Das Ohr hört immer mit!
Von außen
eindringender Lärm im Schlafzimmer
Laut einer WHO-Studie
leiden in Deutschland mehr als 12 Millionen Menschen an chronischen
Schlafstörungen und noch einmal so viele klagen über einen periodisch
gestörten Schlaf. Die
nun vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass Lärm im Wohnumfeld ein
Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen ist. Dieses Risiko besteht unabhängig
von den einbezogenen Einflussgrößen. In der Gruppe der Erwachsenen (18 -
59 Jahre) war bei lärmbedingten Schlafstörungen das Risiko für Allergien
um 46 Prozent, für Herz-Kreislauf-Symptome um 45 Prozent, für
Bluthochdruck um 49 Prozent und für Migräne um 56 Prozent signifikant erhöht.
Menschen aus stark mit Verkehrslärm
belasteten Wohngebieten sind häufiger wegen Bluthochdrucks in ärztlicher
Behandlung als diejenigen, die an weniger belasteten Straßen wohnen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Robert-Koch-Instituts
(RKI) an über 1.700 Teilnehmern im Auftrag des Umweltbundesamtes
(UBA). Besonders deutlich ist der Zusammenhang zwischen
Bluthochdruck-Behandlungen und der nächtlichen Lärmbelastung. Dabei ist
das Erkrankungsrisiko größer, wenn die Betroffenen bei offenem Fenster
schlafen.
Statistisch gesicherte Zusammenhänge
zwischen dem Lärm und der Prävalenz von Krankheiten ergaben sich bezüglich
Bluthochdrucks. Dabei wurden andere Faktoren, die den Blutdruck beeinflussen
– zum Beispiel Lebensalter, Körpergewicht und soziale Schicht - berücksichtigt.
Der Studie zufolge hatten Menschen, die nachts vor ihrem
Schlafzimmerfenster einen mittleren Schallpegel von 55 Dezibel oder mehr
hatten, ein fast doppelt so hohes Risiko, wegen Bluthochdrucks in Behandlung
zu sein, wie diejenigen, bei denen der mittlere Pegel unter 50 Dezibel
lag.
Das relative Risiko war größer, sofern nur Personen betrachtet wurden, die
bei offenem Fenster schliefen.
Grenzwerte "ruhige" Nacht und
"Aufweckpegel" laut WHO1):
- Eine "ruhige" Nacht ist gegeben
wenn ein Mittelungspegel von 30 dB(A) nicht überschritten wird
- Die Aufweckwahrscheinlichkeit ist
dagegen sehr hoch, wenn ein Maximalpegel von 45dB(A) überschritten
wird.
1)
Guidelines for Community Noise, herausgegeben von Birgitta Berglund,
Thomas Lindvall und Dietrich H. Schwela ©World Health Organization
1999
Quelle
-
Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO, 1980) gibt zur Sicherung eines
erholsamen Schlafes einen äquivalenten Dauerschallpegel LA,eq von
weniger als 35dB(A) im Raum an.
Quelle
Seite 37 des Gutachtens
Messungen des nächtlichen Innen-Schalldruckpegels
im Schlafzimmer
- Fenster geschlossen, Rollo unten
- Die Messstelle im Schlafzimmer liegt etwa
1.0m vor dem Fenster und ca. 1,3m über dem Boden
- Messzyklus: 2sec
- Messprotokoll
Die Messung belegt, dass in diesem
Schlafzimmer trotz geschlossener Fenster und heruntergelassener Rollos von
einer "ruhigen" Nacht nicht mehr die Rede sein kann, da die
Pegelwerte über der grünen 30 dB(A) Grenzlinie liegen.
Schädigungsäquivalenter Dauerschalpegel
(ISO 1996/1) an diesem Meßpunkt:
Laeq,T = 37,6 dB(A), damit ist der von WHO angegebene Wert von
Laeq,T 35 dB(A) überschritten.
Beim Prinzip der Schädigungsäquivalenz geht
man davon aus, dass die mittlere Schallenergie eines diskontinuierlichen Geräusches
in einem Zeitraum T die gleiche Wirkung hat, wie die eines kontinuierlichen
Geräusches gleicher Energie.
Die Auswertung belegt, dass Lärmschutzmaßnahmen
dringend nötig sind, auch aufgrund der Schlafstörungs-Problematik der Hausbewohner während
der Nacht mit der vom Bundesumweltamt in der Studie von 2006
genannten Symptomatik, d,h. ständiges Wecken durch Bahnlärm, steigender
Puls, Bluthochdruck, Herzrasen, Behinderung des Wiedereinschlafens, am nächsten
Morgen ist man gerädert und gemartet...
Bruno Peter Hennek, 12. Januar 2008
Wir
wissen genug um zu handeln!
(Bayer. Staatsregierung 1993)
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