Deutsche Schlesier, die nach 1945 weiter in Oberschlesien lebten und von 1956 bis
1958 nach Deutschland aussiedelten...
"Hört her, ihr Ältesten, horcht alle
auf ihr Bewohner des Landes!
Ist so etwas jemals geschehen in euren Tagen oder
in den Tagen eurer Väter?
Erzählt euren Kindern davon und eure Kinder sollen
es ihren Kindern erzählen
und deren Kindern dem folgenden Geschlecht."
Buch Joel 1, 1-3 (Bibelzitat)
Über
Jahre hin war es geradezu ein Tabu, aufzuzeigen, was nach 1945 im deutschen
Osten geschah. In einer 3teiligen Sendung vom 21. bis 23.03.2001 zeigte die ARD
ein hochemotionales Thema, die Flucht, die Vertreibung, die Aussiedelung und den
Neubeginn der Menschen auch aus Schlesien. In vielen Familien sind Erinnerungen
geweckt worden und Fragen an die gestellt worden, die alles noch erlebt haben.
Nachfolgend will ich einen weiteren Beitrag zum Thema Aussiedelung
aus meiner eigenen Erfahrung hinzufügen...
Nach
der Volkszählung 1939 lebten in Schlesien 4.576.900 Millionen Menschen
davon sind 3.228.600 vertrieben worden, 727.100 sind durch Kriegsfolgen
zum Tode gekommen und 870.000 sind in Schlesien geblieben. Etwas 860.000
waren im Regierungsbezirk Oppeln ansässig.
Die
lokale Vertreibung der Deutschen - nicht alle Gebiete waren davon betroffen -
begann bereits einige Wochen nach Kriegsende. Jeder Deutsche durfte z.B. höchstens
20 kg Reisegepäck mitnehmen. Der Umsiedlungsbefehl musste innerhalb von drei
Stunden ausgeführt werden. Bei Nichtausführung des Befehls sind schärfsten
Strafen, einschließlich Waffengebrauch angedroht worden.
Zwischen
Oppeln und Neisse befand sich darüber hinaus für Deutsche das polnische
Internierungslager Lamsdorf. Vom Sommer 1945 bis Sommer 1946 fanden hier 6488
Deutsche gewaltsam den Tod, darunter 828 Kinder. In diese Internierungslager
sind auch 88 Menschen aus Schurgast auf der westlichen Seite der Oder, gegenüber
von Alt-Schalkendorf verschleppt worden.
Im
Jahre 1947 näherte sich die Vertreibung der Deutschen aus Schlesien der
Endphase zu, die dann auch 1949 ein Ende fand. In dieser Endphase sind die
Parteiaktivisten der polnischen Arbeiterpartei (PKK) und deren Anhänger und
Sympathisanten von sogenannten
Woiwodschaftskomittees aufgerufen worden den polnischen Verwaltungsbehörden
anzuzeigen wer sich noch der deutschen Sprache bediente, deutsche Bücher besaß
und deutsche Aufschriften in privaten Wohnungen oder Gebäuden hatte. Dies ist
als Beweis für deutsche Volkszugehörigkeit ausgelegt und damit vertrieben
worden. Der Überrest des Deutschtums sollte damit liquidiert werden. Von den im
Gefolge der durchziehenden Front begangenen Morden und anderen Grausamkeiten der
„Befreier“, die alle Oberschlesier, ohne Rücksicht auf ihre
Volkszugehörigkeit trafen, haben wir in Schalkendorf aus Angst vor Repressalien
nur sehr leise gesprochen und nur im engsten Kreis. So kam es auch in Alt Schalkendorf dazu, dass sich
„Wendehälse“ für geringfügige Vorteile dazu hergegeben haben die
eigenen Landsleute zu denunzieren, bis diese von der Volkspolizei oder UB
(Geheime Staatspolizei) abgeholt und dem Staatsapparat übergeben worden sind. Über Nacht verschwanden
auf diese Weise auch Menschen aus Alt-Schalkendorf.
Anordnungen
im Jahre 1945 zwangen die Deutschen z.B. zur Abgabe von Fahrrädern,
Radioapparaten, Telefonapparaten und Kraftfahrzeugen. Das Umhergehen auf öffentlichen
Strassen und Plätzen in Gruppen von mehr als zwei Personen, sowie das Halten
der Hände in den Taschen war ebenfalls verboten. Bei Nichtbefolgung der
Anordnung ist der Tod oder schwerstes Arbeitslager angedroht worden.
Zugezogen sind Polen,
sog. "Repatrianten" (Propagandawort für Freiwilligkeit: aus den
polnischen Ostgebieten nach dem Westen verbrachten Teile der polnischen Bevölkerung
z.B. aus Galizien), nach
Schalkendorf, die als Lehrer an den beiden Grundschule tätig geworden sind, die
Gemeindeverwaltung besetzt haben und natürlich die Ortspolizeistation im
Nachbarort Poppelau übernommen haben. Eine polnische Familie zog in
Alt-Schalkendorf in die Wohnung neben dem Feuerwehrhaus ein. Die Grabsteine mit
Deutschen Innschriften haben die Schalkendorfer rechtzeitig selbst abmontiert
und auf ihren Grundstücken, in Gärten oder Scheunen vergraben, bevor es zum
Vandalismus gekommen ist. Die Schalkendorfer schweigen noch bis heute, wer sich
da als Denunziant unter den Schalkendorfern besonders hervorgetan hat,
andererseits sterben die Wissensträger nach und nach aus und damit bleibt
dieser Teil der Geschichte Schalkendorfs wohl im Nebel.
Niymce
und nicht mehr Deutsche
Fortan
waren wir in Oberschlesien keine „Deutschen“ mehr sondern „Niymce“
oder korrekt auf polnisch „Niemcy“. Die Propaganda der ideologischen
Psychopathen erklärte nun alle
Oberschlesier zu waschechten Polen. Um eine Entvölkerung insbesondere des
oberschlesischen Industriegebiets zu vermeiden, aber auch um vermeintliches
polnisches Volkstum wieder erwecken zu können, wurde die Volkszugehörigkeit
der als „Autochthone“ (= Alteingesessene) bezeichneten einheimischen
Bevölkerung in den Oder-Neiße-Gebieten überprüft. Regionale
Verifizierungskommissionen prüften eine mögliche polnische Abstammung der
Betreffenden, wobei oft schon ein polnisch klingender Familienname und eine
Treueerklärung für Polen ausreichten. Manchmal reichte es schon das Vaterunser
auf polnisch vorzutragen, um die Bestätigung der Sprachkenntnis zu erlangen. Die so „Verifizierten“
erhielten die polnische Staatsangehörigkeit.
Angesichts
der Diskriminierung der Deutschen und der wirtschaftlichen Not wählten viele
Deutsche Oberschlesier den Weg der Verifizierung, um unter erträglichen
Bedingungen in der Heimat bleiben zu können und um Lebensmittelkarten zu
bekommen. Wer die Verifizierung verweigerte,
teilte das Schicksal der übrigen Deutschen: Lagerhaft, Zwangsarbeit oder
Ausweisung.
Bis
zum 1. April 1948 waren nach polnischen Angaben rund 1 Million Menschen
verifiziert worden. Den circa 170000 Personen, die bis 1951 trotz allen Drucks
die Verifizierung und Annahme der polnischen Staatsangehörigkeit verweigert
hatten, wurde in diesem Jahr von Amts wegen die polnische Staatsangehörigkeit
verliehen, so auch meiner Familie und Verwandtschaft.
Die
Polonisierung setzte damit ein, der sogenannte „Dowod Osobisty“ der
polnischen Verwaltungsbehörden musste angenommen werden in dem bescheinigt
worden ist, dass man nun polnischer
Staatsbürger sei. Die Menschen in Alt Schalkendorf und auch in meiner Familie
wehrten sich vergeblich gegen diesen polnischen Personalausweis, sie mussten
aber letztendlich erkennen, dass eine Existenz in Oberschlesien als Deutscher
ohne diesem Ausweis unmöglich war.
Erst
1955 verkündeten die Ostblockstaaten das offizielle Kriegsende mit Deutschland.
Polonisierung
Paradoxerweise
war es gerade das auf dem Lande gesprochene Oberschlesisch, das eine
Polonisierung erschwerte. Da es sich stark vom Hochpolnischen unterschied, wurde
von den polnischen Behörden, besonders in der Schule, alles versucht, um diese
Dialekte zugunsten der polnischen Schriftsprache zu verdrängen. Als Folge
wurden diese Dialekte von den Einheimischen anstelle der lange Zeit verbotenen
deutschen Sprache zur Abgrenzung von den Polen gebraucht. Zu Hause sprach man
oft Deutsch, auf der Straße oberschlesischen Dialekt, in der Schule und mit Behörden
Polnisch.
Der
polnisch-deutsche Mischdialekt war eigentlich schon sehr viel früher durch Bevölkerungsbewegungen
und gemischter Ansiedlung von Slawen und Deutschen entstanden. Größte Veränderungen
bewirkte vermutlich die deutschen Besiedelung 1201-1238, als Heinrich I von
Schlesien die verstärkte Einwanderung deutscher Siedler förderte und diese
gegenüber ihren polnischen Mitbürgern mit besonderen Privilegien ausstattete.
Bei der Volkszählung 1905 lebten in Alt-Schalkowitz 56 Evangelische (davon
sprachen deutsch - 48 Personen, polnisch: 1, eine andere Sprache: 7) und 2436
katholische (davon sprachen: deutsch - 42, polnisch: 2421 Personen). Die
Muttersprache der Alteingesessenen war damals also zu 95% das sog.
"Wasserpolnisch".
Die
polnischen Bemühungen nach 1945, durch Zwangsassimilierung der so genannten
Autochthonen einen einheitlichen polnischen Nationalstaat zu schaffen, bewirkten
genau das Gegenteil: Die Verstärkung der sozialen und kulturellen Isolation der
Deutschen.
Die
deutsche Sprache hatte nach 1945, wegen der Verfolgung,
keine Chance mehr in Oberschlesien. Als Alltagssprache diente breiten
Kreisen der Oberschlesier Deutscher Nation ein Dialekt - dessen Ursprung ich
oben beschrieben habe - welcher der polnischesprachigen Hochform abgeleitet war
und die polnische Verwaltung zu tiefst geärgert hat, weil viele deutsche
Vokabeln darin vorgekommen sind. Unsere Mudart, ein Kleinod der polnischen
Sprache, wurde uns als Minderwertig ausgelegt. Man stülpte uns eine Geschichte,
eine Mentalität, eine Kultur über, die nicht die unsere war sondern einem
psychopathischen Kommunismus entsprungen ist. Unsere „Kodierung“
bekamen wir aus dem Elternhaus mit und nicht vom damaligen polnischen Staat.
Trotz der gemeinsamen Sprache waren wir keine Polen, sondern sind
Oberschlesier geblieben...
Das
schon früher stark ausgeprägte Regionalbewusstsein hat sich nach dem Kriege
eher noch verstärkt. In erster Linie war man Oberschlesier, womit man sich von
„den“ Polen, manchmal aber auch von „den“ Deutschen
abgrenzte, wobei die gefühlsmäßige Bindung an Deutschland aber überwog.
Der
Stalinismus
Am
28. Juni 1945 wurde von Stalin eine provisorische Regierung in Polen eingesetzt.
Moskau sorgte für eine vereinigte Arbeiterpartei. Allein die Partei, das Politbüro,
der erste Sekretär und die privilegierte Elite der Nomenklatur übten
die Macht aus. Die Industrie wurde verstaatlicht, das Vermögen der Kirche wurde
1950 konfisziert und landwirtschaftliche Grundstücke kollektiviert. Im Jahre
1950 bin ich in Alt-Schalkendorf eingeschult worden. Nach Vorgaben aus Moskau
mussten wir früh Morgens in der Schule zum sog. Appell antreten und von der 4.
Klasse an am unbeliebten politischen (kommunistisch diktierten-) Unterricht
antreten. Abhängig von den Noten in diesem politischen Unterricht ist auch die
Versetzung in die nächste Klasse erfolgt, es war kein Nebenfach...
Der
politische Terror und die Repressalien erreichten 1951/1952 ihren Höhepunkt.
das Alltagsleben wurde zum Alptraum. Alle Kontakte mit der nichtsozialistischen
Außenwelt wurden sofort denunziert, unschuldige Menschen in fingierten
Prozessen willkürlich als Spione verurteilt. Es gab auch Hinrichtungen ohne
Prozesse. Noch 1990 fand man Massengräber aus dieser Zeit. Zahllose Menschen
wurden in die Sowjetunion abtransportiert und verschwanden spurlos. Ein dichtes
Netz von Informanten legte sich über die Betriebe, Schulen und Universitäten.
Im Jahre 1953 starb Stalin, von der Schule aus organisierten wir unter Leitung
von provinziellen Parteigenossen einen Trauerzug zum russischen Denkmal in
Dorfmitte uns sangen dort als Kinder eingeübte patriotische Lieder.
Die
Kollektivierung der Landwirtschaft stieß gerade in Schlesien auf starken
Widerstand der Bauern und konnte nie vollendet werden. Im Juni 1956 führte die
Unzufriedenheit mit dem System zu Arbeiterprotesten in Posen unter der
Parole "Brot und Freiheit". Damit ging auch die Ära des Stalinismus
in Polen zu Ende. Die Erinnerung über diese stalinistische Zeit ist im
Bewusstsein der Nation und der dort lebenden Menschen für immer eingemeißelt.
Existenz
der Deutschen in Polen geleugnet
Polen
bestritt bis 1989 als einziges Land im sowjetischen Herrschaftsbereich die
Existenz einer deutschen Minderheit. Die Existenz von polnisch sprechenden
Deutschen in Schlesien ist genauso wenig ungewöhnlich, wie die Existenz französisch
sprechender Deutscher im Elsaß. Geblieben sind Deutsche in Oberschlesien nach
1945 vor allem in Gebieten mit starken Familien- und Dorfgemeinschaften,
praktisch im gesamten Oppelner Land und um Kattowitz herum. Der staatliche
Polonisierungsdruck, der mit einer im Laufe der Zeit voranschreitenden
sprachlichen und bewusstseinsmässigen Assimilierung der Kinder einherging,
verstärkte bei der älteren Generation die Neigung zur Aussiedlung, um die
nationale Identität zu bewahren.
Die
jüngere Generation, vor allem die zum Ende des Krieges Geborenen, hatte dagegen
kaum Probleme wegen ihrer Abstammung. Sie sprach in der Regel fließend polnisch
und solidarisierte sich in der gemeinsamen Ablehnung des kommunistischen Systems
mit ihren polnischen Altersgenossen.
Der
Aussiedlungsakt aus Oberschlesien
Ab
1956 war es möglich offizielle Ausreiseanträge zu stellen. Auch meine Mutter
bemühte sich vom ersten Tag an eine solche Ausreisegenehmigung in die
Bundesrepublik im Rahmen der Familienzusammenführung zu erhalten.
Mein Vater
(geb. 11.02.1916 in Bolko bei Oppeln) ist als Soldat des Truppenteils "Artillerie - Pak - Abteilung 1009"
des XXXX Armeekorps in Rumänien,
wahrscheinlich zwischen dem 20. August und den
ersten Septembertagen 1944 gefallen. Vermutlich im Kessel von Jasi - Husi -
Kischinev
(Moldavien), wo die 6. und 8. Armee von sowjetischen Streitkräften
eingeschlossen worden war. Viele Soldaten ertranken bei dem Versuch, schwimmend
über den Pruth oder den Sereth zu gelangen, berichtet der Suchdienst des
Deutschen Roten Kreuzes in München abschließend dazu am 24. Januar 1972. Die
Heeresgruppe "Südukraine" ist am 25.07.1944 von Generaloberst
Johannes Frießner übernommen worden und in der Offensive der Roten Armee
innerhalb weniger Tage in den Tod geführt worden. Ein großer Teil ist
gefallen. Auch Gefangene verstarben infolge seelischer und körperlicher Erschöpfung
schon in den ersten Wochen und Monaten, zumal in den Sammellagern Ruhr und
Typhus ausgebrochen waren.
Iasi
- Husi - Chisinau im heutigen Moldavien
Der Spiegel, Nr. 9/1965 berichtete auf den Seiten 63-66 über die PRUTH-SCHLACHT.
Die neue 6. Armee wurde
am 25. August 1944 eingeschlossen und vernichtet - wie anderhalb Jahre
zuvor ihre berühmte Vorgängerin bei Stalingrad. 150.000 deutshe
Soldaten starben, 106.000 Landser gerieten in Gefangenschaft, weitere
80.000 Deutsche Soldaten blieben verschollen.
In
nur 5 Tagen ist die neue 6. Armee unter dem Oberbefehl von Hans
Frießner und dem Armee-Befehlshaber Generall Fretter-Pico von den
Sowjet-Truppen vernichtet worden.
Wikipedia: Operation Jassy-Kischinev: Klick!
Die
Schalkendorfer haben nach 1989, zu meinem Erstaunen, den Namen meines Vater
an der Wand der Kapelle neben der Kirche auf einer Gedenktafel verewigt.
Die
Ausreise meiner Mutter und mir oder wie die Schlesier sagten "rausmachen, rübermachen"
sollte nach Braunschweig zum Onkel gehen...
Deutsche
Oberschlesier haben Oberschlesien nach 1956 vor allem aus Gründen der
Familienzusammenführung, mehr Freiheit und aus ökonomischen Gründen
verlassen, sie sind jedoch nicht vertrieben worden.
Es dauerte bis zum Anfang April 1958, bis uns diese Ausreisegenehmigung und das
Ausreisevisum von den
polnischen Behörden erteilt worden ist.
Aussiedler in Friedland, Februar 1958 - ein Radiomitschnitt: Klick!
"Die
Zahl der in Friedland eintreffenden Aussiedler aus Pommern, Ostpreußen,
Schlesien und anderen Gebieten im Osten betrug im Jahr 1957 rund
100.000, im Jahr 1958 rund 120.000."
Ich
habe seinerzeit gerade das Liceum in Groß Döbern besucht. Als ich die
Nachricht von der bevorstehenden Ausreise nach Deutschland der Liceumsleitung übermittelte,
wurde ich sogleich vor die Tür gesetzt. Schulfreunde überbrachten mir das
Zwischenzeugnis und holten das Lehrmaterial in Schalkendorf ab.
Die
Ausreisegenehmigung musste bei den Mitarbeitern der polnischen Verwaltungsorgane
mit Geld erkauft werden, jedes einzelne „Scheinchen“. Sogar die
mitgenommenen Sachen, eine Nähmaschine, Kleider und Lebensmittel für zwei
Wochen mussten von bestechlichen polnischen Beamten beim Verladen am Oppelner Güterbahnhof
freigekauft werden. Hat man das nicht gemacht, haben diese dort tätigen Beamten
die Sachen selbst behalten und zum Geld gemacht. Vorher schon haben wir uns
erkundigt, wer von den polnischen Abnahmebeamten bestechlich war und gegen Geld
ein Auge zugedrückt hat. Zurückgelassen haben wir in Alt Schalkendorf meine
Großeltern (sie sind ein Jahr später nachgekommen!), ein Haus, Grundstücke
und Freunde mit denen ich heute noch korrespondiere.
Opa
winkte uns am Bahnhof Poppelau in der Nacht vom 15.April 1958 lange noch mit
seinem Hut zu, als wir mit dem Nachtzug nach Oppeln unsere lange Reise in die
Bundesrepublik begonnen haben. Von Oppeln ging es weiter über Breslau mit dem
Zug nach Stettin. Als 15jähriger stemmte ich mich im Gang gegen zwei
aufeinander gestellt Koffer, da im Abteil kein Platz für uns freigegeben worden
ist. Dort saßen alkoholisierte Polen, die uns als „Hitlerowze“
angepöbelt und ausgelacht haben. Mehrmals bin ich wegen Übermüdung
zusammengesunken und die Reisekoffer sind auf mich gefallen. Meine damals 37jährige
Mutter weinte still vor sich hin...
In
Stettin angekommen sind wir in die Turnhalle einer leerstehenden Schule
verfrachtet worden, hier sind die Transportzüge (500-700) Personen
zusammengestellt worden in die wir am nächsten Tag verladen worden sind. Ich
wusste nicht genau, wo es hingehen sollte, wir hatten keine Karte sondern
lediglich die Reisepapiere. Es ging nun los,
Mitreisende haben sogleich begonnen vermeintliche „Wertsachen“ im
Wagon zu verstecken, wie Versicherungspapiere, Grundbuchauszüge, Sparbücher,
Geldscheine usw. Meist sind diese Sachen in das Türfutter oder in die Hohlräume
der Fenster bzw. unter die Sitze versteckt worden. Die polnische Kontrolle an
der Grenze kannte natürlich dieses Versteckspiel schon und sie machten sich bei
der Ausweiskontrolle einen Spaß daraus mit dem Bajonett die Verstecke
aufzuschlitzen/aufzubrechen und die Unterlagen auf den Bahnsteig rauszuwerfen.
Die Leute schrieen und weinten vor Verzweiflung...
Dann
der erste Stopp auf DDR-Gebiet. Das Rote Kreuz der DDR reichte uns warmen Tee
und Zwieback... Der Bahnsteig war von der Volkspolizei hermetisch abgeriegelt.
Von der ferne winkten uns Leute zu, dabei waren auch Verwandte aus der DDR
– die per Brief von der Reise vorher informiert worden sind - sie glaubten
Ihre Verwandten im Zug in die Arme nehmen zu können. Das war aber leider nicht
erlaubt...
Die
Reise ging weiter, bis wir am nächsten Morgen Helmstedt erreicht haben. Hier
ein herzlicher Empfang vom Roten Kreuz der Bundesrepublik, von der Caritas und
anderen Wohlfahrtsverbänden, die mitgeholfen haben diese große Ausreisewelle
zu betreuen. Gleich sind wir mit warmen Getränken, einem Frühstück und Obst
reichlich versorgt worden und nach einem längeren Aufenthalt und Sichtung sowie
ersten Erfassung der Reisepapiere weiter auf die Reise geschickt worden in das
Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen. Dort begrüßten uns am Bahnsteig die
Freiheitsglocken und die Lagerverwaltung sowie die Vertreter der Kirchen. Viele
Menschen standen dort und warteten darauf ob
mit diesem Zug nicht weitere Anverwandte nachgekommen sind.
Es ging jetzt zuerst
zur Aufnahme und der Bettzuteilung in den langen Lager-Baracken. Nach dem
Ablegen des Handgepäcks ging es zur Massendusche und Desinfektion, danach
konnten wir uns umziehen und zum gemeinsamen Abendessen in eine riesige
Lagerkantine gehen. Die Reise von Alt-Schalkendorf bis Friedland dauerte
insgesamt drei Tage. Es waren drei
Tage voller Anspannung, Unruhe, Sorge und natürlich auch Angst... Geholfen hat
der Zuspruch der vielen Mitreisenden, die ja die Situation mit uns geteilt
haben..
In
der unteren Karte werden die Menschenströme Deutscher Bevölkerung aus den
Ostgebieten nach 1945 gezeigt:
Bewegen Sie bitte mit der Maus den Slider ganz
nach unten und dann nach recht
Leben
in Flüchtlingslagern
Vom
Aufnahmelager Friedland aus sind wir dem Bundesland Bayern zugeteilt worden obwohl wir
eigentlich zum
Onkel nach Braunschweig wollten. Niedersachsen hatte aber zu dieser Zeit eine
Aufnahmesperre. Bereits am 22.04.1958 sind wir in das Landesdurchgangslager
Hammelburg gebracht worden und nach ein paar Tagen sind wir in Oberelsbach in
der Rhön gelandet, wo noch ein altes RAD-Arbeitsdienstlager an einem Berghang
stand.
Ehemaliges
RAD-Lager in Oberelsbach 1958
Die Holzbaracken
dienten als Durchgangslager und es waren zu dieser
Zeit dort wohl 200-300 Menschen aus Schlesien. Von hier aus
ist das Aufnahmeverfahren von den Verwaltungsbehörden weiter betrieben worden.
Mitte Mai 1958 sind wir weiter transportiert worden in ein weiteres
Barackenlager nach Heidingsfeld bei Würzburg. Ich muss an dieser Stelle
erwähnen, dass uns die eingesetzten Beamten und Kräfte der Hilfsorganisationen
wie Rotes Kreuz und Caritas ausgesprochen höflich und zuvorkommend, ja einfach
menschlich behandelt haben.
Von
Heidingsfeld aus sollte die
Integration in Beruf, Schule usw. betrieben werden.
Zeitgeist der
50er Jahre
Aussiedler,
Spätaussiedler, Flüchtling oder was?
Die
Aufnahme von Aussiedlern in der
Bundesrepublik Deutschland erfolgt nach dem Bundesvertriebenengesetz (BVFG). Die
Aufnahme meiner eigenen Familie in der Bundesrepublik erfolgte als Spätaussiedler
(§ 4 BVFG). Der Spätaussiedler
ist mit seiner Registrierung Deutscher im Sinne des Artikels 116, Absatz 1 des
Grundgesetzes. Er selbst, seine Kinder und sein evtl. nichtdeutscher Ehegatte
erwerben mit der Ausstellung einer Bescheinigung die deutsche Staatsangehörigkeit.
Gemäß § 15 BVFG ist uns dann der
Flüchtlingsausweis A am 21.05.1958 zum Nachweis der Spätaussiedlereigenschaft ausgestellt
worden.
Per
Verwaltungsakt sind wir nach den durchgeführten Verfahren zur Spätaussiedlern
erklärt worden, obwohl wir nicht ausgesiedelt worden sind sondern zwei Jahre
Antragstellerei hinter uns hatten. Unverständlich dieser Verwaltungsakt auch
deshalb, weil ich vor 1945, also im damaligen Deutschland, geboren bin und die
Abstammungslinien ebenfalls Deutscher Herkunft
sind.
Ein
weiterer Verwaltungsakt regelte Entschädigungen für Personen, die in
Vertreibungsgebieten (Aussiedlungsgebieten) im Zusammenhang mit den Ereignissen
der Kriegs- und Nachkriegszeit Schäden erlitten haben und die für ihre
Verluste nach dem Lastenausgleichsgesetz (LAG) entschädigt werden konnten. Die
Abwicklung der Verfahren erfolgte über sog. Ausgleichsämter. Die Hauptentschädigung
für meine Mutter betrug ca. 700 DM, die Großeltern erhielten wegen des Hauses,
der Grundstücke und der kleinen Landwirtschaft zusammen ca. 3000 DM.
Die
Bundesbahn zahlte meiner Mutter eine Witwenrente von 141 DM und mir eine
Waisenrente in Höhe von 50 DM. Das Versorgungsamt zahlte meiner Mutter darüber
hinaus noch eine Versorgungsrente von DM 130 und für mich einen Betrag von DM
30.
Damit
sind wir in die neue Zukunft gestartet...
Abstammungsurkunde
oder Ahnennachweis
Als
ich dann 1969 heiraten wollte erfuhr ich, dass ich trotz der Aufnahmeverfahren
offensichtlich immer noch nicht ein richtiger Deutscher bin. Es musste eine
Abstammungsurkunde her, die belegen sollte, dass auch die Abstammung bis zu den
Großeltern nachvollziehbar deutschstämmig war. Ein Personalausweis oder ein
Reisepass oder eine Geburtsurkunde genügte da nicht um die Staatsangehörigkeit
nachzuweisen. Die Abstammungsurkunde ist praktisch eine "erweiterte"
Geburtsurkunde. Die Bezeichnung „Abstammungsurkunde“ erweckt bei
vielen Menschen negative Reaktionen und Unverständnis, da man leicht an
"Ahnennachweis" o.ä. denken kann. Mit einigen Urkunden, die meine
Mutter vor der Bombardierung unserer Wohnung in Oppeln retten konnte und
Urkunden von Großeltern ist der Abstammungsnachweis dann auch gelungen. Bei meiner Frau war das viel leichter, da
sie eine Tochter eines Bayerischen Beamten war. Mein Vater war ja
Reichsbahnbeamter und mein Großvater Reichspostbeamter. Auf beiden
Abstammungslinien konnte der Nachweis der Deutschstämmigkeit geführt werden
und das Amt für öffentliche Ordnung in Würzburg stellte die
Abstammungsurkunde aus. Diese schön verzierte Abstammungsurkunde ist mir dann
kurz gezeigt worden mit dem Hinweis, dass diese in den Archiven der Stadt Würzburg
aufbewahrt wird und ich die nicht haben darf. Wie ich erfahren konnte, kann eine
Kopie der Abstammungsurkunde heute gegen Gebühr bei den Standesämtern des
Geburtsortes oder dort wo das Verfahren durchgeführt worden ist, angefordert
werden.
Der
Integrationsprozess
Gute
Deutschkenntnisse sind der Schlüssel der Integration. Sie sind notwendige
Bedingungen für die Eingliederung in Schule, Ausbildung und Beruf wie auch in
die Nachbarschaft mit einheimischen Deutschen. Für meine Familie stand es außer
Frage, vom ersten Tag an in der Bundesrepublik die deutsche Sprache zu benutzen
und die 13 Jahre polnische Sprache einzustellen. Wichtig war für mich persönlich,
möglichst schnell die deutsche Sprache und Grammatik auch in Schrift ausdrücken
zu können. Schließlich hatte ich bis 1958 keine deutsche Schulbildung. Die
Lagerleitung hat vorgeschlagen mich nach Bamberg in eine Förderschule zu
entsenden um den Übergang vom polnischen Liceum in ein Deutsches Gymnasium zu
vollziehen. Meine Mutter hielt an mir fest und ließ das nicht zu und meinte,
dass ich in die Lehre gehen sollte mit 16 Jahren. Nach dem die Suche nach einer
zukunftsreichen Lehrstelle im Bereich Radio- und Fernsehtechnik scheiterte, bin
ich im Anlagenbau gelandet und meinen Berufsweg im Hebezeugbau eingeschlagen.
Ein
Meilenstein war für mich die Begegnung mit Direktor Klier an der
Berufsschule in Würzburg. Er gab mir den Anstoß, mich mit der Deutschen
Grammatik zu beschäftigen und schenkte mir meinen ersten DUDEN.
Ein halbes Jahr korrigierte er meine Aufsätze ohne Noten dafür zu
vergeben. Ich habe zusätzlich sehr viele freiwillige Aufsätze verfasst, die zu
Beginn voller roter Korrekturen waren. Nach einem halben Jahr konnte ich mich
mit der fränkischen Jugend durchaus im Deutschaufsatz messen, einige konnte ich
sogar wegen ihres fränkischen Dialektes im Deutschaufsatz überflügeln. Eines
hat mir Direktor Klier noch empfohlen, viel zu lesen. Ich sollte etwas lesen was
meinem Interesse entsprochen hat, jedoch sollte ich nicht so sehr auf die Inhalt
achten, sondern mich voll auf die Satzstellung und den Ausdruck konzentrieren.
Ich befolgte diesen Hinweis und war fortan ständiger Besucher des
Zeitungsladens am Würzburger Bahnhof und habe mir dort jede Menge
Groschenhefte, Zeitungen und Zeitschriften gekauft, da für mehr unser Geld
nicht reichte. Sofort war ich auch ständiger Gast im Würzburger Bücher-Zoo
(gibt es heute nicht mehr...) wo ich für Pfennigbeträge
Bücher ausleihen konnte. Oft hatten wir nicht einmal das Geld für die
Straßenbahn um in die Stadt zu kommen. Es blieb uns nichts anderes übrig als
die 5 km zu Fuß in die Stadt zu gehen. Später habe ich mir für ein paar Mark
Fahrradteile vom Schrotthändler gekauft und daraus ein Fahrrad
gebaut welches ich mit hellblauer Farbe gestrichen habe. Die Lagerzeit in
Heidingsfeld dauerte bis September 1959. Zu Beginn wohnten wir zu zweit in einem
9,5 qm großen Zimmer einem Etagendoppelbett einem Tisch zwei Stühlen, einem
Kleiderschrank und einem kleinen Kohleherd zum Zubereiten von Mahlzeiten.
Gemeinschaftswaschräume und sanitäre Anlagen waren in anderen Baracken
untergebracht. Am ersten September 1958 begann ich mit der Ausbildung zum
Maschinenschlosser, ich fuhr Anfangs die Strecke von 10 km mit dem
selbstgebauten Fahrrad.
Bild:
Lehrlinge 1958 vor der alten Werksschmiede versammelt
Bild: Bei
Nietarbeiten 1959 an einem Brücke-Stahlbauteil
Meine Mutter (Schneiderin) hat in Heidingsfeld eine
Arbeit in einer Weberei gefunden. Nach dem meine Mutter 750 DM angespart hat,
kaufte Sie mir ein Moped NSU-Cavallino mit dem ich dann etwas bequemer in die
Lehre fahren konnte. Mangels geeigneter Kleidung für die Mopedfahrt bekam ich
im Winter 1958/59 eine schwere Lungenentzündung, die mich etwa zwei Monate
niederstreckte. In das Lager Heidingsfeld strömten viele Handelsvertreter, die
Staubsauger, Möbel und andere Einrichtungsgegenstände den Leuten dort gegen
Ratenzahlungsverträge angeboten haben, meist überteuert. Viele haben solche
Verträge mangels fehlender Aufklärung abgeschlossen, so auch meine Mutter mit
dem Möbelhaus Krügel für eine Wohnungseinrichtung. Nach dem im April 1959 die
Großeltern nachgekommen sind, haben wir im Lager zusammenhängende drei
Barackenräume bekommen. Dort sind die auf Raten erworbenen Möbel aufgestellt
worden und das Bemühen um eine Wohnung mit dem Wohnungsamt in Würzburg ging
weiter.
Im
Jahre 1959 war es dann soweit, uns (4 Personen) ist eine Neubau-Sozialwohnung im
Würzburger Stadtteil Grombühl mit 56 qm Wohnfläche zugewiesen worden. Jetzt
erst hat schwerpunktmäßig der wirtschaftliche Wiederaufbau der Familie begonnen.
Ich
habe mich bereits im Herbst 1959 in dem neuen Stadtteil umgesehen und den
Basketballverein DJK-Würzburg dort entdeckt, dem ich sofort beigetreten bin und
dann dort auch über 25 Jahre gewirkt habe. Ich bin von der Jugend der DJK Würzburg
sehr herzlich aufgenommen worden, wohl auch wegen meiner Körpergröße von 192
cm haben die ja einen Centerspieler gebraucht, es war eine schöne Zeit...
Einzug
in das Bayernpokal-Endspiel (Nr.8!),
Aufnahme "MAIN POST" Würzburg 1969
Integration
durch Eigeninitiative
Aussiedler
der 50er Jahre sind bei der Integration in der Bundesrepublik durch staatliche
Integrations-Programme kaum unterstützt worden. Von Anfang an war mir voll
bewusst, dass es auf mich selbst ankommt. Zwar hat es während meiner Lehrzeit
zu Beginn einige Mitlehrlinge gegeben, die mich statt mit meinem Namen
mit „Pole“ angesprochen haben, doch sind mir viele andere
Menschen hier mit Respekt, Anerkennung und Hilfe entgegengetreten. Was man
selbst macht, tut oder sagt kommt immer wieder zurück, dass ist reine Physik...
Eine
Zusammenrottung in Heimat- und Landsmannschaften habe ich immer abgelehnt, weil
ich der Meinung bin, dass eine Abschottung in diesen Zirkeln die eigene
Entwicklung hemmt. Ich bin auch nicht geografisch vertrieben worden. Ich gehöre
auch nicht zu denjenigen Klugen, die da meinen
erst am 3. Oktober 1990 verloren zu haben... Es tut aber gut die Heimat
meiner Jugendzeit jetzt in einem freiheitlichen Staat zu wissen...
Meine
Frau und meine Kinder sind Deutsche und sprechen Deutsch. Ich bin die Brücke in
der Familie zur polnischen Sprache zu der schlesischen Mundart zu der Landschaft
und Kultur Oberschlesiens. Die Medien haben den Blick der Menschen hier wegen
der EU-Integration Polens nach dem Osten ausgerichtet. Heute löst die Aussage
„Ich bin ein Oberschlesier“ nicht mehr das Erstaunen und Unverständnis
aus, wie noch vor 1990. Damals ist das gleich mit revanchistischen Gedanken in
Verbindung gebracht worden.
Allerdings findet man auch heute noch genug "Ewig-Gestrige", die
nichts von Vertreibung oder Spätaussiedlern wissen. Diese
"Ewig-Gestrigen" in der Bundesrepublik Deutschland wissen nichts von
dem Verlust an Eigentum und Besitz, mit dem ehemalige Deutsche aus Deutschen
Gebieten östlich der Oder Reparationen für den von Deutschland ausgegangenen
größten Weltkrieg bezahlt haben.
Meine
eigene Integration bedeutet nicht, dass ich meine gesamte Vergangenheit verbannt
habe. So soll das auch nicht sein. Dieses Land hat mich jedoch ein Stück geprägt
und ich habe viele Dinge hier dazugelernt. Bei vielen Gelegenheiten
erzähle ich den Hiesigen von dem schönen Oberschlesien, von Alt
Schalkendorf, von der Oder und von meinen Vorfahren, welche mich in 15 wichtigen
Jahren meiner Jugendzeit geprägt haben. Ja, ich bin ein Oberschlesier und
bereit eine Brücke zu den Menschen im Osten zu bauen...
.
Kreuz bei Löwen,
Aufnahme B.P.Hennek 2000
Weshalb
dieser Rückblick?
Ich
denke meine Geschichte ist ein Stück realer Zeitgeschichte zwischen Deutschland
und Polen. Das Oberschlesische Volk, welches den 2. Weltkrieg nicht entfacht
hat, musste für den Krieg bezahlen... Ich
denke, dass meine Niederschrift auch im Zeitalter der Medien- und Nachrichtenüberflutung
diejenigen erreicht, die sich dafür interessieren was in der jüngsten
Geschichte in Europa in dem kleinen Land Schlesien, dass etwa so groß ist wie
die Schweiz, sich abgespielt hat. Schlesien und die Schlesier waren schon immer
ein multikulturelles Volk mit unterschiedlichster Volks- und Religionszugehörigkeit
und sehr viel Toleranz... Trotzdem ist Schlesien zum Spielball der Weltmächte
in der Weltgeschichte geworden.
Im
Jahr 2004 soll Polen der EU beitreten. Dann wird Schlesien sich noch einmal
wandeln, vielleicht radikaler denn je. Polen und Deutsche werden eine gemeinsame
Zukunft gewinnen wie vermutlich noch nie in der Geschichte.
Lange
genug hat es gedauert!
Bruno
Peter Hennek
Ausgabedatum: 09.08.2001, 13.03.2o23
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Bruno
Peter Hennek.
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