabel und schon bin ich für eine Vorführung bereit. Avid hat den Anwendern diese Möglichkeit mit seinem aktuellen Programm nun geraubt.

Timeline-Interpretation des verwendeten Videomaterials.

Ich filme mit der Canon EOS 550 D in 30p (genau 29,97FPS) und editiere dieses Material nativ also so wie es von der Kamera kommt. Wenn aus bestimmten Gründen an Stelle von 30p in der finalen Datei 25p als Bildrate benötigt werden, dann stellt man mit dem Zahnrad-Symbol am Timeline-Kopf die Bildrate um.

Timeline-Interpretaion

Die finale Ausgabe des geschnittenen Videos erfolgt dann automatisch in 25p!
Ich halte die Bildraten-Interpretation in Avid Studio für recht gut gelungen, es kann aber sein, dass empfindliche Gemüter dabei etwas auszusetzen haben. Meine DVDs in 25p aus 30p-Material haben jedoch bisher immer Anklang gefunden ohne einer Bild-/Tonkritik und das alleine zählt. Ansonsten ist mein eigenes finales Produkt je nach Videospiellänge immer HD, entweder AVCHD-DVD oder Blu-ray.

Synchrontest Bild/Ton:

Mit einem Projekt von ca. 16 Minuten Länge und Full-HD Video in 1920x1080p-30 habe ich getestet ob alles synchron läuft. Der entscheidende Clip mit einer Sängerin wo es auf Lippensynchronität ankommt lag dabei ganz am Ende des Videos. Der Originalton bleibt auch bei diesem Projekt synchron zum Bild.

Titler:

Der Titel-Editor ist sehr umfangreich und dem bekannten Titel-Editor von Studio 14 sehr ähnlich. Die Funktionalität ist jedoch deutlich erweitert worden.

Video & Bild

Bild: Eröffnungs-Titel mit Vitascene 1.0.46 - Filter 464 kombiniert

Avid Studio Titel

Bild: In diesem Titel läuft ein Video in dem einfach ein Videoclip auf die Textoberfläche gelegt worden ist. Technisch gesehen handelt es sich um einen Spurmasken-Key mit ganz sauberen Kanten.

Viele gute Eigenschaften von Studio 14 sind in Avid Studio zum großen Teil übernommen worden, Avid hat aber auch reichhaltige Neuigkeiten in diesem Programm realissiert, die erst im Detail erschlossen werden müssen.

Soweit mal ein Schnelldurchlauf, der keinerlei Auffälligkeiten und keine Probleme andeutete.

Performance-Test für die Timeline-Wiedergabe:

Zu diesem Zweck habe ich über der Spur 1 noch fünf weitere Videospuren angelegt und etwas zeitversetzt jeweils mit Nativ-Clips der Canon EOS 550 D 
(H.264-MOV) bestückt. Nun mit dem rechten Mausklick auf die jeweilige Spur geklickt und den "Effect-Editor" aufgerufen und aus der Effektgruppe 2D-3D den Effekt "Studio BiB" mit jeweils 45% Größe angelegt.

AVID-BIB-TEST

Im Multimonitorbetrieb bei voller Auflösung läuft die Testanordnung ohne einem vorher evtl. verzögernden Preload mit zwei BiB-Spuren sofort flüssig und ruckelfrei auf dem sekundären Monitor durch. Video de luxe 17 ist hier deutlich im Vorteil, es läuft flüssig und ruckelfrei mit den ganzen fünf BiB-Spuren durch auf meinem PC. Im Auflösungsmodus "Ausbalanciert" laufen vier BiB-Spuren flüssig und ruckelfrei jedoch in verminderter Qualität und im Modus "Schnellste Wiedergabe" ebenfalls vier BiB-Spuren, jedoch in besserer Bildqualität. Die CPU ist bei diesen Tests bis zu 96% ausgelastet, der Speicher wird bis zu 3 GB genutzt. Falls bei einer Montage oder Komposition mit vielen Videospuren übereinander für die Ergebnisbeurteilung eine vollauflösende und flüssige Vorschau benötigt wird, dann bietet dazu Avid Studio wie schon auch Studio 14 das Vorschaurendering im Hintergrund an. Nach dem Vorschaurendering läuft alles flüssig und ruckelfrei. Die Stellen für das Vorschurendering werden mit einem gelben Balken am oberen Rand der Timeline angezeigt. Das ist ein starker Punkt gegen VDL17 welches nicht über diese Möglichkeit verfügt, erst die viel teurere Pro-Version bietet das Vorschau-Rendering dort bei Magix an.

Wie läuft ein Clip der nur mit einem Filter belastet ist, z.B. mir dem programmeigenen Filter "Rauschunterdrückung" den man über den Effekt-Editor im Register [Kamera] erreicht? Ganz einfach, der Clip läuft auch in höchster Auflösung flüssig und ruckelfrei.
Soll ein Clip gleichzeitig stabilisiert werden, dann muss man in den Media-Editor umschalten um die Stabilisierungssettings auszuwählen. Auch zusammen mit diesem zusätzlichen Filter läuft de Vorschau jedoch weiter ruckelfrei.

Im Forum äußerte sich ein Pinnacle-Mitarbeiter zu Sandy Bridge:

"Avid Studio 1.0 verwendet das Intel Media SDK zum Decodieren von H264 im Softwaremodus und ist damit auf einem i7 deutlich schneller als der in S14 verwendete Decoder (auch auf AMDs).

Zum Zeitpunkt der Entwicklung gab es von Intel Hardwaresupport für die GM45 Chipsets und Sandy Bridge Systeme. Das Decodieren wird dadurch nicht schneller, es wird lediglich die CPU teilweise entlastet (nicht 1:1, weil die Daten zur Grafikkarte kopiert werden müssen).

Das Rendern ist mit dem Media SDK unwesentlich schneller (gemessen auf einem Sandy Bridge System) und der momentan von AStudio verwendete Encoder verwendet bis zu 12 Kerne und hat (noch) eine bessere Encodingqualität.

Der Hardwaresupport erfordert die passenden Treiber mit der passenden Version des MediaSDKs von Intel. Zum passenden Zeitpunkt (und nach internen Tests) wird es aber sicherlich Hardwaresupport fürs Decoding und Encoding geben.

Im Moment wäre der zu erwartende Supportaufwand für Probleme im Zusammenhang mit der HW-Beschleunigung zu hoch für AVID."

Quelle

Test der Clipstabilisierung:

Mit dem rechten Mausklick auf den Clip kann man den "Effect-Editor öffnen", nun wählt man den "Media-Editor", geht dort auf "Stabilisieren" und wählt die "Settings", mit OK wird der Vorgang abgeschlossen.

Avid Stabilisator

Bild: "Schorschl" in unserem Garten-Biotop

Klickt man auf den Loopwiedergabe-Schalter, dann bekommt man die Meldung "Renderoperation steht an". Danach kann man den Media-Editor mit OK verlassen und das Ergebnis wird in die Timeline übernommen.  
Nach Rückkehr zur Timeline läuft dann noch das Hintergrundrendering für die Vorschau durch, falls das im Optionen-Menü so eingestellt worden ist. Das Stabilisierungsergebnis mit dem Avid-Stabilisator ist kaum brauchbar. Mich wundert es sehr, dass sich Avid überhaupt traut sowas anzubieten!
In den FAQ von Avid findet man folgenden Qualitätshinweise zu der firmeneigenen Stabilisierungsfunktion: Klick!

Im gleichzeitig auf dem PC installierten Pinnacle Studio 14 habe ich das Mercalli Plug-in erfolgreich verwendet, wobei ich im August 2010 dort das verbesserte Upgrade in Version 2 installierte. Aktivierungscodes waren vorhanden. Ich startete also einen zweiten Versuch mit meinem Mercalli 2.0 Plug-in welches installiert war im Verzeichnis C:\Studio14\Plugins\RTFx. Hier findet man zwei Dateien mit der Endung *.fex und *.xml. Diese Dateien kopierte ich in das Verzeichnis C:\Programm Files (x86)\Avid\Studio\Plugins\RTFx. Die vorhandenen Aktivierungscodes hat Avid Studio übernommen. Nach dem Programmstart und Klick mit der rechten Maustaste auf den Clip in der Timeline ruft man den "Effect-Editor" auf. und geht dann auf "Filters". Hier klickt man nun auf den Schalter "Mercalli 2.0", dann auf "Bearbeiten" rechts in dem aufgehenden Setting-Menü. Es öffnet sich nun das Bekannte Mercalli-Menü mit umfangreichen Settings die man wie gewohnt konfiguriert.

Avid Mercalli V2

Nach Beendigung der Settings startet man Mercalli mit OK. Nach Abschluss des Durchlaufs kann man sich hier schon das Ergebnis der Stabilisierung ansehen. Nach Rückkehr zur Timeline läuft dann noch das Hintergrundrendering für die Vorschau durch, falls das im Optionen-Menü so eingestellt worden ist. 

Alternativ kann man Mercalli aus dem kleinen Bibliothek-Fenster im Modus "Film" direkt auf den Clip in der Timeline ziehen, siehe unteres Bild:

Mercalli

Auf dem Clip erscheint dann oben eine farbige Linie die darauf hinweist, dass ein Effekt darauf liegt, in diesem Fall Mercalli V2. Mit der rechten Maustaste kann man sich dann zu den Settings von Mercalli durchklicken um die passenden Stabilisierungs-Einstellungen durchzuführen.

Der Leser dieses Berichtes sollte wissen, dass er das Mercalli Plug-in zusätzlich kaufen muss, wobei Avid lediglich die Kompatibilität der Mercalli Version 1 testete, nicht der Version 2. Im Falle VDL 17 Premium z.B. ist das Plug-in in der Version 2 schon im Preis des Videoschnittprogrammes enthalten und es funktioniert dort mit meinem identischen Videomaterial ganz hervorragend und auch viel schneller als in Avid Studio.

Das Rendern für die Clipstabilisierung läuft in Avid Studio äußerst zäh, geradezu dramatisch langsamer als z.B. in VdL17. Im Stabilisierungstest mit Videomaterial meiner Canon EOS 550 D in 1920x1080-29,97p erzielte mein Videoschnitt-PC folgende Stabilisierungstempo:
  • Avid Studio: 9 bis 5 f/s
  • Video deLuxe 17 Premium: im Schnitt 26 f/s!
Das Ergebnis der Stabilisierung mit Mercalli ist wie immer sehr überzeugend, zumindest bei meinem HDV Material der Canon HV30 in HDV2-1080i(Interlacing, erstes Halbbild zuerst) in MPEG2-HD. Bei Progressivmaterial wird dagegen ein völlig unbefriedigendes und unbrauchbares Ergebnis von Avid Studio abgeliefert, siehe "Negative Erfahrung mit dem Mercalli-Plugin bei Progressivmaterial" weiter unten.  Avid sieht mit seinem Clip-Stabilisierungsangebot im Augenblick ganz schlecht aus!

Zeitlupentest mit 60p-Material der Canon EOS 550 D (1280x720p-60):

Per Schnellimport kann man sich Clips direkt in die Bibliothek holen ohne den Watchfolder neu konfigurieren zu müssen. Nachfolgend ein Flash-Video mit 50-, 25- und 10% Zeitlupe. Am Anfang der Clip in Originalgeschwindigkeit.

 

Ausgangsmeterial: 720p-60 der Canon EOS 550D

Bis zu einer Zeitdehnung von 50% sind die Zeitlupen einwandfrei, im Bereich zwischen 50 und 25% fangen die Zeitlupen an zu shuttern, bei 10% natürlich noch mehr. Die Bewegungsunschärfe wird geringer, wenn man kürzere Verschlußzeiten bei der Aufnahme wählt.

Einstelloptionen:

AVID Zeitlupe

Es ist sinnvoll die Option "Flüssige Bewegung" bei Zeitlupen mit größerer Zeitdehnung als 50% anzuklicken, damit das Videobild nicht flackert.

Premiere Pro CS3 aus dem Jahre 2007 bei Progressivmaterial mit der Methode "Pixelbewegung", siehe hier bessere Ergebnisse liefert. Dort werden angezeigte Frames nicht nur einfach verdoppelt oder ein neues Frame mit vorhandenen Frames überblendet, sondern  neue Frames erstellt durch Analyse der Pixelbewegung in benachbarte Frames und durch Erstellen von Bewegungsvektoren.

Editieren von HDTV-Aufzeichnungen:

HDTV-Aufzeichnungen per PC-Einsteckkarte WinTV-NOVA-HD-S2 der öffentlich rechtlichen HD-Sender haben das Format "name.ts" in 1280x720p-50. Die Aufzeichnung kann man nach Umbenennung in "name.mts" problemlos in 50p auf die Timeline von Avid Studio für den Schnitt importieren. Die Vorschau läuft flüssig und ohne Ruckler. Der Export kann dann in 1280x720p-50 auf eine AVCHD-DVD (Mini-Blu-ray) erfolgen.

VirtualDub-Schnittstelle

Die VirtualDub-Schnittstelle (Datei: Vdub2RTFx.fex) von Harold Linke kann man auch in Avid Studio kopieren und zwar in das Verzeichnis C:\Programm Files (x86)\Avid\Studio\Plugins\RTFx.  Ich habe dann zusätzlich in das identische Verzeichnis noch "Deflick.vdf" kopiert. Deflick nutze ich z.B. für zwei verschiedene Problemfelder:

  1. Normal 8 - Filmtransferdateien von Frequenzflimmern durch unterschiedliche Bildfrequenz von Video-Kamera (50Hz)  und Filmprojektor (16 B/Sec) beseitigen
  2. Beseitigung von Kunstlichtflimmern bei Aufnahmen mit Video-Kamera ohne Synchronisierung der Kamera-Aufnahmefrequenz mit der Kunstlichtfrequenz

VirtualDub-Deflicker

Hier sehen wir im Effekteditor für eine Szene aus einem Normal 8 Schmalfilm das Setting-Fenster des Deflicker-Filters für VirtualDub. Übernimmt man dieses Setting auf die Timeline, dann wird die Szene im Falle des zugeschalteten Hintergrundrenderings für die Vorschau nun durchgerechnet in 1:2,42facher Zeit auf meinem derzeitigen Videoschnitt-PC. Anschliessend bekommt man eine vollauflösende Vorschau ohne Ruckler und Unterbrechungen um die Wirkung der Einstellung beurteilen zu können. Diese Möglichkeit ist ein riesiger Vorteil für Avid Studio im Vergleich zu VDL17 wo es kein Vorschaurendering gibt und es so unmöglich ist vor dem Export nochmal eine Qualitätskontrolle der Settings durchzuführen.

Man muss es selbst ausprobieren welche VirtualDub-Filter in AS laufen.

VirtualDub in Avid Studio

Harold Linke programmierte für Avid Studio nun das neue ClockDisplay, über welches es hier weitere Informationen gibt!

Audio Plug-in (VST) installieren:

Es gibt viele kostenlose Audio Plug-in die man nutzen kann. Die Endung *.vst sollte in *.dll geändert werden. Die Installation erfolgt in das Verzeichnis C:\Programm Files (x86)\Avid\Studio\Plugins\SystemAudio. Auch in diesem Fall muss man es selbst ausprobieren welche Filter in AS laufen.

Sollte der Sound plötzlich verloren gegangen sein, dann sollte man mal in Windows-Lautstärkemixer nachschauen:

Windows Lautstärkemixer

Primäre und Sekundäre (=selektive) Farbkorrektur und...:

Neben dem üblichen  Werkzeug für die primäre Farbkorrektur, verfügt Avid Studio auch über eine selektive Farbkorrekturmöglichkeit mit dem Namen "Bildkorrektur CPU" in dem per Pipette auch ein Farbwert aus dem Videobild aufgenommen und geändert werden kann. 

Bildkorrektur CPU

Man findet dieses Werkzeug im Effekte Editor, es ist aber auch im Media-Editor unter "Verbessern" zu finden. Die Einstellregler sind identisch aber einen großen Unterschied gibt es doch: macht man Bildkorrekturen im Effekte-Editor, dann kann man die finale Effekt-Einstellung hier auch kopieren und auf andere Clips in der Timeline anwenden, was zumindest sinnvoll ist, wenn die anderen Clips zum gleichen Zeitpunkt und am identischen Ort für eine Videosequenz aufgenommen worden sind.
Liegt aber ein Clip in der Timeline der schon im Media-Editor mit dem Werkzeug "Bildkorrektur CPU" bearbeitet worden ist, dann kann man die Einstellungen nicht kopieren und auf andere Clips übertragen. Ein kleiner Scherz der Avid-Programmierer!

Was man mit der CbCr Rotation anstellen kann, wird im Handbuch verschwiegen. Einstellbar sind Werte von 0-25. Auf Nachfrage teilte mir Avid mit:
"Diese Funktion ist nur für sehr eingehende Farbkodierung Benutzer. Hier können Sie mehr darüber finden: http://www.poynton.com/notes/colour_and_gamma/ColorFAQ.html
." Soll das etwa Support-Hilfe sein? Ohne detaillierter Funktionserläuterung von Avid wird man diese Funktion in Avid Studio niemals zielführend anwenden können...

Die Aktivierung der "CCIR-Begrenzung"  begrenzt die benutzten Farbwerte auf den festgelegten Bereich der TV-/Videisignale (Clipping). 

Eine 3-Wege-Farbkorrektur wird ebenfalls geboten mit dem mitgelieferten Plugin Magic Bullet Looks:

3-Wege-Farbkorrektur

Darüber hinaus bietet MBL natürlich noch jede Menge Looks mit einer Vielzahl weiterer Werkzeuge an, nicht nur für die Videobearbeitung, sondern auch für Bildbearbeitung an.

Was nicht wirklich in Avid Studio verfügbar ist, ist die "Sekundäre Farbkorrektur", um z.B. ein spezielles Objekt besonders einfärben zu können., die selektive Farbkorrektur verändert über das ganze Video eine aufgenommene Farbe.

Was mir noch an Avid Studio spontan gefällt:

Sehr nützlich ist der Navigator unterhalb der Timelinespuren. Man hat hier einen grafischen Überblick aus der "Vogelperspektive" über alle auf der Timeline angeordneten Assets, Ein in Orange umrahmtes Ansichtsfenster auf dem Navigator zeigt den gerade sichtbaren Teil der Timeline. Mit den Anfassern links und rechts des Ansichtsfensters kann man blitzschnell den Ausschnitt der Timelinanzeige vergrößern oder stauchen. Die Navigation in der Timeline ist mit dieser Lösung ist gravierend beschleunigt worden.  Hier haben die Programmiere eine wirklich gute Arbeit geleistet!

Avid Studio läßt sich auch für die Transkodierung von Clips in ein anderes Videoformat einsetzen um auf schwächeren PCs flüssiger mit dem neuen Format arbeiten zu können.

Wie schon erwähnt gefallen mir grundsätzlich auch die Editoren recht gut, vor allem wegen der größeren Playervorschau in der man schon eine gewisse Beurteilung vornehmen kann auch ohne ohne einem zweiten Vorschaumonitor.

Sehr gut, wie von Pinnacles Studio 14, ist die hardwaregesteuerte Vorschau auf dem zweiten Monitor, in meinem Fall ist es ein Full-HD-Monitor mit 1920x1080 Bildpunkten. Man kann über Optionen/Einstellung/Vorschau auswählen ob die Vorschau in PAL oder NRSC ausgegeben werden soll.

Doppelmonitor

In der Timeline kann man einfach durch ziehen an den Clipecken Ein- und Ausblendungen bzw. eine Kreuzblende (DefaultFade) herstellen, was ich für sehr sinnvoll finde.  Man kann diesen Effekt von einer Clipstoßstelle aus kopieren und in eine andere Clipstoßstelle einfügen.

Blende

AS bietet in der Bibliothek eine ganze Fülle von Überblendungen für die Clipstoßstelle an. Per Bibliothek/Kreativ Bausteine/Überblendungen kann man die favorisierte Gruppe der Überblendungen vorwählen und dann auf "Film" umschalten. Nun sieht man die Bibliothekauswahl mit den Überblendungen links oben. Von dort aus kann man eine Überblendung auf die Clipstoßstelle auf der Timeline runterziehen.

Was ich sehr gut finde, ist der Filmeditor der unterschiedliche Arbeitsweisen zuläßt und für mich keine Wünsche offen läßt. Mit F1 kann man die Hilfe aufrufen die in einem solchen Fenster erscheint:

F1-Hilfe

Scrollt man im weißen Teil runter, dann bekommt man  Hilfe  aus dem PC, Im schwarzen Teil gibt es Hilfe über das Netz. Man muss nur noch lesen wollen!

Vorhandenes Filmprojekt in das aktuelle Filmprojekt einlagern:

Auch Filmprojekte werden in der Bibliothek eingelagert, unter Projekte/Filmprojekte. Man zieht einfach ein aus der kleinen Bibliothek ausgewähltes Filmprojekt als Asset in das aktuelle Filmprojekt. Ein solches Projekt kann z.B. aus drei Spuren bestehen, an der Einfügestelle in der Timeline erscheint es wie ein einzelner Clip. Die einzelnen Elemete aus denen der Clip besteht, kann man allerdings nicht mehr für sich alleine editieren. Ändert man das eingelagerte Projekt in seinem Filmprojekt, dann paßt sich die Einlagerung im neuen Projekt leider nicht automatisch an, d.h. man muss die Änderung erneut einlagern.

Die alte Methode; Projekt A zu öffnen und dieses per Strg+A zu markieren und "Kopieren" in die Zwischenablage, dann das Projekt B öffnen und nach Scrubber-Positionierung per Strg+V dort einzufügen, funktioniert ebenfalls. Man kann bei dieser Methode dann auch alle eingefügten Elemente einzeln für sich editieren.

Beide Methoden erlauben einen modularen Aufbau eines großen Projektes in dem man erst in kleineren Projekten arbeitet und diese kleinen Projekte dann in einem neuen Filmprojekt zum kompletten Film zusammenfügt. Schwächere PC-Systeme tun sich so etwas leichter und das Editing wird auch übersichtlicher, da man sich nicht mit einer riesigen Anzahl von Elementen herumplagen muss auf der Timeline.

Effekte kopieren:

Liegt ein Effekt auf dem Clip, dann ist der Clip am oberen Rand mit einer farbigen Linie markiert. Mit der rechten Maustaste kann man auf diese Linie klicken, den Effekt kopieren und in den nächsten Clip einfügen.

Was mir an Avid Studio weniger gefällt:

Die Textanzeige ist in Avid Studio auf die Windows Setting-Textgröße (Rechte Maustaste/Anpassen/Anzeige/Textgröße) "Kleiner - 100% Standard" kalibriert.
Ich verwende, wie viele andere ältere Menschen, auf einem 21,5"-Full-HD PC-Monitor die Windows Setting-Schriftgröße "Mittel - 125%". Dies führt zu vielen Anzeige- und Lesbarkeitsproblemen , dort wo Texte in der Bedienung integriert sind.

Weniger gut finde ich, dass die beiden "Rückgangig"- und "Wiederholen"-Pfeilsymbole soweit von der Timeline weg sind (links oben am Desktop). Das hätte man doch ohne weiteres am Timeline-Kopf anordnen können.

Manche Funktionen sind in den Editoren (z.B. im Effect-Editor) erst nach längerem hin-und-her scrollen zu finden und das hält einen unnötig auf

Avid Effect-Editor

Bild: An Stelle der "Auswahlspielerei" auf der Grundlage von Symbolen (siehe roter Rahmen), hätte ich mir lieber Pulldown-Textauswahlmenüs gewünscht, so wie in Studio 14! Alternativ kann man die benötigte Effektgruppe in der Bibliothek auswählen und die Miniaturen auf ganz klein stellen um dann im Film-Editor in der Kompakt-Bibliothek einen Effekt schneller aufzuspüren und ihn von dort aus auf die Timeline zu legen. Um den Effekt dann aber bearbeiten zu können, muss man zum Effekt-Editor umschalten. Sehr umständlicher Workflow also!

Es ist etwas schwierig zu ahnen was z.B. hinter den Effektsymbolen wie "2D Editor CPU (keine Voreinstellung)" an Einzelfuktionen steckt. In diesem Fall findet man erst im Setting des Effekt-Editors erst (nicht im Handbuch!) die für mich so wichtige Funktion "Spiegeln" die ich für einen Teil meiner Arbeit benötige:

Spiegeln

Negative Erfahrung mit dem Mercalli-Plugin bei Progressivmaterial:

Habe einen Clip in 720p-59,94 (H.264-AVC-MOV) in einem 1080p-29,97 Projekt per Mercalli V2 stabilisiert. In der Timeline-Vorschau war das Ergebnis noch gut, nach dem Export aber in mts als auch mpg wackelte diese Aufnahme wieder!
Diesen Clip habe ich dann in S14 genommen und diesen dort mit M-V2 stabilisiert und gleich in 1080p-29,97 exportiert mit einwandfreien Ergebnis und dann in das AS-Projekt eingefügt. Das Exportergebnis aus AS heraus war nun ebenfalls nicht zu beanstanden.

Avid-Support dazu: Leider gibt es momentan keine Möglichkeit Mercalli 2.0 mit Avid zu benutzen. Vielleicht wird in der Zukunft ein Patch dafür erscheinen. Komisch, in dieser Kompatibilitätsliste wird von Avid bestätigt, dass Mercalli zu Avid Studio kompatibel ist?

Anmerkung: Auf dieser ProDAD-HP ist Avid Studio garnicht aufgeführt, auch Studio 15 fehlt in der Auflistung?  ProDAD arbeitet derzeit an der SAL-Version von Mercalli V2.1(noch Beta!). Damit kann man den Clip einwandfrei stabilisieren. Die SAL-Version verfügt nun auch über neue Import- wie auch Exportmöglichkeiten.

Weitere Untersuchungen meinerseits ergaben, dass Avid Studio das Progressivmaterial als "Interlaced - Erstes Halbbild zuerst" interpretiert, nicht immer aber. 

Materialinterpretation

Die Material-Übergabe an das Mercalli Plug-in ist also falsch und deshalb kommt es zu einer unbrauchbaren Stabilisierung!

Überraschend teilte mir der Avid-Support am 22.06.2011 mit, dass dieses Problem bei Avid bekannt wäre. Man hätte Avid Studio nur mit Mercalli V1 getestet, ich soll vorläufig deshalb M2 entfernen und mit Mervalli V1 arbeiten. Ob das bei mir so funktioniert, muss sich noch herausstellen!

Pan und Zoom: gleite ich auf mit der Maus im Effekt-Editor (Kamera) über die davor liegenden Effekte, dann schaltet die Vorschau sich bestimmungsgemaß um, bin ich dann auf dem Schalter "Pan und Zoom" und aktiviere diesen, dann steht bei Zoom unter Standard der Wert 5,222 (oder auch ein anderer Wert) was völlig überflüssig ist, dort müßte eine 0(Null) stehen, Den Wert will ich ja selbst vorgeben liebe Pinnacle- Entwickler!

In der Tastaturfunktion muss etwas durcheinander geraten sein, einen Clip an der Scrubberposition zu teilen geht nicht mit";" wie im Handbuch beschrieben, sondern mit "ö"!

Zwar kann man für den Datei-Export vom Typ AVI in der Auflistung diverse angebotenen Kodierer wählen, jedoch kann man kein Setting dafür in Avid Studio durchführen!

Videos mit dem Canopus HQ-AVI Codec kann man leider nicht importieren, im Falle VDL17 z.B. dagegen schon!

Nach dem finalen Rendern habe ich bemerkt, dass bei einigen Clips unten eine flimmernde Zeile sich eingeschlichen hat. Nachforschungen ergaben, dass dies auf dem Clip-Material H.264-AVC MOV bei mir dann passiert, wenn ich den Effekt " Scharfzeichnen davor auflege. Vorläufig kann man z.B. mit Hilfe des Titlers die untere Flimmerzeile mit einer dünnen schwarzen Linie abdecken. Hier müssen die Entwickler unbedingt nachbessern. 

Bei einem Programm wie Avid Studio mit dem Anspruch fortgeschrittene Anwender zufriedenzustellen, würde ich mir eine freie Auswahl der Import-Komprimierung vom Arbeitsplatz aus zur Timeline wünschen. Bei geschickter Wahl eines entprechenden Codec, könnten rechenlastige Renderingvorgänge für di Vorschu viel schneller  vollzogen werden, z.B. mit einem Deshaker- oder einem Entrauschung-Filter.

Mit Hilfe der Bedienungsdatei war es sehr schwer einen Weg zu finden um die erste Lücke links im folgenden Beispiel zu schliessen:

Luecke schließen?

Mit Hilfe des Forums konnte die Angelegenheit geklärt werden, siehe hierIch habe mich davon wie folgt leiten lassen:

  1. Magnetraster und Einfüge-Editmodus aktiviert
  2. Man klick in die Mitte der Lücke mit dem normalen Mauszeiger und näherst sich jetzt dem rechten Lückenrand. Deutlich vor der Lückenkante wechselt die Mauszeigerform, jetzt hier nochmal einen Klick setzen, der Rand wird senkrecht in gelb markiert, man könnte meinen es ist eine Doppellinie dort zu sehen.
  3. Nun kann man alle nachfolgenden Clips wie vorhanden nach links ziehen an den ersten Clipp.
  4. Oder man nähert sich mit der Maus ohne einem vorherigen Klick in der zweiten Spur dem Audio-Objekt dort und nach Mauszeigerwechsel klickt man dann hier ebenfalls einmal rein, auch hier erscheint nun die gelbe senkrechte Balkenmarkierung.
  5. Jetzt kann man alle Spuren mit allen Clips und Lücken unverändert nach links ziehen und die erste Lücke schliessen.
Die zweite Lücke rechts in der Hauptspur ist kein Problem!

Schlecht konzipiert finde ich z.B. auch den Equalizer, bei dem  die Frequenzen nicht als Schiebereglerposition angezeigt werden, sondern als Zahlenwerte neben Drehknöpfen. Das war in Studio 14 anschaulicher. Alle Drehknöpfchen sind im Avid-Equalizer nicht zu sehen, man muss auch noch seitlich scrollen um andere Frequenzen zu bearbeiten. Im übrigen stimmt das Bild vom Equalizer in der PDF-Bedienungsanleitung nicht mit der tatsächlichen Darstellung in Avid Studio überein!

Equalizer im Effekt-Editor    Equalizer laut Handbuch

Bild:
Der Equalizer in Avid Studio sieht im Effekt-Editor so aus wie links dargestellt.
Im  Media-Editor sieht der Equalizer wie rechts abgebildet aus. Es überrascht einen schon sehr, dass die möglichen Funktionen sich unterscheiden. Es ist unmöglich sich den Frequenzverlauf visuell mit der Stellung der Drehknöpfhern vorzustellen.


Wunsh-Equalizer-Anzeige für Avid Studio

Beispiel 1 aus Studio 14:
Sound-Equalizer im Heavy-Setting z.B.; mit einer solchen Darstellung
kann ich mir eher etwas vorstellen. Zwar fehlt die Grafik dazu aber man kann sich den grafischen
Verlauf sehr gut vorstellen

Edius Neo Equalizer

Beispiel 2 aus Edius Neo:
Perfekte Bedienmöglichkeit mit Schiebereglern und visualisierten Verlauf in der
darunterliegenden Grafik

Die Laustärkeregelung wie:
  • Globale Lautstärkekontrolle
  • Spezifische Lautstärkekontrolle
  • Stummschaltung
  • Fade in und Fade out
mußte den Anwendern nachträglich hier im "Avid Knowledge Base" erläutert werden!

Ich bedauere das Fehlen eines Storybords,
selbst in der Bibliothek (früher Album genannt) kann man die Clips nicht für die Entwicklung einer Story verschieben, alles muss auf der Timeline gemacht werden. Wie man ein Storybord bzw. einen Szenenübersicht trotz Mehrspurschnittprogramm macht zeigt Magix mit VDL17!

Avids Stabilisierung  
ist  viel weniger wirkungsvoll als Mercalli Version 2. Ich rate in jedem Fall zum Zukauf von Mercalli V2. Nicht immer wird die Stabilisierung aus dem Effekt-Editor bzw. Media-Editor in die Timeline übernommen. Hierzu besteht ebenfalls dringender Klärungsbedarf!

Leider habe ich keinen Weg gefunden meinen eigenen Player (KM-Player, Splash Lite, VCL etc.) einzubinden um das Erportergebnis abspielen zu können.

Export von Timeline-Abschnitten ist zwar möglich, den In- und Out-Punkt kann man aber leider nicht auf der Timeline festlegen so wie das früher bei Studio 14 sehr gut gelöst war.

Leider kann man bei Export von Videos im Flash-Videoformat eigene Auflösungen nicht definieren, man kann lediglich die drei Vorgaben für die Auflösung verwenden.

Schnappschuss aus Video auf der Timeline:  das ist lediglich aus dem Media-Editor heraus möglich, dort gibt es den Schalter "Schnappschuss". Leider wird aber nur ein "Frame" ohne der auf der Timeline mit dem Effekteditor aufgelegten Effekte  "geschossen".  
Über den Exportdialog kann man ein Bild mit Effekten speichern, dann aber mindestens eine Sekunde vor dem Clipende, eine diesbezügliche Fehlermelung verhindert das sonst.

Schnappschuss von einer Grafik auf der Timeline: das ist überhaupt nicht möglich, lediglich über den Exportdialog kann man ein Bild mit Effekten speichern, dann aber mindestens eine Sekunde vor dem Clipende, eine diesbezügliche Fehlermelung verhindert das sonst.

In beiden Fällen kann man den Schnappschuss bzw. das Bild nicht sofort  an den Film auf der Timeline hinzufügen, so wie das in Studio 14 noch funktionierte.

Eine Kennzeichnung der schon verwendeten Clips im Projekt fehlt, in Studio 14 war sie noch da, dadurch wird bei größeren Projekten es sehr schwierig den Überblick über den Status der eingesetzten Footage zu behalten.

Die Aktualisierung des Watchfolders mit Clips eine weiteren Verzeichnisses für mein zweites Projektes  dauerte recht lange bis die Miniaturen von den Clips erstellt worden sind.

Derzeit läuft ein so wichtiges Plugin wie Neat Video Pro nicht in Avid Studio, siehe auch Anmerkung weiter unten im Bericht.

Avid Studio erhebt zwar keinen professionellen Anspruch, es bietet sich allerdings der Gruppe der anspruchvollen Videofilmern an. Leider bietet AS für diese Interessensgruppe z,B, kein Messwerkzeug in seinem Programm an, wie Vektoranzeige, Wellenform, RGB-Parade oder YCbCr-Parade. Ob dieser Wusch jemals in Avid Studio in Erfüllung geht, bezweifele ich allerdings.

Rendern in eine Datei:

Mein erster Testfilm hatte eine Spiellänge von 1:51 Minuten. Der Export in MPEG2-HD dauerte 1:51 Minuten, der Export in H.264 für die PS 3 benötigte identische Zeit
(Studio 14 benötigt 2:38 Minuten). Das sind sehr kurze Encodierzeiten, offensichtlich mit dem Intel Media SDK in Avid Studio eine Antwort auf die CUDA-Hype im Falle von H.264-AVC. Das Rendern einer AVCHD 50p-Datei (1920x1080) dauert das 1,5fache der Videolaufzeit, 50% mehr also als das Rendern meiner 30p-Videos der Canon EOS 550 D. Man sieht daran, dass schon 20 Frame mehr in Full-HD den PC deutlich mehr (50%) beansprucht.

Max. mögliche Bitraten:

MPEG2 bis 60 MBit/s, H264 bis 40 MBit/s

Nach dem Export geht automatisch ein Angebot für die exportierte Filmkontrolle in einem Fenster auf, hier kann man dann den Player dafür starten.


Mediaplayer

Leider habe ich noch keinen Weg gefunden meinen eigenen Player dort einzubinden!

Im Exportfester kann man auch bestimmen, welcher Abschnitt evtl. exportiert werden soll. Das kann man hier nur relativ ungenau angeben. Besser wäre es gewesen, wenn man den Abschnitt schon auf der Timeline hätte festlegen können, so wie das früher bei Studio 14 war!

Wählt man für den Export in eine Datei den Typ AVI und "Benutzerdefiniert", dann läßt sich unter Anderem auch der VFW-Kodierer x264vfw-H264/MPEG-4 AVC verwenden. Außer der Videogröße und Interlaced/Progressiv läßt sich aber leider dort nicht mehr einstellen, weil das Setting-Menü für diesen Kodierer in Avid Studio nicht aufgerufen werden kann, anders als bei VDL17!
Das gilt auch für die anderen Kodierer vom Typ AVI die dort im Auswahlmenü gelistet sind.

Artefakte/Blockbildungen im Video bei der Ausgabe in AVCHD-Sony PS3 und per KM-Player auf dem PC:

In einem weiteren Test mit 26 Minuten Material der Canon EOS 550 D (1920x1080p-29,97) H264-AVC im MOV-Container nach H264-AVC für Sony PS3 in 1920x1080p-29,97 mit 24MBit/s erhielt ich mit dem KM-Player auf dem PC über das ganze Video zerstreut Artefakte/Blockbildungen bei einer Renderzeit von 1:1. Rendern in MPEG2-HD ergab dagegen ein einwandfreies Bild.
Nach dem Patch 1.1 ist die Problematik im Falle H264-AVC offensichtlich wirksam beseitigt worden von AVID.

Für Dateiumwandlungen ist FFmpeg im Verzeichnis C:\Programm Files (x86)\Avid\Studio\Plugins\Export zuständig. Die Settings dazu sind in den xml-Files verborgen. Der Hinweis stammt aus diersem Posting: Klick!

Teilexportmöglichkeit von der Timeline aus fehlt:

Diese Funktion von Pinnacle Studio 14 muss wieder her, da man auf der Timeline genau von Schnittkante zu Schnittkante bestimmen kann welcher Abschnitt exportiert werden soll. Die Lösung in AVID Studio den Abschnitt erst im Exportmodul auf der geschrumpften Timeline für den Export zu bestimmen ist mehr als schlecht ausgefallen!


Avid Studio als Clip-Konverter einsetzen:

Das funktioniert, d.h. man kann eine Reihe von Clips in ein anderes Videoformat transkodieren, diese Datei dann wieder importieren und per Szenenerkennung nach Inhalt zerlegen lassen. Das ist eine sehr wichtige Funktion für Leute die noch mit schwächeren PCs arbeiten und eine Kamera mit H.264-Aufnahme betreiben. Nach Transkodierung z.B. in MPEG2-HD kann man dieses Material dann ruckelfrei und flüssig editieren.

Exportmöglichkeiten für eine Blu-ray Disk:

Avid Diskexport

Exportmöglichkeiten für eine AVCHD-Disk:

Avid AVCHD

Exportmöglichkeiten für eine DVD-Disk:

Avid DVD

AVCHD-DVD Authoring und Brennen:

Für die Ablage eines Menüs ist in Avid Studio eine extra Spur vorgesehen. Das Authoring selbst verläuft ähnlich wie im Falle Studio 14. Eine große Umstellung war hierzu nicht nötig.


Avid Disc

Bild oben: Menü aus der Gestaltungsphase, ein ausführlicher Menü-Editor ist vorhanden.

Die AVCHD-DVD läuft auf dem Bluray-Player der Sony PS3 einwnadfrei.

Max. mögliche Bitraten:

AVCHD: bis 16 MBit/s*
Bluray: MPEG2 bis 40 MBit/s, H264 bis 24 MBit/s*

* halte ich für zu gering im Falle von 1920x108p-50 Kameramaterial!

Link: Management Aufnahme/Wiedergabe für HD-Video

HD-MPEG2 Export auf HDV-Kamera:

Im Exportmodul ist keine Start/Stop-Option mehr dafür enthalten, es wird aber von Pinnacle-Mitarbeitern ein Export-To-Tape-Workflow vorgeschlagen um das Vorschau-Video im Wiedergabemodus der Timeline per FireWire Verbindung mit der HDV-Kamera aufzunehmen in dem man die Kamera manuell auf Aufnahme stellt. Ich selbst nutze für diesen Vorgang den MPEG TS Writer aus EDIUS Neo.


Programmstabilität:

Während meiner Tests ist es zu keinen Auffälligkeiten gekommen, das Programm hat sich nie aufgehängt und es ist auch nie abgestürtzt.

Soweit der Anfang meines privaten und unabhängigen Tests, Erweiterungen folgen noch. Mit den vielen Plug-ins der Box-Version muss ich mich noch beschäftigen!

Schaun'mer mal...

Installation der Upgrade-Version von Avid Studio:

Am 05.04.2011 habe ich die Box-Version des Upgrade-Programmes mit fünf Daten-Disk bekommen. Der Test kann nun fortgesetzt werden.

Zuerst deinstallierte ich die Trial-Version mit dem programmeigenen Deinstallationsprogramm. Von den Pinnacle Programmen ist lediglich Pinnacle Studio 14 Version ist auf dem System erhalten geblieben.

Nach der Registrierung kann man sich als Belohnung gleich mal "Adorage Vol 11 Selection" runterladen (69,6 MB). Um ehrlich zu sein, werde diese Effekte wohl nie benutzen, das ist nicht mein Geschmack!

Nun werden die Zielordner für die Programminstallation gezeigt, wobei für den Content-Ordner: Laufwerk:\Studio14\Content\ vorgegeben wird und man das nicht ändern kann. Ich hätte das gerne getrennt angelegt...

Zuerst sind die Avid Studio Plugins installiert worden (sechs RedGiant Plugin), wobei gemeldet wurde, dass nur 0 kB dafür an Speicherplatz benötigt werden, da sie ja schon für Studio 14 vorhanden war...
Es folgte nun das Bonus Content bestehend aus Hollywood FX Vol. 1,2, und 3 sowie das Premium Pack Volume 1 und 2.

Mehr habe ich vorläufig von der Avid-Installationsdisk nicht installiert.

Folgend installierte ich jetzt die anderen Plugin-Disc, wie Scorefitter Volume 1 und Volume 2 sowie Pinnacles Creativ Pack Volume 1 für Pinnacle Studio Version "12".

Avid Studio startete ich nun vom Desktop aus und ein Blick in die Liste der Aktivierungscodes zeigte mir, dass ich mit folgenden Programmteilen ungehindert nun arbeiten kann, da diese freigeschaltet sind:

HFX Creator (PRO/MEGA)
MP3 Encoding/Decoding
Dolby 2CH Encoding/Decoding
Dolby 5.1 Consumer Encoding
MPEG-4 Encoding/Decoding
Heroglyph Volume 2
HFX Volume 1
Dream Glow RTFx
H264
Vance Effects - Deflicker
HD Authoring Pack 1.0
DivX
ProDad Mercalli
ProDad Video-Shaker

Das wichtige Mercalli in der Version 2 für die Clipstabilisierung ist also aktiv!

Vance Effects - Deflicker läuft nicht in Avid Studio, auch wenn die Registrierung übernommen worden ist!

Cartoonr - von NewBlueFX als Freewarer:

Ein sehr schönes und kostenloses Plug-in - Cartoonr - gibt es von NewBlueFX auf dieser Homepage.

Cartoonr

Bild: Radl-Tour im Oderbruch...

Mit diesem Plug-in kann man sehr schöne aquarellartig gezeichnete Videos erzeugen.

Vimeo-Beispiel dazu...

JPSEffects als Freeware nutzbar:

Ansehen sollte man sich  JPSEffects (ich nutze die Version 1.1.5.1). Jan Peter Riegel ergänzt Avid Studio z.B. um viele nützliche Filter., auch mit
vorgefertigte Presets. Ich habe einfach die Effekt-Installation von Studio 14 nach Avid Studio kopiert. Was in Avid Studio läuft oder nicht läuft, muss jeder für sich selbst ausprobieren.

Heroglyph V 2.6.32 vom 25.02.2010 als Plugin in Avid Studio:

Dieses Plugin hatte ich schon in Studio 14 im Einsatz, besonders z.B. für Reiserouten-Generierung. Wie man oben sieht ist der Aktivierungscodes schon bei der Installation von Avid Studio automatisch übernommen worden.
In das Verzeichnis C:\Programm Files (x86)\Avid\Studio\Plugins\RTFx. habe ich dann noch die zwei Dateien aus Studio 14 kopiert; prodadheroglyph2.fex und heroglyph-filter2.xml

Heroglyph

Kartenbilder von der Timeline aus werden von Heroglyph leider vertikal gespiegelt aufgenommen, was unbrauchbar ist und ich die Ursache dafür noch nicht kenne, es funktionierte ja in S14 einwandfrei. Ich helfe mir jetzt damit, dass ich auf die Timeline kein Kartenbild auflege sondern ein schwarzes Bild aus dem Titler z.B., in Heroglyph lege ich dann das Kartenbild aus einer Datei dann als Folie darüber und zeichne erst dann die Route darauf. Kehrt man zu der Avid Studio Timeline zurück, dann sind Kartenbild und Route in Ordnung.

VitaScene for Studio auch in Avid Studio einsetzbar

Die Lizenz erwarb ich mit dem Kauf von Studio 11. Die "VitaScene for Studio-32Bit" Version beinhaltet 260 Filter und Transitions als Plugin. Die "Stand Alone" Version beinhaltet dagegen 560 Effektvoreinstellungen und alle anderen Plugins für andere NLE's. VitaScene wird als Videofilter und Übergangseffekt(Transition) eingesetzt.

VitaScene

Bild: James Bond Iris In #309

Aus Studio 11 kopierte ich:

prodad-vitascene.fex
vitascene-filter.xml
vitascene-transition.xml
vitascene.bmp

in das Verzeichnis: C:\Programm Files (x86)\Avid\Studio\Plugins\RTFx
Per Effekt-Editor/Add-ons/Filter findet man nun den Schalter "Vitascene Filter". Klick man darauf, bekommt man die Dialogbox angeboten  um per "Bearbeiten" das Vitascene-1.0.46(10.11.2009) aufzurufen um mit den Filtern/Transitionen in Avid Studio arbeiten zu können. Über das Hilfemenü  und "Lizenzdatei laden" habe ich meinen im Falle Studio 11 erworbenen Lizenz-Key von damals geladen und damit Vitascene freigeschaltet.

Wem das nicht genug ist, der kann auf Vitascene Version 2 upgraden!

Neat Video Pro


Für mich gehört Neat Video Pro für die Videoentrauschung zu den wichtigsten Werkzeugen in einem Videoschnittprogramm, genauso wie Mercalli V2 als Videostabilisierer.

Das NV-Team beantwortete meine Anfrage zu der Möglichkeit der Aktivierung am 07.04.2011 wie folgt:

"Not yet, but we are working on this. I am in contact with
Avid/Pinnacle developers for assistance regarding using our
plug-in in Avid Studio. They say it should be able to work there
but apparently there is some problem and we are working to
resolve it.


I will let you know when I get any news."

Avid-Support dazu: Sobald wir ein Update dafür haben, können Sie es auf unsere Webseite finden.

Ich hoffe sehr, dass dies bald klappt!

Hollywood FX V1-V3 Effekte und 3D-Editor

Mit der rechten Maustaste klickt man auf den Effekt in der Timeline und dann nochmal auf Bearbeuten. Jetzt geht der HFX 3D-Editor auf und man kann den Effekt editieren.

3D-Editor

Man findet allerdings auch den 3D-Editor auf der Festplatte den 3D-Editor in einem extra Verzeichnis von der Studio 14 Installation her. Von hier kann man diesen Editor separat starten und damit arbeiten.

Soundeffekte und andere Sounds:

In der Bibliothek findet man eine große Menge von kurzen Soundeffekten um Clips mit mit natürlichen und häufig vorkommenden Geräuschen zu untermalen. Die Auswahl ist sehr reichhaltig

Man kann ferner irgendwo auf der Festplate abgelegte weitere Sounds in Avid Studio holen. Was man jetzt in Avid Studio nicht kann, im Gegensatz zu Studio 14, ist das Rippen von Musik-CDs für den privaten Gebrauch. Man muss das mit einem externen Tool machen, da gibt es aber genügend Freeware dafür.

Tipp von mir zur Generierung von Naturgeräuschen:

Über viele Jahre schon setze ich dafür das Programm Atmosphere ein. Es gibt davon auch eine kostenlose "Atmosphere Lite" Version.

Atmosphere Lite

Für mich als Reise- und Naturfilmer ist dieses Programm eine wunderbare Ergänzung in meiner Tool-Sammlung. Man kann damit Stimmungen generieren die es in unserer dicht bevölkerten Welt nebengeräuschfrei kaum noch gibt.

Scorefitter und Smart-Sound:

Scorefitter(Sound Stage) ist mit einer reichhaltigen Auswahl an Musikstücken für den Hintergrund-Sound ausgestattet und es gehört zum Lieferumfang. Die Anpassung an die Videolänge erfolgt automatisch.

Zusätzlich kann man jetzt noch hier ein SmartSound-Plugin erwerben um die vorhandene Sammlung an Hintergrund-Sound ebenfalls in Avid Studio verwenden zu können.

Ich selbst benutze derzeit noch Sonicfire Pro 5 ET in der Free-Version um aus meiner SmartSound-Sammlung Musikstücke zu erstellen.  Die Spiellänge muss ich manuell bestimmen und in einen SmartSound-Ordner auf der Festplatte als WAV exportieren. Diesen SmartSound-Ordner habe ich in die Avid-Bibliothek eingebunden und von dort aus hole ich mir den Sound auf die Avid Studio - Timeline.

Smart-Sound

In dem kostenpflichtigen Pug-In  kann man von Avid Studio aus per Schaltsymbol Sonic Fire 5 aufrufen, das Musikstück automatisch passend zur Cliplänge kreieren und dann direkt zur Timeline importieren.

Sprecherkommentare:

Aufnahmen von Sprecherkommentaren kann man über die Mikrofon-Schaltfläche oberhalb am Kopf der Timeline unter Beobachtung des abzuspielenden Videos per Mikrofon einsprechen. Leider bietet Avid Studio keine automatischen Lautstärkeabsenkung der anderen in der Timeline sich befindlichen Sounds, dem sog. "Ducking", an wie es woanders genannt wird.

Vorläufiger Workflow:

Folgende große Probleme bezüglich Storyboard und Bildstabilisierung löse ich im Moment wie folgt auf:
  1. Fehlendes Storyboard
  • Im Bibliothekbereich "Kollektionen" lege ich einen neuen Ordner mit dem Namen "Storyboard-Greece" an z.B.
  • Ich sichte nun die Footage in den importierten Archivordner der Bibliothek
  • Was mir dort gefällt, ziehe ich auf das angelegte Storyboard in der vorgedachten Reihenfolge. Leider kann man hier aber Clips nicht noch zusätzlich in der Storyfolge verschieben., man muss das später auf der Timeline erledigen
  • Das Filmprojekt und damit die Timeline wird nun nur noch aus dem "Storyboard" gefüttert, jetzt kann ich auch noch letzte Korrekturen in der Reihenfolge durchführen oder Clips auslassen
  1. Clipstabilisierung

    Diese erfolgt außerhalb von Avid Studio mit der Mercalle SAL Version 2. Das geht hier viel schneller als mit dem Plug-in in Avid Studio.

    Den Intrenen Avid-Stabilisierer kann man bei der Stabilisierung meiner MOV-Clips vergessen, der funktioniert damit nicht.

  2. Nun beginnt das normale Editing mit allen Funktionen die Avid Studio bietet.
Man kann nur hoffen, dass Avid Studio bald eine ausgereiftere Version liefert!


Ein Rat zum Schluß noch:

Es kann sein, dass z.B. durch abgebrochene Vorschau-Renderingversuche die Vorschau nicht mehr zufriedenstellend läuft. Um dagegen etwas zu unternehmen gibt es im Menüpunkt Optionen/Speicherorte den Schalter "Renderdateien löschen". Man sollte das im Laufe des Projektes öfters tun um frische und vollständige Vorschaudateien zu erhalten.


***

Fazit:

Wie man sieht, ist es nicht unbedingt ein Kinderspiel um alle benötigten Funktionalitäten für den Videoschnitt mit Hilfe von Avid Studio zusammenzutragen. So wie heute jeder eine für sich selbst passende Kamera findet, findet man auch eine dazu passende Videoschnittsoftware.

Pinnacles Avid Studio ist aus meiner Sicht der von anspruchsvollen Videofilmern schon lang erwartete Nachfolger von Pinnacle Studio für den anspruchsvolleren Videofilmer. Avid Studio erlaubt jetzt auch den Mehrspurvideoschnitt und damit interessante Montagemöglichkeiten. Die bisherige Begrenzung in Pinnacle Studio auf zwei oder mit Trick auf drei Videospuren ist damit gefallen.

Avid Studio hat viele gute Eigenschaften von Pinnacles Studio übernommen, einige Dinge hat man aber offensichtlich vergessen zu übernehmen, wie die automatische Markierung bereits benutzter Clips im Album bzw. in der Bibliothek zum Beispiel oder das Storybord bzw. eine geeignete Szenenübersicht. Verschiedene Funktionen hat man unnötig verkompliziert obwohl schon gute Lösungen dafür in Studio 14 vorhanden waren. Man merkt erst bei der praktischen Projektarbeit, wie ausgereift Studio 14 war und was alles noch an Grundfuktionen in Avid Studio fehlt.
Es sind jedoch auch einige Innovationen in Avid Studio enthalten wie die Bibliothek z.B. oder auch die vielen gut aufgebauten Editoren und die vorzügliche grafische Navigationshilfe in der Timeline um blitzschnell zu verschiedenen Punkten der Timeline zu gelangen und die Ansicht dort zu vergrößern oder zu stauchen.

Zum Teil schlechter bedienbar als in Pinnacle Studio 14 ist der Bereich Audio ausgefallen mit den aus meiner Sicht poppligen Drehknöpfen. Ich hätte hier grafische Schieber erwartet, z.B. bei dem Equalizer.

Editieren kann man im Mehrspurschnitt in Avid Studio recht gut, die Anleitung dazu nebts der Videolektionen sind aber sehr unzureichend mit der Erklärung dazu ausgefallen. 

Überraschend kurz sind die Encodierzeiten für das finale Video, sowohl für MPEG2-HD als auch h.264-AVC. Stabil ist das Programm ebenfalls, so wie man es zuletzt im Falle Studio 14 gewohnt war.

Sehr zäh läuft das Stabilisierungsrendering mit dem Mercalli Plug-in im Vergleich mit den Programmen der Wettbewerber und es ist nicht im Kaufpreis enthalten! Die Stabilisierungsergebnisse im Falle des Videomaterials der Canon EOS 550 D sind unbrauchbar!

Warum man die Verwendung des für mich wichtigen Plug-in "Neat Video Pro" für eine 1A-Clipentrauschung in Avid Studio ausschließt, in Studio 14 konnte man es noch verwenden, erschließt sich mir leider nicht. Mich erzürnt das sehr!

Das schlimmste ist aber, dass der Avid-Videostabilisierer praktisch überhaupt nicht brauchbar eingesetzt werden kann und das Mercalli-Plug-in eine fehlerhafte Clipübergabe bezüglich Progressiv/Interlaced bekommt und dadurch ein unbrauchbares Stabilisierungsergebnis bekommt je nach Videomaterial (im Falle HDV funktioniert das ja gut!). Hier ist noch eine sehr große Baustelle!

Eigentlich bietet mir Avid Studio fast alles an Funktionalität was ich für meine Videobearbeitung benötige. Lediglich bezüglich des Plug-in "Neat Video Pro" muss noch etwas getan werden damit auch dieses Plug-in läuft. Selbstverständlich muss auch Mercalli V2 fehlerfrei in die Gänge kommen.
Im augeblicklichen Zustand ist Avid Studio noch kein Ruhmesblatt!

Avid Studio V1.0 fehlt leider noch der Feinschliff. 

Am 27.07.2011 habe ich die Bearbeitung des Videomaterials der Canon EOS 550 D mit Avid Studio eingestellt.

Dem Avid-Support teilte ich zuletzt mit: "Es nicht möglich ist mit dieser Software zügig und übersichtlich mein DSRL-Videomaterial zu bearbeiten. Ich habe hier noch andere Mehrspurprogramme mit denen man das besser machen kann. Ich hoffe sehr für Avid Studio, dass die Problematik möglichst schnell behoben wird und es hierbei nicht 5 Versionen braucht bis man da hinkommt wo z.B. Studio 14 schon lange ist."

Avid Support am 28.07.2011 dazu:

"Vielen Dank fuer Ihre Antwort und bitte uns entschuldigen fuer die verursachten Schwierigkeiten.  Ich verstehe dass einige Funktionen nicht vorhanden sind aber leider so wurde die Software aufgebaut und entwickelt. All diese Empfehlungen werden weitergeleitet und wir hoffen dass die Software in der Zukunft weiterentwickelt und verbessert wird.

Fuer weitere Fragen stehe ich Ihnen zur Verfuegung

Mit freundlichen Gruessen
*****  ******
Ihr Avid Technischer Support"



***
Im VAD-Lesertest ist Avid Studio wie folgt bewertet worden:

Einsteiger:Sehr gut
Video Produzent:gut
Aufsteiger/Umsteiger:befriedigend
Umsteigerausreichend

Quelle: VAD-Homepage vom 06. April 2011

Anmerkung von mir: lediglich die  beiden Praktiker am Tabellenende haben wirklich Ahnung worauf es ankommt!


VAD-Testredaktion testet AVID Studio in der Ausgabe 4/2011:

Ähnlich wie im Falle des Video Produzenten kommt die Testredaktion zu einem "gut".  In meinen Augen ist das aber kein Schnitt-Test den da VAD vorstellt, sondern eine Beschrebung des Programmes. Die Beschreibung ist meilenweit von einem qualifizierten Schnitt-Test entfernt.
Der "Test" ist völlig lustlos heruntergeleiert worden, er gibt kaum qualifizierte Informationen für "gehobene Ansprüche" her!

Die Testredaktion von "VIDEO KAMERA objektiv" in der Ausgabe 7-8/2011 zu Avid Studio:

Auch dieser "Test" auf Seite 34-35 inhaltlich völlig unbefriedigend. Da wird behauptet, es würden Optionen für Zweischirm-Betrieb fehlen, was nicht stimmt. Die Redaktion hat es auch nicht geschafft einen im Quellfenster getrimmten Clip  per Maus auf eine Zeitleiste zu ziehen. Zur Qualität der Clip-Stabilisierung ist die Redaktion ahnungslos, sie weist auch den geneigten Leser nicht darauf hin, dass das Mercalli Plug-in zusätzlich eingekauft werden muss und so den Kaufpreis des Programmes aufstockt. Fehlende Clipmarkierungen schon im Projekt eingesetzter Clips ist garnicht bemerkt worden, auch nicht, dass es keinerlei irgendwie geartetes Storybord gibt.

Support Reaktionen ab dem 30.05.2011:

Im Programm kann man über Hilfe (F1) und  "Online Support" den "Technischen Support" von Avid kontaktieren, was nicht ganz einfach ist. Für ein Login muss man angemeldet sein. In mehreren Schritten kann man einen Mangel oder eine Nachbesserung in einem Formular schriftlich absetzen:
  • Support-Kontakt
  • Pinnacle/Deutschland
  • Kontaktaufnahme mit dem Avid Support-Center
  • Email-Support
  • Support-Center Login
  • Kundenvorgänge
  • Neu erstellen: Kundenvorgang
  • Pinnacle/Weiter
  • Formular ausfüllen/Senden
An dem Service-Konzept der schriftlichen Anmeldung von kundenvorgängen wird noch etwas gebastelt. Das oben beschriebene Vorgehen kann deshalb etwas abweichen.

In der Liste der Kundenvorgänge bekommt man dann die jeweilige Kundenvorgangs-Nr. des jeweils gemeldeten Falles. Auf dieser Grundlage kann man mit dem Kunden-Support dann kommunizieren bis der Fall erledigt ist. Man kann dann den Fall löschen. 

Avid verspricht in einer Bestätigungsmail auf alle gemeldeten Kundenvorgänge innerhalb von 48 Stunden zu antworten.

Zum 30.05.2011 habe ich insgesamt 22 Fälle an den Support gemeldet, praktisch alle Punkte die mir aufgefallen sind bei der bisherigen Arbeit mit AS. Zum 24.06.2011 habe ich drei weitere Punkte nachgemeldet. Es geht dabei um Mängel aber auch um Verbesserungsvorschläge um die Umständlichkeiten/Kompliziertheiten in der Bedienung mit AS zu beseitigen.

Wer mit dem Programm arbeitet, der kann Auffälligkeiten dem Support melden, wer damit nicht arbeitet der trägt nichts zur Verbesserung der Situation um AS 1 bei!

Status der Support-Kontakte zu den ersten 22 Vorgängen am 22.06.2011:

1. Ihre Anfragen werden weitergeleitet...

2. Installieren Sie Avid Studio neu...

3. Auf Patch warten

Am 22.06.2011 teilte man mir mit, dass nun die Schwierigkeiten mit den Plug-in für die Clip-Stabilisierung bei Avid bekannt sind...

Mit Status vom 08.07.2011 habe ich 28 Problemfälle dem technischen Support schriftlich gemeldet!

Sollte sich nicht bald etwas ändern, bekommt  Avid Studio von mir den Laufpass!

20.02.2012: Support lebt noch...

Neue Support-Richtlinien...

Avid Updates/Patches:

Version 1.1 - am 10.06.2011 (17,1 MB)

Patch zu V 1.1 - am 20.07.2011 (989 KB), H264VidEncodeApi.dll

Das Update hat zu den meisten von mir gemeldeten Schwerpunkten bisher keine Abhilfe gebracht, die Problematik mit der verpixelten Ausgabe in H264-AVC (Artefakte/Blockbildung) soll aber beseitigt sein.

Avid Forum:

Mitglieder des Avid Forum bemühen sich redlich die Unzulenglichkeiten des Programmes mit eigenen Workflows zu "bügeln". Allerseits herrscht Hoffnung, dass Avid mit einem vollumfasenden Update/Patch für einen Befreiungsschlag sorgt, die Bugs beseitigt und fehlende Funktionen nachrüstet. Da platzte aber am 29.04.2011 eine unerfreuliche Nachricht eines Avid-Mitarbeiters hinein:

  1. Es wird hier im Forum keine Vorankündigung von Updates oder Patches geben
  2. Ein Update enthält "bug fixes" und keine neuen eigenständigen Funktionen (das verbietet das amerikanische Aktienrecht; kein Scherz)

Die Lösung aller aufgestauten Probleme mit Avid Studio rückt damit in sehr weite Ferne!

Linkverweise:

Alles zum nuen Avid Studio

Avid-Homepage

Pinnacle-Homepage

Erster Test: Avid Studio

Infos von Declic Video (Google Übersetzung)

Avid Studio Video-Tutorials

Avid Studio Forum

Avid Studio, Studio der nächsten Generation

Avid Studio Forum

Trial-Version mit PDF-Handbuch (348 Seiten)

Bei Problemen mit MP3

GidF

Tipp zum Titler

Batchfile für den Transfer der alten Studio Plug-in nach Avid Studio

VST-Plug-in

Support von Pinnacle

Über Mercalli V2

Digitale Videotechnik

Avid Studio auf Facebook

18. Februar 2011, 27.01.2014

Ihr Bruno Peter Hennek


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Anfragen bitte an den Verfasser: Bruno Peter Hennek.

© 2011 Bruno Peter Hennek

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