Ein
wenig schlesischer Geschichte Schlesien
und Alt-Schalkendorf im
Lauf der Geschichte Das
hier soll keine vollständige historische Beschreibung der Geschichte Schlesiens
sein, eher soll ein kurzer Überblick gegeben und
vielleicht Interesse geweckt werden für eine vertiefende Betrachtung. Eine
Anregung also, mehr nicht! In
erster Linie versuche ich hier eine geschichtliche Verknüpfung mit den lokalen
Ereignisse von
Alt-Schalkendorf - ca. 6000 km von Ulan Bator entfernt :) - am östlichen Ufer der Oder herzustellen, dem Ort, in dem ich
geboren worden bin. Die geografische Lage Schalkendorfs habe ich mit einem roten
Punkt in den folgenden Karten eingetragen, damit sich eine Vorstellung über die
Lage des Dorfes machen kann. Mann könnte fast sagen,
Alt-Schalkendorf liegt im Herzen Schlesiens. Schlesien
in der Frühzeit
Archäologische
Funde reichen bis in die Steinzeit. Jäger und Sammler der Älteren und
Mittleren Steinzeit wurden wohl um 3500 v. Chr. durch bäuerliche Gruppen aus
dem mittleren Donaugebiet (Baukeramiker-Kultur) verdrängt. Einwanderungen aus
Ungarn brachten erstmals Geräte und Schmuck aus Kupfer ins Land. Um 2000 v.Chr.
brachten höher stehende Kulturgruppen (Trichterkulturen), wohl aus dem Osten,
die Pferdezucht ein, sie bearbeiteten auch minderwertigere Böden mit Hilfe
eines pflugartigen Ackergerätes.
Alt-Schalkendorf
liegt etwa ein bis zwei Kilometer westlich der Oder zwischen Oppeln und
Brieg einerseits und Carlsruhe und Löwen andererseits.
Archäologische
Funde im Juni 1959 links der Strasse von Alt-Schalkendorf nach Poppelau,
auf dem Grundstück der Familie Ronstock, belegen heute, dass das
Dorfgebiet schon in der Bronzezeit besiedelt war.
Nach
dem mir vorliegenden Bericht vom 05. Oktober 1959 über
Ausgrabungsarbeiten unter der Leitung von Magister Danuta Wozniak und
Magister L. Szafran im Juni 1959, hat man eine Gruppe von 54 Urnen-Gräbern
gefunden, die sich etwa 20-30cm unter der Erdoberfläche befanden.
In der
Mehrzahl handelte es sich um Urnengräber mit Keramikgefäßen und
Bronzegegenstände, wie: Stecknadeln mit kugelförmigen Köpfen, Ringe,
Ohrringe, sowie um Teile von Bronze-Gegenständen.
Im
Grab Nr. 37 fand man eine besonders schöne bronzene Stecknadel (sh.
Bild), die man sich heute im Schlesischen Landesmuseum ansehen kann.
Die
gefundene Keramik von dem gefundenen Grabfeld und die Bronzegegenstände
lassen sich typischerweise auf die 4. und 5 Epoche des Bronzezeitalters
schließen. |
Bronzene
Stecknadel der
Lausitzer Kultur im Schlesischen
Landesmuseum in Oppeln
aus den Ausgrabungen im Juni
1959 in Alt-Schalkenorf
|
Um die Mitte des letzten Jahrtausends
unternehmen Skythen aus Südrussland einen Beutezug bi zur Oder. Von Böhmen und
Mähren wandern im 4 Jh. v. Chr. Kelten nach Schlesien ein. Sie werden jedoch
bald schon von Germanen gefährdet. Kimbern und Teutonen (2.Jh. v. Chr.) sind zu
den Mittelkarpaten abgedrängt worden. Die Kelten sind um 100 v. Chr. in den Süden
geflüchtet.
Die
Wandalen gehören zu den Vorfahren der Schlesier. Sie stammten aus Skandinavien
und haben jahrhundertelang in den Gebieten zwischen Elbe und Weichsel gelebt. Während
der Völkerwanderung zog ein Teil von ihnen bis nach Afrika; ein Teil blieb zu
Hause. Von dem wandalischen Stamm der Silinger hat der Zobten seinen alten
germanischen Namen: Siling.
Um
1200 hat die deutsche Besiedelung der Gebiete östlich der Oder, auch im
Gebiet des späteren Alt-Schalkendorf und den Nachbargemeinden begonnen. Herzog Heinrich
I von Schlesien holt deutsche Siedler aus Franken, Thüringen, Sachsen (Meißen),
aus dem Mährischen und aus dem Flämischen ins Land. Er öffnet das bewaldete
riesige Gebiet Schlesien den deutschen Siedlern, die dem Land ihre
Fortschrittlichkeit im wirtschaftlichen Leben bringen sollen. Damit hat die Kolonisation
mit der bäuerlichen Ostbesiedelung begonnen.
1221:
Gründung von Alt-Schalkendorf nach Deutschem Recht. Das Dorf taucht
unter verschiedenen Namen in der Geschichte auf: Scholkovic, Sulkowicz,
Sodilkowicz, Sodolkowicz, Siedlkowitz, Scholkowic, Scholkowicz, Sielkowic,
Siolkowitz, Sielkowitz, Szalkowitz, Sialkowicz, Siolkowicz, Szolkowicz,
Schiodlkowicz, Schiolkowitz, Schalkowitz, Alt-Schalkowitz, Alt-Schalkendorf,
Stare Siolkowice.
Das Dorf wird auch als "Scacowici" in der Liste aller Dörfer die zum
Kloster Czarnowanz gehören aufgeführt.
Mongoleneinfall
in Schlesien 1241
Von
Mongolen Belagerte
Städte und zwei große Schlachtfelder (kreuzende Säbel!)
1241
fuhrt von Osten her ein böser Sturm nach Schlesien. Die Mongolen, deren Ziel
die ungarischen Ebenen waren, sandten eine eine Seitenabteilung durch Galizien
nach Schlesien um den Hauptstoß ihres Herren gegen Polen zu decken. Die
polnischen Ostländer konnten keinen erfolgreichen Widerstand leisten. Über
Krakau und Oppeln fielen die mongolischen Reiter in Schlesien ein und hinterließen
dort eine Spur der Verwüstung. Die Entscheidung fiel am 09. April 1241 vor
Liegnitz, wo Heinrich II. die schlesischen Streitkräfte gesammelt hatte. Das
Herr wurde vernichtet und der Landesfürst mit dem größten Teil seiner Leute.
Die Mongolen kehrten nun um und zogen durch die Mährische Pforte zu ihrem
Hauptheer nach Ungarn.
1242:
In den verwüsteten schlesischen Landen begann der Wiederaufbau.
Zahlreiche Dörfer und Städte werden nach deutschem Recht gegründet.
Die Piasten, vor allem Heinrich III und Heinrich IV förderten die
Ansiedlung
weiter.
Das deutsche Recht, das in den Formen des flämischen und fränkischen Rechts in
Schlesien wirksam wurde, brachte den slawischen Landschaften den Grundsatz
der Rechts- und Wirtschaftsfreiheit.
In einer Urkunde des Klosters Czarnowanz aus dem Jahre 1328 wird die Aussetzung
des Dorfes Groß Döbern aus dem polnischen Recht in das deutsche Recht mit
folgenden Worten begründet: "Da im polnischen Recht die Bauern und
Untertanen wegen Unbeständigkeit des Zustandes keine Nutzung haben.". Die
Überlegenheit der deutschen Siedler beruhte also nicht nur auf ihrem Fleiß und
Können, sondern auch auf ihrem besseren Recht.
Schlesien
um 1252/1289
Ende des 13. Jahrhunderts
ist fast ganz Schlesien von der deutschen oder deutschrechtlichen Siedlung
erfasst.
Schlesien
um 1530
Schlesien
um 1700
1740:
Erster Schlesischer Krieg
1742:
Zweiter Schlesischer Krieg
Schlesien
1746 mit Schiolkowitz (Alt-Schalkendorf), N 50°48'11" E 17°45'46"
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1756:
Dritter Schlesischer Krieg
Um
1800 wird neben
der polnischen Sprache jetzt in Schalkendorf auch in deutscher Sprache
unterrichtet.
Um
1828 erster Kartofelanbau in Alt-Schalkendorf
1843:
Die Eisenbahn erreicht Oppeln
Die
Strecke der zunächst privaten Oberschlesischen Eisenbahn von Breslau nach Ohlau
wurde am 29. Mai 1843 bis Oppeln verlängert, womit
die Bahn nun auch Oberschlesien erreichte. Der erste Zug auf dieser Trasse
wurde von
der Lokomotive »Oppeln« gezogen.
1846/47:
Große Trockenheit und Hungersnot auch in Schalkendorf
1871:
Viele Schalkendorfer polnischer Herkunft verlassen das Dorf um sich eine neue
Zukunft in Brasilien aufzubauen
1908/1909:
Bau der Bahnlinie auf der rechten Oderseite
Mit
dem Bahnhof in der Nachbargemeinde Poppelau, wird auch Alt Schalkendorf am 01.
Oktober 1909 an die neuerbaute Eisenbahnlinie Oppeln-Karlsmark-Breslau
angeschlossen.
1878
wird in Schalkendorf nur noch in deutscher Sprache unterrichtet
1910:
In Oberschlesien geben 40% Deutsch und 53% Polnisch als Muttersprache an
Region
Breslau-Oppeln mit Schalkowitz (Alt-Schalkendorf) um 1919
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1919
liegt Schalkendorf (damals Schalkowitz) im Oppelner Landkreis, in dem zu
78,7% polnisch gesprochen wird.
In der Karte oben sind das die dunkler angelegten Bereiche.
Dmowski
übergibt der Cambon-Kommission Denkschrift polnischer Gebietsansprüche (84.198
qkm) gegenüber Deutschland. U.a. wird der Anschluss Oberschlesiens gefordert
aufgrund der Sprachenzählung von 1910 und seiner geographischen Lage. Cambon
unterstützt Anschluss Oberschlesiens an Polen.
1920:
Die Interalliierte
Regierungs.- und Plebiszitskommission für Oberschlesien (IK) unter Leitung von
General Henry Le Rond übernimmt in Oppeln die Regierungsgewalt im
Abstimmungsgebiet (bis 14. Juli 1922). Soldaten aus Frankreich (13.000) und
Italien (2.000) marschieren ein. Amerikaner und Engländer (zunächst)
verzichten auf Truppenentsendung. Mehr als die Hälfte des IK-Personals ist
französischer Nationalität, fünf der acht IK-Verwaltungsabteilungen stehen
französische Militärs vor (u.a. Inneres, Militär, Wirtschaft), vier der fünf
Kreise im Industrierevier unterstehen französischen IK-Kreiskontrolleuren und
werden von französischem Militär besetzt.
Oberschlesier erhalten spezielle Ausweise.
Dienstmarke
aus
meiner Briefmarkensammlung
Im
Februar 1920 wurden neun in Frankreich hergestellte Postwertzeichen verausgabt,
die in ganz Oberschlesien Gültigkeit hatten. Da es bei der Auslieferung der
Marken aber zu Verzögerungen kam, erschienen auch Germaniamarken mit
Handstempelaufdruck "C.I.H.S" (Commission Interalliée der Haute Silésie),
die als "Oppelner Notausgaben" bekannt sind.
Auf
Grund der Inflation wurden im März 1922 drei weitere Marken in höheren
Wertstufen notwendig. Außerdem gab es Dienstmarken: es wurden die Dienstmarken
des Deutschen Reiches verwendet, die mit einem Aufdruck "C G H S"
(Commission de Gouvernement de Haute-Silésié) versehen wurden.
Oberschlesien
1921
1921:
Die Schalkendorfer stimmen am 20.
Oktober wie folgt ab: 506 Stimmen für Polen
und 1548
Stimmen für Deutschland. Rund 60 Prozent haben im gesamten Abstimmungsgebiet für
Deutschland gestimmt. Insbesondere auf Betreiben Frankreichs, das die Deutschen
schwächen wollte, wurde Oberschlesien trotzdem geteilt.
Da sich Franzosen, Engländer
und Italiener über die Behandlung Oberschlesiens nicht einigen konnten, trat am
12. August 1921 der Oberste Rat des Völkerbundes zusammen. Am 1. September 1921
wurde eine Kommission aus einem Belgier, einem Brasilianer, einem Chinesen und
einem Spanier gebildet, die die Grenzen Oberschlesiens festsetzen sollten.
Keiner der Beteiligten hatte jemals oberschlesischen Boden betreten und sich an
Ort und Stelle über die Verhältnisse informiert. Am 20. Oktober 1921 wurde ein
von der Kommission festgelegter Teilungsplan bekanntgegeben.
„Genfer Entscheid":
Botschafterkonferenz bestätigt die Empfehlung des Ausschusses vom 12.10. und
gibt die Teilung Oberschlesiens bekannt.
Eine Explosion im Depot der Armee erschütterte Gleiwitz
15.06.1922: Die
Genfer Konvention tritt in Kraft: Deutsche und polnische Truppen marschieren in
ihre oberschlesischen Gebiete ein. Die Gemischte Kommission in Kattowitz und das
Schiedsgericht in Beuthen nehmen ihre Arbeit auf.
Alt-Schalkendorf
um ???: Kirche mit Pfarrhaus, St. Franziskus Krankenhaus, Denkmal 1914-19,
Gemeindehaus mit Bruno Schrammplatz
1931:
10 Jahre nach der Volksabstimmung
Auf
dieser noch sehr gut erhaltenen Postkarte zum 10. Jahrestag der Volksabstimmung
sehen wir rechts oben den 1925 verstorbenen Reichspräsidenten
Friedrich Ebert.
1939:
Beginn des 2. Weltkrieges
Am
31.08. 1939 beginnt der verherrende 2. Weltkrieg mit dem Überfall auf den
Rundfunk-Sender Gleiwitz durch SS-Sturmbannführer Alfred Naujocks zusammen mit fünf oder
sechs in Zivil gekleideten SS-Leuten. Das laufende Programm wurde unterbrochen,
über den Sender wurde ein Aufstand der polnischen Minderheit ausgerufen. Ein
Toter wurde als "Beweis" für
den angeblichen polnischen Überfall in der Sendeanlage deponiert, nach wenigen
Minuten war der Spuk vorbei. Dieser
fingierte Überfall sollte neben anderen, auf ähnliche Weise inszenierten Übergriffen
Hitler den Anlass zum Krieg gegen Polen liefern. Der Sieg über Polen bringt die
Wiedervereinigung Schlesiens, jedoch vertieft die einsetzende
Germanisierungspolitik den Gegensatz zwischen Deutschen und Polen.
1941
wurde in Groß-Rosen ein Konzentrationslager eingerichtet und zu dem
Oberschlesien angegliederten Gebiet gehörte auch Auschwitz, die Stätte des berüchtigten
nationalsozialistischen Konzentrationslagers
Sturm
der Roten Armee 1945 auf Schlesien
Ab
Mitte Januar veränderte sich die Makro-Welt der Schalkendorfer ganz dramatisch,
da die ersten Verbände der Roten Armee im Dorf angekommen sind.
1945:
Bild vom Aufklärer über Alt-Schalkendorf
Links
unten im Bild sieht man die Oder, rechts der schwarze Strich ist die
Eisenbahnlinie von Oppeln (rechts unten) in Richtung Breslau (links oben) zu
sehen, dazwischen das Dorf. Neben der Uhr links unten ist am westlichen Ufer der
Oder das Dorf Schurgast zu sehen. In diesem Bereich ist es um den Brückenkopf
nach Schurgast zu heftigen Kämpfen gekommen, bei welchen mehrere Tausend
Rotarmisten Ihr Leben lassen mussten.
Ganz
links der Frontverlauf am 03. Februar 1945 (Russische Militärkarte!). Ganz
deutlich ist auch hier die "Festung Breslau" eingezeichnet worden.
Obige
Karte vergrößert und mit eingezeichnetem Alt-Schalkendorf, östlich der Oder, am Brückenkopf
Schurgast.
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1945: Am 24.Januar erobert die Sowjetische
3. Garde-Panzerarmee (Generaloberst Rybalko) Oppeln.
-
Am
16. Januar rückt die Rote Armee in Schalkendorf ein
-
Am
04. Februar gelingt es den Sowjetischen Truppen den Oderbrückenkopf bei
Schurgast, am westlichen Rand von Alt-Schalkendorf zu verbinden
-
Am
06. Mai kapituliert die „Festung“ Breslau
-
Am
08. Mai ist der 2. Weltkrieg offiziell für beendet erklärt worden
Schlesien
wird unter polnische Verwaltung gestellt.
Im
März 1945 war das rechtsodrige Westoberschlesien in polnische Verwaltung übergegangen,
im April/Mai mit der Verschiebung der Front das linksodrige Gebiet gefolgt. Vertreibung
der deutschen Bevölkerung beginnt (Vertreibungsdekrete von Bierut!), wobei vor
allem in Niederschlesien fast alle Deutschen davon betroffen sind. Von den 4,82
Millionen in Schlesien bei Kriegsende wohnenden Deutschen sind 550.000
umgekommen. 1950 lebten 3,25 Millionen Schlesier in der Bundesrepublik
Deutschland und in der DDR, während sich noch 700.000 in Schlesien befanden.
Ebenfalls nach Angaben von 1950 wohnten in Niederschlesien noch 10%
"Einheimische" und in Oberschlesien 55% "Einheimische".
Die übrigen Einwohner Schlesiens zu diesem Zeitpunkt waren von Russen
Vertriebene aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten und aus anderen polnischen
Regionen.
Zwei der berüchtigsten
Lager sind ab Juni 1945 in Lamsdorf und Schwintochlowitz
von der polnischen Untergrundbewegung ohne staatlichem Auftrag eingerichtet
worden. Dort wir Rache genommen an der aus dem Umland zusammengetriebenen Bevölkerung.
Viele Deutsche Schlesier kommen dort um.
Die Deutsche
Sprache wird verboten, Deutsche Schlesier müssen sich einer Zwangspolonisierung
unterwerfen. Fortan
waren wir in Oberschlesien keine „Deutschen“ mehr sondern „Niymce“
oder korrekt auf polnisch „Niemcy“. Die Propaganda der ideologischen
Psychopathen erklärte nun alle
Oberschlesier zu waschechten Polen.
Im
Jahre 1950 bin ich in die Schalkendorfer Grundschule eingeschult worden, später
besuchte ich das Liceum in Groß Döbern.
Oberes Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Lesebuch jener Zeit (1952) mit dem
wir seinerzeit auch politisch "bearbeitet" worden sind.
Genau
wie in Ungarn gab es auch in Polen 1956 die erste große politische Krise. (Die
Intellektuellen forderten grundsätzliche Änderungen und die Bevölkerung stand
den Exzessen des Stalinismus immer ablehnender gegenüber.) Im Juni 1956 gingen
die Arbeiter in Posen für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne auf die
Straße.
Ab 1956 verlassen viele
der in Schlesien verbliebene Deutsche Schlesier das
Land im Rahmen von Familienzusammenführungsmaßnahmen.
Im April
1958 verlassen auch meine Mutter und ich mit einem ganzen Zugtransport
Schlesien.
Durch den
„Kniefall“ am 08.12.1970 von Bundeskanzler Willi Brandt bei seinem
Besuch in Warschau verbessern sich die Beziehungen zwischen Polen und
Deutschland.
1978
wurde der Erzbischof von Krakau, Karol Wojtyla zum Papst Johannes Paul II. gewählt.
Er wurde für die Polen zum Symbol der kulturellen Identität Polens und des
internationalen Einflusses.
Während der
revolutionären Umwälzungen von 1989 in Polen sind von der polnisch-
kommunistischen Regierungen die wichtigsten Vertreibungsdekrete aus der Zeit von
Bierut außer Kraft gesetzt worden, wie Forschungen im Sejm-Archiv vom
Warschauer Zeithistoriker Prof. W. Borodziej auf Anregung vom M. Ludwig (FaZ)
ergeben haben.
Am
08. Juni 2003 stimmt Gesamtpolen mit 81,7%, Schlesien
sogar mit 83,4% für die Vollmitgliedschaft in der EU.
01.
Mai 2004:
Polen wird mit der seit 1945 polnisch geprägten Region Schlesien,
EU-Vollmitglied.
04.
November 2004: Der
Sejm, das polnische Abgeordnetenhaus, hat in seiner Sitzung am 4. November
mit breiter Zustimmung das seit 15 Jahren diskutierte Minderheitengesetz in
letzter Lesung verabschiedet. Das Minderheitengesetz in der endgültigen
Fassung wurde mit 247 Stimmen angenommen. 133 Abgeordnete stimmten mit Nein und sechs enthielten sich.
Damit hat die junge Demokratie in Polen dokumentiert, dass Polen endgültig
in Europa angekommen ist.
Linksammlung
Schlesische
Geschichte im Preussenweb:
http://www.preussenweb.de/schlesien.htm
Wikipedia,
der freien Enzyklopädie:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlesien
Kulturwerk
Schlesien in Würzburg:
http://www.kulturwerk-schlesien.de/?SID=d28ebe9c7f7c72349f5b636981b98c3c
Schlesisches
Museum in Görlitz:
http://www.schlesisches-museum.de/
Deutsches
Kultur- und Bildungszentrum e.V., Königswinter - Heisterbacherrott
http://www.hausschlesien.de/
Verein
zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur e.V., Lomnitz
http://www.vskschlesien.de/
Muzeum
¦l±ska Opolskiego (Oppelner Museen)
http://www.opole.pl/turystyka/muzea.html
Uniwersytet
Wroc³awski, Centrum Studiów Niemieckich i Europejskich im. Willy Brandta:
http://www.wbz.uni.wroc.pl/html/strona_g3owna.html
Zeitenwende
- das Jahrhundert-Memorial:
http://www.swr.de/swr2/zeitenwende/index.shtml
Deutsch-Polnisches
Dokumentations- und Medienzentrum:
http://www.ewz.euv-frankfurt-o.de/DPDMZ/index.html
Kriegsverlauf
1939-1945:
http://www.dhm.de/lemo/html/wk2/kriegsverlauf/
Deutsche
Geschichte, das Jahrtausend
http://www.e-papyrus.de/index_home.html
MILITARY
MAPS OF WWII
http://mapww2.narod.ru/
Landsmannschaft
Schlesien-Nieder- und Oberschlesien-Kreisgruppe Bonn e.V.
http://www.schlesien-bonn.de/geschichte/schlesien.htm
Aktuelle
Karte von der Lage Alt Schalkendorfs (Siolkowice Stare
http://www.pilot.pl/index.php3?z_city_id=5803&lang=de
Literatur
"Schlesische
Landeskunde", Arndt-Verlag, ISBN 3-88741-163-3
"Muzeum
¦l±ska Opolskiego, Opole-Grod, Miasto, Stolica Regionu, Etnografia"
ISBN 85-915799-2-1
"Muzeum
¦l±ska Opolskiego, Pradzieje Opolszczyzny, ISBN 83-901570-8-X"
Erste
Fassung 07. März 2004
Würzburg, Bruno Hennek
Dieser
Text ist urheberrechtlich geschützt, seine Nutzung ist dem privaten Bereich
vorbehalten. Ein Nachdruck oder die Übernahme in andere Datenbanken oder Medien
ist ohne Erlaubnis nicht gestattet - diese wird aber in der Regel gern erteilt.
Anfragen
bitte an den Verfasser:
Bruno
Peter Hennek.
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