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Zum
mobilen Campen gekommen
Oft
kommt es ganz anders im Leben...
Zum
Camping sind wir wegen der chemischen Sensibilität [MCS
= Multiple Chemical Sensitivity] in unserer Familie gekommen
- zugezogen nach 13jähriger Exposition mit dem krebserregenden
Wirkstoff
PCP (Pentachlorphenol, ein Fungizid)
und dem neurotoxisch wirkenden Wirkstoff Lindan
(ein Biozid =
tötet Leben!) aus dem Holzschutzmittel
XYLADECOR,
welches wir sachgerecht nach der
Verarbeitungsrichtlinie
der Fa. DESOWAG in unserem Haus eingesetzt haben. MCS ist in den
70'er Jahren sozusagen als Beipack zum Holzschutzmittel, kostenlos
mitgeliefert worden. Über 300.000 Menschen sind zum Teil schwer chronisch
krank
geworden. In der von uns im Jahre 1993 gegründeten Selbsthilfeinitiative
Chemikalien- und Holzschutzmittelgeschädigte betreuen wir ca. 3000
Betroffene.
Hotel-
oder Pensionszimmer konnte meine Gattin nicht
mehr "riechen". Begründet war das z.B. durch
Zimmerausstattungen
mit Holzschutzmittel- Teppich- und Spanplattenmöbel- Ausdünstungen.
Personen vor uns dort, wie z.B. Raucher oder auch Damen mit synthetische
chemischen Duftstoffe
haben weitere Belastungen zurückgelassen, die zu
Befindlichkeitsstörungen
führten. Nicht zu vergessen, die stinkende Latexmatratze oder
die Weichspüllerausdünstungen
aus der Bettwäsche.
Dabei tragen gerade Ausstattung
und Zustand des Bettes sehr viel zur Wohnwirkung eines Hotel-
bzw. Pensionszimmers bei. Abgesehen von irgendwelchen Ausdünstungen
gibt es weitere wichtige Aspekte: oft ist die Matratze durchgelegen, oder der Lattenrost quietscht.
In puncto Optik und Hygiene sind häufig Laken und Bezüge zu
kritisieren.
Im
verräucherten
Restaurantzimmern sich kulinarisch
Köstlichkeiten servieren
zu lassen - bei der ausdünstenden
Bausubstanz
und Einrichtung - war keine Freude mehr und
echte Nichtraucherbereiche
sind sowieso kaum vorhanden. Ferner werden in solchen Restaurant oft
nur
noch unbekannte Essobjekte
serviert.
Die sonnige
Gartenwirtschaft
oder eines
der wenigen Nichtraucher-
oder ökologischen
Restaurants, bleiben uns noch als einzige
Besuchsmöglichkeit
übrig.
Sehr
großen Wert legen wir auf Lebensmittel
aus
kontrolliert biologischen Anbau, die ohne
Giftspritze hergestellt werden, z.B. von den
Landwirten die
den Verbänden BIOLAND oder DEMETER
angeschlossen sind. Einige Winzer
und auch Bierhersteller arbeiten ebenfalls nach solchen biologisch/
ökologischen
Gesichts- punkten. Das alles kann uns die Massengastronomie nicht
bieten.
Unser VW-CALIFORNIA-T4 von 1991-2003
Nach
dem wir uns zweimal ein Mietmobil genommen haben und damit nach
Frankreich
und Polen gefahren sind, sind wir darauf gekommen, dass dies die
Alternative
für uns sein könnte, die wir schon lange gesucht haben.
Im
Jahre 1991(April) war es dann so weit - der neue CALIFORNIA
(Ausbau von der
renomierten Firma WESTFALIA) auf T4 - Basis ist
eben erst herausgekommen. Wir haben nicht lange überlegt und eines von
den ersten drei Exemplaren, die in Würzburg angeboten worden sind,
gekauft.
Motorausstattung:
5-Zylinder Saug-Diesel mit einem Hubraum von 2370 cm3
und 57kW
(78PS), Höchstgeschwindigkeit 135 kmh.
Erstzulassung
am 18. April 1991 als SONDER-KFZ WOHNMOBIL
Bei
dem
Verkauf unseres WOMO im Oktober 2003 hatten wir einen km-Stand von
208.000 km und jede Menge Geld investiert
um das Fahrzeug technisch in brauchbaren Zustand zu bringen, so haben
wir
folgende Störungen beseitigt, die uns die Wolfsburger Autoschmiede
mitgeliefert hat:
-
Motorschwingungen
und Dröhnen bei 90 - 110 km/h, die sogar Schrauben gelockert haben
- hierdurch z.B. Ölfilter und Scheibenwischerverlust
- Herunterfallende
Sonnenschutzblenden
- Sich
ständig lösende Schalknüppelabdeckung
- Neue
Bremsscheiben vorne, die von den Belägen vorzeitig verschlissen worden
sind
- Neuer
Zylinderkopf wegen Risse
- Großer
Motor-Ölverlust
- Immer
wieder luftsaugende Einspritzpumpe, damit auch Fahrtende
- Herausgefallener
Schaltknüppel
- 1.
Austauschgetriebe im Jahre 1996
- 2.
Austauschgetriebe im Jahre 2001
- Hubdach
sehr schwergängig
In
zwei zusätzlichen Rückrufaktionen hat die VW-Werkstatt weitere
Mängel beseitigt, über die wir nicht informiert worden sind. Die
elektronische Zeituhr ist leider bis heute bei Tageslicht nicht
ablesbar,
lediglich wenn sie beleuchtet ist während der Nacht.Volkswagen
hat sich bei den großen Mängeln wenig kulant gezeigt im Gegensatz
z.B. zu MAZDA, deren PKW's ich vorher mehrere Jahre zu vollen
Zufriedenheit
gefahren bin. Aller Schriftwechsel mit VW nutzten wenig, ich hätte
wohl mit einem Rechtsanwalt anrücken müssen um auf Kostenerstattung
zu bestehen, ich hatte aber zu diesem Zeitpunkt keine
Rechtsschutzversicherung.
Nach
den von uns bezahlten Ertüchtigungsmaßnahmen lief unser
WOMO dann aber prima. Wir fuhren mit Biodiesel,
wo es immer es ging, 70% weniger
Rußanteile, ein
Öltropfen ist zu über 90 % biologisch abbaubar, dass
überzeugt uns ...
Gewählt
haben wir den CALIFORNIA, weil er genau unseren Bedürfnissen damals
entsprach:
einsetzbar als Alltagsfahrzeug, konnte in der Garage mit normaler
Torhöhe
geparkt werden, wir konnten öffentliche Parkhäuser und Parkplätze
an fast jeder Stelle benutzen, fuhr sich wie ein PKW jedoch mit einer
viel besseren Übersicht. Gewählt haben wir das Fahrzeug auch
deshalb, weil es nicht
mit ausdünstenden
Spanplatten ausgebaut war, sondern mit
besseren Tischlerplatten.
Die Camping Ausrüstung
Das
Fahrzeug war bereits für Camping komplett ausgerüstet, hinzugekommen
sind noch:
-
Omnistor-Markisse
- Porta
Poti für Notfälle
- Der
Teppichboden ist gegen einen wischbaren Boden ausgetauscht worden ...
- In
den Kofferraum ist ein großer Schub eingebaut worden um bequem etwas
herausnehmen zu können
- In
den Geschirrschrank sind ebenfalls zwei Schubfächer eingebaut worden
- Ein
Fahrradgepäckträger ist für zwei Fahrräder selbst gebaut
worden, da die Zubehörindustrie hierfür sehr lange gebraucht
hat
- Ein Vorzelt,
welches 2002 gegen ein größeres und schneller/leichter aufzubauendes
Tunel-Vorzelt ersetzt worden ist.
- Ein
400 Liter Dachkoffer auf selbstgebauten Gepäckträger
- Ein
Glasdach für bessere Belüftung
- Windabweiser
an den Vorderfenstern
- Zwei
Fahrräder mit 21- bzw. 7-Gang Schaltung
- Ein
Zusatzgestell für den Esstisch, damit dieser auch außerhalb
des Fahrzeuges eingesetzt werden kann
- Ein weiterer
Beistelltisch für das Zelt
- Zwei
bequeme Sitz- Liegestühle
- Eine
kleine Sat-Anlage mit 18 cm Farbfernseher (wegen der Wetterkarte im
Fernsehen
...)
- Trinkwasserfilter
- AQUASY
- Seitenwände
für die Omnistor-Markise selbst gebaut, die bei kurzen Stops und
schlechtem
Wetter unseren Vorraum vor dem WOMO besser schützen
Mit
dem Fahrzeugkauf ist also die Ausrüstung, auf die man nicht verzichten
möchte, noch lange nicht komplett.
Probleme
bereiteten
bei unserem ersten Campieren die Vorhänge
im
Fahrzeug. Meine Gattin war in der nacht ständig im Wachzustand,
erst als wir nach langer Suche nach Schadstoffausgasung
(Flammschutzmittel!), die Vorhänge
rausgeworfen haben, war eine störungsfreie Nachtruhe möglich.
Die
Vorhänge
waren werkseitig stark mit Flammschutzmitteln getränkt.
Nach mehrmaligem Waschen,
noch auf
dem Campingplatz, sind die Flammschutzmittel entfernt worden und die
Vorhänge
konnten wieder eingesetzt werden.
Gerade
im Campingbereich werden
viele Chemikalien
eingesetzt, z.B. Flammschutzmittel, Formaldehyd,
Anti-Schimmelmittel-Mittel, Chemie für
Wasser und Porta-Poti. Bei
einer chemischen Sensibilität
muss dies unbedingt gemieden werden, nur so macht Camping Freude.
Wichtig
noch:
wir verwendeten für den Spirituskocher meist Bio-Alkohol,
also keinen normalen
Brennspiritus. Die Verträglichkeit der Geruchbildung bei der
Verbrennung
muss jedoch jeder für sich selbst austesten.
Ernährung beim
Campen
Dieser
sehr wichtige Teil wird von meiner Gattin sorgfältig vorbereitet.
Wir nehmen uns immer sehr viel gefiltertes Osmosewasser mit, in eckigen
1 1/2 Liter Hadercheck-Flaschen (wegen Platzbedarf!). Wenn die Flaschen
bis zum Rad gefüllt werden, dann kann das Wasser bis zu zwei Wochen
dort aufbewahrt werden. Mit dem AQUASY-Filter bereiten wir uns Wasser
für
den Tee oder Kaffee zu. Grundnahrungsmittel nehmen wir immer mit, wenn
diese ausgehen dann kaufen wir meist nach unserem Einkaufsführer für
ökologisch angebaute Produkte ein. Nicht immer gelingt das z.B. im
Ausland, dann kaufen wir meist vom Hof oder auf dem Markt ein.
Wir
gehen gerne auch aus, dann aber Speisen wir möglichst in Restaurants,
die auch im Freien servieren können.
Bildergalerie
Spreewald
(c)
B.P. Hennek |
Campingplätze
Campingplätze
können oft sehr stark mit Bioziden oder Herbiziden belastet sein.
Am Balaton fliegen Hubschrauber über die Plätze und
versprühen
dort Biozide gegen die Mücken. Eine Komfortleistung
des Touristikverbandes
!
Die
Handtücher, der Grill oder das Essgeschirr, dass sich außerhalb
der Umhausung befindet wird so chemisiert. Die meisten Camper machen
sich
da kaum Gedanken, auch nicht wenn sie durch offene Fenster benebelt
werden.
Im
Elsass werden die Plätze teilweise mit Herbiziden
behandelt,
statt das Gras zu mähen. Hier fliegen auch die Pestizidhubschrauber
über die nahe liegenden Weingärten, oft wandern die Pestizidwolken
dann über den Campingplatz. Die Einbuschung der Plätze
wird ebenfalls
regelmäßig mit Bioziden gespritzt gegen die
lästigen Mücken.
Die
Waschräume, Toiletten und auch die
Supermärkte werden oft mit
Insektiziden und Fungiziden
"behandelt".
Dies
alles muss man bei der Auswahl eines Campingplatzes berücksichtigen.
Leider machen die Campingführer zu der Chemisierung eines solchen
Platzes bisher keine Angaben. Oft ist uns nichts anderes übrig
geblieben
als die Flucht zu einem anderen, hoffentlich besseren Platz ...
Ein Camping der Spaß gemacht hat!
Im
August 1999 fuhren wir zu den Seen an der Zechlinerhütte. Wir sind
zufällig auf dem Platz der Familie Fändrich am Bikowsee gelandet.
Der Platz war im tiefsten
Grün,
Dank der Bewässerung durch den Platzherren mit dem Seewasser. Erst
wollten wir nur drei Tage bleiben, dann sind es acht Tage geworden.
Trinkwasserqualität
160 MicroSiemens (Wasserleitwert!), dass sagt schon einiges über
die Umweltqualität. Im Spreewald haben wir einen Leitwert von 650
gemessen, in Würzburg haben wir einen Wert von 700 bis 900 (die
Trinkwaserverordnung
läßt 2000 zu!). Eine herrliche Ruhe haben wir dort gefunden,
nur die Stimmen der Camper und der Vögel aus dem Wald haben die Stille
unterbrochen. Mit dem Canadier, dem Fahrrad, zu Fuß und mit dem WOMO
haben wir die Gegend erkundet. Das Umfeld ist dünn besiedelt, die
Seen laden zum baden ein, der Große Stechlinsee hat noch ganz klares
Wasser. An den Seen immer wieder Gelegenheit zum Einkehren z.B. in die
Fischerhütte im Flecken Zechlin. Einkaufen bei den Bauern auf dem
Land ist ebenfalls möglich. Mit unserem WOMO sind wir seit 1991 als
Camper unterwegs, hier haben wir uns so richtig wohl gefüllt. Kritik
evtl. nur wegen der häufigen Chlorix-Einsätze in
den Sanitärräumen.
Auch dies ließe sich noch verbessern, wenn eine entsprechende
ökologische
Aufklärung da wäre. Wir sind uns sicher, dass die Platzherren
hier mitmachen werden, wir werden die jungen Leute mit entsprechenden
Informationen
versorgen.
Zum
Abschluss haben wir noch einen dritten Besuch - nach 1990/91 - im
Spreewald gemacht. Dort sind die die Bilder in der linken
Spalte
entstanden. Der Spreewald hat vor zwei Jahren eine Kanalisation
bekommen.
Hier hat uns ein Meer von Tauristen empfangen, die Kähne fahren bereits
im Abstand von 10m nach Lehde. Infos
über Urlaubs- und Campingregionen:
Camping in
Mecklenburg
- Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern
Ökologischer
Tourismus
Ecocamping
Wo
die Umwelt im Vordergrund steht |
Bilder
von der Zechlinerhütte
Unser
"WOMO" am Bikowsee - Campingplatz "Berner Land" |
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Weltweit
erster Hund mit eigenem Zelt beim Campen, unser "Tiger" ...
"Tiger"
ist ein Verschnitt aus einem Labrador und einem Beagle lt. Tierheim. Er
ist bei uns seit dem 17.06.1990! |
Begegnung
mit der "Dritten Art" an der Zechlinerhütte ... |
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Digitale Bilder mit Olympus
C-900 ZOOM, hier stark komprimiert.
Zur
Zechlinerhütte werden wir bestimmt wieder kommen!
@
2000, Rev. 04.11.2014, Bruno Hennek
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bitte an den Verfasser:
Bruno
Peter Hennek.
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