Mit
dem Bus, der Bahn oder mit dem Fahrrad war die Kreisstadt Oppeln von Alt-Schalkendorf aus leicht
zu erreichen - ca. 20 km. In Bolko bei Oppeln ist mein Vater geboren.
Meine
Eltern wohnten mit mir in Oppeln, bis nach der Bombardierung meine
Mutter wegen
der ausgebrannten Wohnung, mit mir im Kinderwagen zu Fuß nach Alt-Schalkendorf zu
den Eltern gezogen ist. Mein Vater ist nicht mehr aus dem Krieg zurückgekommen.
800 Jahre Oppeln(heute Opole)
2017 feiert Oppeln das 800-jährige Jubiläum mit einem
großen kulturellen Programm. Oppeln liegt zwischen den Metropolen Breslau und Krakau.
Der
in einer Oppelner Tageszeitung kürzlich erschienene längere Artikel
über die Gräultaten der sowletischen "Befreier" von 1945 beklagt deren
Fehlverhalten einer doch "überwiegend polnischen " Stadtbevölkerung.
Hätte der Verfasser seine Meinung geändert, wenn er gewußt hätte, daß
die Stadtbevölkerung bis 1945 zum größten Teil eine deutsche war...?
schreibt u.A. Ulrike Petzold in einem Beitrag hier: Klick!
Oppeln ist auch meine Stadt!
Oppeln
war seit 1919 Hauptstadt der Provinz Oberschlesien. Die Stadt
wird
überragt vom Turm des Rathauses, welches 1824 erbaut worden ist. Oppeln
ist aber auch als "Grüne Brückenstadt" bekannt. Bereits im 10.Jh wird
Oppeln,
Gauhauptburg der "Opolanen", einem slawischen Stamm, erwähnt. Das Leben
in dieser Stadt wird durch Handel, Handwerk, Verwaltung und
Industrie
bestimmt.
Oppeln, heute
ca. 130.000 Einwohner
Der
Piastenturm als Kanone...
In
Oppeln arbeitete zeitweise meine Mutter in einer staatlichen Näherei
als
Schneiderin. Ich bin oft von meiner Mutter nach Oppeln mitgenommen
worden.
Begeistert war ich vor allem von der "Bar Mlecna", hier spendierte mir
meine Mutter immer ein großes Glas heiße Milch und ein Butterbrötchen,
was ich besonders gern mochte. Interessant war für mich auch der Besuch
vom "Wolny Handel", dort verkaufte meine Mutter selbstgenähte Sachen,
für
deren Erlös sind dann wieder Fahrradteile angeschafft worden. Nach und
nach
hat mein Großvater für mich ein Fahrrad zusammengebaut mit dem ich dann
später
in das Liceum nach Groß Döbern fahren konnte.
Stadtansichten
im Oktober 2000
In den vergangenen zehn Jahren hat die
Bundesregierung aus dem für die deutsche Minderheit in Polen
angedachten
Haushaltsbudget fast 225 Millionen Mark für die Modernisierung
von
Krankenhäusern, Kläranlagen, Kanalisationen, Gebäudesanierungen etc.
ausgegeben, berichtet der deutsche Sejmabgeordnete Helmut Pazdzior
(03/2001).
Mehr als drei Viertel dieser Investitionen wurden allein in
der Wojwodschaft
Oppeln getätigt. Das deutsch-oberschlesische Siedlungsgebiet in den
heutigen Landkreisen Gleiwitz und Tarnowitz ging dagegen so gut wie
leer aus.
Eigenes Video , Aufnahme von Juni 2008
Bei
der Verwaltungsreform von 1999 wurde Oppeln als Zentrum einer
eigenständischen
Wojwodschaft bestätigt, die Besonderheit der Region damit
unterstrichen. Die
hier lebenden Menschen wollen anders sein als die Nieder- und
Oberschlesier, ihre Dörfer wirken zumeist gepflegter als viele ihrer
Nachbarn.
Oppelner
Rathaus, gemalt von meinem Schwiegersohn
Thomas Luciow zu meinem 70ten Geburtstag
Das
Oppelner Land
Das Oppelner
Land liegt im weiten Tal der oberen Oder. Es reicht von Brieg (Brzeg)
im Westen
bis Cosel-Kandrzin (Kedrzierzyn-Kozle) im Osten, von der Tschechischen
Grenze im
Süden der Pitchen (Byczyna) im Norden. Links der Oder wechseln
bewaldete Hügel
mit sanftgewellten Getreidefeldern, am Horizont schimmert die
silbergraue
Silhouette der Sudeten. Rechts der Oder ein anderes Bild: schier endlos
erstreckt sich eine Ebene, aus der nur der Basaltriese des 385 m
hohen St.
Annabergs aufragt. Dank des milden Klimas gilt das Oppelner Land als
besonders
fruchtbar. Der Winter ist hier kürzer als anderswo in Polen, der Sommer
reicht
weit in den September hinein.
Homepage
als
Vortragsvorlage
In
einer Power-Point-Präsentation zum Thema "Polen auf dem Weg in die
EU" vor Soldaten und Reservisten in Hannover am 24.06.2002 stellte Holm
Eggers (ehrenamtlicher Landesvorsitzender des Reservistenverbandes
(VdRBw) in
Niedersachsen und hauptberuflicher Leiter eines Regierungs- programmes
unserer
Bundesregierung in Warschau) Ausschnitte aus meiner Homepage vor,
worüber ich
mich sehr gefreut habe.
Quelle: PP-Präsentation
Holm Eggers
Bruno
Peter Hennek
FRÜHLINGSKLAGE
Ach,
was frommt das Wehen, Sprossen
In der schönen Frühlingszeit.
Ist des Lides Born verschlossen
Und der Seele Freudigkeit,
Die erst Blüten bringt den Sprossen
Und den Frühling in die Zeit.
Gib den alten Frieden wider,
In der Brust den Sonnenschein,
Gib die Laute mir und Lieder,
Dann lass blühen oder schnein,
Selbst weck' ich den Lenz mir wieder,
Sollt' es auch der letzte sein!
Josef Freiherr von Eichendorff, 1788-1857
Weltweh und Himmelssehnsucht.
Wie eine
Windesharfe
sei deine Seele,
Dichter!
Der leisteste Hauch
bewege sie.
Und ewig
müssen
die Saiten schwingen
im Atem des Weltwehs;
denn das Weltweh
ist die Wurzel
der Himmelssehnsucht.
Also steht
deiner Lieder
Wurzel begründet
im Weh der Erde;
doch ihren Scheitel krönet
Himmelslicht.
"Oberschlesien
- anders" mit 120 Aquarellen von Alfons Wieczorek und lyrischer
Begleitung,
Peter Karl Sczepanek - 1996, ISBN 83-905341-0-X
"Oberschlesien
gestern" - 1995, ISBN 83-85338-35-7
"Reise
durch das Oppelner Land" Videofilm (TVP), Schlesische Schatztruhe
Görlitz
Tel. 03581-402021
"Opole
na dawnej pocztowce" die erste und größte Auswahl alter Postkarten
der Stadt Oppeln in einem Album - 1998, ISBN 83-908920-0-6
"Schlesien
Lexikon", Klaus Ullmann, ISBN 3-8083-1161-4
"Alt-Schlesien",
Architektur, Raumkunst, Kunstgewerbe, Richard Konwiarz, ISBN
3-86047-177-5
"Schlesien",
Hans Niekrawietz/Konrad Werner, ISBN 3-8083-1093-6
"Die
deutsche Minderheit in Oberschlesien" von Till Scholtz-Knobloch,
Senfkorn-Verlag Görlitz, ISBN 3-935330-02-2
Polen,
"Informationen zur politischen Bildung" Heft 273-4/2001 von der
Bundeszentrale für politische Bildung, http://www.bpb.de,
eMail: print@bpb.de
"Schlesisches
Wochenblatt", Zeitung der Deutschen in der Republik Polen -
Berichte,
Informationen, Reportagen.
unterstützt.
Ausgabedatum:
07.04.1999, 13.02.2023 (c) Bruno Peter Hennek
Dieser
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gern erteilt. Anfragen
bitte an den Verfasser: Bruno
Peter Hennek.