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Informationen über Polen...


 
Polen - Unser Nachbar im Osten


Polens Regierung feiert "Erfolg" in 2020

21.07.2020: In Warschau wie in Budapest spricht man von einem großen EU-Gipfel-Erfolg - jedenfalls im jeweiligen Regierungslager. Mehr denn je habe der polnische Verhandlungsführer, Premierminister Mateusz Morawiecki, herausgeholt für sein Land. Der hatte zudem in Brüssel betont, dass es gelungen sei, eine "direkte Verbindung" zwischen EU-Haushaltsmitteln und der Wahrung der Rechtsstaatlichkeit abzuwehren. --> PiS sieht sich auf der sicheren Seite...

Wenn man den Tagesschau-Beitrag hier liest: Klick!
geht einem ein Licht auf:

"Oppositionspolitiker interpretierten die Brüsseler Einigung hingegen ganz anders, dass es nämlich doch einen harten Rechtsstaatsmechanismus geben und Polen doch Gefahr laufen werde, EU-Mittel zu verlieren. "Vielleicht sollte man das nächste Mal jemanden mitnehmen, der Englisch spricht", spottete die liberale Politikerin Katarzyna Lubnauer.

Morawiecki widerspricht direkt dem, was dort schwarz auf weiß in die Endfassung geschrieben wurde, nämlich dass der Europäische Rat die Frage der Rechtsstaatlichkeit klärt." Und zwar, wie in dem Brüsseler Abschlussdokument zu lesen ist, mit "qualifizierter Mehrheit", also gerade nicht einstimmig."

Mehr dazu im oben gelinkten Tagesschau-Beitrag!

Rasanter Demokratieabbau in Polen in 2015

Im  Mai hat Kaczyñskis Partei "Recht und Gerechtigkeit (PiS)" Andrzej Duda als polnischen Präsidenten durchgedrückt und bei der Wahl im Oktober 2015 bei den Parlamentswahlen die absolute Mehrheit erzielt. Neue polische Ministerpräsidentin ist die nationalkonservative Beata Schydlo geworden.

Schon kurz nach Ämterantritt folgte die Entmachtung des Verfassungsgerichts, Kontrolle staatlicher Medien, Nationalisierung der Kultur, die Besetzung wichtiger Gremien mit eigenen Leuten und  Angriffe auf Europa.

Frühmorgens des 18.12. um 1.30 Uhr, verschafften sich hochrangige Beamte des Verteidigungsministeriums Zugang zum Nato-Spionageabwehrzentrum in Warschau. Mit dabei hatten sie Militärpolizisten, berichtete die Agentur PAP. Ziel der nächtlichen Aktion: Den Leiter der Einrichtung auswechseln. Die PiS-Regierung entließ vier von fünf Chefs der Geheimdienste. Zum neuen Geheimdienstkoordinator wurde der einstige Chef des Anti-Korruptions-Büros CBA, Mariusz Kaminski, ernannt. Er war allerdings wegen Amtsmissbrauchs zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Damit Kaminski sein Amt antreten konnte, begnadigte ihn Präsident Andrzej Duda kurzerhand - obwohl das Urteil gegen Kaminski noch gar nicht rechtskräftig war.

Lech Wa³êsa warnt vor Bürgerkrieg in Polen.
Polens Freiheitsheld stemmt sich gegen Jaros³aw Kaczyñski, den starken Mann in Warschau. Reformen müssten offen und demokratisch erfolgen und nicht "auf brutale Weise", mahnte der einstige Solidarnosc-Anführer und Friedens-Nobelpreisträger.

Es dauerte keine drei Wochen nach den Wahlen, und schon standen 50 000 wütende Menschen vor dem Parlament, um Jaros³aw Kaczyñski und seinen Handlangern/-innen in der Regierung zu signalisieren, dass man so nicht gewettet hatte. Intellektuelle gründeten umgehend ein KOD - ein Komitee zur Verteidigung der Demokratie.

KOD

Am 19.12. haben Tausende Menschen in mehr als 20 polnischen Städten für Demokratie und gegen die neue nationalkonservative Regierung demonstriert. Das staatliche Fernsehen schätzte die Zahl der Demonstranten auf je rund 4000 in Posen und Danzig sowie tausend in Lublin. Auch in Berlin, London und Brüssel kam es zu kleineren Kundgebungen.

Die zentrale Kundgebung in Warschau musste wegen einer Bombendrohung nach zwei Stunden vorzeitig abgebrochen werden. Es habe einen anonymen Anruf gegeben, sagte ein Polizeisprecher der Agentur PAP. Zuvor hatten die Demonstranten vor dem Parlament Spruchbänder gezeigt, auf denen laut dem Sender TVP Info unter anderem "Nein zur Diktatur" und "Hände weg vom Verfassungsgericht" stand. Die Masse skandierte zudem unter anderem "Wir werden die Demokratie verteidigen".

Quellen: Deutsche- und Polnische Internet-Medien vom 19.12.2015

Polens Angst vor "Klein Syrien/Libyen"

Mehr als 11 Millionen Syrer sind derzeit auf der Flucht, rund 7,6 Millionen innerhalb des Staatsgebiets. Etwas mehr als vier Millionen suchen Zuflucht in anderen Ländern, überwiegend in den direkten Nachbarstaaten Türkei, Libanon und Jordanien. Rund 430.000 Syrer haben zwischen April 2011 und August 2015 in einem europäischen Land um Asyl angesucht, die meisten in Deutschland. (UNHCR, iDMC)

Vor dem Bahnhof in Budapest

Flüchlingsstau am Bahnhof in Budapest

Nach der Vereinbarung vom 04.09.2015 zwischen Berlin, Wien und Budapest ordnete die Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel an in Ungarn festsitzenden Flüchtlinge ausnahms- weise ohne bürokratische Hürden und Kontrollen nach Deutschland einreisen zu lassen.

Zur ersten Anlaufstelle der Flüchtlinge wurde München. Im Stundentakt trafen dort nun Züge mit jeweils mehreren hundert Flüchtlingen vor allem aus Syrien ein um die sich viele Münchner freiwillig kümmerten. Auch in anderen Städten wie Saalfeld in Thüringen kamen Migranten an.
Die Deutsche Bahn setzte Sonderzüge ein und stockte das Personal auf. Die Bevölkerung in Deutschland hieß die Flüchtlinge herzlich willkommen mit einer ungeahnten Spenden- und Hilfsbereitschaft Notunterkünfte einzurichten und für Essen und Bekleidung zu sorgen. Deutschland hat in der Welt ein menschliches Anlitz bekommen, ein unschätzbarer Verdienst der Bundeskanzlerin. Fast 18.000 Flüchtlinge sind nach Angaben der Regierung von Oberbayern zum ersten Wochenende im September in München eingetroffen - viel mehr als von den Behörden erwartet.

Am 13. September 2015 verkündete der Innenminister Thomas de Maizière das Ende der Ausnahmegenehmigung und  die Grenzschließung zu Österreich an auf Druck des Bayerischen Staatsministeriums an, weil die Behörden den Überblick über die Menschenmassen der einreisenden Flüchtlinge hauptsächlich aus Syrien und Afghanistan verloren haben wegen fehlender Grenzkontrollen. Niemand wußte mehr genau in diesem Rechtstaat wie viele Flüchtlinge eingereist und wo sie sind, es sind keine Personalerkennungsmerkmale aufgenommen worden. Eine geordnete Erfassung und Verteilung der Flüchlinge auf die Bundesländer ist von den Bundesdeutschen Verwaltungskräften leider nicht organisiert worden, Asylanträge konnte so auch nicht bearbeitet werden und Integrationsmaßnahmen sind nicht gleichzeitig angelaufen. Man war überrascht davon, daß die nachrückenden Flüchtlinge über die Balkanroute den Inhalt der Ausnahmegenehmigung der Bundeskanzlerin nicht verstanden haben und es deshalb zu einem Chaos bei der Aufnahme der vor Krieg, Mord und Hunger fiehenden Menschen gekommen ist. Jetzt am 18. September erkennt man erst den Ernst der Lage der Flüchtlingsströme wovon noch ca. 10 Millionen nach Presseberichten den Weg über die Balkanroute nehmen wollen um sich in Nordeuropa anzusiedeln, vor allem in Deutschland, Dänemark, Schweden und ein paar anderen EU-Ländern.

Die Ausnahmegenehmigung der Bundeskanzlerin war richtig die in Ungarn perspektivlos festsitzenden Flüchtlinge von Anfang September einreisen zu lassen. Versagt haben die politischen Bundesländerführer Ihren Verwaltungsakt in Gang zu setzen und den Flüchtligszustrom zu erfassen und zu lenken. Etwa 50% der syrischen Flüchtlinge sind unter 25 Jahren alt, etwa 30% haben das syrische Abitur. Für Deutschland bedeutet das eine nie erwartete Verjüngung der Alterssklerose und einen Segen für die Wirtschaft und die Sozialkassen, wenn die Integration gelingt und für die ist die Deutsche Verwaltung zuständig!

Die EU zerfällt in politische Uneinigkeit, weil sich vor allem die Oststaaten der EU weigern Flüchtlinge zu übernehmen. Der Vorschlag der EU zur Umverteilung von derzeit ca. 120.000 Flüchtlingen wird von den Oststaaten der EU vehement abgelehnt. Auf Deutschland sollten 31.443 und auf Polen 9.287 Flüchtlinge kommen.

Die TAZ berichtete am 12./13. September, daß EU-Kommissionsschef Jean-Claude Juncker die Polen daran erinnerte, daß andere Staaten etwa 20 Millionen Polen aufgenommen haben im letzten Jahrhundert als Polen selbst in schlimmster Not war. Polen hat vor nicht allzu langer Zeit an der Tür Europas geklopft und eine Aufnahme in die Gemeinschaft der Europäischen Staaten beantragt. Polen hat seit dem Eintritt in die EU besonders stark von den ausgezahlten EU-Mitteln für den Ausbau und die Modernisierung der Infrastrukturen, Umweltsanierungen und  Verbesserung der Lebensbedingungen der dort lebenden Menschen profitiert. Gerade einmal 0,3 Prozent Ausländer leben in dem 38-Millionen-Einwohner-Staat, so wenig wie in keinem anderen EU-Land.

Derzeit ist die Verunsicherung der Polen oft mit der Angst vor Islamisten verbunden. Einige Führsprecher wären aber bereit:

"Christen, die (in Syrien) auf barbarische Weise verfolgt werden, verdienen es, dass ein christliches Land wie Polen ihnen hilft"
Ewa Kopacz, Ministerpräsidentin

Die katholischen Würdenträger in Polen sind gespalten. Während Erzbischof Henryk Hoser vor einer Islamisierung Europas warnte, rief Erzbischof Stanislaw Gadecki jede katholische Gemeinde in Polen zur Aufnahme mindestens einer Flüchtlingsfamilie auf. Journalisten errechneten, daß mit einer solchen "Willkommenskultur"  bis zu 40.000 Flüchtlinge betreut werden könnten. Laut Gazeta Wyborcza bejahen immerhin 53% der Polen die Aufnahme von Flüchtlingen. Das sollte den jetzt für die destruktive Flüchtlingspolitik Verantwortlichen in Polen etwas zu denken geben. Auch von Polen als heutiger Teil der EU wird erwartet, daß eine Bereitschftskultur gezeigt wird zu teilen mit Menschen die aus Perspektivlosigkeit Ihre Heimat verlassen und in der EU um Asyl nachsuchen.

"Europa hat 500 Mio Menschen. Wenn wir zwei Mio Flüchtlinge in Europa
aufnehmen und man sich einen Raum mit 500 Menschen vorstellt und es
kommen zusätzlich zwei Syrier in den Raum dazu, dann wird Europa deswegen
nicht kippen. Will man uns eigentlich für Dumm verkaufen?"

Dr. Heiner Geißler, Bundesminister a.D.

Die Intellektuellen und viele Politiker in Polen, darunter die beiden Ex-Präsidenten Polens Bronislaw Komorowski und Aleksander Kwasniewski sowie namhafte Regisseure, Schriftsteller und ehemalige Dissidenten, erinnern an die Solidarität als den fundamentalen Wert der Europäischen Union: "Wir dürfen heute die Mitverantwortung für die Europäische Union nicht zurückweisen, indem wir die Augen für das menschliche Unglück verschließen."

Ich selbst(Jahrgang 1943) gehörte der nach der Grenzverschiebung auf die Oder-Neiße Linie durch die Siegermächte des 2.Weltkriegs verbliebenen Deutschen Minderheit aus dem heute polnischen Schlesien an. Mit meiner Mutter zusammen, habe ich als Gymnasiast im April 1958 wegen Perspektivlosigkeit in Polen mit Ausreisegenehmigung meine Schlesische Heimat verlassen und in der Bundesrepublik Deutschland die Aufnahme als Deutscher begehrt. Dies erfolgte im Rahmen der Spätaussiedlervereinbarung der Adenauer-Regierung und dem damals kommunistischen Polen.

Bei der Ausreise aus Polen im April 1958 hat man uns im Transportzug von Oppeln nach Stettin "Hiterowcy" von den Polen nachgerufen, der Haß auf uns Deutsche war noch groß!
 
Seinerzeit sind im Aufnahmelager Friedland bei Göttingen täglich Transportzüge mit etwa 700-800 Spätaussiedlern aus Polen angekommen. Man begrüßte uns dort mit dem Glockenton der "Friedensglocke" und mit einem herzlichen  "Willkommen". Bei der Aufnahme gab es ein Begrüßungsgeld von 50 DM pro Person, darüber hinaus keine weiteren finanziellen Zuwendungen.

Barackenlager Friedland 1958
Bild: Barackenlager Friedland bei Göttingen 1958

Über weitere Flüchtlingslager in Hammelburg und Oberelsbach in der Rhön sind wir schlußendlich im August 1958 im Flüchtlingslager Würzburg-Heidingsfeld angekommen, siehe Bild unten...


Im September 1958 begann ich eine Ausbildung zum Maschinenschlosser. Ende 1959 konnten wir uns nach harter Arbeit meiner Mutter eine Sozialwohnung in Würzburg leisten und dann für eine bessere Zukunft zu arbeiten. Meine Integration begann mit meine Aufnahme im Sportverein der DJK-Würzburg als Baskettballer wo ich viele Jahre spielte und auch viele Funktionen später inne hatte. Deutschland und insbesondere Bayern hat seinerzeit mit uns geteilt. Nach meiner weiteren Berufsfortbildung zum Ingenieur, war ich 47 Berufsjahre in einer Stahl- und Maschinenbaufirma in Würzburg tätig, wo ich 2006 als Prokurist und Technischer Direktor zufrieden aus dem Sonderkranbau in den Ruhestand ausgeschieden bin.

Geteilt hat Deutschland auch mit den flüchtenden Polen während des Kriegsrechtes in Polen in der Zeit der Jahre 1981–1983 die wegen Perspektivlosigkeit aus ihrer Polnischen Heimat geflohen sind.
Umsiedlungen aus Polen

Die Grafik oben zeigt die jährliche Zuwanderung aus Polen in die
Bundesrepublik in den Jahren 1955 bis 1993

Mit meiner eigenen Familie haben wir in der Zeit des bestehenden Kriegsrechtes  in Polen mit Menschen in Polen geteilt in dem wir eine Lehrer-Familie mit Kind aus P³ock an der Wis³a in unser Haus aufgenommen haben und meine in Schlesien verbliebende Verwandschaft und Freunde mit vielen Paketen unterstützt haben.

Seit der Aufnahme Polens in die EU im Jahre 2004 haben sich die Lebensverhältnisse für die in Polen lebenden Menschen grundlegend geändert. Deutschland und die EU unterstützten mit hohen finanziellen Mitteln die Entwicklung zu einem Demokratischen Staat. Polen und Deutsche haben eine gemeinsame Zukunft gewonnen wie noch nie in der Geschichte. Man sollte das Erreichte jetzt nach dem Europa von einer auf der Balkanroute ankommenden Flüchtlichswelle überschwemmt wird nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Möge Vernunft einkehren in dem wir gemeinsam mit den ankommenden Flüchtlingen teilen.

Weil Ungarn seine Grenzen dicht gemacht hat, ist die Route von Serbien über Budapest nach Wien und München für die Flüchtlinge nicht mehr benutzbar. Also versuchen sie einen anderen Weg, den über Kroatien. 17 000 Flüchtlinge sollen seit dem 14.09.2015 nach Kroatien gekommen sein. Die Aufnahmekapazitäten seien überschritten, heißt es aus dem Innen- ministerium in Zagreb. Man könne die Flüchtlinge auch nicht mehr registrieren, wie es das EU-Recht eigentlich vorsieht.

In seiner Einladung für den Sondergipfel am 23. September 2015, auf dem die EU-Staaten über die Flüchtlingspolitik beraten wollen, fordert EU-Ratspräsident Donald Tusk(in Danzig geboren und von 2007 bis 2014 Ministerpräsident der Republik Polen) am 18.09.2015 ein gemeinsames Vorgehen aller beteiligten Länder. Sie müssten aufhören, sich gegenseitig die Schuld für die Krise zu geben. "Zu lange haben sich unsere Diskussionen um die Verlagerung der Verantwortung auf andere gedreht", so Tusk!

Um endlich Ordnung in das unkontrollierte Registrierungs- und Aufnahmechaos von Flüchtlingen schon außerhalb der BRD hineinzubekommen schlug ich per EMail dem Innenministerium am 20.09.2015 folgendes vor:

"Diejenigen die herkommen wollen, sollen außerhalb der EU in den Botschaften einen Aufnahmeantrag für die BRD stellen, nach Prüfung und evtl. Zuzugsgenehmigung wird ein Termin genannt, wann der Zuzug erfolgen darf."

Das Innenministerium antwortete mir am 21.09.2015:

"Um Ihren Vorschlag umzusetzen, müsste als erstes das Asylverfahrensgesetz geändert werden. Der Grund liegt darin, dass ein Asylantrag bisher nach dem Asylverfahrensgesetz persönlich in Deutschland gestellt werden muss. Ein Ausländer, der dieses Recht in Anspruch nehmen will, muss einen Asylantrag stellen. Dies kann er nur tun, wenn er sich in der Bundesrepublik Deutschland aufhält oder sich zumindest bei der deutschen Grenzbehörde meldet. Es ist nicht möglich, einen Asylantrag aus dem Ausland oder bei einer deutschen Auslandsvertretung zu stellen. Ihr Vorschlag zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes wurde bisher im Bundeskabinett noch nicht aufgegriffen."

Wie man sieht, die Staatliche Administration blockiert sich selbst durch die eigene realitätsfremde Gesetzgebung in Ihrer Handlungsfähigkeit. Was machen nur die 631 Abgeordneten im Bundestag, verfügen sie überhaupt über qualifizierte Kenntnisse zur Flüchtlingspolitik?

Nach einem unwürdigen Geschacher einigten sich die EU-Innenminister am 22.09.2015 auf eine Umverteilung von schon vorhandenen 120.000 Flüchtlingen vor allem aus Italien und Griechenland entsprechend einer Quote. Entschieden wurde das mit großer Mehrheit gegen die Stimmen Tschechiens, Ungarns, der Slowakei und Rumäniens.

Verteilung von Flüchtlingen

Polen, das die Quote ursprünglich abgelehnt hatte, stimmte der Lösung schließlich zu. Das sei für Deutschland besonders wichtig gewesen, sagte de Maizière. Die jetzige Entscheidung sei nur ein "erster Schritt". Wichtig sei nun, den Zuzug zu begrenzen, sagte de Maizière. "Wir stellen uns unserer humanitären Verantwortung, aber auch die Aufnahmefähigkeit Europas hat Grenzen."

Im größten Flüchtlingsdrama seit dem Zweiten Weltkrieg nehmen die Europäer Milliarden zur Krisenbekämpfung in die Hand. Mit diesem Kraftakt wollen die EU-Staaten ihre gemeinsamen Außengrenzen besser sichern und schutzbedürftigen Menschen in Krisengebieten helfen. Das beschloss der EU-Sondergipfel am Donnerstagmorgen(24.09.2015) in Brüssel.
Die EU gibt nun eine Milliarde Euro zusätzlich zur Versorgung syrischer Flüchtlinge in Nachbarstaaten des Bürgerkriegslandes. Das Geld soll laut Abschlusserklärung etwa an das UN-Welternährungsprogramm und das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR fließen.

Die europäischen "Hotspots" zur Registrierung von Flüchtlingen in Italien und Griechenland sollen bis spätestens Ende November eingerichtet sein.

Nanu, das ging ja jetzt schnell, die Behandlung der Zuzugsanträge soll also nun schon an der EU-Außengrenze erfolgen, genau was ich dem Innenministerium vorschlug, das Kind hat nur einen anderen Namen bekommen: Hotspots, eine neue Administration!

Jetzt muß es aber schnell gehen mit der Änderung der bestehenden Gesetzgebung von der das Innenministerium am 21.09.2015 sprach!

- Asylanträge seit 1953 -

Nun bleibt noch eine Frage offen, auf Grund welcher Argumente und Maßnahmen man den Zug der Flüchtlinge in die EU und insbesondere nach Deutschland eindämmen will?

Wie hat man die angekommenen Flüchtlinge in der BRD bisher untergebracht?

In überfüllten Massenunterkünften, meist in Vielzweckhallen und Turnhallen sind die Flüchtlinge untergebracht worden. Tausende Flüchtlinge kampieren bundesweit in überfüllten Zelten ohne eigener Intimsphäre. Die Wohnsituation führt zu Spannungen unter den Volks- und Religionsgruppen, es kommt zu Schlägereien.

Viele Projekte sind am laufen um bessere Wohnunterkünfte zu schaffen und Integration zu ermöglichen, Geld ist genug da, es mangelt an qualifizierten Management. Der Winter steht vor der Tür, es ist schon kalt in der Nacht...

Die Kanzlerin sagt "Wir schaffen es...", sie muß auch sagen wie das gehen soll!

Zwischen dem 05. und 27. September 2015 sind Schätzungen nach etwa 230.000 Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Die genaue Anzahl von Flüchtlingen können nicht einmal die Registrierungsbehörden feststellen wegen chaotischer Erfassungskonzepte.

Alleine nach Bayern sind im September 169400 Flüchtlinge gekommen. Der Freistaat Bayern bereitet sich darauf vor evtl. Notfallmaßnahmen zu ergreifen um den Zustrom von Flüchtlingen einzudämmen. Am 09. Oktober will das Bayerische Kabinet geeignete Maßnahmen beschließen.

Hochgehaltene Willkommensschilder reichen da nicht aus!

30.09.2015, Bruno Hennek

Norbert Blüm(ehemaliger Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung) in Indomeni: Er konnte das menschliche Desaster im dortigen Flüchtlingslager vor der Mazedonischen Grenze kaum fassen...

Im Stern-TV: ""Mit den Orbans ist kein Europa zu machen. Mit der österreichischen Regierung auch nicht, mit der polnischen auch nicht, und der tschechischen auch nicht. Mit denen kannst du kein Europa machen. Höchstens ein Europa der Abholer. Wenn es Geld gibt, dann sind die Europäer!"

Inhalt der Stern-TV Sendung vom 16.März 2013: Klick!

18.03.2016: EU und Türkei einigen sich auf Flüchtlingsabkommen

Alle Flüchtlinge, die nach dem 20. März auf griechischen Inseln ankommen, sollen zurück in die Türkei gebracht werden. Die EU soll dafür syrische Flüchtlinge auf legalem Weg aus der Türkei einreisen lassen, und zwar insgesamt bis zu 72.000. Diese sollen dann unter den Mitgliedsstaaten aufgeteilt werden. Die Türkei hat nach eigenen Angaben bis zu 2,7 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen. Für den Deal den Flüchtlingen zu helfen als auch die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei zu vertiefen nimmt die EU viel Geld in die Hand.

Tusk und Juncker waren heute die federführenden Verhandlungsführer, nicht Frau Merkel, auch wenn unsere Bundeskanzlerin maßgeblich am Einigungskonzept dort mitwirkte.

Gespannt darf man sein ob sich nun Europa über die Verteilung der legal einreisenden Kriegsflüchtlinge aus Syrien wird einigen können!

Sechs Monate lang haben die Mitgliedstaaten der EU miteinander gestritten zum großen Leid der Kriegsflüchtlinge, bis eine Lösung gefunden worden ist von der noch niemand weiß ob sie wirklich Wohle der betroffenen Kriegsflüchtlinge funktioniert!

20.03.2016: Flüchtlingsabkommen EU-Türkei in Kraft!

Ausführliche Pressemelsung dazu: Klick!

Insgesamt seien 4000 Mitarbeiter für die Abwicklung in Griechenland und in der Türkei erforderlich - Asyl-Fachleute, Dolmetscher, Richter... Deutschland und Frankreich wollen bis zu je 300 Beamte zur Verfügung stellen. Nach Angaben der EU-Kommission werden für die eigentlichen Rückführungen 50 Frontex-Experten sowie 1500 Polizeikräfte gebraucht.

Die EU hat sich im Gegenzug bereiterklärt, der Türkei bis zu 72.000 Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien abzunehmen. Für jeden Syrer, der in die Türkei zurückkehrt, will die EU einen Syrer aus der Türkei aufnehmen. Allerdings ist die Verteilung der Menschen in der EU noch unklar. Da viele EU-Mitglieder kaum oder gar keine Flüchtlinge aufnehmen wollen, könnten die meisten wieder nach Deutschland kommen...

20.03.2016, Bruno Hennek

Politische Debatte über Gedenktafel der Vertriebenen in Würzburg
 
Bedanken wollen sich die Vertriebenenverbände bei der Stadt für ihre Aufnahme nach dem zweiten Weltkrieg auf einer Gedenktafel im Rathaus. Über den Text auf dieser Tafel lassen die Vertriebenen nicht mit sich reden – was SPD und Grüne nicht akzeptieren.
 

So emotional geht es im Ratssaal selten zu: Mit leidenschaftlichen Argumenten und gegenseitigen Beschuldigungen debattierten die Stadträte am Mittwoch über eine kleine Tafel.

Die Tafel soll folgenden Wortlaut haben: „Die Heimatvertriebenen danken der ihnen liebgewordenen Stadt Würzburg. Nach dem Krieg mussten mehr als 14 Millionen Deutsche ihre angestammte Heimat verlassen. Trotz Zerstörung und Not fanden Tausende Vertriebene Aufnahme in dieser Stadt. An die beispiellosen Mühen und Leistungen der Würzburger und der Vertriebenen beim Wiederaufbau soll 60 Jahre nach der Vertreibung diese Tafel erinnern.“

Über diesen Text wurde intern unter Beteiligung aller Fraktionen bereits ein Jahr lang heftig gestritten. Zuletzt hatte ein Kompromissvorschlag von Oberbürgermeisterin Pia Beckmann die Zustimmung der meisten an der Diskussion Beteiligten gefunden.

Doch diesen Vorschlag ergänzte der Kreisvorsitzende des Bund der Vertriebenen, Albert Krohn, unter anderem um den Satz: „Nach dem Krieg mussten mehr als 14 Millionen Deutsche ihre angestammte Heimat verlassen.“ Er kündigte an: Wenn dieser mit den zehn Verbänden abgestimmte Text korrigiert werde, wollen die im Bund der Vertriebenen organisierten Landsmannschaften auf die Tafel verzichten.

Hinweis auf Kriegspolitik

Gerade diesen Satz kritisierten SPD und Grüne. Ohne einen Hinweis auf die Kriegspolitik des Deutschen Reiches sei dieser Satz historisch nicht korrekt, meinten Hans Werner Loew (SPD) und Benita Stolz (Grüne) unisono.

Stolz vermutete sogar, hier werde die Dankbarkeit zum Anlass genommen, eine politische Aussage zu treffen. Die Grünen sahen die Gedenktafel im Rathaus als Bevorzugung des Bundes der Vertriebenen gegenüber anderen Einrichtungen. Das Rathaus sei kein geeigneter Ort dafür.

Loew wollte in den Text aufgenommen haben, dass der Zweite Weltkrieg vom Deutschen Reich begonnen wurde.

Da die Landsmannschaften in Würzburg (organisiert sind im Bund der Vertriebenen die Landsmannschaften der Sudetendeutschen, der Schlesier und Oberschlesier, Ostpreußen und Westpreußen, Danziger, Pommern, Banater Schwaben, Siebenbürger Sachsen und Russland-Deutschen) auf ihrer Tafel aber bewusst nur Fakten nennen und jede Begründung oder Schuldzuweisung weglassen wollen, hielt die OB den Text für „absolut moralisch vertretbar“.

Ursula Weschta (CSU) unterstellte jenen „böse Absicht“, die „in diesen Text etwas hineingeheimnissen wollen“. Joachim Spatz (FDP) empfand die Diskussion über Fragen von Schuld und Ursachen als „traurig“. Er wäre stolz, wenn auch andere Zuwanderer in der Stadt wie Juden einmal einen solchen Dank zum Ausdruck bringen möchten.

Namentliche Abstimmung

Mit namentlicher Abstimmung stimmte der Stadtrat dem Anbringen der Tafel im Treppenaufgang zum Wenzelsaal schließlich mit breiter Mehrheit zu.

Quelle: Main Post vom 27. Juli 2007

Papst Benedikt XVI in Polen

Am 24.Mai 2006 traf Papst Benedikt der XVI auf seiner ersten Pilgerreise in Polen ein. Diese führte ihn in die Heimat seines Vorgängers. Außer Warschau besucht er Wojtylas Geburtsort Wadowice, Krakau, die Stadt seines Wirkens als Kardinal, und Auschwitz. Die Polen scheinen die Botschaft zu verstehen: Laut einer Umfrage sind 55 Prozent der Meinung, Josef Ratzinger sei wie vor ihm Karol Wojtyla „unser Papst“. Ein Besuch Schlesien stand nicht auf dem Programm.

Bei strömenden Regen feierte der Papst am 25.05. auf dem Pilsudski-Platz in Warschau vor rund 300.000 Gläubigen eine Messe. Nach der Messe in Warschau reist Papst Benedikt XVI. in den berühmtem Wallfahrtsort Tschenstochau in Südpolen, wo die Schwarze Madonna verehrt wird. Dem polnischen Volk gilt das Bildnis auf dem Berg Jasna Góra als Nationalheiligtum. Es hat nicht nur religiöse Bedeutung, sondern steht seit mehr als hundert Jahren für den Freiheitswillen der polnischen Bevölkerung.

Papst Benedikt bei der Schwarzen Madonna in Tschenstochau Die goldene Rose als Geschenk des Papstes für die Schwarze Madonna

Über 200.000 Gläubige sollen an der Messe in Tschenstochau teilgenommen haben.

Während des Aufenthaltes des Papstes in Krakau hat die Stadtverwaltung den Verkauf von alkoholischen Getränken im Stadtgebiet untersagt.

Am Abend in Krakau flammten die Gefühle auf, nachdem der Papst mit dem Hubschrauber eingeflogen war. "Krakau grüßt dich, Krakau liebt dich, Krakau dankt dir", riefen die Leute, als sich Benedikt am Fenster der erzbischöflichen Residenz zeigte. Unter dem Jubel der Gläubigen sagte der Papst: "Krakau, die Stadt Karol Wojtylas und Johannes Pauls II., ist auch mein Krakau." Benedikt fügte hinzu: "Ich wollte die Luft seiner Heimat atmen. Ich wollte das Land sehen, in dem er geboren wurde, in dem er aufwuchs und seinen rastlosen Dienst für Christus begann." In Krakau wurde Benedikt auch von Jugendlichen aus ganz Polen am nächsten Tag begeistert empfangen.

Bei seiner vorletzten Station in Krakau hatte Benedikt alle Christen zum Kampf für mehr Gerechtigkeit und Solidarität aufgerufen. Es sei Aufgabe der Christen, "den Armen, den Leidenden, den Ausgestoßenen Hoffnung zu bringen", rief Benedikt rund einer Million Gläubigen bei einer Messe unter freien Himmel zu. An dem Gottesdienst nahmen auch Staatspräsident Kaczynski sowie der Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa teil.

Für viele Polen war der Besuch in Wadowice ein emotionaler Höhepunkt der viertägigen Reise des Papstes nach Polen. «Ich bin voller Emotionen hier in der Geburtsstadt meines Vorgängers», sagte Benedikt vor mehr als 25.000 Gläubigen. Wer das Leben und das Werk Johannes Pauls wirklich verstehen will, der müsse nach Wadowice kommen.

Ein Gruß aus der Menge an den Papst aus Bayern Bei den Franziskanern in Krakau

Die letzte Station der Pilgerreise des Papstes war Auschwitz-Birkenau: Gedenkstätte im früheren NS-Vernichtungslager. Während des Zweiten Weltkriegs kamen dort Millionen Menschen in den Gaskammern sowie durch Hunger, Krankheit oder Zwangsarbeit um. Im Bemühen um die katholisch-jüdische Aussöhnung feierte Johannes Paul II. hier 1979 eine Messe für mehr als eine Million Menschen. Als Kardinal Joseph Ratzinger besuchte Papst Benedikt die Stätte 1980. Benedikt hat dort mit 32 Überlebenden gesprochen und eine Messe gefeiert. Darüber hinaus besuchte er ein Zentrum für Dialog und Gebet, das der Verständigung unter Nationen und Religionen dient.

Ich bin hier um die Gnade der Versöhnung zu erbitten...

Zum Höhepunkt seiner Polen-Reise hat Papst Benedikt XVI. am Sonntag das ehemalige Nazi-Vernichtungslager Auschwitz besucht. Er betrat das Lager durch die Pforte, in der die Nationalsozialisten die Worte "Arbeit macht frei" schmieden ließen, er betete kurz an der Todesmauer und spracht mit 32 Überlebenden Häftlingen des Konzentrationslagers und suchte dann die Zelle des hier ermordeten katholischen Priesters Maximilian Kolbe auf. Anschließend besuchte Papst Benedikt XVI die Mordfabrik von Auschwitz-Birkenau. Benedikt sagte in seiner Ansprache in Birkenau "An dieser Stelle versagen einem die Worte...", "Ich stehe hier als Sohn des Deutschen Volkes, ich musste hier herkommen...", "Ich bin hier um die Gnade der Versöhnung zu erbitten..."...

Angela oder Andzela Merkel?

Die Vorfahren unserer Kanzlerin stammen aus Elbl±g(Elbing) bei Gdansk(Danzig), wie von der Presse berichtet wird. In einem Interview sagte Frau Merkel: "Ich habe auch polnische Anteile in meiner Familie. Manchmal, wenn ich so versonnen oder melancholisch vor mich hinschaue, denke ich, da kommt das Slawische eben durch." Warum hüten Angela Merkel und ihre Verwandten die Familiengeschichte wie ein großes Geheimnis? Mutter Herlind sagt der BZ am Sonntag: "Wir gehen damit nicht hausieren. Aber es stimmt: Ich bin in Elbing geboren. Wir sind 1936 nach Hamburg umgesiedelt." In Hamburg kam Angela Merkel zur Welt...

Merkel kann nur einen polnischen Satz sagen Sie gestand einmal: "Ich kann kein Wort Polnisch." Nur einen Satz habe sie sich gemerkt. Den hat sie einmal im Masuren-Urlaub aufgeschnappt und nie wieder vergessen: "Nie ma jajek" - "Es gibt keine Eier".

Im Bild nebenan: Junge Polinnen feiern Frau Merkel...

Angela Merkel ist Elblags große Hoffnung. Der Bürgermeister sagt: "Durch sie kann Elblag europaweit bekannt werden. Angela Merkel kann helfen, daß sich hier neue Betriebe ansiedeln. Wir brauchen dringend Arbeitsplätze. Denn 39 Prozent sind ohne Job..."

Angela Merkel machte nun Bernd Neumann zum Kulturstaatsminister. Er stammt aus dem westpreußischen Elbing...

Quellen: Twoja Gazeta Nr. 4/52 Mai 2006, Die Zeit, BZ, Wikipedia

Immer mehr polnische Unternehmer zieht es nach Deutschland

Warschau - Seit dem EU-Beitritt Polens zieht es immer mehr polnische Unternehmen nach Deutschland. Inzwischen sind fast 9500 polnische Firmen in deutschen Handelsregistern eingetragen, sagte Lars Bosse, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Polnischen Außenhandelskammer, am Donnerstag in Warschau. Mehr als die Hälfte dieser Unternehmen ist in Berlin registriert – ein Jahr zuvor waren es noch 1300. Die polnische Botschaft in Berlin geht sogar von bis zu 20 000 polnischen Unternehmen mit einem Investitionsvolumen von rund 500 Millionen Euro aus. Bei der Mehrheit der polnischen Firmen handelt es sich allerdings um Klein- und Kleinstbetriebe. 

dpa, 24.03.2006

Oben stehender Beitrag von uns ist erschienen im "Schlesischen Wochenblatt" Nr. 17 vom 29 IV - 5 V 2005

Der neue Papst aus Bayern - Deutschland

Am 19. April 2005 wählten 115 Kardinäle in Rom den deutsche Kardinal Joseph Ratzinger zum 265. Papst in der Kirchengeschichte. Papst Benedikt XVI ist nach 482 Jahren der 8. Deutsche Papst. Benedikt XV. (1914 bis 1922) war ein Friedenspapst, der in einer zerrissenen Welt Einheit zu stiften versuchte.

„Liebe Schwestern und Brüder, nach dem großartigen Papst Johannes Paul II. haben mich die Herren Kardinäle als einfachen Arbeiter im Weinberg des Herrn zum Diener der Kirche gewählt", sagte Ratzinger auf dem Balkon des Petersdoms.


Aus diesem Ofen links stieg um 17:41 Uhr weißer Rauch von der Sixtinischen Kapelle auf. Um 18:43 Uhr verkündete Kardinal Estevez "Habemus papam"...

Der heute 78jährige Sohn eines Gendarmeriemeisters aus Marktl am Inn hatte schon als kleiner Junge den Wunsch, Kardinal zu werden. Nach Theologie- und Philosophiestudium wurde er 1951 zum Priester geweiht, mit nur 30 Jahren habilitierte er und wurde Dogmatik-Professor an der Freisinger Hochschule. Die Wissenschaft hatte ihn gepackt, später lehrte er in Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg. 1977 wurde er zum Erzbischof von München und Freising berufen, wenig später zum Kardinal.

Papst Johannes Paul II. berief Ratzinger 1981 nach Rom.

Der Friedens-Papst aus Polen 

 

Papst Karol Jozef Wojtyla (Johannes Paul II) ist am 02. April 2005 um 21.37 Uhr im Apostolischen Palast des Vatikan von seinem Leiden erlöst worden... 

Am 16. Oktober 1978 ist Karol Jozef Wojtyla nach über 450 Jahren zum nicht italienischen Papst (264. Papst nach dem Hl. Petrus) gewählt worden.

Mit besonderem Interesse verfolgte ich als Schlesier und mächtig der Muttersprache des Papstes sein Leben und wirken. Im Jahre 1985 begegneten wir Papst Johannes Paul dem II auf dem Petersplatz in Rom. Wir folgten aber auch seinen Spuren in Polen, in Krakau etwa, in Wadowice, am Kalvarienpfad von Kalwaria Zebrzydowska am Rande der Beskiden nur 35km von Krakau entfernt, im Kloster Grüssau, Tschenstochau, Ausschwitz, Oppeln, Breslau oder am St. Annaberg im Oppelner Schlesien dem Wallfahrtsmekka der Oberschlesier schlechthin, einem Heiligen Berg voller Symbolik, Andacht aber auch Tragik. Hier haben die Deutschen und Polnischen Schlesier ihre Mahnmale stehen.

Am 13. Mai 1981 versuchte der Türke Ali Agca bei einer Generalaudienz auf dem Petersplatz, den Papst zu ermorden. Er traf ihn mit mehreren Schüssen aus einer Pistole und verletzte Johannes Paul den II. schwer.

Früheste Bemühungen des Papstes um die Überwindung trennender Gräben zwischen Polen und Deutschen reichen zurück in seine Amtszeit als Erzbischof von Krakau. Karol Wojtyla gehörte 1965 zu einer Gruppe von polnischen Bischöfen, die mit ihren deutschen Amtsbrüdern zur Versöhnung von Polen und Deutschen aufriefen. Ihr Briefwechsel mit der gegenseitigen Bitte um Vergebung war eine Sensation, denn das deutsch-polnische Verhältnis war damals noch von den tiefen Wunden der Kriegs- und der Nachkriegszeit schwer belastet.

Die Deutschen verleihen dem Papst den Karlspreis

In außergewöhnlicher Weise lebte dieser Papst die europäischen Werte vor, die von der Antike über die Aufklärung im Mittelalter bis heute geprägt worden sind. Werte wie Frieden, Freiheit, Demokratie, Brüderlichkeit und Mitmenschlichkeit haben das Wirken dieses Papstes über 25 Jahre begleitet. Zudem hat dieser Papst maßgeblich dazu beigetragen, den eisernen Vorhang zu beseitigen. Dabei seien besonders seine Polenreise im Jahr 1979 und die politischen Reden vor dem Europarat und Europaparlament zum Thema Kalter Krieg zu erwähnen. Mit seiner spektakulären Unterstützung für die Gewerkschaft "Solidarnosc" in den 80er-Jahren trug der Papst entscheidend zum Ende des Warschauer Pakts bei. Der Papst förderte den interreligiösen Dialog, da sich unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahren stark verändert hat. Das Aachener Karlspreis-Direktorium zeichnete den Papst am 24. März.2004 für seine besonderen Verdienste um die europäische Einigung aus.

Papst Johannes Paul II. nahm nur selten weltliche Ehrungen an. Auch Angebote für Ehrendoktorhüte an das Kirchenoberhaupt behandelt der Vatikan in der Regel zurückhaltend.

Dennoch ist der Papst aus Polen inzwischen unter anderem Ehrenbürger von Rom und Warschau, Ehrendoktor der Katholischen Universität Lublin und der Universität Oppeln sowie der Akademie für Agrarwissenschaften in Warschau, juristischer Ehrendoktor der staatlichen römischen Sapienza-Universität und Träger der Großen Medaille in Gold der Academie Française. Bereits als Krakauer Erzbischof erhielt er die Ehrendoktorwürde der Mainzer Universität.

1993 verlieh ihm damalige Staatspräsident Lech Walesa den höchsten polnischen Orden, das Verdienstkreuz des Weißen-Adler-Ordens. Zuletzt erkannte ihm im Dezember 2003 das Simon-Wiesenthal-Zentrum den "Humanitarian Award" für seine lebenslange Freundschaft zum jüdischen Volk zu, und der US-Kongress ehrte ihn 2001 wegen seiner Verdienste um die Menschheit im 20. Jahrhundert mit der nur selten vergebenen Goldmedaille des Kongresses.

Papst Johannes Paul II und der Oppelner Bischoff Nosol zusammen mit
einer Million Menschen auf dem St. Annaberg am 21. Juni 1983

Der Papst bot im Vorfeld des Irak-Krieges 2003 der säkularen Weltmacht USA die Stirn, auch wenn er diesen Krieg nicht verhindern konnte. Es stellte sich erst später heraus, dass die Powell-Präsentation vor dem Sicherheitsrat auf gefälschten Grundlagen basierte und so der Krieg nach dem Völkerrecht als eine demokratische Handlung gerechtfertigt werden ist.

Im Rahmen seiner 104 Auslandsreisen war der Papst drei Mal in der Bundesrepublik (1980, 1987 und 1996) zu Gast. Kein anderer im öffentlichen Leben wirkender Pole hat je solch herausragende Leistungen für ein besseres und gut nachbarschaftliches Verhältnis zwischen Polen und Deutschen vollbracht. 

Er war der größte Sohn seines Landes der Zeit nach dem letzten Weltkrieg.

Hätte der Papst tatsächlich die Großversammlung zu seinen Ehren gesehen, wären ihm sicher einige Szenen aufgefallen, die er zu den Erfolgen seines Lebens zählen kann. Mit Freuden hätte er unter den 200 Staatsrepräsentanten aus aller Welt auch Präsidenten von muslimisch geprägten Staaten und auch von Israel gesehen, und er hätte mit Wohlgefallen beobachtet, wie Präsident Mosche Katzav aus Israel und der syrische Präsident Baschar al-Assad einander die Hand gereicht haben und wie auch der iranische Präsident Mohammed Chatami und das Staatsoberhaupt Israels freundlich miteinander gesprochen haben. Die Staaten unterhalten keine diplomatischen Beziehungen, aber am Sarg von Johannes Paul II. haben ihre führenden Männer menschlichen Kontakt zueinander gefunden. Das waren historische Momente und einzigartige Begegnungen.

Dieser Papst ist über alle Religionsstreitigkeiten und Reformkonflikte hinweg ein Weltsymbol für den Wunsch nach Frieden geworden, ein Missionar im höchsten Sinne.

In einem dieser beiden Kondolenzbücher aus Deutschland ist auch meine letzte Ehrung für diesen Papst zusammen mit 8000 weiteren Beiträgen abgedruckt worden. Die beiden Kondolenzbücher sind nach der Beerdigung vom 08. April 2005 von Monsignore Dr. Marek Zalewski, Stellvertreter des päpstlichen Gesandten in Deutschland, dem Vatikan übergeben worden.

Papst-Briefmarken

Papst Marke der DDR zum 70. Geburtstag 1990 Anfang der 80er Jahre war die Situation der Polen gekennzeichnet von der Ausrufung des Kriegszustandes. In der Internierungslagern mit tausenden inhaftierten Solidarnosc-Mitgliedern entstanden in dieser Zeit Entwürfe für briefmarkenähnliche Vignetten. Aus den schlichten vorhandenen Mitteln fertigten Häftlinge Stempel, die nach draußen geschmugelt worden sind.

Quelle: "Deutschland und Polen im 20. Jahrhundert", Landeszentrale für politische Bildung.


Eine Briefmarke erinnert in Deutschland an den verstorbenen Papst Johannes Paul II. Die 55-Cent-Marke (Foto), die seit dem 12. Mai 2005 erhältlich ist, zeigt das Kirchenoberhaupt, auf seinen Hirtenstab gestützt, sowie die Lebensdaten 1920-2005.

08. April 2005, 21. Mai 2005, BPH

Informationsquellen über Polen

Tu was!

Es gibt unterschiedliche Quellen um sich z.B. auch über das Deutsch-Polnische Verhältnis zu informieren. Nachfolgend gebe ich Ihnen einige Beispiele:

DIALOG, Deutsch-Polnisches Magazin 
Vositzende des Kuratoriums: Rita Süßmuth (mdB)
Deutsch/Polnisch

Schlesischer Kulturspiegel
Herausgeber: KulturWerk Schlesien in Würzburg
Deutsch

Twoja Gazeta
Zeitung für polnischstämmige Bewohner in Deutschland
Polnisch mit einigen deutschsprachigen Beiträgen
Von dieser Zeitung ist mein Reisebericht in voller
Länge im Original abgedruckt worden.

Schlesisches Wochenblatt
Erste deutschsprachige Zeitung für die Deutsche Minderheit
in Polen. Diese Zeitung wird vom Außenministerium der Bundesrepublik
Deutschland und vom Ministerium für Kultur und Kunst der
Republik Polen finanziell unterstützt.
In dieser Zeitung sind schon ein Beitrag von mir
veröffentlicht worden.

Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit
in Gleiwitz und Oppeln

Homepage zum
Deutsch-Polnischen Jahr

Aus der Korrespondenz mit Frau Prof. Dr. Gesine Schwan

Deutsche und Polen
Beiträge der ARD zum Geschichtsbewusstsein

Deutsch-Polnisches Jahr 2005/2006

Polen und Deutsche haben sich gegenseitig viel zu sagen, und berücksichtigt man die gemeinsame Zukunft in der Europäischen Union, haben sie sogar die Pflicht, so intensiv wie möglich miteinander zu kommunizieren. Von der Qualität dieses Dialoges hängt es ab, ob wir uns verständigen können.

Das Interesse war groß, als am 4. März Bundesaußenminister Joschka Fischer und sein polnischer Amtskollege Adam Rotfeld in Warschau der Presse zusammen mit den beiden Koordinatorinnen für die deutsch-polnische Zusammenarbeit, Gesine Schwan und Irena Lipowicz, die gemeinsame zweisprachige Internetseite vorstellten.

Homepage

 

Ausgabedatum: 06.04.2005, 22.07.2020, Bruno Peter Hennek

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Anfragen bitte an den Verfasser: Bruno Peter Hennek.

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